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Schwarze Reben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
247 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am12.01.2021
Der Tod geht um im schönen Schwabenland: Der humorvolle Regiokrimi »Schwarze Reben« von Andreas Liebert jetzt als eBook bei dotbooks. Ein mörderisch guter Genuss ... Um im Delikatessenladen ihrer Schwester auszuhelfen, kehrt die junge Hamburgerin Kathi nach vielen Jahren in ihre schwäbische Heimat zurück. Schnell fühlt sie sich zwischen Spätzle, Maultaschen und einem Glas Trollinger wieder pudelwohl. Doch von wegen Kleinstadtidylle! Unter den Winzern der Gegend scheint der Sensenmann umzugehen: Einen ersten Toten findet Kathi in seinem eigenen Gärkeller - und bald schon folgen weitere mysteriöse Unglücksfälle. Kathi beschleicht das ungute Gefühl, dass der Wettstreit zwischen den Winzern zu einem tödlichen Machtkampf ausgeartet ist - und immer ist sie zur falschen Zeit am genau falschen Ort! Gemeinsam mit ihrem neugierigen Nachbarn, dem jungen Dr. Burghard, beschließt Kathi, der Wahrheit auf den Grund zu gehen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der humorvolle Weinkrimi »Schwarze Reben« von Andreas Liebert wird Fans von Jörg Maurer und Michael Böckler begeistern und zeigt, dass das Schwabenland neben der Kehrwoche noch sehr viel mehr herrlich unterhaltsame Schrullen zu bieten hat! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Andreas Liebert ist Kulturwissenschaftler mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert. Seit Jahren arbeitet er als Schreibcoach für eine bundesweite Romanwerkstatt, gleichzeitig engagiert er sich als Lehrkraft im zweiten Bildungsweg. Bei dotbooks veröffentlichte Andreas Liebert seinen Weinkrimi »Schwarze Reben« sowie seine historischen Romane »Die Pianistin von Paris«, »Die Töchter von Sankt Petersburg«, »Das Blutholz«, »Die Töchter aus dem Elbflorenz«, »Corellis Geige«, »Die Tochter des Komponisten«, »Die Hexe von Rothenburg« und »Die Hexe von Tübingen«.
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Produkt

KlappentextDer Tod geht um im schönen Schwabenland: Der humorvolle Regiokrimi »Schwarze Reben« von Andreas Liebert jetzt als eBook bei dotbooks. Ein mörderisch guter Genuss ... Um im Delikatessenladen ihrer Schwester auszuhelfen, kehrt die junge Hamburgerin Kathi nach vielen Jahren in ihre schwäbische Heimat zurück. Schnell fühlt sie sich zwischen Spätzle, Maultaschen und einem Glas Trollinger wieder pudelwohl. Doch von wegen Kleinstadtidylle! Unter den Winzern der Gegend scheint der Sensenmann umzugehen: Einen ersten Toten findet Kathi in seinem eigenen Gärkeller - und bald schon folgen weitere mysteriöse Unglücksfälle. Kathi beschleicht das ungute Gefühl, dass der Wettstreit zwischen den Winzern zu einem tödlichen Machtkampf ausgeartet ist - und immer ist sie zur falschen Zeit am genau falschen Ort! Gemeinsam mit ihrem neugierigen Nachbarn, dem jungen Dr. Burghard, beschließt Kathi, der Wahrheit auf den Grund zu gehen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der humorvolle Weinkrimi »Schwarze Reben« von Andreas Liebert wird Fans von Jörg Maurer und Michael Böckler begeistern und zeigt, dass das Schwabenland neben der Kehrwoche noch sehr viel mehr herrlich unterhaltsame Schrullen zu bieten hat! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Andreas Liebert ist Kulturwissenschaftler mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert. Seit Jahren arbeitet er als Schreibcoach für eine bundesweite Romanwerkstatt, gleichzeitig engagiert er sich als Lehrkraft im zweiten Bildungsweg. Bei dotbooks veröffentlichte Andreas Liebert seinen Weinkrimi »Schwarze Reben« sowie seine historischen Romane »Die Pianistin von Paris«, »Die Töchter von Sankt Petersburg«, »Das Blutholz«, »Die Töchter aus dem Elbflorenz«, »Corellis Geige«, »Die Tochter des Komponisten«, »Die Hexe von Rothenburg« und »Die Hexe von Tübingen«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958246652
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum12.01.2021
Seiten247 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1279 Kbytes
Artikel-Nr.5600627
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Freitag, Ende Juli

Und wenn die Welt voll Teufel wär ⦠Gewisse Genüsse hobeln einem wenigstens für den Moment die Sorgen weg. Katharina Grüninger biss in die krossen Ärmchen der schwäbischen Butterbrezel und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck Trollinger.

