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Kaleidra - Wer das Dunkel ruft

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
560 Seiten
Deutsch
ONEerschienen am30.10.20201. Aufl. 2020
'Wir waren zu mächtig, um Feinde zu sein. Wir waren dafür gemacht,
Seite an Seite die Welt aus ihren Angeln zu reißen.'

Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist - denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Der grandiose Auftakt einer neuen mitreißenden Urban-Fantasy-Trilogie in der ewigen Stadt Rom


Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reist aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Nach ihrer Götter-Dilogie folgt nun ihre nächste Trilogie bei ONE.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR17,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

Klappentext'Wir waren zu mächtig, um Feinde zu sein. Wir waren dafür gemacht,
Seite an Seite die Welt aus ihren Angeln zu reißen.'

Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist - denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Der grandiose Auftakt einer neuen mitreißenden Urban-Fantasy-Trilogie in der ewigen Stadt Rom


Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reist aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Nach ihrer Götter-Dilogie folgt nun ihre nächste Trilogie bei ONE.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732594757
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.10.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.1
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5161657
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Rom, Museo Nazionale Romano

»... und dann meinte mein Paparino: Ich kann meiner kleinen Principessa doch nichts abschlagen. Also sind wir zu Tiffany gefahren, und er hat mir den Ring gekauft. Ist er nicht süß?«

Mariagrazia Visconti hielt mir einen Klunker vor die Nase, der aussah, als sei eine Edelsteinmine auf ihrem Zeigefinger explodiert. Saphire, Rubine, Smaragde, Peridots und Turmaline, mit scheinbar letzter Kraft gebändigt von einer breiten Schiene aus Roségold.

Ich, die immer noch überlegte, wer jetzt »süß« war - der Ring oder ihr Vater - nickte nur vage. Die grünen Smaragde gefielen mir, aber der Rest ließ mich eher schaudern. Ich konnte mich nur wenig für Schmuck begeistern, und noch weniger mochte ich Gold. Ich war unbewusst sogar ein Stück zurückgewichen, als sie mir den Ring so nah vor das Gesicht gehalten hatte. Aber vermutlich hatte ich mich einfach nur erschrocken. Trotzdem. Meine Wahl war und würde immer auf Silberschmuck fallen. Ich mochte sein kühles, fast geheimnisvolles Schimmern. Die zurückgenommene Eleganz, die - ganz anders als Gold - niemals Hallo, bin ich nicht toll? zu rufen schien.

»Das ist eine limited Edition.«

»Hübsch.« Ich war eine grottenschlechte Lügnerin.

Gemurmel wurde lauter, als sich eine Gruppe Mitschüler an uns vorbeischob. Die meisten wirkten gelangweilt, genervt oder beides. Kein Wunder. Das Wetter war herrlich, all unsere Abschlussklausuren waren geschrieben und benotet und das hier nur noch ein Alibi-Beaufsichtigungsprogramm, das sich die Schuldirektion ausgedacht hatte.

»Er heißt Endless Summer «, fügte Mariagrazia noch hinzu, als würde mich das endlich zu Begeisterungsstürmen bewegen.

Ich betrachtete den Ring erneut. Bist du sicher, dass er nicht »Schlechtes Gewissen« heißt? Das war der einzig adäquate Titel, der mir für diesen gemmologischen Overkill einfiel.

»Oh Mann, dein Vater kommt nicht zu unserer Abschlussfeier?« Meine beste Freundin Laetitia »Tizi« Farnese hatte sich zwischen uns gedrängt und je einen Arm um uns gelegt. »Das tut mir aber leid, Marigra.«

Touché. Mariagrazia schnappte nach Luft. Sie löste sich aus der unfreiwilligen Umarmung und funkelte uns böse an. »Wer hat euch das erzählt? Und nenn mich nicht so.«

»Niemand, Marigra.« Tizi zuckte mit der linken Schulter und betonte den ungeliebten Spitznamen. »Aber die roten Flecken, die da gerade auf deinen Wangen glühen, sprechen eine deutliche Sprache.«

Beide Familien, die Viscontis und die Farneses, waren wohlhabend. Doch im Gegensatz zu Tizi, deren Sandalen genauso wie meine von einem günstigen Marktstand stammten, gab Mariagrazia mit allem an, das man mit Geld kaufen konnte. Ich hatte genug Zeit gehabt, mich an ihr großspuriges Gehabe zu gewöhnen. Tizi war immer noch allergisch dagegen. Jetzt deutete sie mit dem Kopf auf Mariagrazias Taille.

