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Strange the Dreamer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
752 Seiten
Deutsch
ONEerschienen am30.07.20211. Aufl. 2021
Beide 'Strange the Dreamer'-Hardcover-Bände in einem Paperback vereint

Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu bestehen. Zumindest auf dem Papier, denn außerhalb der Buchseiten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Am liebsten verliert er sich in Geschichten über die sagenumwobene Stadt Weep. Als eines Tages Freiwillige für eine Expedition dorthin gesucht werden, steht für Lazlo sofort fest, dass er dabei sein muss. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, das alle Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Und dann ist da auch noch dieses blauhäutige Mädchen, welches Lazlo immer wieder in seinen Träumen begegnet ...

Lass dich von Bestseller-Autorin Laini Taylor entführen in eine Welt voller Träume, Abenteuer, Liebe und Poesie!


Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Mit ihren bildgewaltigen Geschichten verzaubert Laini ihre Fans weltweit und wird dafür in den sozialen Netzwerken gefeiert. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBeide 'Strange the Dreamer'-Hardcover-Bände in einem Paperback vereint

Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu bestehen. Zumindest auf dem Papier, denn außerhalb der Buchseiten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Am liebsten verliert er sich in Geschichten über die sagenumwobene Stadt Weep. Als eines Tages Freiwillige für eine Expedition dorthin gesucht werden, steht für Lazlo sofort fest, dass er dabei sein muss. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, das alle Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Und dann ist da auch noch dieses blauhäutige Mädchen, welches Lazlo immer wieder in seinen Träumen begegnet ...

Lass dich von Bestseller-Autorin Laini Taylor entführen in eine Welt voller Träume, Abenteuer, Liebe und Poesie!


Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Mit ihren bildgewaltigen Geschichten verzaubert Laini ihre Fans weltweit und wird dafür in den sozialen Netzwerken gefeiert. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751716499
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.07.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.1
Seiten752 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708786
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Die Mysterien von Weep

Namen können verloren gehen oder in Vergessenheit geraten. Das wusste niemand besser als Lazlo Strange. Der Name, den er zuerst gehabt hatte, war mit seiner Familie gestorben und für immer verstummt, wie ein Lied, das keiner mehr sang. Vielleicht war es der Name eines alten Geschlechts gewesen, über Generationen benutzt, bis er wie ein polierter Kupferkessel glänzte. Vielleicht hatte jemand ihn liebevoll ausgesucht. Das stellte er sich gerne vor, aber er hatte keine Ahnung. Er hatte nur Lazlo und Strange. Den Nachnamen trugen alle Findelkinder im Königreich Zosma. Auf Lazlo hatte ihn ein Mönch getauft und zwar nach einem Onkel ohne Zunge.

»Man hat sie ihm auf einer Strafgaleere herausgeschnitten«, erklärte Bruder Argos, als Lazlo alt genug war, um so etwas zu verstehen. »Mein Onkel war immer unheimlich still, genau wie du als Baby, deshalb hatte ich wohl den Gedanken: Lazlo. Ich musste in diesem Jahr so viele Findelkinder taufen, dass ich genommen habe, was mir gerade in den Kopf kam.« Nach einer Pause fügte er beiläufig hinzu: »Hab sowieso nicht geglaubt, dass du überlebst.«

In jenem Jahr brach das Königreich Zosma in die Knie und blutete einen gewaltigen Schwall von Männern für einen Krieg aus, bei dem es um gar nichts ging. Natürlich begnügte der Krieg sich nicht nur mit Soldaten. Felder wurden niedergebrannt, Dörfer geplündert, Banden heimatloser Bauern durchschwärmten das verwüstete Land und kämpften mit den Krähen um Abfälle. So viele starben, dass man die Fuhrwerke zweckentfremden musste, mit denen sonst Diebe zu den Galeeren gebracht wurden, um stattdessen Waisenkinder in die Klöster zu schaffen. Sie wurden herbeigekarrt wie Lämmer zum Schlachthof, so erzählten die Mönche, und über ihre Herkunft wussten sie wenig zu sagen. Manche waren wenigstens alt genug, um ihre eigenen Namen zu kennen, aber Lazlo war bloß ein Wickelkind, noch dazu ein kränkliches.

