Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Kick or Kiss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am29.04.2021Auflage
Keine Halbzeitpause für die Liebe. Fußball ist überhaupt nicht Chiaras Ding. Daher ist sie wenig begeistert, als sie für ein Schulprojekt über die erfolgreichste Jugendmannschaft der Stadt bloggen soll. Bei ihrer Recherche gerät sie ausgerechnet an den Kapitän des Teams. Lio ist arrogant, verwöhnt und selbstverliebt - denkt Chiara, bis sie ihn richtig kennenlernt. Ihre Gefühle geraten zunehmend außer Kontrolle und auch Lio kann sich ihr nur schwer entziehen. Doch um einen Volltreffer zu landen, braucht es mehr als das richtige Timing ... Eine rasante Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven erzählt!

Julien Wolff, 1983 in Hamburg geboren, ist dem Fußball seit seiner Jugend verfallen. Nachdem er jahrelang selbst spielte, begann er nach dem Abitur über den schönsten Sport der Welt zu schreiben. Seit 2003 arbeitet er für die Welt und Welt am Sonntag und berichtet seit 2011 über den FC Bayern und die Nationalmannschaft. Julien Wolff lebt in München, ist als Experte regelmäßig bei »Sky« zu sehen und begeistert sich besonders für den Jugendfußball und die Talentförderung.
mehr

Produkt

KlappentextKeine Halbzeitpause für die Liebe. Fußball ist überhaupt nicht Chiaras Ding. Daher ist sie wenig begeistert, als sie für ein Schulprojekt über die erfolgreichste Jugendmannschaft der Stadt bloggen soll. Bei ihrer Recherche gerät sie ausgerechnet an den Kapitän des Teams. Lio ist arrogant, verwöhnt und selbstverliebt - denkt Chiara, bis sie ihn richtig kennenlernt. Ihre Gefühle geraten zunehmend außer Kontrolle und auch Lio kann sich ihr nur schwer entziehen. Doch um einen Volltreffer zu landen, braucht es mehr als das richtige Timing ... Eine rasante Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven erzählt!

Julien Wolff, 1983 in Hamburg geboren, ist dem Fußball seit seiner Jugend verfallen. Nachdem er jahrelang selbst spielte, begann er nach dem Abitur über den schönsten Sport der Welt zu schreiben. Seit 2003 arbeitet er für die Welt und Welt am Sonntag und berichtet seit 2011 über den FC Bayern und die Nationalmannschaft. Julien Wolff lebt in München, ist als Experte regelmäßig bei »Sky« zu sehen und begeistert sich besonders für den Jugendfußball und die Talentförderung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646934465
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.04.2021
AuflageAuflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2319 Kbytes
Artikel-Nr.5455700
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1
Chiara

Was ist noch ätzender als ein Sonntagmorgen, an dem dein Wecker dich um 6:30 Uhr aus deinen schönen Träumen reißt?

Seit heute weiß ich es. Es ist ein Sonntagmorgen, an dem du dich nach dem Aufstehen zu dieser Ich-will-doch-einfach-nur-schlafen-Unzeit durch den Regen kämpfst, dir der Bus vor der Nase wegfährt und du deswegen zur Arbeit laufen musst, während deine Wimperntusche und dein Make-up komplett verschmieren. Von allen Tagen dieser schönen Frühsommer-Woche muss es natürlich ausgerechnet heute in Strömen gießen. Obwohl ein trockener Morgen angesagt war. (Notiz an mich: bessere Wetter-App downloaden!)

Ich drücke die Tür zum Café auf und dann läuft auch noch dieses alte Lied, das mich zu verspotten scheint. »I am easy like Sunday morning ...« #weekendmode und so. Heute also mal wieder so richtig schön ironisch unterwegs, liebes Universum!

Ein Klirren lässt mich zusammenzucken, als ich meine hellblaue Jeansjacke an der Garderobe neben dem Eingang aufhänge. Das Geräusch kommt aus dem Lager. Die Tür steht offen, ich strecke meinen Hals wie eine Giraffe und blicke über die Bar. Dave steht in einer dunkelbraunen Pfütze, um ihn herum liegen Scherben, sein gelbes Shirt mit Papageien-Muster ist total nass. Erst jetzt bemerkt er mich und sieht mich durch seine goldene Hipster-Brille grinsend an.

»Chiara, mein Engel, guten Morgen. Ich habe gerade unfreiwillig ´ne Cola-Dusche genommen.« Sein Lachen steckt mich sofort an. Er sieht aus wie ein YouTube-Comedian, der gerade einen Sketch aufführt. Aber das ist echt. Dave, wie er leibt und lebt. Sofort bessert sich meine Laune - zumindest ein bisschen.