Köstlich! Schlicht und edel.

Das Gute ist immer das Einfache, kam sie ins Philosophier=-en, während sie der malzigen Brezel und dem samtweichen Trollinger nachschmeckte. Denn wenn die Liebe, die ja das Gegenteil vom Einfachen ist, zerschellt, hilft nur noch handfester Genuss. Ja, so ist es, sagte sie sich, zumindest ungefähr so. Auf jeden Fall gibt es kaum Besseres als einen duftigen Trollinger, zwei, drei Körnchen Hagelsalz und eine warme Laugenbrezel mit einem Messerstrich Butter.

Der letzte Schluck!

Mit einem leisen Seufzer setzte Katharina das Henkelglas an die Lippen. Wie ein Abschiedskuss, dachte sie und überließ sich der Mattigkeit, die sie erfasste. Schließlich war es erst kurz vor vier und damit eigentlich zu früh für Trollinger, Riesling oder welchen Wein auch immer. Andererseits gab es an der gesamten Universität bestimmt keine zweite Frau, die am selben Tag Karriere und Beziehung hatte begraben müssen und jetzt nicht einmal mehr ihre Wohnung betreten wollte.

Katharina schloss die Augen und lauschte dem Xylophonspiel eines Straßenmusikanten. Mit Mozarts »Rondo alla turca« klöppelte er gegen das Geschrei der Möwen an, die über den Weinlauben des Rathausmarktes kreisten. Kaiserwetter in Hamburg! Ein makellos blauer Himmel beschirmte an diesem Freitag das Stuttgarter Weindorf, das nun schon zum vierundzwanzigsten Mal schwäbisches Flair in der Hansestadt verkaufte, freilich zu immer gesalzeneren Preisen.

»So, dann sind s genau acht Euro.«

Wie urig und vertraut das auf Schwäbisch klang. Aber acht Euro waren für Katharina immer noch knapp sechzehn Mark.

»Ihr werdet auch immer teurer«, grummelte sie im schönsten Dialekt und zückte einen Zehner.

»Alles bloß Unkosten. Mir hen nix davon.«

Flink wischte die Wirtin die Wachstuchdecke des Stehtisches.

»Wer s glaubt ⦠Ihr schafft hier oben doch nicht für umsonst.«

»Es geht grade so auf. Mehr nicht.«

»Verstehe, ihr seid alle Samariter im Dienst des schwäbischen Kulturtransfers.«

»Wenn Sie s so sagen ⦫ Damit war das Gespräch beendet. Die Wirtin drückte Katharina ein Zwei-Euro-Stück in die Hand und entschwand zurück an den Tresen.

Da lebt man neun Jahre in Hamburg und hat hart daran gearbeitet, sich seinen Dialekt abzugewöhnen. Aber beim erstbesten Kontakt mit einer schwäbischen Weinbäuerin, einer Wengerten, macht man gleich auf Kehrwochen-Konversation.

Ohne Ziel schlenderte sie auf die Alsterarkaden zu. Das blendende Weiß von Hamburgs schönster Promenade spiegelte sich im stillstehenden Wasser des Fleets. Katharina schaute einem Asiaten zu, der einen Orientalen in weißem Kaftan fotografierte und sich hinterher mit strahlendem Lächeln und einer Verbeugung dafür bedankte. Wie aus einer anderen Welt, dachte sie: Der devote Asiate buckelt vor dem aristokratischen Orientalen. Beide Kulturen haben gemeinsam, dass sie kein Aufklärungszeitalter kennen.

Blödsinn, hör bloß mit diesem Mist auf, ermahnte sie sich.

Nix mehr Germanistik und Forschung zur Bürgerlichkeit im 18. Jahrhundert. Sieh dieser Tatsache endlich ins Auge! Es ist vorbei.