»Grau wie ein Regentag warst du«, sagte Bruder Argos. »Hab erwartet, dass du stirbst, aber du hast gegessen, geschlafen und irgendwann wieder eine normale Farbe bekommen. Nie geweint, nicht ein einziges Mal. Das war unnatürlich, aber uns hast du deshalb umso besser gefallen. Keiner von uns ist Mönch geworden, um als Amme zu enden.«

Worauf der kleine Lazlo hitzig zurückgab: »Und keiner von uns ist geboren geworden, um als Waise zu enden.«

Aber er war nun einmal ein Waisenkind, ein Strange, und obwohl er zu Fantastereien neigte, gab er sich darüber nie irgendwelchen Illusionen hin. Selbst als kleiner Junge war ihm klar, dass ihn keine grandiosen Enthüllungen erwarteten. Niemand würde ihn suchen kommen, und er würde nie erfahren, wie sein wahrer Name lautete.

Vielleicht war das der Grund, warum das Mysterium von Weep ihn so völlig gefangen nahm.

Eigentlich gab es sogar zwei Mysterien: ein altes und ein neues. Das alte hatte in seinem Geist die erste Tür geöffnet, aber es war das neue, das schließlich hineinschlüpfte, sich zurechtrollte und mit einem zufriedenen Grunzen niederließ - ungefähr wie ein Drache in einer behaglichen Schatzhöhle. Und dort blieb es ... das Mysterium, tief in seinem Geist ... und dünstete über Jahre hinweg einen Hauch Rätselhaftigkeit aus.

Das Mysterium handelte von einem Namen, oder genauer gesagt um die Entdeckung, dass Namen nicht nur verlorengehen oder in Vergessenheit geraten konnten, sondern dass es möglich war, sie zu stehlen.

Als es geschah, war Lazlo gerade fünf Jahre alt, nur ein elternloser Findling in der Zemona-Abtei. Wie so oft hatte er sich in den alten Obstgarten geschlichen, wo Nachtflügler und Seidenschwirrer hausten, um dort allein zu spielen. Der Winter war gerade hereingebrochen, die Bäume waren schwarz und kahl. Unter seinen Füßen knirschte bei jedem Schritt eine dünne Frostkruste. Die Nebelwolke seines Atems begleitete ihn wie ein anhänglicher Geist.

Die Angelusglocke ertönte, und ihre Bronzestimme überrollte die Mauern des Schafstalls und des Obstgartens in klangvollen, langsamen Wellen. Sie rief zum Gebet. Wenn er jetzt nicht hineinging, würde seine Abwesenheit auffallen, und dann würde man ihn züchtigen.

Er ging nicht hinein.

Lazlo fand immer Mittel und Wege, sich alleine fortzustehlen, und seine Beine waren stets mit Striemen von der Haselgerte übersäht, die an einem Haken mit seinem Namen baumelte. Das war es ihm wert. Hauptsache fort von den Mönchen, den Regeln, den Pflichten und einem Leben, das ihn zwickte wie zu enge Schuhe.

Er wollte spielen.

»Kehrt um, wenn ihr wisst, was gut für euch ist«, warnte er seine unsichtbaren Feinde. Er hielt ein Schwert in jeder Hand: Äste eines Apfelbaums, schwarz und stabil, die Enden mit Zwirn umwickelt, um daraus Griffe zu machen. Lazlo war ein schmächtiges, unterernährtes Kind mit zerschnittener Kopfhaut, weil die Mönche bei der Rasur gegen Läuse öfter mit der Klinge abrutschten, aber seine Haltung war von vollendeter Würde. Ohne Zweifel war er in diesem Moment ein Krieger, zumindest in seinem eigenen Kopf. Und nicht irgendein Krieger, sondern ein Tizerkan, der furchtloseste von allen. »Kein Fremdländer«, verkündete er seinen Gegnern, »hat jemals die Verbotene Stadt zu Gesicht bekommen. Und solange ich atme, wird das auch nie einem gelingen.«

»Dann haben wir ja Glück«, antworteten die Gegner und erschienen ihm im Zwielicht echter als die Mönche, deren Gesang von der Abtei herüberdriftete. »Denn lange wirst du nicht mehr atmen.«

Lazlos graue Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ihr glaubt, dass ihr mich besiegen könnt?«

Die schwarzen Bäume rauschten bedrohlich. Lazlos Geisteratem eilte mit einem Windstoß davon, um sogleich vom nächsten Atemzug ersetzt zu werden. Sein Schatten breitete sich riesenhaft aus, und vor seinen Augen gleisten Bilder uralter Kriege, geflügelter Wesen, einer Berghöhe aus geschmolzenen Dämonenknochen, und der fernen Stadt dahinter ... einer Stadt, die sich in den Nebeln der Zeit verloren hatte.

