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Muse of Nightmares

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
704 Seiten
Deutsch
ONEerschienen am28.01.20221. Aufl. 2022
Beide 'Muse of Nightmares'-Hardcover-Bände in einem Paperback vereint

Gerade noch war Lazlo der unscheinbare Bibliothekar aus Zosma, der von der Verborgenen Stadt Weep träumte. Jetzt hängen die Hoffnungen all ihrer Bewohner an ihm, und der junge Mann steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Entweder er rettet die Liebe seines Lebens - oder alle Bewohner von Weep. Sein Gegner ist unberechenbar, und ohne die Hilfe von Sarai kann er ihn nicht bezwingen. Doch ist die Liebe, die zwischen der Muse der Albträume und dem Bibliothekar wächst, stark genug, um alle Hindernisse zu überwinden?

Bestseller-Autorin Laini Taylor lädt in ihren Büchern voller Mythen, Traumwelten und großer Gefühle zum Wegträumen ein


Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Sie verzaubert ihre Fans weltweit mit bildgewaltigen Geschichten. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBeide 'Muse of Nightmares'-Hardcover-Bände in einem Paperback vereint

Gerade noch war Lazlo der unscheinbare Bibliothekar aus Zosma, der von der Verborgenen Stadt Weep träumte. Jetzt hängen die Hoffnungen all ihrer Bewohner an ihm, und der junge Mann steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Entweder er rettet die Liebe seines Lebens - oder alle Bewohner von Weep. Sein Gegner ist unberechenbar, und ohne die Hilfe von Sarai kann er ihn nicht bezwingen. Doch ist die Liebe, die zwischen der Muse der Albträume und dem Bibliothekar wächst, stark genug, um alle Hindernisse zu überwinden?

Bestseller-Autorin Laini Taylor lädt in ihren Büchern voller Mythen, Traumwelten und großer Gefühle zum Wegträumen ein


Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Sie verzaubert ihre Fans weltweit mit bildgewaltigen Geschichten. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751716482
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.01.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.2
Seiten704 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708780
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Juwelen und Rebellion

Kora und Nova hatten die Mesarthim noch nie gesehen, aber sie wussten alles über sie. So wie jeder. Sie wussten Bescheid über ihre Hautfarbe. »Blau wie Saphire«, sagte Nova, obwohl die beiden noch nie einen Saphir gesehen hatten. »Blau wie Gletschereis«, sagte Kora. Davon gab es genug, und man hatte es die ganze Zeit vor Augen. Außerdem wussten die beiden, dass Mesarthim ein Wort für Diener war, allerdings nicht vergleichbar mit gewöhnlichen Mägden und Knechten. Sie waren die Zauberkrieger des Imperiums. Sie konnten fliegen oder Feuer speien, Gedanken lesen, sich in Schatten und wieder zurück verwandeln. Sie kamen und verschwanden durch Schnitte im Himmel. Sie konnten Wunden heilen, ihre Gestalt verändern, unsichtbar werden oder voraussagen, wie jemand sterben würde. Sie hatten kriegerische Gaben von unglaublicher Stärke. Natürlich nicht alles gleichzeitig. Jeder besaß nur ein einziges Talent, das dem Zufall überlassen war. Es war einfach da, schlummerte in jedem Einzelnen, so wie Kaminglut auf einen Windhauch wartet. Aber damit es aufflammen konnte, musste man zu den wenigen Gesegneten gehören, die das Glück hatten, erwählt zu werden.

So wie Koras und Novas Mutter erwählt worden war, an dem Tag vor sechzehn Jahren, als die Mesarthim das letzte Mal nach Rieva gekommen waren.

Damals waren die Mädchen noch im Wiegenalter gewesen, also erinnerten sie sich nicht an die blauhäutigen Diener und das schwebende Himmelsschiff aus Metall. Auch an ihre Mutter erinnerten sie sich nicht, denn die Mesarthim nahmen sie mit sich fort, damit sie eine von ihnen wurde. Sie kehrte nie zurück.

