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Mentira 1: Stadt der Lügen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am05.12.2019Auflage
**In einer Welt, in der nur die Wahrheit zählt, kann eine einzige Lüge alles verändern.** Melia ist ein Mitglied der Ruína und als solches ist die Wahrheit tief in ihr verwurzelt. Doch durch den Auftrag, ein mysteriöses Buch aus vergessenen Zeiten ausfindig zu machen, gerät das Vertrauen in ihre Schwesternschaft ins Wanken. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und flieht. Aber außerhalb der Stadtmauern Mentiras liegt eine Welt, in der die Wahrheit kein Gewicht hat, in der Lügen und Betrügereien zum Alltag gehören. Hier trifft sie auf Jaron, einen verstoßenen Wächter. Und obwohl sich Melia der Gefahr bewusst ist, schenkt sie dem Mann mit den stechend grünen Augen ihr Herz ... Nominiert für den Fantasy-Literaturpreis »Seraph« 2019 Lass dich von Christina Hiemer in eine magische Welt entführen, in der Wahrheit und Lüge um die Vorherrschaft ringen. Eine bildgewaltige Fantasy-Serie über Liebe, Verrat und Mut. Leserstimmen: »Für mich ein absoluter Geheimtipp.« »Eine grandiose Idee.« »Einfach ein Must-Read.« Textauszug: »Dieses Buch«, sie blickte mich aus weit aufgerissenen Augen an, »irgendetwas stimmt damit nicht.« »Wieso?«, fragte ich, obwohl ich längst wusste, was sie meinte. Ich spürte es. Das war kein normales Buch. //Alle Bände der magisch-düsteren Fantasy-Liebesgeschichte: -- Mentira 1: Stadt der Lügen  -- Mentira 2: Stadt der Verstoßenen (erscheint im Februar 2020)//  Diese Reihe ist abgeschlossen.

Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman 'Mentira - Stadt der Lügen' stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.
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Produkt

Klappentext**In einer Welt, in der nur die Wahrheit zählt, kann eine einzige Lüge alles verändern.** Melia ist ein Mitglied der Ruína und als solches ist die Wahrheit tief in ihr verwurzelt. Doch durch den Auftrag, ein mysteriöses Buch aus vergessenen Zeiten ausfindig zu machen, gerät das Vertrauen in ihre Schwesternschaft ins Wanken. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und flieht. Aber außerhalb der Stadtmauern Mentiras liegt eine Welt, in der die Wahrheit kein Gewicht hat, in der Lügen und Betrügereien zum Alltag gehören. Hier trifft sie auf Jaron, einen verstoßenen Wächter. Und obwohl sich Melia der Gefahr bewusst ist, schenkt sie dem Mann mit den stechend grünen Augen ihr Herz ... Nominiert für den Fantasy-Literaturpreis »Seraph« 2019 Lass dich von Christina Hiemer in eine magische Welt entführen, in der Wahrheit und Lüge um die Vorherrschaft ringen. Eine bildgewaltige Fantasy-Serie über Liebe, Verrat und Mut. Leserstimmen: »Für mich ein absoluter Geheimtipp.« »Eine grandiose Idee.« »Einfach ein Must-Read.« Textauszug: »Dieses Buch«, sie blickte mich aus weit aufgerissenen Augen an, »irgendetwas stimmt damit nicht.« »Wieso?«, fragte ich, obwohl ich längst wusste, was sie meinte. Ich spürte es. Das war kein normales Buch. //Alle Bände der magisch-düsteren Fantasy-Liebesgeschichte: -- Mentira 1: Stadt der Lügen  -- Mentira 2: Stadt der Verstoßenen (erscheint im Februar 2020)//  Diese Reihe ist abgeschlossen.

Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman 'Mentira - Stadt der Lügen' stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646605389
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum05.12.2019
AuflageAuflage
ReiheMentira
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3442 Kbytes
Artikel-Nr.4949619
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2. Kapitel

Melia

Als ich am nächsten Morgen aufstand, war meine Laune an einem absoluten Tiefpunkt. Ich hatte die ganze Nacht darüber nachgedacht, was für mich auf dem Spiel stand, wenn ich versagen würde. Die Schwestern duldeten kein Scheitern und meine hart erarbeiteten Privilegien wären für immer verloren. Wer sich nicht für das Allgemeinwohl engagierte, endete schnell außerhalb der Stadtmauern. Nur wer sich aktiv ins Stadtleben einbrachte, war für die Schwesternschaft ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft. Ich konnte die unbarmherzige Art der Schwestern nachvollziehen, denn nur durch dieses harte Durchgreifen stand die Stadt überhaupt noch.

Lustlos zog ich mir eine frische Hose an und schnappte mir eines der locker sitzenden Hemden. Anschließend packte ich meine Tasche und brach ohne Frühstück zum Schloss auf.

***

Die Bibliothek befand sich im östlichen Turm. Die Decken waren mit kunstvollen Bildern versehen und erzählten eine ganz eigene Geschichte. Für die meisten Schwestern war dieser Turm tabu und so wusste nur eine Handvoll Menschen von diesem wundersamen Ort. Die Bücherregale berührten beinahe die Decke und überall im Raum roch es nach Papier und altem Leder.

Anscheinend wurde ich bereits erwartet. Kalyra saß in meinem Lieblingssessel und tippte mit ihren Fingern immer wieder auf den Tisch. Als sie mich bemerkte, warf sie mir ein eisiges Lächeln zu. Ihr schwarzes Haar trug sie auch heute wieder zusammengebunden, jedoch fielen ihr einzelne Strähnen ins Gesicht.

Ich durchquerte den Raum, der dunkelrote Teppich dämpfte meine Schritte.

»Und wieder nicht pünktlich, damit war ja schon zu rechnen.«

Ich warf ihr einen gereizten Blick zu und musterte die beiden Leibgardistinnen, die sich hinter Kalyra postiert hatten. Die Wächterinnen trugen ebenfalls die dunkelrote Robe unserer Kriegerinnen und an ihren Gürteln waren scharfe Messer befestigt. Bisher hatte ich noch nie bewaffnete Wächterinnen in der Bibliothek gesehen.

Als ich der Rothaarigen ins Gesicht blickte, umspielte ihre Mundwinkel ein selbstgefälliges Grinsen. Ihre Hand glitt kurz zu dem Messer, ehe sie diese wieder sinken ließ.

»Ich werde dir so ein wertvolles Gut natürlich nicht allein überlassen«, sagte Kalyra und nickte in Richtung der beiden Schwestern. »Sie werden es wieder sicher verwahren, sobald du mit deiner Arbeit fertig bist.« Mit einem knappen Nicken gab sie der Dunkelhaarigen ein Zeichen und sie reichte mir ein kleines Buch.

Die dunkelblauen Buchdeckel zierten aufwendige filigrane Muster. Vorn auf dem Einband erkannte ich vereinzelte silberne Prägungen, die das Licht reflektierten.

»Du darfst jetzt anfangen.« Mit diesen Worten erhob sich Kalyra und drehte mir den Rücken zu.

Ich konnte nicht anders, als genervt mit den Augen zu rollen.

Schweigend wartete ich, bis sie die Bibliothek endlich verlassen hatte, ehe ich mich in einen der alten Sessel fallen ließ. Kritisch begutachtete ich das kleine Büchlein. Die beiden Wächterinnen standen mir gegenüber und ich spürte ihre verächtlichen Blicke auf mir ruhen. Vermutlich waren sie von der Situation genauso genervt wie ich. Als ich mich wieder dem Buch zuwandte, drängte sich mir bereits eine Vermutung auf: Es könnte sich um ein Tagebuch aus der vergessenen Zeit handeln. Der metallische Schließmechanismus am Rand des Buchdeckels war in der vergessenen Welt häufig für diese Art Bücher konzipiert worden. Ich drehte es und beobachtete, wie die Reflexion des Silbers sich an der Wand spiegelte.

