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Wiedersehen mit Lucky

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am18.03.2021Auflage
Sonne, Meer und jede Menge Romantik - das neue Buch von Jenn Bennett, der Autorin des Bestsellers »Unter dem Zelt der Sterne« Josie (17) hat einen Plan, als sie mit ihrer Mutter an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt: Während Mom die Buchhandlung der Familie führt, wird sie ihren Abschluss machen, mit der Kamera die Stadt erkunden und am Ende des Sommers zu ihrem Vater, einem berühmten Fotografen, an die Westküste ziehen. Und dann steht plötzlich Lucky Karras vor ihr - groß, gut aussehend und verdammt wütend. Ganz anders als der Junge, der 5 Jahre zuvor ihr bester Freund war. Alle warnen Josie, doch als Lucky ihr aus einer Notlage hilft, ist es um sie geschehen. Könnte er der eine gute Grund sein, um doch zu bleiben? Witzige Dialoge, sympathische Figuren, tolles Setting und perfekt fürs Herz!

Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie schreibt historische Liebesgeschichten und Fantasy für Erwachsene, doch vor allem ihre romantischen Jugendbücher wie »Unter dem Zelt der Sterne« haben ihr eine große Fangemeinde beschert. Wenn sie nicht reist - z.B. nach Europa oder Südostasien -, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSonne, Meer und jede Menge Romantik - das neue Buch von Jenn Bennett, der Autorin des Bestsellers »Unter dem Zelt der Sterne« Josie (17) hat einen Plan, als sie mit ihrer Mutter an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt: Während Mom die Buchhandlung der Familie führt, wird sie ihren Abschluss machen, mit der Kamera die Stadt erkunden und am Ende des Sommers zu ihrem Vater, einem berühmten Fotografen, an die Westküste ziehen. Und dann steht plötzlich Lucky Karras vor ihr - groß, gut aussehend und verdammt wütend. Ganz anders als der Junge, der 5 Jahre zuvor ihr bester Freund war. Alle warnen Josie, doch als Lucky ihr aus einer Notlage hilft, ist es um sie geschehen. Könnte er der eine gute Grund sein, um doch zu bleiben? Witzige Dialoge, sympathische Figuren, tolles Setting und perfekt fürs Herz!

Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie schreibt historische Liebesgeschichten und Fantasy für Erwachsene, doch vor allem ihre romantischen Jugendbücher wie »Unter dem Zelt der Sterne« haben ihr eine große Fangemeinde beschert. Wenn sie nicht reist - z.B. nach Europa oder Südostasien -, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646933604
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.03.2021
AuflageAuflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3059 Kbytes
Artikel-Nr.5455709
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



WILLKOMMEN IN BEAUTY: Das auf kolonial gemachte Schild begrüßt Reisende am Eingang der kleinen Küstenstadt Beauty, Rhode Island. Dank des historischen Hafens mit Verbindung zur Narragansett Bay ist die Stadt im Sommer ein beliebter Ferienort in New England, der betuchte Urlauber anzieht. (Foto privat/Josephine Saint-Martin)
1
Februar

In meiner Familie wird hartnäckig an dem Glauben festgehalten, auf den Saint-Martin-Frauen laste ein Fluch in Liebesangelegenheiten. Sie hätten Pech in der Liebe und seien dazu verdammt, elend und einsam zu enden. Angeblich hat eine meiner frühen Vorfahrinnen in New England einen Nachbarn gegen sich aufgebracht - wie überraschend -, woraufhin der die weise Frau des Dorfs dafür bezahlt hat, uns mit einem Fluch zu belegen. Und zwar absolut jede von uns. Generation um Generation. Im Sinne von für keine von euch wird es je ein »Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende« geben, Amen, so soll es sein, genießt euren Liebeskummer.

Ich bin siebzehn und hatte noch nie eine Beziehung. Genau genommen gab es in meinem Leben sogar nur eine richtige Freundschaft, aber das ist schon lange her. Insoweit hatte ich noch keine Gelegenheit, den Fluch in Aktion zu erleben. Trotz des krassen Aberglaubens in meiner Familie weiß ich sehr wohl, dass es sich bei unserem Pech die letzten Jahre bloß um eine Anhäufung unglücklicher Zufälle handelt. Und dass in die Stadt zu ziehen, wo der Fluch seinen Anfang genommen hat, nicht gleich das Ende der Welt bedeutet, da kann meine Mutter behaupten, was sie will.

Ich stehe gerade vor dem Ortsschild von Beauty und schieße das Standard-Foto von jedem unserer Umzüge. Die absurden Wehe!-Ausrufe meiner Mutter zum Thema Liebe überhöre ich geflissentlich und konzentriere mich stattdessen auf das, was das Schild für mich darstellt - meine Zukunft.

Ihr müsst wissen, meine Mutter und ich ziehen oft um. Und mit oft meine ich sieben Umzüge in den letzten fünf Jahren ... die Ostküste hoch und runter, sieben verschiedene Städte. Wir sind Profis. Und hauen schneller aus einer Stadt ab als ein Mafioso, dem jemand gesteckt hat, dass gleich die Cops vor seiner Tür stehen.

Ein Ort ist wie der andere, nach einer Weile fühlen sich alle gleich an.

Außer Beauty.

Hier haben sämtliche wichtigen Ereignisse meines Lebens stattgefunden. Hier wurde ich geboren - wie alle Saint-Martin-Frauen bis zurück zu diesem albernen Liebesfluch. Hier haben Mom und ich bis zu meinem zwölften Lebensjahr gewohnt. Und hier will ich - wenn alles klappt - nächstes Jahr meinen Highschool-Abschluss machen.

Aber am allerwichtigsten - hier wird sich auch mein Leben ändern, wenn alles wie erhofft läuft. Und zwar gewaltig. Ich habe große Pläne für die Zukunft und jeder einzelne fängt mit diesem Schild hier an. Alle anderen mögen nur »Willkommen in Beauty« sehen, ich nicht.

Ich sehe: Hallo, Josie Saint-Martin. Willkommen! Hier fängt dein neues Leben an.

»Es ist eiskalt da draußen, Shutterbug«, ruft mir meine Mutter aus dem kleinen U-Haul-Umzugslaster zu, der hinter mir am Straßenrand parkt. Unser Auto, auch der Rosarote Panther genannt, ein zuckerwattefarbener 1980er-Käfer mit viel zu vielen Meilen auf dem Tacho, ist hinten angehängt. »Hast du das nicht eh schon mal fotografiert? Pfeif auf die Tradition. Das Schild haut dir ja nicht ab. Knips es später, du Fotoverrückte.«

»Hetz mich nicht, Frau.« Ich schraube den Deckel auf das Objektiv meiner alten Nikon F3 und verstaue sie in der braunledernen Kameratasche um meinen Hals. Das Foto vom Ortseingangsschild ist eine Tradition, aber Schilder abzulichten ist auch mein künstlerischer Ansatz als Fotografin. Manche Leute bevorzugen Landschaften oder Menschen oder Tiere, ich nicht. Ich mag Reklametafeln, Plakatwände mit bissigen Slogans, penetrante Neonschriftzüge an Restaurants, von Kugeln durchsiebte Straßenschilder. Sie erzählen alle eine Geschichte und das mit wenigen Worten.

Und mit einer Sache hat meine Mutter recht. Im Gegensatz zu Menschen rühren sich Schilder nicht von der Stelle. Sie warten darauf - vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche -, dass man sie fotografiert. Man braucht ihnen keine Nachricht zu schreiben, ob sie zum Abendessen nach Hause kommen. Man braucht sich nicht zu ärgern, wenn man enttäuscht ist, weil die Antwortet lautet: Bestell dir doch was beim Lieferdienst und iss ohne mich. Schilder sind verlässlich.

Ich klettere wieder in den U-Haul und während ich den Gurt umlege, verrät der Blick meiner Mutter ein Gefühl, das sie nur selten zeigt. Was immer das Gegenteil von begeistert sein mag, so sieht sie gerade aus. Ihre Nervosität wegen unseres Umzugs nach Beauty begann mit »leicht gestresst« und steigerte sich auf der Fahrt hierher zu »Riesenangst«, doch jetzt sind wir vermutlich bei »kurz vorm Einscheißen« angelangt.

Und da Winona Saint-Martin normalerweise keine Angst hat, muss ich davon ausgehen, dass uns etwas Großes hier erwartet - etwas, wovon meine Mutter mir nichts erzählt hat. Wie so oft.

Worum es sich auch handeln mag, es muss übel sein. Mehr als eine alte Familienlegende von gescheiterter Liebe.

»Echt jetzt, allmählich mach ich mir wirklich Sorgen«, erkläre ich ihr. »Warum bist du so nervös, dass wir wieder hierher ziehen?« Der Grund, weshalb wir vor fünf Jahren weggegangen sind, ist bis auf Weiteres nicht anwesend: die Matriarchin der Saint-Martin-Sippe, Grandma Diedre. Die Mutter meiner Mutter. Die beiden hatten einen Riesenkrach. Geschrei. Tränen. Die Polizei wurde gerufen. Megadrama, teilweise ging es um mich. Mittlerweile haben sie sich versöhnt ... zumindest einigermaßen? Aber unsere Besuche dauern nie länger als ein, zwei Tage, und alle sind immer sehr angespannt.

Unsere Familie ist ziemlich chaotisch.

Meine Mutter ist in Gedanken woanders und hört mir wie üblich nicht zu. »Mist. Ich glaube, das war eine Freundin von deiner Großmutter, die da gerade an uns vorbeigefahren ist«, erklärt sie mir, die Augen auf den Rückspiegel gerichtet. »Vermutlich hängt sie schon am Telefon und warnt das halbe Nest, dass Diedres liederliche Tochter gerade die Stadtgrenze passiert.«

»Du bist paranoid. So würde Grandma dich nie nennen.« Vermutlich. Die Chancen stehen fifty-fifty.

Meine Mutter schnaubt. »Hach, so gutgläubig wäre ich auch gern noch mal. Sei froh, dass ich dich die letzten Jahre vor dem alten Drachen bewahrt habe. Der Mongolei sei Dank.«

»Nepal. Du weißt genau, dass Grandma in Nepal ist.«

Meine Großmutter und Moms ältere Schwester Franny haben sich dem Peace Corps angeschlossen und sind letzte Woche abgereist, um in Nepal Englisch zu unterrichten. Ohne lange zu fackeln, hat sich Grandma für eine Weile aus dem Buchladen ausgeklinkt, der unserer Familie seit Generationen gehört, und meiner Mutter für die Zeit ihrer Abwesenheit die Schlüssel übergeben - also der Person, der sie nicht mal zutraut, einen Brief zur Post zu bringen, geschweige denn, den ganzen Laden zu schmeißen. Und unter uns gesagt ist meine Mutter auch nicht gerade die vertrauenswürdigste Person der Welt.

Darum war es auch ein Schock für uns, dass Grandma und Tante Franny nach Nepal abgehauen sind und uns als Hüterinnen der Familienbuchhandlung zurückgelassen haben. Im Moment passt Frannys Tochter, meine neunzehnjährige Cousine Evie, auf den Laden auf. Sie wird mit uns in der Wohnung meiner Großmutter über dem Laden leben, während sie aufs Community College geht und meiner Mutter weiter mit den Büchern hilft.

»Es gibt keinen Anlass, nervös zu sein. Grandma ist weg. Franny ist weg. Du kannst hier in Beauty von vorn anfangen -«

»Träum weiter, Süße.« Meine Mutter kramt in ihrer Handtasche herum und holt einen Lippenstift namens Ruby Kick hervor. Der rubinrote Kitzel - noch Fragen? Knallrote Lippen und spitz zulaufende Cateye-Brille sind Moms Markenzeichen, ohne die sie niemals das Haus verlassen würde. »Du hast ja keine Ahnung, worauf wir uns hier einlassen. Du warst zwölf, als wir dieses elende Nest der Verdammten verlassen haben. Du kannst dich nicht erinnern, wie es ist. Für Leute wie uns ist Beauty eine Schlangengrube, Josie.«

»Dann gib ihnen keinen Anlass, sich das Maul zu zerreißen.«

»Was soll das denn heißen?«

Ich presse meine Kameratasche an mich. »Das weißt du genau.« Vielleicht liegt es ja an dem dämlichen Saint-Martin-Liebesfluch, aber die Beziehungen meiner Mutter - jung und Single - halten nie lange. Sie bringt keine Männer nach Hause, aber sie wischt nach rechts und trifft sich heimlich mit Typen ... vielen Typen. Früher habe ich noch mitgezählt, aber irgendwann war es nur noch deprimierend. Also, hey. Wir leben nicht im feudalen Frankreich des elften Jahrhunderts: Ich weiß, dass Frauen Sex haben können und sollen, wie es ihnen passt. Aber es geht hier um meine Mutter, und ich weiß, dass sie nicht glücklich ist. Und dann noch die Lügen. Wenn es keine große Sache ist, warum rumeiern?

Wenn ich irgendwann Vertrauensprobleme haben sollte, dann deshalb.

Sie hat jedenfalls durchblicken lassen, dass sie nicht mehr ständig online Typen aufreißen würde, wenn wir nach Beauty ziehen. Wir haben es nicht direkt ausdiskutiert, schließlich reden wir nie über irgendetwas Unangenehmes, insoweit war es kein festes Versprechen. Aber sie hat mir stumm zugenickt, was bedeutete: Ich werde in unserer kleinen Heimatstadt, wo man uns und...

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Autor

Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie schreibt historische Liebesgeschichten und Fantasy für Erwachsene, doch vor allem ihre romantischen Jugendbücher wie »Unter dem Zelt der Sterne« haben ihr eine große Fangemeinde beschert. Wenn sie nicht reist - z.B. nach Europa oder Südostasien -, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia.Claudia Max studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Literaturübersetzen mit dem Schwerpunkt Anglistik/Amerikanistik. Seit 2008 ist sie freiberufliche Literaturübersetzerin und hat bisher ca. 80 Werke aus dem Englischen übertragen. 2010 war sie Stipendiatin der Berliner Übersetzerwerkstatt, ihre Arbeit wurde mehrfach mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet. 2023 wurde sie in der Kategorie Jugendbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sie lebt in Berlin, arbeitet aber überall, denn am liebsten ist sie auf Reisen - in Büchern und in der Welt.