»Läuft bei uns heute Morgen«, sage ich, während ich an der Kaffeemaschine auf den Knopf für einen Espresso drücke. »Dir fällt ´ne Flasche runter, und ich sehe nach meinem Marathon durch den Regen aus wie Dracula.« Ich wische mir eine klitschnasse Strähne aus meinem Gesicht und verdrehe die Augen.

»Wenn du ein Vampir bist, dann der hübscheste überhaupt.« Dave grinst mich total lieb an. »Wie kann man mit sechzehn nur schon so gut aussehen ... Für mich bist du eher die junge Gigi Hadid als so ein blutsaugendes Wesen mit komischen Eckzähnen.«

»Hey, ich bin fast siebzehn! Nur noch ein paar Wochen«, sage ich. Wir lachen.

Ich liebe Dave. Also, auf freundschaftlicher Ebene. Nicht nur, weil er mir oft so liebe Komplimente macht. Er ist einfach der beste Chef. Und ich liebe Daves Café, das Daybreak. Als er es vor einem Jahr mit seinem Mann Sören eröffnet hat, sind meine beste Freundin Mel und ich gleich reingegangen. Der Laden hat irgendwie richtig geleuchtet und super neugierig gemacht.

Die Atmosphäre zog uns sofort in ihren Bann. Diese wunderbaren blauen Wände, die wie das Meer im Sommer aussehen. Die hellen Holztische, der lange Tresen, die Schwarz-Weiß-Fotos von Hollywood-Stars an den Wänden, die kuscheligen Sitzecken mit all den weißen und grauen Kissen - es ist für uns der gemütlichste Ort Münchens. Und dann die Lage! Mitten in der Stadt. Mit Blick auf die Isar, den schönsten Fluss der Welt.

Als Dave mir in diesem Frühjahr erzählte, dass er eine Aushilfe braucht, habe ich keine Sekunde gezögert. »Wie wär´s mit mir?«, fragte ich. Dave stimmte sofort zu.

Seitdem kellnere ich viermal pro Woche nach der Schule - und wenn ich die ersten Stunden frei hab, auch mal vor dem Unterricht. Und eben sonntags, wie heute. Ich mag meinen Nebenjob richtig gern. Nur das frühe Aufstehen fällt mir echt schwer. Das habe ich unterschätzt. Gott sei Dank schafft es Dave sogar heute, mich aufzuheitern und selbst um diese Uhrzeit in den Happy-Mode zu bringen.

»Darling, bereitest du bitte die Acai-Bowls vor? Our guests love them.« Dave holt Blaubeeren und Mangos aus dem Kühlschrank. »Sören hat heute frei - it is all on us, baby!« Er ist Londoner und spricht dauernd Denglisch, mischt deutsche und englische Wörter. Dave geht auf die vierzig zu, kommt mir aber meist viel jünger und wie ein großer Bruder vor. Ich arbeite nicht nur einfach für ihn. Er ist inzwischen ein richtig guter Freund.

Nach einer Stunde haben wir die Bowls fertig vorbereitet, alle Tische eingedeckt und die Tageskarte mit Kreide an die große Tafel über der Theke geschrieben (OMG! Es gibt heute frische Waffeln mit Erdbeeren. Dave macht die so gut, da könnte ich mich reinlegen).

Wir öffnen und nach und nach strömen die ersten Gäste ins Café. Manche von denen, die es sich nach ihrer frühen Runde mit dem Hund bei uns mit ihrer Zeitung und einem Kaffee gemütlich machen, kenne ich schon mit Namen. An dem kleinen Tisch am Fenster sitzt ein junger Mann in Hemd vor seinem Laptop. Er kommt mehrmals die Woche her, arbeitet ein paar Stunden und ist immer total nett zu uns. Sein schwarzer Labrador hat sich unter den Tisch gekuschelt und schaut mich aus seinen treuen Augen an. Ich muss sofort an unseren Hund Aladin denken, der jetzt bestimmt wie immer morgens von Mama gefüttert wird und sich auf seine erste Gassirunde des Tages freut. Australian Shepherds brauchen echt viel Bewegung.

»Guten Morgen. Wie immer?«, frage ich meinen Lieblingsstammgast.

Er lächelt mich an. »Wie immer.« Ich bringe ihm einen Kaffee und ein Croissant mit Erdbeermarmelade. Zufrieden beißt der Mann hinein, lehnt sich entspannt zurück und lässt für einen Moment von seinem Laptop ab.

Zum Brunch am Vormittag wird es dann immer richtig voll im Daybreak. Ich flitze mit Dave zwischen Theke und Gastraum hin und her, quetsche mich lächelnd zwischen den Gästen und Tischen hindurch und hab trotz der vielen Arbeit wie immer echt Spaß.

Plötzlich strömt ein intensiver Duft in meine Nase. Es riecht ziemlich herb, orientalisch irgendwie, gleichzeitig frisch - und ganz schön penetrant. Nach jemandem, der ziemlich viel Parfüm aufgetragen hat. Zu viel.

