Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Lovett Island. Sommerprickeln

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.07.2021
Maci steht vor dem Nichts. Mit gebrochenem Herzen musste sie die traumhafte Karibikinsel Lovett Island und ihre Freunde verlassen - in Trevors Welt war einfach kein Platz für sie. Auch Violet steht vor großen Herausforderungen, als schmutzige Wahrheiten über den Inselbesitzer Baron Wilkins ans Licht kommen. Und Blair versteht endlich, dass weder Parkins noch Trevor ihre Zukunft sind, sondern Lovett Island selbst. Sie setzt alles daran, die paradiesische Insel nicht zu verlieren - doch dafür muss sie einen hohen Preis zahlen ...

Emilia Schilling ist das Pseudonym einer jungen österreichischen Autorin, die romantische Frauenromane schreibt. Schilling, Jahrgang 1988, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Ort in Niederösterreich.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMaci steht vor dem Nichts. Mit gebrochenem Herzen musste sie die traumhafte Karibikinsel Lovett Island und ihre Freunde verlassen - in Trevors Welt war einfach kein Platz für sie. Auch Violet steht vor großen Herausforderungen, als schmutzige Wahrheiten über den Inselbesitzer Baron Wilkins ans Licht kommen. Und Blair versteht endlich, dass weder Parkins noch Trevor ihre Zukunft sind, sondern Lovett Island selbst. Sie setzt alles daran, die paradiesische Insel nicht zu verlieren - doch dafür muss sie einen hohen Preis zahlen ...

Emilia Schilling ist das Pseudonym einer jungen österreichischen Autorin, die romantische Frauenromane schreibt. Schilling, Jahrgang 1988, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Ort in Niederösterreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641251451
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum19.07.2021
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2455 Kbytes
Artikel-Nr.5425398
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.
Maci

Die Sonne schien mir in den Nacken, als ich vor der Abraham O´Neil Tennis Academy stand und auf den rund gebauten, mehrstöckigen Gebäudekomplex blickte, an dessen Glasfassade das Licht in allen Farben reflektierte. Kein Wunder, dass es der Sunshine State war. Wann immer ich fürs Intensiv-Training in Florida war, gab es strahlenden Sonnenschein. Zu Beginn hatte ich die Luft hier immer als zu heiß und stickig empfunden, aber nachdem ich über einen Monat auf Lovett Island gewesen war, hatte ich mich an dieses schwüle Klima gewöhnt.

Die Tennisakademie der Familie O´Neil zählte zu den renommiertesten in den USA und war schon für einige große Tennisspieler ein Sprungbrett gewesen. Meine Eltern hatten immer gehofft, dass ich in die Fußstapfen dieser großen Namen trat.

Mit weichen Knien stieg ich die Stufen zum Eingang hoch. Mein Trolley war noch genauso leer wie bei meinem Weg von North Dakota nach Lovett Island. Ich hatte die von Karlee und Violet geliehenen Klamotten auf der Insel zurückgelassen. Ebenso die dunkelblaue Tennistasche mit goldenen Akzenten, die Trevor mir geschenkt hatte. Sie bedeutete mir nichts mehr. Limitierte Stückzahl hin oder her. Ich wollte einen Schlussstrich ziehen, und jedes Andenken hätte mir meinen Abschied umso schwerer gemacht.

Die Gedanken an Trevor schnürten mir die Kehle zu. Selbst zwei Tage nach meiner Abreise konnte ich nur erahnen, warum er das getan hatte. Ich hatte nicht mehr mit ihm darüber gesprochen. Zu groß waren meine Wut und Enttäuschung in dem Moment gewesen, als ich realisiert hatte, dass er der Grund für meine Kündigung war.

Als ich vor der Tür stand, schob sie sich automatisch auf, und ich ging zaghaft hinein. Die Akademie zu betreten fühlte sich anders an als sonst. Früher hatte ich mich immer gefreut hierherzukommen. Die Camps waren eine willkommene Abwechslung zum Training meines Vaters gewesen. Zwar hatten mir die Trainer viel abverlangt, doch auch der Spaß war nicht zu kurz gekommen. Heute kam ich, ohne ein Camp gebucht zu haben. Niemand erwartete mich. Dennoch hoffte ich, hier in einen sicheren Hafen einzulaufen, immerhin war das viele Jahre mein zweites Zuhause gewesen, und auch Elliott war hier.

