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Das Bienenmädchen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
590 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am27.04.20211. Aufl. 2021
Ein packender Roman über zwei ungleiche Freundinnen, ein lange gehütetes Familiengeheimnis und eine große Liebe in dunklen Zeiten

Nach dem Tod ihres Vaters stößt Lucy in seinem Nachlass auf den Namen eines Onkels, von dem sie noch nie gehört hat. Neugierig geworden reist sie in die Heimat ihres Vaters - ein kleines Dorf an der Küste Cornwalls. Dort trifft sie Beatrice, eine alte Frau, die Lucys Familie gut kannte. Beatrice hat eine unglaubliche Geschichte zu erzählen - eine Geschichte über wahre Liebe, Mut und Verrat. Ihre Erzählungen aus der Vergangenheit offenbaren Lucy ein Geheimnis, das alles verändert ...

Für Leserinnen von Lucinda Riley, Kate Morton und Elaine Winter.

Weitere Romane von Rachel Hore bei beHEARTBEAT: Das Haus der Träume. Der Garten der Erinnerung. Das Erbe des Glasmalers. Die Karte des Himmels. Jene Jahre in Paris.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Rachel Hore, geboren in Epsom, Surrey, hat lange Zeit in der Londoner Verlagsbranche gearbeitet, zuletzt als Lektorin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Norwich. Sie arbeitet als freiberufliche Lektorin und schreibt Rezensionen für den renommierten Guardian. Mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren Sie unter https://rachelhore.co.uk/.
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Produkt

KlappentextEin packender Roman über zwei ungleiche Freundinnen, ein lange gehütetes Familiengeheimnis und eine große Liebe in dunklen Zeiten

Nach dem Tod ihres Vaters stößt Lucy in seinem Nachlass auf den Namen eines Onkels, von dem sie noch nie gehört hat. Neugierig geworden reist sie in die Heimat ihres Vaters - ein kleines Dorf an der Küste Cornwalls. Dort trifft sie Beatrice, eine alte Frau, die Lucys Familie gut kannte. Beatrice hat eine unglaubliche Geschichte zu erzählen - eine Geschichte über wahre Liebe, Mut und Verrat. Ihre Erzählungen aus der Vergangenheit offenbaren Lucy ein Geheimnis, das alles verändert ...

Für Leserinnen von Lucinda Riley, Kate Morton und Elaine Winter.

Weitere Romane von Rachel Hore bei beHEARTBEAT: Das Haus der Träume. Der Garten der Erinnerung. Das Erbe des Glasmalers. Die Karte des Himmels. Jene Jahre in Paris.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Rachel Hore, geboren in Epsom, Surrey, hat lange Zeit in der Londoner Verlagsbranche gearbeitet, zuletzt als Lektorin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Norwich. Sie arbeitet als freiberufliche Lektorin und schreibt Rezensionen für den renommierten Guardian. Mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren Sie unter https://rachelhore.co.uk/.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751702843
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.04.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.5
Seiten590 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5721645
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

Süd-London, März 2000

Lautlos wie ein Gespenst schlüpfte Beatrice in die Kapelle und fand einen Platz in einer der hinteren Bankreihen. Orgelmusik ertönte, aber sie nahm sie kaum zur Kenntnis. Sie setzte ihre Brille auf und warf einen Blick auf das Blatt mit dem Verlauf des Gottesdienstes, das ihr der Kollektensammler gegeben hatte. Auf der Vorderseite war ein Foto von Angelina abgebildet, das Beatrice geradewegs zurück in die Vergangenheit zog.

Sie erinnerte sich gut an dieses Bild. Es war ein Schnappschuss, den sie selbst aufgenommen hatte, in Cornwall am Strand von Carlyon, kurz vor dem Krieg. Angelina war damals siebzehn gewesen. Angies Mutter hatte das Foto rahmen lassen, und fortan stand es auf dem Flügel in Carlyon Manor. Angelina strahlte Beatrice daraus über die Jahre hinweg an, lachend, schön und in Sonnenlicht getaucht.

Als sie in diese leuchtenden Augen starrte, fühlte Beatrice, wie eine heiße Lava der Sehnsucht und Verbitterung in ihr aufstieg. Sie legte das Blatt mit der Vorderseite nach unten neben sich auf die Kirchenbank. Sie hatte geglaubt, sie hätte diese Gefühle schon vor langer Zeit überwunden - niedergerungen in vielen Nächten voller Qualen, aber jetzt musste sie erkennen, dass sie sich geirrt hatte. Hinter der Fassade der praktischen Vernunft wüteten noch immer die Leidenschaften der Vergangenheit. Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Sie hätte nicht herkommen sollen - aber es gab da jemanden, den sie unbedingt sehen wollte.

Beatrice öffnete die Augen und schaute sich um. Die Kirchenbänke im Krematorium waren fast gefüllt, aber nicht ganz. Als ihr Blick über die Reihen wanderte, stellte sie fest, dass es meist Leute in ihrem Alter waren, die Frauen korrekt mit Hüten, die alten Männer rotgesichtig oder eingefallen in dunklen Anzügen, darunter ein paar - die alten Schlachtrösser - mit glitzernden Orden. Es gab niemanden, den sie wiedererkannte. Schließlich erlaubte sie sich, nach vorn zu schauen. Sie richtete sich ein wenig auf und reckte den Hals. Am Kopfende des Kirchenschiffs stand der Sarg, der hoch mit blauen und weißen Blumen bedeckt war. Ihre Augen glitten darüber hinweg. Ihr Puls beschleunigte sich.

