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Soulhorse 2: Mein Traumpferd, der Ausritt und jede Menge Wolfsgeheul

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
449 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am26.08.2021Auflage
Endlich Ferien! Ylvi kann es gar nicht erwarten von morgens bis abends bei Willow zu sein. Die Schimmelstute ist ihr Ein und Alles. Und so geht sie auch ihrer stressigen Schwester Marlene aus dem Weg, die zu Hause nur für Ärger sorgt. Als sie beginnt, mit ihren Freunden, einen Wanderritt zu planen, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann ist Ylvis Schwester plötzlich verschwunden und auch ihre Teilnahme am Wanderritt ist in Gefahr ... Ein spannendes Pferdebuch für Mädchen ab 11 Jahren mit einer sympathischen Heldin, großen Gefühlen und ganz viel Pferdeglück!

Mit Büchern hatte Ruth Rahlff schon früh zu tun: Sie sortierte die Wälzer ihres Vaters um, probierte sich als Verkaufstalent in der Buchhandlung ihres Onkels, ließ sich zur Verlagsbuchhändlerin ausbilden, arbeitete in einem sehr großen und einem sehr kleinen Verlag und ist nun freie Autorin und Lektorin. Dabei schlüpft sie auch gern in andere Identitäten. Sie schreibt Geschichten, Sach- und Spielbücher, Kinderromane, verfasst Texte für Apps und gibt Workshops für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
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Produkt

KlappentextEndlich Ferien! Ylvi kann es gar nicht erwarten von morgens bis abends bei Willow zu sein. Die Schimmelstute ist ihr Ein und Alles. Und so geht sie auch ihrer stressigen Schwester Marlene aus dem Weg, die zu Hause nur für Ärger sorgt. Als sie beginnt, mit ihren Freunden, einen Wanderritt zu planen, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann ist Ylvis Schwester plötzlich verschwunden und auch ihre Teilnahme am Wanderritt ist in Gefahr ... Ein spannendes Pferdebuch für Mädchen ab 11 Jahren mit einer sympathischen Heldin, großen Gefühlen und ganz viel Pferdeglück!

Mit Büchern hatte Ruth Rahlff schon früh zu tun: Sie sortierte die Wälzer ihres Vaters um, probierte sich als Verkaufstalent in der Buchhandlung ihres Onkels, ließ sich zur Verlagsbuchhändlerin ausbilden, arbeitete in einem sehr großen und einem sehr kleinen Verlag und ist nun freie Autorin und Lektorin. Dabei schlüpft sie auch gern in andere Identitäten. Sie schreibt Geschichten, Sach- und Spielbücher, Kinderromane, verfasst Texte für Apps und gibt Workshops für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646934847
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.08.2021
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten449 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2436 Kbytes
Artikel-Nr.5716922
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

Zweieinhalb Stunden später zuckelten wir zurück zum Hollerhof. In Gedanken war ich noch bei unserem Abstecher eben zum Fluss.

»Nächstes Mal müssen wir unbedingt die Badesachen mitnehmen!« Ich drehte mich im Sattel um und lächelte Mila an.

Ihre Antwort ging in einem Krachen unter. Das Geräusch schien aus dem Stall zu kommen, aber was war das? Im nächsten Moment rumste es wieder, noch lauter als zuvor. Ich zuckte zusammen und Willow sprang vor Schreck zur Seite, was mich wiederum eiskalt erwischte. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn. Wie ein nasser Mehlsack hing ich über ihrem Hals.

Instantkarma! Da war ich einmal ein paar Sekunden abgelenkt und schon folgte die Strafe wie ein Donnerschlag. Peinlich!

Noch bevor ich mich aus meiner Verlegenheit herausgearbeitet hatte, kam Corinna aus dem Stall gelaufen.

»Alles in Ordnung?«, rief sie.

Während die anderen ihre Pferde längst im Griff hatten, trippelte Willow immer noch aufgeregt auf der Stelle.

Ich hatte mittlerweile wieder eine Position eingenommen, die entfernt an Sitzen erinnerte, und krächzte: »Alles gut.«

Alles gut, abgesehen davon, dass ich mich gerade vor aller Augen und vor allem vor meiner Reitlehrerin blamiert hatte. Aber das war ja nichts, was mir vollkommen fremd war. Eher im Gegenteil. Zur Abwechslung wäre es trotzdem nett gewesen, wenn jemand anders das mal übernommen hätte.

»Was war das denn für ein Krach?«, fragte Mila.

»Tut mir leid, ich wollte Tammos Boxentür reparieren. Dabei ist sie mir aus den Scharnieren gebrochen und auf den Boden geknallt.« Corinna seufzte. »Ein einziger Flickenteppich ist das hier.«

»Ist die Tür kaputt?«, erkundigte sich Kay.