Vorbei.

Für einen Moment hatte sie das Gefühl, im Strom der Flaneure zu versteinern. Ihr Blick wurde starr, ihr Herzschlag setzte aus. Lag es vielleicht doch am Wein, dass sie sich plötzlich so einsam fühlte?

»Niemals«, murmelte sie und schaute sich nach einer freien Bank auf der Rathaus-Schleusenbrücke um. Du willst dich einfach nicht vor Edith blamieren und sie anbetteln, bei ihr für ein paar Tage unterschlüpfen zu dürfen.

Sie sackte auf einen gerade frei gewordenen Platz und malte sich das Telefonat aus: Du, kann ich mal so ein bisschen bei euch ⦠Weißt du, ich bin heute Morgen ausgezogen ⦠ja, freiwillig. Klar hast du recht gehabt! Dieter ist ein Mistkerl. Aber nun ist eben zu spät. Ja, du hast es von Anfang an gewusst. Gut ⦠also danke, ist ja nur für zwei, drei Tage. Und selbst? Du bist schon im vierten Monat, nicht wahr? Und du kriegst wirklich einen eigenen Van? Mensch ⦠Und die Buchsbaumhecke ist endlich angewachsen? Toll, die war doch immer euer Sorgenkind. Und mit den Nachbarn? Ihr grillt zusammen ⦠Ja super! Ach, jetzt also doch ein Anbau? Prima, ehrlich, das freut mich jetzt.

So eine war Edith, anders gesagt: Das war aus ihr geworden. Ihre Freundin, Expertin für deutsche Lyrik des 17. Jahrhunderts, war nach dem Magisterexamen zur Vorstadt-Mutti geschrumpft. Zahnarztgattin im nördlichen Hamburger Speckgürtel, Wächterin über den Inbegriff eines trauten Heimes mit Kamin, Carport, Kinderschaukel und Köter.

Sie dagegen hatte auf die Wissenschaft gesetzt, eine Promotionsstelle ergattert, ihren Dr. phil. gemacht und ⦠gehofft. Dass ihre Dozentur vielleicht doch in eine Assistenten-Stelle umgewandelt würde. Habilitieren wollte sie sich, Professorin werden. Doch jetzt war es endgültig: Ende des Semesters war Schluss, wie Professor Gönnmann ihr mit dem größten Bedauern heute Vormittag mitgeteilt hatte. Ab Oktober war sie folglich arbeitslos, es sei denn, eine ihrer Bewerbungen auf eine der raren Habilitationsstellen an einer anderen Universität hätte Erfolg.

Eine Taube spazierte auf sie zu, pickte einen Popcorn-Krümel auf und flatterte davon. Katharina spürte den Luftzug an ihren Beinen und bekam eine Gänsehaut. In ihrem olivfarbenen Etuikleid und den elfenbeinfarbenen Ballerinas sah sie hinreißend aus, für Hamburger Temperaturen aber war ein solches Outfit immer mit einem Risiko verbunden. Denn so sonnig es auch war, richtig heiß war es in Hamburg selten.

Los, ruf jetzt Edith an. Dann bist du es los.

Katharina zückte ihr Handy und scrollte durch das Adressbuch. Schemenhaft zeichnete sich ihre Short-Cut-Frisur auf dem Display ab. Wie stylisch, dachte sie selbstironisch. Und blond bin ich auch! Dann diese vornehme Bücher- und Akademiker-Blässe â¦

Blasse Gesichter produzieren blasse Gedanken, hatte Gönnmann einmal in seinem Arbeitszimmer zu ihr gesagt: »Also wird s Zeit, dass Sie mal etwas Wangenrot ansetzen.« Worauf er sie wie ein Tango-Tänzer an sich gepresst hatte. Sein einziger Versuch dieser Art. Kurz und spontan, gefolgt von einem tiefen Seufzer und der Bemerkung: Betrachten Sie es als Kompliment.

Zeuner, Edith.

In derselben Sekunde plärrte das Handy sie mit den ersten Takten aus Mozart, Köchel-Verzeichnis 550, an. Vor Schreck rutschte es Katharina aus der Hand und schepperte zu Boden.