In der Eingangshalle legte sich die kühle Luft der Klimaanlage auf meine überhitzte Haut. Ich warf einen flüchtigen Blick durch die breite Glasfront auf die Indoor-Plätze, wo reger Betrieb herrschte. Rechts davon waren die Zugänge zu den unterschiedlichen Bereichen der Akademie: Unterkünfte, Kantine, Gym, Wellnessbereich und Seminarräume. Ich kannte dieses Gebäude wie meine eigene Westentasche.

»Willkommen an der Abraham O´Neil Tennis Academy. Wie kann ich Ihnen helfen?«, begrüßte mich eine junge Frau mit roten Haaren und einem blasslila Poloshirt, die am Empfangstresen auf der linken Seite der Eingangshalle saß.

Ich ging auf sie zu. »Hi, ich würde gerne Elliott sprechen.«

»Haben Sie denn einen Termin mit Mr O´Neil junior?«, fragte die Frau, als wüsste sie, dass der Juniorchef mich nicht erwartete. Laut ihrem Namensschild hieß sie Shannon.

»Nein, aber er wird mich sprechen wollen, wenn er weiß, dass ich hier bin«, sagte ich sicher.

Vermutlich wäre es besser gewesen, Elliott meine Ankunft anzukündigen. Ich hatte sogar bereits Münzen in ein Telefon am Flughafen geworfen, doch den Mut verloren, ehe ich die Nummer eingetippt hatte. Zu groß war meine Befürchtung, Elliott hätte mich sonst davon abgehalten herzukommen. Zu viel war passiert, seit ich das letzte Mal, im Herbst des vergangenen Jahres, hier gewesen war.

»Mr O´Neil junior ist heute sehr beschäftigt«, entgegnete mir Shannon mit spitzen Lippen.

»Er ist bestimmt auf einem der Plätze«, sagte ich. »Ich kann selbst nach ihm suchen.«

»Das ist völlig unmöglich.« Entrüstet schüttelte Shannon den Kopf. »Das ist ein exklusiver Club, der ausschließlich für Mitglieder und Tennisschüler zugänglich ist.«

»Das weiß ich. Ich war schon oft hier.«

»Dann kennen Sie sich ja aus.« Sie zog die Augenbrauen erwartungsvoll hoch.

Ich holte tief Luft, um meine Nerven zu beruhigen. Ich wollte nicht mit Shannon streiten. »Darf ich kurz Ihr Telefon benutzen?«, fragte ich und deutete auf den Apparat auf ihrem Tisch. »Dann rufe ich Elliott selbst an.« Ich wollte gerade danach greifen, als Shannon schützend ihre Hand darüberlegte.

»Tut mir leid«, zischte sie und krallte ihre Hand um den Hörer, als würde sie ihn zur Not auch als Waffe gegen mich benutzen.

Ich hatte keine Lust, hier einen Aufstand zu machen. Es wäre so viel leichter, wenn sie mich einfach durchgehen ließ. Resignierend seufzte ich. »Dann rufen Sie ihn bitte an. Es wäre wirklich dringend, Shannon.« Ich bemühte mich um ein freundliches Lächeln, was angesichts ihres argwöhnischen Blicks aussichtslos zu sein schien.

Sie zögerte. Dann zog sie widerwillig einen Notizzettel hervor. »Und Sie sind?«, fragte sie betont genervt.

»Maci Stiles.«

Sie notierte meinen Namen.

»Ich werde sehen, ob ich Mr O´Neil junior erreichen kann«, sagte sie, worauf ich erleichtert meine Schultern sinken ließ. »Das kann jedoch dauern«, fügte sie hinzu und deutete mir mit einer wegweisenden Handbewegung, bis dahin im Wartebereich Platz zu nehmen.

Ich mochte sie nicht.

Auch wenn ich nicht verstand, warum sie ihn nicht gleich anrief, ging ich zu den dunkelvioletten Sofas mit weißen Kissen, die für Besucher bereitstanden. Mir fehlte nach den letzten Tagen die Kraft für eine Diskussion. Außerdem würde ich mit etwas Glück eine Weile bleiben, weshalb ich es mir mit Shannon nicht bei unserem ersten Treffen verscherzen wollte.