»Schöner Einband«, murmelte ich leise.

Die Gardistinnen warfen mir einen kurzen Blick zu, ehe sie sich gelangweilt abwandten und leise miteinander redeten.

Vorsichtig fuhr ich mit dem Daumen über das filigrane Schloss. Eine kleine, herzförmige Öffnung, die von wunderschönen Verzierungen umrahmt wurde.

»Wisst ihr zufällig, wo das Buch gefunden wurde?«, sprach ich die beiden Gardistinnen an.

Die gehässige Rothaarige ignorierte meine Frage. Doch die schmächtigere dunkelhaarige Wächterin zögerte sichtlich.

»Im abgesperrten Bereich«, antwortete sie mit monotoner Stimme. Ich wollte mich gerade erheben, als sie hinzufügte: »Kein Zutritt für dich.«

»Was soll das heißen?«

Die Rothaarige umrundete den Tisch. »Das bedeutet, du bleibst genau hier sitzen und tust, was dir Kalyra aufgetragen hat«, donnerte ihre Stimme durch die ansonsten leere Bibliothek.

»Bei allem Respekt«, antwortete ich unbeeindruckt, während ich von meinem Platz aufstand. »Aber wenn ich einen Schlüssel finden soll, dann ist der erste Platz, an dem ich suche, doch der Ort, an dem das Buch gefunden wurde.«

Die beiden wechselten einen kurzen Blick miteinander, ehe die Dunkelhaarige das Wort ergriff. »Kalyra hat uns eindeutig befohlen, dass du nur das Buch in Augenschein nehmen sollst. Die hohen Schwestern haben das Geheimfach selbst überprüft und keinen Schlüssel gefunden.«

»Und wie soll ich das Buch dann bitte öffnen?«

Sie zuckte desinteressiert mit den Schultern.

»Ist das etwa mein Problem?« Sie drehte sich um und lief gemächlich den langen Gang entlang, bis sie zwischen den Regalen verschwand.

Lustlos legte ich das Buch zurück auf den kleinen Tisch und kramte in meiner Tasche nach einer Sicherheitsnadel. Zugegeben, nicht die allerbeste, aber die naheliegendste Option, um ein Schloss auch ohne passenden Schlüssel zu öffnen. Ich bog die Nadel vorsichtig auseinander und versuchte unter kritischem Blick der Rothaarigen, das Schloss auf ganz altmodische Weise zu knacken. Nachdem ich nicht nur diese, sondern auch zwei weitere Nadeln erfolglos verbogen oder abgebrochen hatte, sich das Schloss aber nach wie vor nicht öffnen ließ, gab ich auf.

Zohera wäre bereits nach dem ersten Fehlversuch in den Handwerksschuppen gestiefelt und hätte eine Zange oder einen Hammer in die Bibliothek geschleift. Aber da Kalyra und die anderen Schwestern davon überzeugt waren, dass dieses Buch etwas Wichtiges aus der alten Zeit in sich verbarg, würde keine der Wächterinnen zulassen, dass ich wie wild auf das Schloss einschlug. Ich musste also vorsichtig sein.

Nach einer kurzen Verschnaufpause versuchte ich es erneut. Als ich die verbogene Sicherheitsnadel in das Schloss schob, wurde mein Körper plötzlich von einem elektrischen Impuls erfasst.

»Aua!« Erschrocken ließ ich das Buch fallen. Der dumpfe Aufprall auf dem Holzboden hallte durch den Raum und sofort kam die Dunkelhaarige zwischen den Regalen hervor.

»Alles in Ordnung da drüben?«, rief sie uns zu.

