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Geheimrezepte für die Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am23.09.2021Auflage
***WinterWonderLove*** Luzie ist begeistert: Sie hat ein Praktikum im angesagten Restaurant Roll In ergattert! So kurz vor Weihnachten ist die Arbeit hier allerdings eine echte Herausforderung. Doch dann lernt sie Nick kennen, den Sohn der Chefin - und ist gleich hin und weg. Mit ihm an ihrer Seite macht es sogar Spaß, im albernen Schneeflockenkostüm Flyer zu verteilen. Und als die beiden wenig später zusammen im Kühlraum eingeschlossen werden, wird es nicht nur Luzie ziemlich heiß ...  Ein Winterschmöker zum Verlieben - genau richtig für kuschelige Leseabende am Ofen!

Mascha Matysiak, 1979 geboren, hat Germanistik, Kunstgeschichte und spanische Philologie studiert. Seit ihrem Uniabschluss widmet sie sich intensiv dem Schreiben, am liebsten für Kinder und Jugendliche. Die Autorin lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald.
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Produkt

Klappentext***WinterWonderLove*** Luzie ist begeistert: Sie hat ein Praktikum im angesagten Restaurant Roll In ergattert! So kurz vor Weihnachten ist die Arbeit hier allerdings eine echte Herausforderung. Doch dann lernt sie Nick kennen, den Sohn der Chefin - und ist gleich hin und weg. Mit ihm an ihrer Seite macht es sogar Spaß, im albernen Schneeflockenkostüm Flyer zu verteilen. Und als die beiden wenig später zusammen im Kühlraum eingeschlossen werden, wird es nicht nur Luzie ziemlich heiß ...  Ein Winterschmöker zum Verlieben - genau richtig für kuschelige Leseabende am Ofen!

Mascha Matysiak, 1979 geboren, hat Germanistik, Kunstgeschichte und spanische Philologie studiert. Seit ihrem Uniabschluss widmet sie sich intensiv dem Schreiben, am liebsten für Kinder und Jugendliche. Die Autorin lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646935530
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum23.09.2021
AuflageAuflage
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1999 Kbytes
Artikel-Nr.5716908
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 2

»Zur Feier des Tages habe ich eine Überraschung für dich«, sagt Liam, nachdem wir die Pommes aufgefuttert haben. Er steht auf und putzt seine Finger an einer Serviette ab. »Los, schnapp dir deine Tasche. Wir gehen rüber zum Weihnachtsmarkt. Die ersten Buden haben vorhin aufgemacht.«

Begeistert klatsche ich in die Hände. Schon seit Tagen warten wir darauf, dass der Markt endlich öffnet und wir heiße Maronen essen können.

Bevor wir den Platz verlassen, schauen wir aber noch einmal nach Paps.

»Ich habe den Praktikumsplatz im Roll-In gekriegt«, jubele ich, woraufhin er Eispulver in die Luft wirft, das er dem Klotz in der Zwischenzeit abgetrotzt hat.

»Klasse, Lu, das ist toll!«

Rechtzeitig mache ich einen Schritt nach hinten. Liam hingegen reagiert zu spät und kriegt die gefrorenen Stückchen mitten ins Gesicht. Sie glitzern in der Sonne und geben seiner Haut einen schönen Schimmer.

»Dass du mir da aber nicht zu etepetete wirst. Solche Herrschaften haben wir schon in der Familie.« Paps klingt, als sagt er das im Scherz. Ich weiß aber, dass es ihm bitterernst ist. Er meint Grand-mère und Grand-père. Ich spüre einen Druck in meiner Brust und versuche, schnell an etwas anderes zu denken.

»Das Roll-In ist kein Vier-Sterne-Restaurant, Bo«, klärt Liam meinen Vater auf.

Der winkt ab. »Trotzdem ist es ein Schickimicki-Laden.« Mit einem Spachtel zieht er eine Linie über das Gebilde unter seinen Händen. Die rausgeschlagenen Spitzen und Kanten zeichnen ein undefinierbares Muster in den Block. Es ähnelt nicht im Geringsten den Figuren auf seinem Internetfoto.

»Wird das ein Drache?«, wechselt Liam das Thema. »Ein Hai, oder ein Urzeitmonster?

Paps runzelt die Stirn. »Eigentlich wollte ich eine Schneekönigin machen.«

»Das wird schon«, murmele ich, bevor ich mich Liam anschließe. Der dreht sich mit einem unterdrückten Lachen weg.

»Da hat Bo noch einiges zu tun«, sagt er, als wir uns etwas entfernt haben.