Ich ließ mich auf eines der Sofas nieder, den Blick auf den Empfangstresen gerichtet. Ich wollte Shannon im Auge behalten, ebenso wie die Türen zum Trainingsgelände. Tagsüber war Elliott meist dort unterwegs, teilweise gab er selbst Unterricht, manchmal spielte er mit wichtigen Geschäftspartnern.

Das Telefon am Schalter klingelte, und die Frau nahm den Hörer ab. Ich hörte ihre fröhliche Stimme zwitschern: »Hallo, Tracy, bleibt es bei heute Abend im Saint Johns Club? Ich habe dieses supersüße neue Kleid, das ich unbedingt anziehen will. Weißt du, ob Matt mitkommt?«

Offenbar waren ihr supersüßes neues Kleid und Matt wichtiger als meine Bitte. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und ließ den Blick zur Decke schweifen. Dem zufriedenen Lächeln auf ihren Lippen nach würde Matt kommen.

Einen Moment lang beobachtete ich Shannon, die ihre Nägel betrachtete, während sie Tracy lauschte. Als ich mich sicher fühlte, schob ich unauffällig meinen Trolley hinter das Sofa, wo ich ihn vorerst stehen lassen wollte. Vielleicht konnte ich mich an ihr vorbeischleichen, während sie telefonierte. Ich richtete mich ein Stück weit auf, um ihre Aufmerksamkeit zu prüfen, da traf mich ihr wachsamer Blick.

Frustriert ließ ich mich in die Kissen zurücksinken. Ich wollte dieses Gespräch mit Elliott endlich hinter mich bringen. Denn selbst wenn er mir helfen wollte, gab es einen Haken. Und der machte mir mehr Angst, als ich mir eingestehen wollte.

Shannons Telefonat mit ihrer Freundin dauerte noch weitere fünf Minuten und endete erst, als eine Gruppe von zwei Erwachsenen und mehreren Jugendlichen in die Eingangshalle kam. Blitzschnell legte Shannon auf und begrüßte die Besucher ebenso professionell wie mich. Dieses Mal blieb sie jedoch freundlich.

Das Gedränge um den Empfangsschalter war groß, und wie ich kurz prüfte, war Shannon abgelenkt genug, um den Augenblick ausnutzen zu wollen. Ohne lange zu zögern, stand ich auf und ging geradewegs auf jenen Bereich zu, der zu den Trainingsplätzen führte. Ich war schon so oft hier entlanggelaufen, dass ich fast die Schritte zählen konnte. Selbst wenn ich Elliott nicht bei den Courts fand, wüsste ich schon, wie ich weitersuchen konnte. Ich kannte genug Wege, um nicht noch einmal an Shannon vorbeizumüssen.

»Ms Stiles!«, hörte ich Shannon empört rufen, doch da war ich schon durch die erste Tür hindurch.

Ich lief an den Umkleiden und Waschräumen vorbei und stieß die Glastür auf, die mich ins Freie führte. Die drückende Hitze schlug mir entgegen.

»Sie dürfen da nicht einfach durch«, rief Shannon, doch dann fiel die Tür zu, und ich hörte nicht mehr, was sie sagte.

Es gab zehn Freiluftplätze, die einen Großteil des Areals einnahmen. An mehreren davon fanden gerade Trainingsspiele statt. Ich entdeckte Elliott unweit vor mir, wie er ein Spiel beobachtete und sich dabei Notizen auf einem Klemmbrett machte.

»Hey, Elliott!«, rief ich, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Ich konnte nicht warten, bis er mich von selbst entdeckte, sonst würde mich wohl gleich Wachhund Shannon außer Gefecht setzen und an den Haaren zurückschleifen, ehe er überhaupt mitbekommen hatte, dass ich hier war. Jedes Unternehmen brauchte anscheinend einen Aufpasser. Lovett Island hatte Peyton und die Tennisakademie Shannon.

Überrascht blickte Elliott auf. Als er mich sah, breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus. »Maci, was machst du denn hier?«

»Dich besuchen«, antwortete ich und umarmte ihn zur Begrüßung. Hinter mir hörte ich die Tür aufschlagen. »Sorry, aber du musst deinen Wachhund zurückpfeifen«, flüsterte ich, ehe ich einen Schritt von ihm wegtrat.

»Elliott, sie ist einfach durchgelaufen«, beschwerte sich Shannon. Ihr Gesicht hatte die gleiche Farbe wie ihr karottenrotes Haar angenommen. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und...

mehr