»Das sieht übrigens ziemlich ungesund aus.«

»Das ist vintage Gucci.«

Ich betrachtete ihr Outfit nun genauer. Mariagrazia trug eine weiße Highwaist Jeans, die knapp unter ihrem Busen endete. Um ihre ohnehin schon superschlanke Mitte hatte sie einen breiten Gürtel geschnallt, der vermuten ließ, dass Mariagrazia Kiemen besaß, durch die sie atmete. Denn ihr Lungenvolumen hatte sie dank des Korsettersatzes von »vintage Gucci« so ziemlich halbiert.

»Ihr könnt mich mal.« Mariagrazia ließ uns stehen und schloss eilig zu dem Schülergrüppchen auf, das sich inzwischen versammelt hatte.

Tizi legte den Kopf schief und sah ihr hinterher. »Die hat sich in den Osterferien doch das untere Rippenpaar entfernen lassen. Los, lass uns wetten.«

Ich stöhnte. »Erstens: Du bist ein böser Mensch. Zweitens: Sorry, aber ich bin erst mal bedient.«

Tizi drehte sich zu mir, grinste und griff dann nach meinem linken Handgelenk. »Aber sie steht dir doch ganz ausgezeichnet.«

»Ja, total super.« Ich entzog ihr meine Hand wieder. »Erinnere mich daran, nie wieder mit dir zu wetten.« Ich würde in zwei Monaten meinen achtzehnten Geburtstag feiern und bis dahin eine Kinderuhr tragen dürfen, die sich aus einem Armband mit Tigermuster und einem Gehäuse mit Katzenohren zusammensetzte. Ohren! Und sie standen spitz von dem Gehäuse ab und waren absolut nicht zu übersehen. Das freundlich lächelnde Katzengesicht samt Brille auf dem Ziffernblatt war noch das Harmloseste daran.

Tizi sah schon nicht mehr hin. »Und da kommt auch endlich unser Pferdeflüsterer!«

Der dritte im Bunde, unser bester Kumpel Matteo Giordano, erschien. Ein neongrünes Scrunchie, bunt bedruckt mit glitzernden Einhörnern, leuchtete in seinem goldblonden Man Bun.

Die Schultern meiner besten Freundin bebten lautlos.

Matti hob warnend den Zeigefinger. »Kein Wort dazu.« Dann glitt sein Blick zu mir, wohl um den Grad meines Leidens herauszufinden. Ich zog ein gequältes Gesicht. Er nickte wissend.

Tizi hatte nach einem Eiscreme-und-Netflix-Marathon behauptet, ihre fünf Lieblingslippenstifte am Geschmack erkennen zu können. Matti lag am Boden vor Lachen, ich schob es auf ihren Zuckerschock. Natürlich mogelten wir, indem wir ihr meinen Lipbalm unterjubelten. Und natürlich hatte sie es bemerkt und die Zeit unseres Leidens von zwei Wochen auf zwei Monate verlängert. Seit heute war ich also stolze Trägerin einer lächelnden Uhr mit Ohren und Matti Besitzer eines Glitzereinhorn-Scrunchies. Tizi hatte beide Schrecklichkeiten in einem ihrer Lieblings-Asia-Shops erstanden. Für uns beide, die wir, im Gegensatz zu ihr, lieber gedeckte Farben und unauffälligere Looks bevorzugten, eindeutig Höchststrafe. Aber Wettschulden waren nun mal Ehrenschulden.

