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Be My Tomorrow

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
387 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am28.05.20211. Aufl. 2021
Nur die Macht der Vergebung kann ihrer Liebe Flügel verleihen ...

Vor zehn Jahren wurde Zeldas Leben zerstört. Ihren Schmerz verarbeitet sie in ihrer Graphic Novel - aber kein Verlag will ihre Geschichte veröffentlichen. Doch dann trifft sie in New York auf Beckett - auch er trägt eine Last, die ihn nicht loslässt. Da sie sich keine eigene Wohnung in New York leisten kann und Beckett mit der Miete im Verzug ist, überredet sie ihn, sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Aus ihrer Zweckgemeinschaft wird schon bald viel mehr, und Zelda und Beckett beginnen ihr Herz füreinander zu öffnen - bis zu dem Moment, an dem sie gezwungen werden, sich zu entscheiden, ob sie an ihrem Schmerz festhalten oder dem Glück eine Chance geben wollen.

'Eine wunderschöne Geschichte, einfach nur perfekt! So viele Gefühle, so viel Hoffnung und Schmerz und Glück!' BIANCA von BJ's BOOK BLOG


Band 1 der ONLY-LOVE-Trilogie


Emma Scott schreibt am liebsten Geschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNur die Macht der Vergebung kann ihrer Liebe Flügel verleihen ...

Vor zehn Jahren wurde Zeldas Leben zerstört. Ihren Schmerz verarbeitet sie in ihrer Graphic Novel - aber kein Verlag will ihre Geschichte veröffentlichen. Doch dann trifft sie in New York auf Beckett - auch er trägt eine Last, die ihn nicht loslässt. Da sie sich keine eigene Wohnung in New York leisten kann und Beckett mit der Miete im Verzug ist, überredet sie ihn, sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Aus ihrer Zweckgemeinschaft wird schon bald viel mehr, und Zelda und Beckett beginnen ihr Herz füreinander zu öffnen - bis zu dem Moment, an dem sie gezwungen werden, sich zu entscheiden, ob sie an ihrem Schmerz festhalten oder dem Glück eine Chance geben wollen.

'Eine wunderschöne Geschichte, einfach nur perfekt! So viele Gefühle, so viel Hoffnung und Schmerz und Glück!' BIANCA von BJ's BOOK BLOG


Band 1 der ONLY-LOVE-Trilogie


Emma Scott schreibt am liebsten Geschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736315648
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.05.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.1
Seiten387 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5421778
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Zelda
29. November

»Kein Herz«, flüsterte ich in meinen Mantelkragen.

Ein eisiger Wind heulte durch die belebte New Yorker Straße, peitschte meine langen schwarzen Haare nach hinten und riss mir die Worte aus dem Mund. Meine Augen brannten, aber das kam nur vom Wind. Ich weinte nicht. Nie. Nicht mal, nachdem ich von drei der größten Comic-Verlage in Manhattan abgewiesen worden war. Meine Augen tränten vom Wind.

Drei Absagen in zwei Tagen. Die leitenden Redakteure der einzelnen Verlage verschmolzen in meiner Erinnerung zu einem einzigen Mistkerl, der mit arrogant hochgezogenen Augenbrauen meine Arbeit betrachtete. Ein bisschen beeindruckt, aber nicht beeindruckt genug.

»Interessantes Konzept und ausgezeichnetes Artwork. Aber nein.«

Die dritte Absage, von BlackStar Publishing, wurde jedoch von einem winzigen Hoffnungsschimmer begleitet. Der leitende Redakteur war zwar nicht interessiert, doch nach dem Treffen zog mich seine Assistentin beiseite. Iris Hannover wirkte kaum älter als ich mit meinen vierundzwanzig Jahren, mit dunklem Haar, rotem Lippenstift, modischer Brille und hartem Blick. Einem harten Blick, aber keinem gemeinen. Sondern eher einem, als würde sie mich mustern.

»Es ist noch nicht mal Dezember, aber alle sind schon im Feiertagsmodus«, hatte Iris gesagt. »Wenn Sie es noch einmal überarbeiten und mir innerhalb der nächsten paar Wochen die Storyboards liefern können, sorge ich dafür, dass mein Chef einen zweiten Blick darauf wirft.«

»In welche Richtung soll ich es überarbeiten?«, fragte ich.

»Sie haben da etwas Interessantes.« Iris tippte auf meine Zeichenmappe. »Ihr Stil ist fantastisch, aber der Story fehlt etwas. Sie ist reine Prämisse, sie hat keinen Herzschlag. Finden Sie das Herz!«

»Kein Herz«, flüsterte ich erneut.