Corinna nickte. »Das Holz war schon morsch.«

»Wir bringen die Pferde zur Weide und helfen dir dann mit der Tür.« Mila glitt von Gonzos Rücken, auf dem wie immer kein Sattel lag. Selbst im Galopp fiel sie nie hinunter. Neid ... Aber nur eine hauchdünne Schnitte! Schließlich war Mila meine beste Freundin.

Corinna lachte auf. »Helfen? Gern. Aber wenn wir nicht mit Lottospielen anfangen und ein bisschen Geld gewinnen, sieht es allmählich düster aus.«

Als ich im Frühjahr den verwunschenen Hollerhof zum ersten Mal erkundet hatte, war ich sofort verliebt gewesen. Sicher, chic war die Anlage nicht gerade, eher etwas heruntergekommen. Doch alles strahlte eine heimelige Atmosphäre aus, was bestimmt auch daran lag, dass nichts hier so richtig perfekt war.

Die vielen üppigen Holunderbüsche hatten dem Hof seinen Namen verliehen. Er lag am Stadtrand, hinter einem Wohngebiet und einer Kleingartenkolonie. Ringsum gab es Wiesen und Wälder und bis zum Fluss war es nur ein Katzensprung.

Am allerbesten gefiel mir der Stall. Im Gegensatz zu allen anderen Ställen, die ich kannte, waren auf dem Hollerhof die Pferde auf zwei Stockwerken untergebracht.

Im Erdgeschoss gab es große Boxen für die Pferde. Aber der Clou war die breite Steinrampe gegenüber vom Eingang! Über sie gelangte man in den ersten Stock. Dort beherbergte ein riesiger Laufstall die Ponys, denen es nichts ausmachte, eine Etage höher als üblich zu wohnen. In einer Nische am Fenster stand ein Plüschsofa. Das war seit einigen Wochen unser Lieblingsplatz. Der perfekte Rückzugsort! Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick auf das gesamte Gelände bis hinunter zum Fluss.

Zum Faulenzen blieb uns heute aber keine Zeit.

»So viel zum Thema Ferienpläne«, ächzte Josse wenig später, während er mit Lukas ein paar Holzbretter anschleppte, die Mila und ich für die neue Boxentür zurechtsägen wollten. »Du brauchst nur jeden Tag hierherzukommen, dann finden dich die Aufgaben von selbst.«

»Ihr müsst das wirklich nicht tun«, sagte Corinna schuldbewusst.

»Quatsch, das machen wir doch gern!«, beruhigte ich sie.

Zu fünft wuchteten wir die gebrochene Boxentür aus dem Stall. Bis wir die kaputten Bretter ersetzt hatten und die Tür wieder ordnungsgemäß vor Tammos Box hing, war der Nachmittag vorüber. Aber immerhin hatten wir alles selbst reparieren können. Und als Extrabonus war beim Sägen kein Tropfen Blut geflossen.

Ich plumpste auf die Bank vor dem Stall und legte den Kopf in den Nacken. Ein paar weiße Schäfchenwolken huschten über den knallblauen Sommerhimmel, dazu schwirrten die Schwalben im Zickzackkurs über den Hof und jagten halsbrecherisch nach Insekten.

Corinna wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Für heute haben wir genug geschuftet. Danke noch mal für eure Hilfe. Ich weiß gar nicht, wie Mila und ich ohne euch zurechtkommen würden.«

»Gar nicht«, entgegnete Kay. »Und das ist auch gut so.«

Corinna lächelte. »Wie wäre es mit einem Lagerfeuer, um den ersten Ferientag gebührend abzuschließen?«

Ein Lagerfeuer? »Unbedingt!«

»Ich glaube, es sind noch ein paar Würstchen und Salat im Kühlschrank«, sagte Mila. »Ich bringe Gonzo zurück zu den anderen und gucke mal, was wir zu bieten haben.«

Gonzo hatte draußen vor dem Stall in der Sonne gedöst und ab und zu zufrieden vor sich hin geprustet. Er folgte Mila wie ein Hund und musste nie angebunden werden. Seufz. Bei Willow war so etwas undenkbar, zumindest zurzeit noch.

Apropos Willow. Ich rappelte mich von der Bank auf. »Warte, ich komme mit.« Das war eine gute Gelegenheit, noch eine Runde Kraulen einzulegen.

Wir schlenderten zur Weide, wo Willow, Sally, Mortimer und die anderen schon am Zaun standen, als hätten sie uns erwartet.

Willow schien sich über Gonzos Rückkehr und unseren Besuch zu freuen. Sie schnupperte erst an meiner, dann an Milas Hand auf der Suche nach einer Möhre.

»Nee, heute hattest du genug.« Mila schmunzelte. Willow ignorierte den Einwand und nahm Kurs auf ihre Hosentasche. »Hey, lass das.«

Mila packte das Gatter und schwang sich mit einem Satz hinüber. Supersportlich, nur leider ratschte es dabei bedenklich.