»Ja. Der Nichtsnutz hat nur das Buch fallen gelassen«, antwortete die andere Wächterin, während sie mich mit einem abfälligen Blick bedachte.

Wehrte sich das blöde Ding?

Meine Hände kribbelten und die feinen Härchen auf meinen Armen stellten sich auf.

Ich wollte erneut ansetzen, als mir die Nadel aus der Hand geschlagen wurde.

»Wenn du das Buch beschädigst, reißt Kalyra uns den Kopf ab!«

Sie klang weniger wütend als vielmehr aufgebracht. Ich ließ die Hand sinken und blickte die Wächterin fassungslos an.

»Wie soll ich bitte meine Arbeit erledigen, wenn ihr ständig dazwischenfunkt?«

Auf diese Weise würde ich nie hinter die Geheimnisse des Buches kommen, so viel stand fest. Irgendwie schien es, als stünde es unter Strom. Wie war so etwas überhaupt möglich?

»Wir tun nur unsere Arbeit«, gab sie herablassend zurück.

»Es ist dein Problem, wie du diese Aufgabe löst«, pflichtete die andere ihr bei.

»Was ihr nicht sagt.« Ich streckte die Hand aus und berührte zögerlich den Einband. Doch ich spürte nichts. Kein eigenartiges Kribbeln, keinen elektrischen Impuls. Nichts. Ein letztes Mal drehte ich es in der Hand, ehe ich es auf die Mitte des Tisches legte.

»Oh, schon fertig? Du musst ja wirklich äußerst talentiert in deinem Metier sein«, stichelte die Rothaarige erneut.

Ich ließ meinen Blick über ihr schmales Gesicht wandern. Ihre von Sommersprossen gesprenkelte Haut war hell und ließ sie kränklich wirken.

»Das alles hier ist reinste Zeitverschwendung«, gab ich zurück. Ohne ein weiteres Wort schnappte ich mir meine Tasche und verließ die Bibliothek.

Als ich auf dem menschenleeren Flur ankam, holte ich tief Luft. Es war nicht so, als wäre ich die negativen Konfrontationen mit anderen Schwestern nicht gewohnt. Allerdings zerrte diese vehemente Ablehnung an meinen Nerven. Rastlos wanderte ich durch die verlassenen Gänge und ließ mich schließlich auf den Treppenstufen, die zum Turm hinaufführten, nieder.

Ich wollte mit dem Buch allein sein. Es erkunden, wenn keine neugierigen Augen auf mir ruhten, die mir das Denken erschwerten.

Ich schloss die Augen und rief mir den Gegenstand ins Gedächtnis. Das kleine Buch war optisch relativ unauffällig. Aber egal, wie angestrengt ich darüber nachdachte, ich kam immer wieder zu demselben ernüchternden Ergebnis: Ich konnte das Buch unmöglich mit der nötigen Gewalt öffnen, wenn ich es nur im Beisein dieser Wächterinnen begutachten durfte.

Dieses Buch weckte etwas in mir, das ich nicht begreifen konnte. Etwas, das über gewöhnliche Neugier hinausging. Ich wusste, dass ich es öffnen musste. Es gab keine Alternative. In mir wuchs das tiefe Bewusstsein heran, dass das, was sich im Inneren befand, für mich allein bestimmt war. Als hätte man einen lang verschollenen Gegenstand aus seiner Kindheit wiedergefunden. Egal was ich unternehmen würde, es musste in meinen Besitz gelangen ...

Wie ich Kalyra kannte, würde sie das Buch sicherlich nicht in einer der geheimen Kammern unterbringen, da auch ich jetzt Zugang zu den übrigen Relikten besaß....
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Autor

Christina Hiemer lebt in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, ihr Debütroman "Mentira - Stadt der Lügen" stand auf der Longlist zum SERAPH. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten schreibt, dann streunt die Autorin durch ihre Lieblingsbuchhandlung oder sitzt vor der heimischen Spielekonsole.