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Die perfekte Sünde

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
492 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.10.20201. Aufl. 2020
Am Stadtrand von Edinburgh wird die Leiche von Zoey Cole gefunden. Sie wurde entführt, festgehalten und dann ermordet. Bei der Obduktion wird klar, dass der Täter ihr zwei Hautstücke entfernt hat. DI Luc Callanach und seine Chefin DCI Ava Turner nehmen die Ermittlungen auf, doch der Täter hat kaum Spuren hinterlassen. Dann verschwindet eine weitere Frau, und ihr Baby wird zurückgelassen in einer Seitenstraße gefunden. Im Kinderwagen liegt eine Puppe - genäht aus der Haut von Zoey Cole ...





'Schonungslos rasant und teuflisch clever' Chris Brookmyre





Helen Fields studierte Jura in Norwich und arbeitete dreizehn Jahre als Anwältin, bevor sie sich neuen Aufgaben widmete. Sie leitet heute mit ihrem Ehemann eine Filmproduktionsfirma und ist als Produzentin tätig. Außerdem schreibt sie Drehbücher und Romane. Fields lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Hampshire.
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Produkt

KlappentextAm Stadtrand von Edinburgh wird die Leiche von Zoey Cole gefunden. Sie wurde entführt, festgehalten und dann ermordet. Bei der Obduktion wird klar, dass der Täter ihr zwei Hautstücke entfernt hat. DI Luc Callanach und seine Chefin DCI Ava Turner nehmen die Ermittlungen auf, doch der Täter hat kaum Spuren hinterlassen. Dann verschwindet eine weitere Frau, und ihr Baby wird zurückgelassen in einer Seitenstraße gefunden. Im Kinderwagen liegt eine Puppe - genäht aus der Haut von Zoey Cole ...





'Schonungslos rasant und teuflisch clever' Chris Brookmyre





Helen Fields studierte Jura in Norwich und arbeitete dreizehn Jahre als Anwältin, bevor sie sich neuen Aufgaben widmete. Sie leitet heute mit ihrem Ehemann eine Filmproduktionsfirma und ist als Produzentin tätig. Außerdem schreibt sie Drehbücher und Romane. Fields lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Hampshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732594429
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.10.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.4
Seiten492 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5162050
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel zwei

Detective Inspector Luc Callanach brachte seinen Wagen am Rand der Torduff Road zum Stehen. Zwei neugierige Pferde hinter einem Weidetor beobachteten untätig, wie blinkende blaue Lichter den morgendlichen Frieden störten. Callanach zog sich ein Hoodie über sein T-Shirt und sah zur Uhr. Fünf Uhr dreißig am Morgen. Die Tatortermittler waren gerade dabei, Scheinwerfer rund um den Ort des Geschehens aufzustellen, um Ersatz für das fehlende Tageslicht zu schaffen. Die schwachen Oktobersonnenstrahlen würden frühestens um halb sieben diesen Boden berühren. DCI Ava Turner stellte ihren Wagen hinter seinem ab und stieg in Sportklamotten aus, die an diesem Morgen bereits ein Work-out hatten überstehen müssen.

»Schläfst du eigentlich nie?«, fragte er, als sie neben ihm in Schritt fiel.

»Ist das eine französische Sitte, anstelle eines Grußes eine Frage zu stellen? Weil wir hier in Schottland nämlich gewöhnlich erst Hallo sagen. Du bist doch eigentlich inzwischen lange genug hier, um das zu wissen. Was wissen wir über das Opfer?«, fragte sie und rieb wie wild die Hände aneinander.

»Ich habe es noch nicht zu sehen bekommen«, sagte er, zog seine Handschuhe aus und gab sie Ava. »Zieh die an, hier draußen ist es eiskalt. Der Weg die Straße hinauf ist ziemlich lang. Eine lange, schmale Trasse, die südwärts zum Stausee führt, also hat die Truppe einen Abschnitt von einer ganzen Meile abgeriegelt. Die Spurensicherung hat schon angefangen. Soweit ich informiert bin, handelt es sich um ein einzelnes Opfer, eine junge Erwachsene.«

Ava zeigte einem Uniformierten ihren Dienstausweis, als sie sich unter dem gelben Absperrband hinwegduckten. »Unsere gewohnte Pathologin Ailsa Lambert ist derzeit im Urlaub. Wer sieht sich die Leiche an?«, fragte sie.