Blinzelnd sah ich auf die 6th Avenue, wo sich ein langsamer Tross aus Pkws und Taxis in Richtung Uptown bewegte. Alles war grau. Der Himmel, der Bürgersteig, die Gebäude. Eine trostlose Stadtlandschaft in Kohle und schwarzer Tinte, in der das einzige Detail, an das sich der Kolorist erinnert hatte, das Gelb der Taxis war. Passanten rempelten mich an, gegen die Kälte dick eingemummelt mit Mützen und Schals. Sie eilten vorbei, denn anders als ich wussten sie, wohin sie gingen und was als Nächstes kam.

Ich presste meine Zeichenmappe fester an mich. Darin befand sich meine Seele. Die Skizzen für meine Graphic Novel Mutter, darf ich ...?

Und sie hat kein Herz.

Ich musste zugeben, dass sie nicht rührselig oder gefühlsbetont war. Keine Romanze, keine Tränen. Es war pure Gewalt und Action. Eine dystopische Zeitreisegeschichte über blutige Rache. Die Mission meiner Heldin bestand darin, Pädophile und Kindesentführer aufzuhalten, bevor diese zuschlagen konnten. Sie tat es, um ihre Seele vor der Schuld und der Reue zu retten, mit der sie seit der Ermordung ihres eigenen Kindes leben musste. Es gab keinen Ritter in glänzender Rüstung, der auftauchen und das für sie erledigen würde.

War es nicht das, was die Leser wollten? Eine Jessica Jones oder Black Widow? Eine toughe Heldin, die ihren Gegnern in den Hintern trat und keinen Mann brauchte, sondern sich selbst rettete? Nein, sie wollten Herz. Viel Glück damit. Mir hatte man das Herz aus der Brust gerissen, als meine damals neunjährige Schwester Rosemary an einem Sommernachmittag vor zehn Jahren aus einem Supermarkt in Philadelphia entführt wurde. Dort, zwischen den Regalen mit Müsli und Suppen, hatte eine Horrorshow begonnen, der ich hilflos hatte zusehen müssen, ohne sie aufhalten zu können. Ich hatte sie hängenlassen, und die Schuldgefühle fraßen mich seitdem von innen auf wie ein Krebsgeschwür. Mutter, darf ich ...? war aus diesem unerträglichen Schmerz heraus entstanden.

Es hieß entweder zeichnen oder meinen verdammten Verstand verlieren.

Iris, die Assistentin bei BlackStar, wollte in ein paar Wochen die überarbeiteten Storyboards haben. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das Herz der Geschichte finden sollte, und auch keinen guten Arbeitsplatz dafür. In den letzten drei Tagen hatten mein Essen, die Taxigebühren und die Miete des heruntergekommenen Hostels, in dem ich untergekommen war, meine Ersparnisse aufgefressen wie ein Heuschreckenschwarm. Ich könnte nach Las Vegas zurückkehren, doch das würde sich wie die absolute Niederlage anfühlen.

Ich brauchte einen ruhigen Ort, um einen klaren Kopf zu bekommen. Diese Ecke der 6th Avenue war dafür nicht geeignet. Ich wischte mir mit dem Ärmel über die brennenden Augen - blöder Wind - und trat mit erhobener Hand an die Bordsteinkante, um ein Taxi zu rufen. Dann fielen mir meine schwindenden Finanzmittel ein.

Keine Taxis mehr, Miss Money Bags, schalt ich mich selbst. Ich würde mich der U-Bahn oder dem Bussystem stellen müssen.

Ich überquerte die Straße zur U-Bahn-Station und nahm die Treppe nach unten. Es war nur eine kurze Fahrt von Midtown bis zum Hostel in der Nähe von Port Authority. Ich stieg an der richtigen Station aus und ging die Straße voller Pornoläden, Headshops und Kautionsagenturen entlang.

Es gab keinen Park in der Nähe des Parkside Hostels, dafür befand es sich aber über einem winzigen Laden, der Touristenkitsch verkaufte: Sweatshirts und Schneekugeln, Schlüsselanhänger und Spardosen in Form der Freiheitsstatue.