»Mensch, hast du mich erschreckt!«, fauchte sie ihre Schwester an. »Tu das nie wieder!«

»Was ist denn passiert?«

»Nur Welt unter.«

»Und das heißt?«

»Alles aus eben. Einfach vorbei. Job und der Rest auch.«

»Das hab ich dann wohl geahnt⦫

»Verschon mich bitte mit diesem emotionalen Scheiß. Was willst du?«

»Dich. Und bevor du mich wegdrückst, hör mir um Himmels willen zu. Bitte.«

Fünf Minuten später klöppelte der Xylophonspieler Bachs »Toccata«, und unter den Alsterarkaden begann ein Flötist die »Badinerie« zu spielen.

Katharina ließ ihren Blick über den Rathausmarkt schweifen. Der Wind hatte aufgefrischt und blätterte die Seiten einer weggeworfenen Zeitung auf. Warum nicht, dachte sie, immerhin ist sie deine Schwester. Bis Oktober ist es auf jeden Fall die billigste Lösung. Und Edith kann ich auch morgen noch anrufen.

Sechseinhalb Stunden später stieg sie um kurz nach halb elf mit zwei Koffern aus dem Zug. Die Luft war schmeichelnd lau. Katharina schloss für einen kurzen Moment die Augen. Dieser Geruch, nein, dieser Duft. Nach vierzehn Jahren war sie wieder für länger zurück in der Stadt ihrer Kindheit und Jugend.

»So ⦠nochmal Klartext, dafür sag ich s auch nur einmal: Selbst wenn ich mich von dir hab breitschlagen lassen und sozusagen etwas kurz überlegt hier aufkreuze - ich tu dir den Gefallen, wie versprochen. Aber höchstens bis Oktober, verstehst du?«

»Nun sei doch nicht gleich so arg ⦠Komm doch erst mal an!« Janina, Katharinas Schwester, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

»Ich bin nicht arg«, brauste Katharina auf, »nur für klare Verhältnisse. Und das ist ein Unterschied, liebe Schwester. Denn erstens ist das ganz normal für jemanden, der aus einer Weltstadt kommt, zweitens bin ich immerhin eine Studierte und sogar ⦫

Katharina brach im letzten Moment ab. Seit Minuten schon kehrte sie vor ihrer Schwester den Besen heraus, jetzt aber wurde es selbst ihr zu viel. Herrgott, ich tu wie ein Despot. Dabei bin ich das gar nicht. Warum verhalt ich mich bloß so? An Janina liegt es nicht. Sie freut sich wirklich, mich hier zu haben.

Die Antwort war einfach, aber Katharina fiel es schwer, sie sich einzugestehen. Schon das langsame Einrollen in Stuttgarts Sackgassen-Bahnhof hatte sie in Aufregung versetzt. Und als sie dann den Bahnsteig betrat, hatte sie kaum die Tränen zurückhalten können. Und das lag nur an diesem Geruch ⦠diesem unvergleichlichen Mix aus Süßem und Saurem, der sich mit den Ausdünstungen von Großstadt und Bahnhof verband. Er machte Appetit, dieser Mix, sogar dann, wenn man satt war. Es war der Duft von Maultaschen und schwäbischem Kartoffelsalat in Brühe und Essig, der Duft von Brezeln, Wein und dampfenden Spätzle mit süßen Semmelbröseln.

»Hast du eigentlich Hunger?«, wollte Janina wissen. Trotz ihres hochschwangeren Zustands ließ sie es sich nicht nehmen, ihrer Schwester die Tür des Taxis...
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Andreas Liebert ist Kulturwissenschaftler mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert. Seit Jahren arbeitet er als Schreibcoach für eine bundesweite Romanwerkstatt, gleichzeitig engagiert er sich als Lehrkraft im zweiten Bildungsweg.Bei dotbooks veröffentlichte Andreas Liebert seinen Weinkrimi »Schwarze Reben« sowie seine historischen Romane »Die Pianistin von Paris«, »Die Töchter von Sankt Petersburg«, »Das Blutholz«, »Die Töchter aus dem Elbflorenz«, »Corellis Geige«, »Die Tochter des Komponisten«, »Die Hexe von Rothenburg« und »Die Hexe von Tübingen«.