»Ich«, rief ein Mann hinter ihnen. »Jonty Spurr. Schön, Sie endlich mal persönlich kennenzulernen, DCI Turner.« Lächelnd streckte er die Hand aus. »Luc. Ist eine Weile her. Ich würde ja sagen, ich freue mich, Sie wiederzusehen, aber nicht unter diesen Umständen.«

»Jonty«, grüßte Luc. »Was machen Sie in Edinburgh?«

»Vertretung für Ailsa, während sie sich um ihre Schwester kümmert. Soweit ich weiß, hatte sie einen Schlaganfall. Ich habe einen guten Stellvertreter in Aberdeen, aber Sie sind knapp an Personal, also wurde ich vorübergehend hierher versetzt. Sollen wir gehen und die junge Dame besuchen, die hier auf Sie wartet?« Er reichte ihnen Overalls, Überschuhe und Handschuhe. Während sie sich anzogen, baute das Forensik-Team unter den Bäumen, ein paar Meter vor ihnen, einen Wetterschutz auf, und das Geräusch eines Generators scheuchte die Vögel in dem nahen Wald auf. »Tut mir leid, hier draußen klingt das unfassbar laut«, sagte Jonty. »Die Leiche ist mit Laub und Wassertropfen bedeckt, darum das Zelt. Sie werden Abstand halten müssen. Das Blut verteilt sich über einen ziemlich großen Bereich, und wir wollen keine Spuren verwischen. Hat jemand von Ihnen schon gefrühstückt?«

»Nur Kaffee«, antwortete Ava. »Warum?«

»Bisher haben heute Morgen schon zwei meiner Leute ihren Mageninhalt wieder von sich gegeben. Noch mehr Ablenkung können wir wirklich nicht brauchen«, informierte sie Jonty.

»Wir machen das beide schon lange genug, wir können uns beherrschen«, versicherte Ava. »Aber danke für die Warnung.«

Langsam trotteten sie den aus weißen Matten gebildeten Pfad hinauf und traten unter das Zeltdach, darauf bedacht, nicht seitlich über den Rand zu treten und die wie auch immer gearteten Beweise in Mitleidenschaft zu ziehen, die dort liegen mochten. Dr. Spurr ging voraus und kauerte sich neben einen kleinen Hügel, der mit Plane abgedeckt worden war. Zögernd, beinahe als ginge es um ein schlafendes Baby, hob er sie an.

Callanach wandte den Blick ab. Ava schlug eine Hand vor den Mund. Es gab Morde, und es gab Blutbäder. Was immer dieser jungen Frau dort am Boden zugestoßen war, fiel eindeutig in die zweite Kategorie.

»Luc, ruf auf dem Revier an. Frag nach, ob in den letzten achtundvierzig Stunden eine junge Frau vermisst gemeldet wurde. Sag ihnen nur, zwischen sechzehn und zwanzig, langes braunes Haar, rotbraunes Kleid. Keine weiteren Details«, wies Ava Callanach an.

»Falsch«, kommentierte Jonty.

»Was?«, fragte Callanach.

»Das ist kein rotbraunes Kleid«, erwiderte Jonty. Er schob eine mit einem Handschuh geschützte Hand unter die linke Schulter der jungen Frau, um sie ein paar Zentimeter vom Boden hochzuheben und ihnen ein kleines Stück ihrer Kleidung hinter dem Schulterblatt zu zeigen. Die strahlend weiße Baumwolle leuchtete im Scheinwerferlicht auf.

Ava atmete hörbar ein. »Das ist ein weißes Kleid?«, murmelte sie. »Wie zum Teufel hat sie â¦?«

Jonty beantwortete die Frage, indem er den Saum des Kleides über Oberschenkel und Abdomen schob. Ein großes Stück Haut war aus ihrer Bauchregion herausgeschnitten worden. Das rohe Fleisch kräuselte sich überall dort, wo es zu trocknen begonnen hatte. Blut verkrustete ihren ganzen Unterleib, zog sich über die Beine und die nackten Füße.

»Das ist noch nicht alles«, warnte Jonty. »An ihrem Rücken wurde ein ebenso großes Stück Haut entfernt. Ihre Unterwäsche war fort, als wir sie gefunden haben. Ich habe den Tatort unverändert belassen, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.« Er erhob sich und deckte das Mädchen wieder ab, ehe er die Straße weiter hinaufdeutete, weg von ihren Fahrzeugen. »Sie ist einige Meter die Straße entlanggekrochen. Da sind Hautfetzen auf dem Asphalt. Wir nehmen an, sie stammen von ihren Händen und Knien. Die Blutung hat noch zugenommen, als sie sich die Straße hinuntergeschleppt hat. Wir haben zwei große Wundverbände gefunden, die von ihrem Körper abgefallen sein müssen, beide vollgesogen mit Blut. Wer auch immer sie hier abgelegt hat, hat sie zunächst medizinisch behandelt und dann an einem Ort zum Sterben zurückgelassen, an dem sie mit beinahe vollkommener Sicherheit erst gefunden werden würde, wenn es zu spät ist.«

Schweigend standen sie da und ließen die Szene für einige Augenblicke auf sich wirken. In der Ferne wurde ein Traktor gestartet. Wind fegte geräuschvoll über den ausgedehnten Stausee im Süden. Dies war eine außerordentlich schöne Gegend, nur ein paar Meilen südlich der als Edinburgh City Bypass bekannten Umgehungsstraße, und nun war sie die Heimat eines Geistes.