Früher einmal hatte sie Briefe aus Aqa, der Hauptstadt des Imperiums, geschickt. Dort waren, wie sie schrieb, die Menschen nicht nur weiß oder blau, sondern von jeder erdenklichen Farbe, und der kaiserliche Palast aus Göttermetall schwebte schwerelos von Ort zu Ort. Meine Lieblinge, hatte in ihrem letzten Brief vor acht Jahren gestanden, mein Trupp schifft aus, und ich weiß nicht, wann ich zurückkommen werde. Sicherlich seid ihr bis dahin erwachsene Frauen. Kümmert euch an meiner Stelle umeinander, und seid gewiss, gleichgültig was man euch erzählt: Hätte man mir die Wahl gelassen, dann hätte ich mich für euch entschieden.

Ich hätte mich für euch entschieden!

Im Winter erhitzten die Bewohner von Rieva flache Steine im Feuer und steckten sie zwischen die Felle auf den Schlaflagern, obwohl sie nachts schnell abkühlten und hart unter den Rippen lagen, wenn man aufwachte. Nun, diese sechs Worte kamen Kora und Nova vor wie Bettsteine, die nie ihre Wärme verloren oder blaue Flecken verursachten. Die beiden trugen sie überall mit sich herum. Oder besser gesagt, sie trugen sie zur Schau. Wie kostbare Juwelen. Wie eine jugendliche Rebellion. Wir werden geliebt stand auf ihren Gesichtern geschrieben, wann immer sie ihre Stiefmutter Skoyë niederstarrten oder sich weigerten, angstvoll vor ihrem Vater zu kuschen. Briefe anstelle einer Mutter, das war nicht viel. Und inzwischen blieb ihnen nur die Erinnerung, denn Skoyë hatte die Nachrichten ihrer Mutter aus Versehen ins Feuer geworfen. Aber sie hatten auch einander. Kora und Nova: Gefährtinnen. Verbündete. Schwestern. Sie waren so unzertrennlich wie das Reimpaar eines Gedichts, das jede Bedeutung verliert, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt. Ihre Namen hätten genauso gut zu einem einzigen verschmelzen können - Koraundnova - so selten wurden sie getrennt genannt. In diesen Ausnahmefällen wirkten die Mädchen unvollständig wie die zwei Hälften einer Muschel, deren Schale aufgebrochen ist. Jede war für die andere Seele und Heimat. Auch ohne Magie konnten sie die Gedanken der anderen lesen, dazu reichten flüchtige Blicke. Ihre Wünsche und Hoffnungen ähnelten sich wie eineiige Zwillinge, auch wenn sie selbst keine waren. Sie standen entschlossen Seite an Seite und blickten gemeinsam in die Zukunft. Was immer das Leben ihnen zumuten mochte, mit welchen Mängeln ihr Schicksal auch behaftet war, wenigstens wussten sie, dass sie einander hatten.

Und dann kamen die Mesarthim zurück.

*

Nova entdeckte sie als Allererste. Sie stand am Meeresstrand und hatte sich gerade aufgerichtet, um sich die Haare aus den Augen zu wischen. Dazu musste sie den Unterarm benutzen, denn in einer Hand hielt sie ihren Fischhaken und in der anderen das Speckmesser. Ihre Finger hatten sich klauenartig um die Griffe gekrampft. Nova war bis zu den Ellbogen wie ein einziges Gemetzel. Sie spürte, wie halb getrocknetes Blut eine klebrige Spur hinterließ, als sie mit dem Arm über ihre Stirn wischte. Dann glitzerte etwas am Himmel, und sie blickte suchend in die Höhe.

»Kora«, sagte sie.

Aber Kora hörte sie nicht. Ihr verschmiertes Gesicht glich einer stumpfen blassen Maske. Nur so ließ sich die Arbeit ertragen. Ihr Messer säbelte vor und zurück, doch ihre Augen waren blicklos, als hätte sie ihr Bewusstsein an einem angenehmeren Ort verstaut, da sie es für diese grässliche Tätigkeit nicht brauchte. Der Kadaver eines Uul türmte sich halb zerlegt zwischen den beiden auf. Über den Strand verstreut lagen Dutzende weitere Kadaver, an denen krumm gebeugte Gestalten herumsäbelten. Blut und Tran verklebten den Sand. Kreischend und flatternd kämpften Cyr um Gedärme, und das Flachwasser brodelte vor Dornenfischen und Greifschnabelhaien, die von dem süßlich-salzigen Gestank angelockt wurden.