»Jep.« Bei nächster Gelegenheit werde ich Paps helfen. Auch wenn ich höchstwahrscheinlich genauso wenig eine Schneekönigin hinkriege wie er.

Der Duft von Glühwein, Bratäpfeln und Maronen weht uns vom Weihnachtsmarkt entgegen. Das kleine Riesenrad dreht seine Runden und fröhliche Musik umgibt die Stände. Liam und ich erreichen die ersten Buden und schlendern zu dem Verkäufer, der gerade eine Portion Esskastanien ins Feuer wirft. Was für ein genialer Tag, denke ich. Dann bemerke ich Liams Blick. Er sieht erst auf seine Uhr und dann mich mit einer Mischung aus Aufregung, bettelndem Hundeblick und Unsicherheit an. Oh nein!

»Hast du etwa noch eine Überraschung?«

Liam nickt.

»Aber es ist nicht das, was ich denke, oder?« Eigentlich will ich es gar nicht wissen.

»Natürlich ist es das«, antwortet er.

Ich kneife die Augen zusammen und würde ihn am liebsten mit meinem Blick erdolchen. »Och nö! Nicht schon wieder ein Blind Date.«

»Oh doch. Rafael ist ein cooler Typ. Du wirst sehen. Ich stelle euch gleich am Stand von Pedro vor. Dann könnt ihr euch beschnuppern.« Pedro ist ein Freund von Liam. Er verkauft mit seinen Eltern Schmuck auf dem Markt.

»Ich will niemanden beschnuppern«, murre ich.

Liam reagiert nicht auf meine Gegenwehr. Er ist der Meinung, ich brauche dringend einen festen Freund. Aber nur weil er seinen Mister Right sucht, muss ich das nicht auch tun. Mein letztes Blind Date war Horror! Der Typ, den Liam vom Volleyball kennt, ist Veganer! Daran ist eigentlich nichts auszusetzen. Als ich ihm jedoch erzählte, dass wir in unserem Food Truck Currywurst anbieten, fing er einen ellenlangen Monolog über politisch korrekte Ernährung, Tier- und Umweltschutz an. Ich mag Tiere, und ich vermeide Müll, so gut ich kann. Aber ich will mir beim ersten Date nicht anhören müssen, dass mein Vater ein Mörder ist, weil er Currywurst verkauft, und mein transparenter Nagellack höchstwahrscheinlich jede Menge Giftstoffe enthält.

Genervt nehme ich die Maronen-Tüte von dem Verkäufer entgegen. Ich hatte mich so darauf gefreut und nun ist mir der Appetit vergangen.

»Jetzt lern Rafael doch erst mal kennen«, fordert Liam mich auf. Er legt einen Arm um meine Schulter und zieht mich mit sich. »Wenn du es nicht ausprobierst, findest du nie den Richtigen.«

»Den will ich auch gar nicht. Ich brauche keinen festen Freund.« Bockig versuche ich, mich aus seinem Arm zu befreien, doch Liam hält mich fest. »Liebe ist das Beste, was einem passieren kann.«

Das Roll-In ist das Beste, was mir passieren kann, und das reicht mir im Moment völlig für mein Glück, denke ich.

»Da ist er.« Liam zeigt auf den Typen, der sich mit Pedro vor dessen Stand unterhält.

»Wie sieht der denn aus?«, murmle ich, als er sich in unsere Richtung dreht. Auch Liam verlangsamt seine Schritte. Ein Kinnbart kommt zum Vorschein. Er ist zu einem kleinen Zopf geflochten und mit einer Schleife zugebunden. Rafael muss älter sein als die Jungs in meinem Alter.

»Holaaaaaa«, begrüßt uns Pedro überschwänglich. Er kommt aus der Bude heraus und gibt Liam und mir die in Spanien üblichen Wangenküsschen. Rafael macht es ihm nach. Seine Barthaare kratzen über meine Wangen.

»Ich bin Rafael. Du musst Luzie sein.«

»Ja, hi.«

Er macht einen Schritt zurück und lässt seinen Blick über mein Gesicht, die langen Haare, meinen Parka, die Jeans und die Stiefel gleiten. So müssen sich Zootiere fühlen, wenn die Besucher vor ihren Gehegen stehen und sie angaffen. Unsicher trete ich von einem Fuß auf den anderen.

Während Liam und Pedro sich in ein Gespräch vertiefen, mustere ich Rafael aus den Augenwinkeln. Eigentlich sieht er ganz nett aus. Bis auf den Bart.