Ich drehe mich um und sehe ein blondes Mädchen auf High Heels mit seiner Begleitung an dem runden Tisch in der Ecke Platz nehmen. Sie trägt enge weiße Jeans und ein weißes Oberteil mit Carmen-Ausschnitt. Auf den Stuhl in der Mitte des Tisches lässt sich ein Junge im schwarzen T-Shirt fallen. Müsste ich raten, würde ich sagen, dass er diese Parfüm-Wolke hinter sich herzieht. Seine Haare sind an der Seite ziemlich kurz rasiert, oben trägt er sie länger und hat sie in perfekte Wellen gestylt. Eine Strähne hängt ihm in die Stirn. Seine Haut ist genau im richtigen Maß gebräunt. Sieht ziemlich lässig aus. Obwohl ... beim zweiten Hinsehen wird mir klar, dass er ganz schön viel Zeit und Haargel aufgewendet haben muss, damit seine Haare so aussehen, als würden sie ganz natürlich liegen. Dafür muss man echt eitel sein, denke ich mir.

Das Mädchen neben ihm dürfte so alt sein wie ich. Sie hat ihre Haare zum Pferdeschwanz gebunden, an ihren Ohren hängen große, goldene Creolen. Weder sie noch ihn habe ich bei uns im Café schon mal gesehen.

Als der Junge bemerkt, wie ich mit meinem Tablet in der Hand dastehe, hebt er die Hand. Oh Gott, hab ich die beiden etwa angestarrt?

Ich bedeute ihm mit einem Nicken, dass ich gleich da bin. Zuerst muss ich noch an Tisch 1 kassieren und von Tisch 4, an dem bis eben eine Gruppe Frauen saß, Gläser und Teller abräumen. Danach stehe ich vor den beiden neuen Gästen, lege ihnen die Karten hin und entsperre mein Tablet, um es bereit für die Bestellung zu machen.

»Hi, was darf ich euch zu trinken bring...«

»Bist du Fan?«, fällt der Junge mir ins Wort.

Verdutzt schaue ich ihn an. Sein Blick fliegt zwischen meinem Gesicht und meinem Oberkörper hin und her.

Kann der vielleicht mal aufhören, mir auf die Brust zu glotzen? Plötzlich kribbelt es unangenehm in mir. Mein BH fühlt sich viel zu eng an.

»Äh ... Wovon?«

Er deutet mit seinem markanten Kinn auf mein Shirt.

»Von Michael.«

Ich schaue an mir herunter. Heute Morgen habe ich mir das Retro-Oberteil mit dem Michael-Jackson-Print aus meinem völlig überfüllten Kleiderschrank gezogen. Es passt gut zu der dunkelblauen Jeans, die im Moment meine Lieblingshose ist. Mein brauner Gürtel matcht mit meinen langen braunen Haaren, die mir fast bis zum Hintern gehen. Ich war mit meinem Outfit vollkommen zufrieden, doch jetzt kommen mir Zweifel. Warum bringt der Typ mich so durcheinander? Lass dir nichts anmerken, Chiara!

»Na ja, er war einer der größten Stars überhaupt, und ...«, sage ich.

»Lieblingslied?«, fragt er.

Will der hier ein Musikquiz veranstalten, oder was? Und kann er mich bitte mal aussprechen lassen?

»Alles klar, offenbar kennst du keins seiner Lieder«, sagt der Typ, ohne länger auf meine Antwort zu warten. Mit der Hand macht er eine abwinkende Geste. »Egal. Wir wollen ja eigentlich eh nur bestellen. Fang du bitte an.«

Er deutet auf das blonde Mädchen neben ihm. Ich beschließe, seinen Kommentar zu ignorieren. Natürlich kenne ich Lieder von Michael Jackson. Aber wenn man mich nicht mal zu Wort kommen lässt ...

Das Mädchen lächelt mich freundlich an. »Für mich den grünen Smoothie mit Chiasamen, bitte. Und das Bananen-Porridge.« Ich tippe die Bestellung ein und blicke wieder zu dem dreisten Typen.

»Und für dich?«, frage ich.

Jetzt, wo ich so nah vor ihm stehe und ihm direkt in die Augen sehe, fällt mir auf, wie lang seine tiefschwarzen Wimpern sind. Für solche Wimpern würde wohl jedes Mädchen morden. Seine Augen...

mehr

Autor

Julien Wolff, 1983 in Hamburg geboren, ist dem Fußball seit seiner Jugend verfallen. Nachdem er jahrelang selbst spielte, begann er nach dem Abitur über den schönsten Sport der Welt zu schreiben. Seit 2003 arbeitet er für die Welt und Welt am Sonntag und berichtet seit 2011 über den FC Bayern und die Nationalmannschaft. Julien Wolff lebt in München, ist als Experte regelmäßig bei »Sky« zu sehen und begeistert sich besonders für den Jugendfußball und die Talentförderung.