Als ich hier vor drei Tagen das erste Mal aus dem Taxi gestiegen war, hatte mich der ganze Touristennepp zum Lächeln gebracht. Ich war so naiv gewesen, eine geschmacklose Postkarte mit der Aufschrift »Ich komm groß raus im Big Apple!« zu kaufen. Sie war unglaublich kitschig, aber sobald mich einer der großen Verlage für Mutter, darf ich ...? unter Vertrag genommen hatte, wollte ich diese Postkarte Theo schicken, meinem Freund und ehemaligen Boss aus dem Tattoostudio in Vegas, in dem ich gearbeitet hatte. Sie hätte ihn zum Lachen gebracht.

Nach zwei Schritten in den schmuddeligen Eingangsbereich des Hostels mit seinen dreckigen Fliesen und flackernden Halogenlampen konnte ich bereits Gebrüll und laute Musik von oben hören. Ich konnte kaum hier schlafen, geschweige denn arbeiten.

In meiner ersten Nacht im Parkside hatte ich das Zimmer für mich gehabt. Ich hatte die langen Stunden wie Tom Hanks in Big verbracht: die wacklige Kommode vor die Tür geschoben und in Embryonalstellung auf dem Bett liegend. Ich hatte versucht, mich so klein wie möglich zu machen, während ich einer Küchenschabe dabei zugesehen hatte, wie sie über den Boden gerannt war. Starr vor Angst.

Aber ich hatte nicht geweint.

Ich schloss die Tür zu meinem Zimmer auf. Das helle Rot und Gelb der Postkarte, die ich für Theo gekauft hatte, war das Erste, was mir ins Auge fiel. Das Zweite war, dass abgesehen von dem, was ich am Leibe trug, alle Kleidungsstücke, die ich nach New York mitgebracht hatte, auf dem Boden verstreut lagen, zusammen mit meinen Reisefläschchen Shampoo, Seife und Lotion, ja sogar dem Etui mit der Antibabypille. Das Zimmer hatte zwei Schließfächer. Die Tür des mir zugewiesenen war aufgebrochen und hing nur noch an einer Angel. Am zweiten Abend war eine Zimmergenossin hereingestürmt, hatte ihren Namen gebrummt - Jane - und einen verschlissenen Schlafsack auf ihr Bett fallen lassen. Dann hatte sie einen blauen Seesack in das andere Schließfach gestopft und war wieder verschwunden. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen.

Jetzt war ihr ganzes Zeug weg.

»Was zum ...?«

Mein Herz begann zu rasen, und ich lief schnurstracks nach unten zum Empfang, der eher einem Kartenschalter in der U-Bahn glich. Mit zitternder Hand klopfte ich gegen die Plexiglasscheibe, um den Manager auf mich aufmerksam zu machen. Es handelte sich um einen gelangweilt wirkenden Typen mit beginnender Glatze und Bierbauch. Er blätterte gerade durch ein Pornomagazin und paffte einen Zigarrenstummel. Der Rauch erfüllte das Häuschen, in dem er saß, und quoll aus dem runden Loch, durch das Geld und Schlüssel gereicht wurden.

»Mein Zimmer«, sagte ich. »Jemand ist in mein Zimmer eingebrochen. Die haben meine Sachen durchwühlt. Die Frau, die auch da geschlafen hat, ist weg, genau wie ihre Sachen. Vielleicht war sie es?«

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte - vielleicht das gleiche Maß an Empörung. Oder zumindest ein wenig Besorgnis. Stattdessen seufzte der Kerl laut auf und legte sein Magazin beiseite. »Meine Güte. Haben Sie daran gedacht, die verdammte Tür Ihres Fachs abzuschließen?«

Ich starrte ihn an. »Was? Ja. Natürlich«, sagte ich und fühlte, wie ein Teil meiner Angst durch Wut ersetzt wurde. »Ja, ich hab die verdammte Tür abgeschlossen, aber jemand hat sie aufgebrochen.«

»Scheiße«, sagte der Kerl. »Wurde was gestohlen?«

»Ich weiß nicht«, gab ich zu. »Ich bin ausgeflippt und direkt hergekommen.«

Seit ich hier angekommen war, hatte ich viele dumme Dinge getan, doch zumindest hatte ich mein Geld nicht in diesem Hostelzimmer gelassen. Das befand sich in einer flachen Gürteltasche, die ich unter meiner schwarzen Hose trug. Meinen Laptop und meine Zeichenmappe trug ich bei mir. Die einzigen anderen Wertgegenstände waren meine Zeichenutensilien ...

Oh mein Gott.

Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Kopf wich, als wäre ich eine Skizze, aus der man die Farbe zog. »Oh nein. Oh scheiße, nein.«

Panik trieb mich wieder nach oben. Ich war mir undeutlich der schweren...

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