»Wie findest du meinen Bart?«, will er da ausgerechnet wissen und zwirbelt daran herum.

Was soll ich darauf antworten, ohne unfreundlich zu sein? »Gewöhnungsbedürftig«, sage ich diplomatisch und Rafael lacht los.

»Ging mir am Anfang auch so. Aber jetzt mag ich ihn. Er gehört zur Rolle.«

»Zu welcher Rolle?« Ich lehne mich an den Rand der Bude und entspanne mich ein bisschen.

»Dieses Jahr spiele ich den Giacomo Casanova im Schultheaterstück. Das war der größte Frauenheld aller Zeiten. Eigentlich hatte er lange Haare mit einer Schleife im Nacken. Auf die Schnelle konnte ich mir aber keine Mähne wachsen lassen, deshalb der Bart.« Er macht einen Schritt zur Seite. »Wollen wir ein bisschen rumlaufen?«

Unsicher nicke ich und schließe mich ihm an.

Am nächsten Stand bleiben wir stehen und betrachten die Wollsachen, die die Verkäuferin gerade auf der Ablage stapelt.

»Spielst du gerne Theater?«, erkundige ich mich, als die Stille zwischen uns unangenehm wird.

»Absolut. Ich will Schauspieler werden. Und was ist mit dir? Weißt du schon, was du nach der Schule machst?«

»Eigentlich nicht«, gebe ich zu. »Aber ich habe gerade ein Praktikum im Roll-In gekriegt.«

»Wow, das ist dieses superhippe Achterbahnrestaurant, in dem alles über Lifte und Schienen zu den Tischen geliefert wird, oder?«

Ich nicke.

»Also bist du ein Mädchen mit Stil.« Rafael schnappt sich meine Hand und haucht einen Kuss darauf. Er kräuselt die Nase und schnuppert. Wahrscheinlich riecht sie nach Pommes. Noch einmal küsst er sie. Ich spüre seine feuchten Lippen auf meinem Handrücken. Spinnt der?

»Hey, Raf, übertreib es nicht«, ruft Pedro zu uns rüber und sieht mich entschuldigend an. »Er übt im Moment in Dauerschleife für seine Rolle.«

Na toll, dann bin ich wohl das Versuchskaninchen. Ruckartig ziehe ich meine Finger aus seinen. Rafael grinst, als würde er meine Gedanken lesen. Dummerweise denkt er gar nicht daran, sein Theatertraining zu beenden. Er greift nach einem Wollschal auf der Ablage und legt ihn mir um den Hals. Mit verträumtem Blick zupft er an einer meiner Haarsträhnen herum. »Du bist hübsch!«

Meine Wangen werden heiß. Schnell wickele ich den Schal ab und lege ihn zurück.

»Vor allem deine erdapfelfarbenen Haare und deine mausgrauen Augen gefallen mir.«

Hä? Erdäpfel sind doch Kartoffeln!? Seit wann sind meine Haare gelb? Ich schiele auf meine Schulter. Ganz eindeutig liegen kastanienbraune Strähnen darüber. Und meine Augen sind auch nicht mausgrau, sondern blaugrau. Wenn man es poetisch ausdrücken will, vielleicht Opalfarben oder meinetwegen nuanciert Ultramarin. Hilfe suchend schaue ich zu Liam, der nah genug ist, um uns hören zu können. Doch er beugt sich über eine Kette mit Bärenanhänger und tut so, als würde er nichts mitkriegen. Mieser Verräter! Weil ich nicht weiß, was ich machen soll, probiere ich ein paar Handschuhe an. Sie kratzen noch mehr als Rafaels Bart vorhin. Deshalb ziehe ich sie gleich wieder aus.

»Magst du einen Liebesapfel?«, haucht Rafael. »Wir können ihn uns teilen.«

Ich schüttele den Kopf und hebe die Tüte mit den Maronen hoch. »Kastanien sind mir lieber.« Oh Mann! Da war mein Date mit dem Hardcore-Veganer ja besser. Ich bin echt kein Flirtprofi, aber der größte Frauenheld aller Zeiten war bestimmt nicht so plump. Wenn dieser Möchtegern-Verführer so weitermacht, fliehe ich rüber zu Paps und helfe ihm bei seinem Eisfigurenproblem. Dann kann Casanova meinetwegen mit dem aufblasbaren Schneemann weiterreden, der gerade neben Pedros Stand aufgestellt wird.

Zum Glück naht Rettung, denn gerade als ich mir ein paar Abschiedsworte zurechtlege, schlendern zwei Mädchen an uns vorbei. Sie begrüßen Rafael und...

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