Es war Schlachtsaison, die schlimmste Zeit des Jahres auf der Insel Rieva ... zumindest für Frauen und Mädchen. Für Männer und Jungen hingegen war es ein Genuss. Sie schwangen keine Fischhaken und Speckmesser, sondern Speere. Wenn sie ihre Beute erlegt hatten, schnitten sie die Stoßzähne ab, um daraus Trophäen zu schnitzen, und ließen den Rest einfach liegen. Für die Schlachtarbeit war das Weibsvolk zuständig, auch wenn dafür mehr Muskeln und Durchhaltevermögen nötig waren als fürs Töten. »Unsere Frauen sind stark«, prahlten die Männer auf dem Hochland des Kaps, wo sie vor Gestank und Fliegen sicher waren. Und stark waren sie tatsächlich. Außerdem waren sie ausgelaugt, grimmig, verbissen, zitternd vor Anstrengung und besudelt mit jeder denkbaren Körperflüssigkeit, die aus einem toten Körper tropfen konnte. So wie Nova, als ihr das ferne Glitzern ins Auge stach.

»Kora«, sagte sie erneut, und diesmal schaute ihre Schwester hoch, folgte ihrem Blick und starrte ebenfalls in den Himmel.

Fast war es, als hätte Nova nicht wirklich verarbeiten können, was sie dort sah. Doch sobald Koras Blick auf das Objekt fiel, durchfuhr beide der gleiche freudige Schreck.

Dort war ein Himmelsschiff.

Was bedeutete: Mesarthim.

Was wiederum bedeutete ...

Ein Fluchtweg. Fort vom ewigen Eis, von den Uuls und der Schinderei. Von Skoyës Tyrannei, der Gleichgültigkeit ihres Vaters und neuerdings - dringlich - fort von den Männern. Im Laufe des letzten Jahres hatten die Männer des Dorfes angefangen, im Vorübergehen stehen zu bleiben und zwischen Kora und Nova hin- und herzuschauen, als würden sie ein Huhn zum Schlachten aussuchen. Kora war siebzehn, Nova sechzehn. Ihr Vater konnte sie verheiraten, wann immer es ihm gefiel. Sein einziger Hinderungsgrund war bisher, dass Skoyë keine Lust hatte, auf ein Paar Arbeitssklavinnen zu verzichten. Die beiden verrichteten den Großteil der häuslichen Pflichten und hüteten auch noch die Horde ihrer kleinen Halbbrüder. Aber Skoyë konnte sie nicht ewig für sich behalten. Mädchen waren Gaben des Himmels, die es zu verschenken, nicht zu behalten galt . Tatsächlich waren sie eher wie Zuchtvieh zum Verkauf bestimmt, wie jeder Vater einer begehrenswerten Tochter in Rieva wusste. Kora und Nova waren hübsch, mit flachsblonden Haaren und strahlend braunen Augen. Ihre schmalen Handgelenke ließen die Kraft darin höchstens erahnen. Obwohl ihre Körperformen unter Schichten von Wolle und Uul-Leder gut verborgen waren, ließen sich Hüften schwerlich verstecken. Ihre Kurven waren sicherlich geeignet, um ein Bettlager warm zu halten, und außerdem waren sie bekannt dafür, hart zu arbeiten. Also würde es nicht mehr lange dauern. Spätestens zu Tiefwinter, wenn der Monat der Dunkelheit begann, würden sie verheiratet sein. Sie würden nicht länger zusammenleben, sondern im Haus des Mannes, der ihrem Vater das beste Kaufangebot gemacht hatte.

Am schlimmsten war nicht einmal, dass man sie trennen würde oder dass sie keineswegs den Wunsch hatten, Ehefrauen zu werden. Viel schlimmer war das nahende Ende ihrer gemeinsamen Lüge.

Das hier ist nicht unser Leben.

Solange sie sich erinnern konnten, hatten sie einander von einer besseren Zukunft erzählt, manchmal mit Worten, manchmal wortlos. Ein Blick zwischen ihnen hatte genügt, um überdeutlich auszusprechen, was sie dachten. Wann immer sie an einem Tiefpunkt angelangt waren - wenn zur Schlachtzeit ein Kadaver den nächsten ablöste, wenn Skoyë sie schlug, wenn die Essensvorräte früher endeten als...
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Autor

Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Sie verzaubert ihre Fans weltweit mit bildgewaltigen Geschichten. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
Muse of Nightmares