»Ach du Schande!« Sie hielt sich den Hosenboden, während ich loskicherte. »Meine Hose ist gerissen. Das war meine beste Reithose!«

Vorsichtshalber öffnete ich das Gatter und ging brav hindurch, denn es war nicht ausgeschlossen, dass mir bei einem Sprung das Gleiche wie Mila passiert wäre.

»Gib mir die Hose mit. Meine Oma repariert sie bestimmt gern für dich.«

»Wirklich?« Mila sah mich hoffnungsvoll an. »Eine neue kann ich mir gerade echt nicht leisten.« Sie seufzte. »Eigentlich ist noch nicht mal das Geld für ein Nähstudio drin.«

»Ach, das brauchst du doch nicht. Oma macht das nichts aus. Versprochen!«

Mila schnaufte beruhigt. »Super! Bis Mama dazu kommt, die Hose zu flicken, bin ich längst rausgewachsen.« Sie schnitt eine Grimasse.

Wir vergewisserten uns, dass das Gatter ausbruchsicher verschlossen war, und schlenderten dann zum Hexenhäuschen, um den ohnehin ziemlich leeren Kühlschrank komplett auszuräumen. Auf der Treppe vor der Haustür saß Mr Mouse und schleckte sich in der Abendsonne die Pfoten. Nur widerwillig ließ er uns durch, als würde er ahnen, was wir vorhatten.

»Dein Katzenfutter rühren wir nicht an«, versprach ich ihm und stieg vorsichtig über ihn hinweg. Die Mühe hätte ich mir sparen können, denn im selben Moment gab mein Handy ein kreischendes Geräusch von sich, das wie eine Kreissäge klang. Mit gesträubtem Fell brachte sich Mr Mouse im Blumenbeet in Sicherheit.

Schon praktisch, diese unterschiedlichen Klingeltöne. So blieb mir wenigstens eine Schrecksekunde, um mich auf Marlene vorzubereiten.

»Wo bleibst du denn?«, rief Marlene empört.

Ich hielt das Handy auf Abstand. »Sag mal, geht´s noch? Warum schreist du mich so an?«

»Vielleicht weil wir alle hier schon ewig warten? Ich zumindest habe schon Schimmel angesetzt«, schnauzte sie mich an.

»Hä? Wieso?«

»Wieso wieso? Schwing deine Beine von deinem Gaul und komm gefälligst sofort her. Hast du vergessen, dass Mama und Papa heute mit uns zu Oma wollen?«

»Heute? Das ist doch morgen.«

»Nein, heute.« Marlene klang übertrieben geduldig. Als würde sie mit Flavia sprechen. Die wurde demnächst drei. »Und danach habe ich übrigens noch etwas vor.«

»Du hast mir gestern gesagt, dass wir Oma erst morgen besuchen.«

Ich fasste es nicht. Lagerfeuer am ersten Ferientag - und ich war nicht dabei. Und dazu hatte mir Marlene noch den falschen Tag gesagt und jetzt mussten alle auf mich warten. Die blöde Nuss! Genervt drückte ich sie weg.

In der letzten Zeit war Marlene echt anstrengend. Von mir aus konnte sie lieber heute als morgen ausziehen. Aber mich fragte ja keiner. Zumindest nicht bei diesem Thema.

Ständig stritt sie mit Mama und Papa. Und zwischen uns flogen auch die Fetzen. Dabei war es zu Hause immer so schön gewesen. Lustig, verlässlich, krisensicher. Ganz anders als bei den meisten meiner Freunde, wo sich die Eltern von jetzt auf gleich scheiden ließen oder große Brüder plötzlich zu Zombies mutierten. Doch mit dem Frieden war es anscheinend auch bei uns erst mal vorbei.

»Musst du nach Hause?« Mila berührte meinen Arm.

Ich nickte. »Wir sind bei meiner Oma zum Essen eingeladen. Also zieh deine Hose aus, dann nehme ich sie gleich mit.«

Zum Glück kam Mila mit meinen Gedankensprüngen super klar.

»Danke, aber ich stecke sie vorher noch in die Waschmaschine«, sagte sie nur. »Sonst riecht es in der ganzen Wohnung nach Pferd.«

»Oma liebt Pferde«, versicherte ich ihr. »Sie ist früher...

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Mit Büchern hatte Ruth Rahlff schon früh zu tun: Sie sortierte die Wälzer ihres Vaters um, probierte sich als Verkaufstalent in der Buchhandlung ihres Onkels, ließ sich zur Verlagsbuchhändlerin ausbilden, arbeitete in einem sehr großen und einem sehr kleinen Verlag und ist nun freie Autorin und Lektorin. Dabei schlüpft sie auch gern in andere Identitäten. Sie schreibt Geschichten, Sach- und Spielbücher, Kinderromane, verfasst Texte für Apps und gibt Workshops für Kinder im Vor- und Grundschulalter.