»Liebste Emilia, lieber Matti, ihr seht beide so niedlich aus!« Tizi hüpfte einmal auf und ab und strahlte. Ich seufzte wieder lautlos, Matti brummte irgendwas Unverständliches. So war das bei uns. Tizi war die kleine Laute, ich die große Ruhige und Matti irgendwas dazwischen.

»Weitergehen, Herrschaften«, erschallte Signore Badescus Stimme hinter uns. »Wir wollen alle nach Hause.« Unser betagter Geschichtslehrer ging an uns vorbei, ohne uns weiter zu beachten.

»Da widerspreche ich nicht«, murmelte Matti, dann stupste er Tizi an, als er loslief. »Hey Zwerg, wie weit bist du mit deinen Bewerbungsunterlagen?«

»Gestern kam der Sprachnachweis von TOEFL. Das heißt, heute Abend kann ich endlich-»

Ich sah meinen beiden Freunden hinterher. Matti, so groß und blond, neben Tizi, klein und dunkelhaarig, und doch wirkten sie beide in ihren Jeans und Shirts so vertraut wie Geschwister. Für einen Moment umfing mich ein Gefühl von Traurigkeit. Unsere Schulzeit war so gut wie vorbei. Danach würden uns unsere Zukunftspläne in alle Winde zerstreuen. Matti würde zu einem Jahr Work & Travel in die USA aufbrechen. Tizi würde Regie an der renommierten »University of the Arts« in London studieren. Uns blieben noch drei Monate. Drei Monate, die sich jetzt, im Gegensatz zu unserer gemeinsamen Kindheit, anfühlten wie ein Wimpernschlag. Tizi fing sofort an zu reden und gestikulierte wild, Matti hörte zu und nickte nur kurz.

Drei Monate. Und was aus mir werden würde, stand noch in den Sternen.

In diesem Moment drehten sie sich zu mir um.

»Komm schon, Schnarchnase«, rief Matti, wofür er rundherum böse Blicke von den anderen Ausstellungsbesuchern erntete. Tizi verbeugte sich gespielt in diverse Richtungen, bis die Leute sich wieder abwandten. Ein Grinsen umspielte meine Lippen, als ich auf sie zuging.

Drei Monate. Wir würden das Beste daraus machen.

*

»Also für heute habe ich genug altes Papier gesehen.« Mattis Unterkiefer knackte, als er ein Gähnen unterdrückte. »Was geht denn heute Abend noch?« Er scrollte mit dem Daumen seinen Instagram-Feed herunter.

Tizi legte gespielt entsetzt eine Hand auf ihr Herz. »Ist das etwa einer der seltenen Abende, an denen du kein Date hast?«

Ich stieg sofort mit ein. »Oder hat man dich abserviert?«

Matti schenkte mir daraufhin nur einen verkniffenen Blick. »Haha.«

»Oh Mann. Sie hat dich tatsächlich abserviert.«

»Hat sie nicht. Sie-«

»So, Herrschaften.« Signore Badescus Stimme war trotz des Flüstertons penetrant wie ein Nebelhorn. »Augen nach vorn und zugehört. Wir kommen jetzt zum letzten Exponat.« Um uns herum stöhnten unsere Mitschüler simultan auf.

»Jaja, schon gut, danach sind Sie entlassen.« Er wedelte mit der Hand, als könne er es gar nicht erwarten, uns wie einen Schwarm lästiger Moskitos aus dem Raum zu verscheuchen.

»Das Voynich-Manuskript trägt den Namen eines seiner letzten Besitzer, Wilfrid Voynich, der von 1865 bis 1930 lebte, es datiert aber vermutlich in die Frührenaissance Norditaliens, also circa um 1500. Es ist das wertvollste Stück dieser Wanderausstellung und wurde von der Universität von Yale zur Verfügung gestellt. Das handschriftlich verfasste Werk ist...
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Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reist aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Nach ihrer Götter-Dilogie folgt nun ihre nächste Trilogie bei ONE.
Kaleidra - Wer das Dunkel ruft

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt