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The Second Princess. Vulkanherz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am18.03.2021Auflage
**Die dunkle Seite der Krone** Auf der Vulkaninsel St. Lucien herrscht die mächtige Dynastie der Bell-Frauen. Seit Jahrhunderten wird die Krone an die älteste Prinzessin weitergegeben. Doch hinter der glamourösen Fassade der Königsfamilie lauern düstere Geheimnisse, die nur die zweitälteste Prinzessin zu hüten weiß. Saphina war immer die jüngste und damit unbedeutendste von drei Schwestern. Nun rückt sie durch unerwartete Ereignisse in der königlichen Thronfolge auf und tritt vollkommen unvorbereitet ein dunkles Erbe an. Und ausgerechnet Dante, der undurchschaubare Adelssohn, soll ihr dabei helfen ... Magisch, romantisch, königlich! Leserstimmen zum Buch: »Wer sprachlos durch die Seiten fliegen, mittendrin im Geschehen sein und jegliche Emotionen hautnah miterleben möchte, sollte sich nicht entgehen lassen, welche Geheimnisse auf der Vulkaninsel St. Lucien lauern.« »Absolute Leseempfehlung. Mich hat das Buch voll und ganz überzeugt.« //»The Second Princess. Vulkanherz« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman 'Mentira - Stadt der Lügen' stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.
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Produkt

Klappentext**Die dunkle Seite der Krone** Auf der Vulkaninsel St. Lucien herrscht die mächtige Dynastie der Bell-Frauen. Seit Jahrhunderten wird die Krone an die älteste Prinzessin weitergegeben. Doch hinter der glamourösen Fassade der Königsfamilie lauern düstere Geheimnisse, die nur die zweitälteste Prinzessin zu hüten weiß. Saphina war immer die jüngste und damit unbedeutendste von drei Schwestern. Nun rückt sie durch unerwartete Ereignisse in der königlichen Thronfolge auf und tritt vollkommen unvorbereitet ein dunkles Erbe an. Und ausgerechnet Dante, der undurchschaubare Adelssohn, soll ihr dabei helfen ... Magisch, romantisch, königlich! Leserstimmen zum Buch: »Wer sprachlos durch die Seiten fliegen, mittendrin im Geschehen sein und jegliche Emotionen hautnah miterleben möchte, sollte sich nicht entgehen lassen, welche Geheimnisse auf der Vulkaninsel St. Lucien lauern.« »Absolute Leseempfehlung. Mich hat das Buch voll und ganz überzeugt.« //»The Second Princess. Vulkanherz« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman 'Mentira - Stadt der Lügen' stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646607017
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.03.2021
AuflageAuflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3462 Kbytes
Artikel-Nr.5455743
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Zwei Stunden später saßen wir alle auf Frisierstühlen und ließen uns für das Probe-Essen aufhübschen. Ursprünglich wäre der Termin bereits vor zwei Wochen gewesen, aber Mutter hatte zu dem Zeitpunkt mit einer hartnäckigen Erkältung gekämpft, sodass das traditionelle Festessen vor der Hochzeit erst heute stattfand. Und weil die Königin nicht mit Traditionen brach, war jegliche Argumentation, dass dieses Fest aufgrund der morgigen Hochzeit eigentlich überflüssig war, absolut sinnlos.

Maylin hatte nichts mehr zu ihrem Streit mit Dante gesagt und vor Livia wollte ich sie auf gar keinen Fall dazu befragen. Dante war der einzige Mann, den Mutter für ansehnlich und standesgemäß genug für Maylin erachtete. Das lag nicht nur an seinem attraktiven Erscheinungsbild, sondern auch an seinem selbstbewussten Auftreten, mit dem er sein Gegenüber schnell für sich einnehmen konnte. Mutter und Baron de Lacey kannten sich gut, unsere Familien waren seit vielen Generationen eng miteinander verbunden.

Verstohlen warf ich einen Blick nach links. Maylin war in ein Buch vertieft, während Livia zu meiner Rechten unentwegt vor sich hin plapperte.

»Diese Schneiderin gehört eigentlich auf der Stelle gefeuert. Diese einfältige Gans hat nur Glück, dass ich sie noch für die letzten kleinen Änderungen brauche. Aber wer konnte schon ahnen, dass ich so kurz vor der Hochzeit noch mal so viel abnehme?«

Als keiner reagierte, lehnte sie sich leicht nach vorn, um einen Blick auf Maylin zu erhaschen. Die hob kaum merklich das Buch ein Stück weiter an. So war es zwischen den beiden schon immer gewesen. Livia, die sich, wann immer sie konnte, in den Vordergrund drängte, Maylin, die viel zu schlau und gerissen war, als dass sie darauf ansprang, und ich, die jüngste Prinzessin, die zwischen den Fronten stand und nicht wusste, wo ihr Platz war.

»Hauptsache ist doch, dass dir dein Kleid an deinem großen Tag passt«, entgegnete ich versöhnlich.

»Da hast du auch wieder recht«, flötete Livia. Ihre langen blonden Haare wurden gerade von einer zierlichen Bediensteten hochgesteckt. Einzelne Locken fielen ihr über die nackten Schultern. Sie sah bildschön aus.

»Wann geht das Probe-Essen eigentlich los?« Maylin legte das Buch beiseite. Ihre dunkelbraunen Haare waren bereits zum Teil geflochten worden.

»In weniger als einer Stunde, oder?«, fragte ich an Livia gewandt.

Sie nickte. »Genau. Aber die meisten Gäste sind ohnehin schon unten und warten nur noch auf uns.«

Die Friseurin begann mein Haar zu bürsten und ich versuchte mich dabei ein wenig zu entspannen. Aber mein leerer Magen und die seltsame Stimmung im Raum ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Immerhin, als ich wenig später in den Spiegel schaute, war ich mehr als zufrieden. Während Livia und Maylin aufwendige Hochsteckfrisuren trugen, zum Teil mit geflochtenen Zöpfen und glitzernden Haarspangen verziert, war meine eher schlicht gehalten. Ein kleiner geflochtener Zopf, der sich von der Mitte meines Kopfes bis zu meinen Haarspitzen zog. Meine langen Haare waren leicht gewellt und das Blond glänzte vom Bürsten. Eine schlichte silberne Haarspange war der einzige Haarschmuck, den man mir zugestand.

Nachdem die drei Bediensteten den Raum verlassen hatten, betraten unsere Zofen das Zimmer, um uns beim Ankleiden zu helfen.

Maylin trug ein dunkelblaues Kleid, das dem Nachthimmel über St. Lucien Konkurrenz machen konnte, Livia war in zartes Rosa gekleidet und ich trug Rot. Auffälliges, sattes Rot. Livia schien meinen kritischen Blick zu bemerken.

»Mutter ist der Meinung, das passt perfekt zu deiner hellen Haut.« Livia strich über den glänzenden Stoff ihres Kleides, während sie mich dabei beobachtete, wie ich mich ungläubig im Spiegel betrachtete. Dieses Kleid an mir zu sehen war noch einmal etwas völlig anderes, als wenn es auf dem Bügel hing.

»Die Farbe ist sehr ... auffällig.«

Ich drehte mich ein wenig hin und her. Über dem roten Stoff befand sich eine dünne schwarze Tüllschicht. Das Kleid war bodenlang und die Korsage mit vielen kleinen schwarzen Perlen bestickt. Es war wunderschön, aber es passte ganz und gar nicht zu mir, und das wusste Mutter ganz genau. Denn wenn es eine Sache gab, die ich hasste, dann war es, im Mittelpunkt zu stehen.

Maylin trat hinter mich und strich mir übers Haar.

»Du siehst toll aus, mach dir keine Sorgen. Bringen wir´s einfach hinter uns, okay?«

Ihr liebevoller Tonfall beruhigte mich ein wenig. Maylin war da, sie würde direkt neben mir am Tisch sitzen. Die Sitzordnung stand seit Wochen fest und mit ihr an meiner Seite würde ich diesen Abend heil überstehen. Es war schließlich nur ein Probe-Essen. Ich atmete tief ein und spürte, wie eng sich die Korsage an meinen Körper schmiegte. Als ich wieder ausatmete, knurrte mein Magen erneut.

»Wir sollten langsam runtergehen, sonst verhungert Saphina womöglich noch«, sagte Maylin lächelnd.

***

Nach der Begrüßung der Gäste wurden wir in den großen Festsaal geführt. Heute war der Tisch nur für die Hälfte der geladenen Gäste gedeckt. Zu einem Probe-Essen schickten die Adeligen oftmals ihre heiratsfähigen Söhne als Vertretung, wenn es mehr als eine Prinzessin gab. Denn immerhin konnte man auf diesem Wege ebenfalls Teil der Königsfamilie werden. Dieses Festmahl war daher eine Mischung aus Kuppel- und Verhandlungsbankett, das die meisten Gäste auch dazu nutzten, ihre Kontakte zu pflegen. Die Frauen hingegen tauschten dort den neuesten Klatsch und Tratsch aus.

Ein großer Mann führte Maylin und mich zu unseren Plätzen. An der Stirnseite des langen Tisches nahm Livia Platz, der rechte Stuhl neben ihr blieb frei. Es war Tradition, dass der Bräutigam beim Probe-Essen nicht mit anwesend war, sondern das Schloss erst am Tag der Hochzeit wieder betrat. Nachdem ich mein ausladendes Kleid halbwegs gerichtet hatte, fiel mir Dante auf. Er trug einen schwarzen Anzug mit goldenen Fäden, die im Licht der Deckenlampen funkelten. Sein dunkles Haar war streng nach hinten gekämmt und auch sonst wirkte er seltsam steif. Selbst als er Maylin und mich bemerkte, blieb seine Miene ernst. Der Kellner führte ihn auf die gegenüberliegende Seite des Tisches, sodass Dante mir direkt gegenübersaß. Wieso um Himmels willen saßen die beiden nicht nebeneinander? Rechts neben Maylin saß stattdessen ein schlaksiger Kerl, den ich nicht näher kannte. Das konnte ja heiter werden.

Wenig später betrat Mutter den Saal. Alle Anwesenden erhoben sich und verbeugten sich vor ihrer Königin. Bedächtig schritt sie voran, ein falsches Lächeln auf den Lippen. Sie trug ein dunkelgrünes Kleid, das sie gleichzeitig elegant, aber auch erhaben wirken ließ. Meine Mutter entschied sich oft für Grün. Maylin hatte ihr im Streit einmal vorgeworfen, dass ihr Grün so gut stehen würde, weil es nicht nur die Farbe des Neids, sondern auch die der giftigsten Schlangenart auf St. Lucien war. Mutter hatte ihr daraufhin in all ihrer Theatralik eine Kristallvase vor die Füße geworfen. Eine tiefe Kerbe im Marmorfußboden erinnerte bis heute an diesen Streit. Unsere Mutter ging majestätisch am Tisch entlang und berührte Maylin kurz an der Schulter, ehe sie bei mir stehen blieb.

»Das Kleid steht dir vorzüglich, Saphina«, säuselte sie mir ins Ohr.

Ich nickte ihr kurz zu, ehe sie sich abwandte und sich letztlich auf dem freien Platz direkt links neben Livia niederließ. Alle starrten in ihre Richtung und erwarteten die Begrüßung durch die noch amtierende Königin, Rowina Bell.

Meine Mutter ließ den Blick bedächtig über die Anwesenden schweifen, ehe sie sich erhob, um so auf ihre Gäste hinabblicken zu können. Sie genoss die Aufmerksamkeit und ich fragte mich schon jetzt, wie sie damit zurechtkommen würde, wenn Livia bald ihre Position einnehmen würde. Dann wäre es ihre älteste Tochter, die die Menschen erwartungsvoll anblicken würden.

»Herzlich willkommen in unserem wunderschönen Astørcia-Palast. Meine Familie und ich begrüßen Sie ganz herzlich zu diesem wundervollen, ganz besonderen Anlass. Es freut uns sehr, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, und wir wünschen Ihnen allen einen angenehmen Abend. Essen Sie jedoch nicht zu viel, das richtige Festmahl findet ja erst noch statt.«

Ich spürte einen leichten Tritt gegen mein Schienbein und drehte mich zu Maylin. Die Gäste klatschten und lachten über den vermeintlichen Scherz. Als Maylin kaum merklich die Augen verdrehte, musste ich mir ein Kichern verkneifen. Wir beide wussten nur zu gut, dass Mutter diesen Satz todernst gemeint hatte. Aber die Gäste schienen sie nicht halb so gut zu kennen, wie sie vorgaben.

»Ihre Mutter ist ja ein richtiger Spaßvogel.«

Verwundert drehte ich mich zu meinem anderen Sitznachbarn herum. Erst jetzt nahm ich den schwarzhaarigen Mann richtig wahr, der im Gegensatz zu den meisten anderen Gästen nicht in übertriebenen Applaus und gekünsteltes Lachen ausgebrochen war.

»Ja, an ihr ist wahrhaft eine Komikerin verloren gegangen«, sagte ich.

Er lächelte mich verschwörerisch an und seine leichten Grübchen ließen ihn auf Anhieb sympathisch wirken.

»Darf ich fragen, mit wem ich das Vergnügen habe? Ursprünglich sollte ich nämlich neben einem entfernten Onkel namens Mortimer Cruz sitzen. Sie sehen jedoch weder wie mein Onkel noch wie ein Mortimer aus.«

Der Fremde grinste erneut. »Das haben Sie wirklich ganz fabelhaft erkannt. Anscheinend hat Ihre Mutter die Sitzordnung noch einmal kurzfristig zu meinen Gunsten verändert. Glauben Sie nicht, dass ich der bessere Sitznachbar bin?«

Er beobachtete mich aufmerksam und versuchte offensichtlich jede noch so kleine Gefühlsregung auf meinem Gesicht abzulesen. Der Fremde sah...
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Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman "Mentira - Stadt der Lügen" stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.