So lautete das erste Mysterium.

Er hatte es von einem senilen Mönch namens Bruder Cyrus erfahren. Der Alte war ein Invalide, und den Waisenjungen fiel die Aufgabe zu, ihm seine Mahlzeiten zu bringen. Er war kein freundlicher Mann. Kein großväterlicher Freund oder Mentor. Seine Klammerhände hatten einen schrecklich festen Griff. Wie alle wussten, hielt er die Jungen manchmal stundenlang an den Handgelenken gepackt und zwang sie, unzählige wirre Glaubensregeln zu wiederholen oder Widernatürlichkeiten aller Art zu bekennen, die sie kaum verstanden und gewiss nicht begangen hatten. Sie alle fürchteten ihn und seine knorrigen Raubvogelfinger. Die älteren Jungen stellten sich nicht etwa schützend vor die jüngeren, sondern schickten sie an eigener Stelle in seine Zellenhöhle. Lazlo war genauso verängstigt wie der Rest von ihnen, dennoch bot er freiwillig an, dem Bruder alle Mahlzeiten zu bringen.

Wieso?

Weil Bruder Cyrus Geschichten erzählte.

Das war nichts, worüber man in der Abtei lächelnd hinwegsah. Geschichten waren im besten Fall eine Ablenkung von der spirituellen Einkehr, im schlimmsten Fall ehrten sie falsche Götter oder verführten zur Sünde. Aber Bruder Cyrus war über solche strikten Regeln längst hinaus. Sein Geist hatte sich aus der Verankerung gerissen und trieb ziellos dahin. Er schien nie zu verstehen, wo er sich befand, und seine Verwirrung brachte ihn zur Weißglut. Wenn er wütete, wurde sein Gesicht verbissen und rot, und die Spucke flog nur so. Doch er hatte auch ruhige Momente: immer dann, wenn er durch eine Kellertür seiner Erinnerung entschlüpfen konnte, zurück in die eigene Kindheit und zu den Geschichten, die seine Großmutter ihm erzählt hatte. Er kannte weder die Namen der anderen Mönche noch die Gebete, die Jahrzehnte lang seine einzige Berufung gewesen waren, aber die Geschichten quollen nur so aus ihm heraus, und Lazlo hörte zu. Er sog sie auf wie ein Kaktus den Regen.

Im Süden und Osten des Kontinents Namaa - weit, weit entfernt vom nördlich gelegenen Zosma - erstreckte sich eine riesige Wüste, die man den Elmuthaleth nannte. Sie zu durchqueren war eine Kunst, die nur wenige zur Vollendung gebracht hatten. Und diese wenigen hüteten das Wissen darüber wie einen kostbaren Schatz. Denn irgendwo jenseits der Leere lag eine Stadt. Sie war nur ein Gerücht, eine Fabel. Allerdings eine handfeste Fabel, denn aus ihr traten wahre Wunder hervor, wurden von Kamelen durch die Wüste getragen und befeuerten die Fantasie aller Völker der Welt.

Die Stadt hatte einen Namen.

Die Kameltreiber sprachen davon und brachten neben ihren Wunderwaren auch den Namen der Stadt und ihre Geschichten mit. Das alles fand seinen Weg in ferne Länder - der Name, die Waren, die Geschichten - und erschuf Visionen von glitzernden Kuppeldächern, zahmen weißen Hirschen, Männern mit blendend polierten Krummsäbeln und Frauen von solcher Schönheit, dass sie die Sinne zum Schmelzen brachten.

So blieb...
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Autor

Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Mit ihren bildgewaltigen Geschichten verzaubert Laini ihre Fans weltweit und wird dafür in den sozialen Netzwerken gefeiert. Ihre Romane Strange the Dreamer und Muse of Nightmares sind im ONE-Verlag erschienen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon.
Strange the Dreamer