»Sie hat auf dem Rücken gelegen«, sagte Ava. »Glauben Sie, sie ist zusammengebrochen und herumgerollt?«

»Nein, wäre sie einfach zusammengebrochen, wäre ihr Gesicht nach oben gewandt. Und es gibt nicht genug Gefälle, damit die Schwerkraft sie hätte umdrehen können. Ich nehme an, sie hat aufgehört zu kriechen und beschlossen, sich auszuruhen. Oder die Hoffnung aufgegeben. Durch den Blutverlust und den Schock muss sie zu dem Zeitpunkt deliriös gewesen sein. Kann ich den Leichnam jetzt bewegen? Ich möchte nicht, dass er sich noch weiter zersetzen kann, ehe ich mit der Obduktion beginne«, sagte Jonty.

»Lassen Sie mich noch einen Blick auf sie werfen«, entgegnete Ava. »Mit dem Frühstück hatten Sie recht, Jonty. Jedes Mal, wenn ich denke, meine Jahre bei der Polizei hätten mich abgehärtet, begegnet mir etwas Neues.«

»Frieden und Gerechtigkeit, mehr können wir ihnen in diesem Stadium nicht bieten. Ich habe einige Dokumente abzuzeichnen. Sie können sie sich ansehen, aber bringen Sie nichts durcheinander, und bleiben Sie auf den Matten, ja?«, bat Jonty.

Ava trat zu dem Mädchen, ging neben ihm in die Knie und zog die Plane wieder weg, um Gesicht und Arme freizulegen. »Ihr rechter Arm liegt beinahe im Halbkreis auf dem Boden. Als hätte sie etwas festgehalten«, bemerkte Callanach.

»Vielleicht ist er einfach so gefallen«, sagte Ava, ging zum anderen Ende der Leiche und hob einen Fuß an. »Unter dem getrockneten Blut kann ich keine Verletzungen erkennen. Keine offensichtlichen Prellungen. Ich glaube nicht, dass sie eine weite Strecke zurückgelegt hat. Sie muss ganz in der Nähe abgesetzt worden sein.«

»Letzte Nacht hat es nicht geregnet, und es hätte keinen Grund gegeben, rechts ranzufahren, wenn keine anderen Fahrzeuge in der Nähe waren. Reifenspuren werden wir nicht finden«, stellte Callanach fest.

»Da stimme ich dir zu. Wir wissen auch nicht, in welche Richtung der Wagen unterwegs war, also wird die Auswertung der Überwachungsaufnahmen an den nächsten Kreuzungen eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden. Aber es gibt ein paar Häuser an der Straße«, sagte Ava. »Schick Uniformierte los, sie sollen von Tür zu Tür gehen und nach Fahrzeugen fragen, die letzte Nacht gesehen oder gehört wurden. Und sie sollen sich erkundigen, ob die Landeigentümer etwas dagegen haben, wenn wir uns auf ihrem Besitz umsehen. Bei jedem, der Nein sagt, wird eine Hintergrundüberprüfung vorgenommen.«

Jonty Spurr gesellte sich wieder zu ihnen und streifte die Handschuhe ab, als ein Fotograf hereinkam, um Tatortfotos zu machen, ehe der Leichnam für den Abtransport in die Leichenhalle vorbereitet wurde.

»Dr. Spurr, besteht irgendeine Möglichkeit, dass da eine Operation fehlgeschlagen ist? Die Baumwollverbände, die Einschnitte. Und dann wurde der Leichnam so öffentlich abgelegt. Wer immer das getan hat, wollte, dass sie gefunden wird«, sagte Ava.

»Dass sie bei dem Blutverlust nicht mehr zu retten war, muss offensichtlich gewesen sein. Es gibt keinen medizinischen Grund für das, was hier passiert ist. Die Wundverbände sind vielleicht einfach nur angelegt worden, um sie noch ein bisschen länger am Leben zu halten«,...

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Helen Fields studierte Jura in Norwich und arbeitete dreizehn Jahre als Anwältin, bevor sie sich neuen Aufgaben widmete. Sie leitet heute mit ihrem Ehemann eine Filmproduktionsfirma und ist als Produzentin tätig. Außerdem schreibt sie Drehbücher und Romane. Fields lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Hampshire.
Die perfekte Sünde

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