Denn dort waren sie. Sie mussten es sein, obwohl es schwierig war, sie von hinten zu erkennen. Die Frau mittleren Alters hatte krause, blond gefärbte Haare, die im Nacken von einem Band zusammengehalten wurden, und war in eine extravagant geschnittene Jacke aus mitternachtsblauem Knautschsamt gekleidet. Der Mann trug einen rabenschwarzen Mantel, und sein dunkles Haar war, wie Beatrice zärtlich bemerkte, von grauen Strähnen durchzogen. Seltsam, dachte sie, dass Tom auf die sechzig zugeht! Zwischen den beiden saß ein junges Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren, das sich ständig umdrehte und in der Kapelle herumschaute, sodass Beatrice reichlich Gelegenheit hatte, das spitze Kinn, die Stupsnase und den lebhaften Ausdruck in den braunen Augen mit den kurzen Wimpern genau zu betrachten. Das also war Lucy.

Nun erhoben sich die Trauergäste, der Geistliche eilte mit wehendem weißen Gewand nach vorn, und der Organist stimmte das erste Lied an. Beatrice stützte sich auf den Rücken der Kirchenbank vor ihr und versuchte, sich auf die Worte zu konzentrieren. Aber sie fand nicht die Kraft zum Singen.

Die tröstenden Worte des Gottesdienstes spülten über sie hinweg. Beatrice nahm sie kaum wahr - sie war völlig darin versunken, die kleine Familie in der ersten Reihe zu beobachten. Lucy streichelte den Arm ihres Vaters, doch er nahm es kaum zur Kenntnis. Die Art, wie er dastand - die Schultern hochgezogen, den Kopf gebeugt -, hatte etwas Einsames.

Alle außer Tom setzten sich wieder. Er ging nach vorn zum Lesepult, sodass sie zum ersten Mal sein Gesicht sehen konnte. Wie sehr er seinem Vater ähnelte! Die blasse Haut, die Art, mit der er sich langsam die Brille aufsetzte, die ruhige Ausstrahlung, als er sich seinem Publikum zuwandte. Doch als er schließlich zu sprechen begann, war es vollkommen seine eigene Stimme - tief und so leise, dass Beatrice sich anstrengen musste, um ihn zu verstehen. Und was er zu sagen hatte, versetzte sie in Erstaunen.

»Meine Mutter Angelina Cardwell«, sagte Tom, »war eine der schönsten Frauen«, er lächelte seiner Frau und seiner Tochter in der ersten Reihe zu, »und sicherlich die tapferste Frau, die ich je gekannt habe.«

Das klang irgendwie nicht richtig. Beatrice hatte Angie noch nie in diesem Licht gesehen. Schön, ja, aber tapfer? Was meinte er?

»â¦ ein schwieriges Leben«, hörte sie ihn fortfahren. »Der tragische Tod ihres Bruders und ihrer Mutter, die gesundheitlichen Probleme ihres Mannes ⦫

Die Lautstärke der Wörter schwoll an und verebbte in dieser leisen Bassstimme.

»Ich weiß, es war eine Enttäuschung für sie, dass ich ihr einziges Kind war, und mir war immer bewusst, wie kostbar ich war.« Er sah kurz auf und blickte seine Zuhörer an. »Viele von Ihnen werden wissen, wie sehr meine Mutter in ihren späten Jahren mit Krankheit zu kämpfen hatte. Auch dies ertrug sie mit großer Tapferkeit, besonders nach dem Tod meines Vaters. Schön und tapfer war sie, aber ich habe meine Mutter auch wegen ihrer Treue geschätzt. Sie war eine hingebungsvolle Mutter und Ehefrau und - wie alle Briefe bezeugen, die ich nach ihrem Tod erhalten habe - eine warmherzige und liebevolle Freundin. Ich war stolz darauf, ihr Sohn zu sein!«

Einen Moment lang kniff Beatrice die Augen zusammen und versuchte, all das, was sie hörte, in sich aufzunehmen. Hingebungsvoll, warmherzig, treu. So sah sie Angelina gewiss nicht. Als sie wieder aufschaute, bemerkte sie, dass Tom Cardwell sie unmittelbar anstarrte. Seine Miene drückte eine leichte Verwirrung aus, so als ob er versuchte, sie einzuordnen.

Am Ende des kurzen Gottesdienstes erhoben sich die Trauergäste und standen schweigend da, während sich der elektrische Vorhang rund um den Sarg schloss. Nur Lucy brach die Anspannung mit einem einzigen schluchzenden Aufschrei, und ihre Mutter griff nach ihrer Hand, wobei ihre Armreifen leise klirrten.

Es war vorbei.

Beatrice beobachtete Tom, der mit seiner Frau und seiner Tochter vor den anderen nach draußen ging. An der Tür blieb er stehen und dankte allen beim Hinausgehen. Beatrice zögerte, aber dann machte sie sich bewusst, dass ihr nichts anderes übrig blieb - sie würde mit ihm sprechen müssen. Sie hatte sich ein paar Worte zurechtgelegt, aber sie war sich nicht mehr sicher, ob es die richtigen waren. Während sie darauf wartete, dass sie an der Reihe war, stupste jemand gegen ihren Arm und sprach sie mit ihrem Namen an. Sie wandte sich um und sah in ein vertrautes Gesicht. Es gehörte einer untersetzten alten Frau mit einem Basthut, den sie zu fest auf ihr dünnes graues Haar gedrückt hatte. In ihrem Gesicht stand ein Ausdruck boshaften Vergnügens.

»Hetty ⦠Du bist doch Hetty?«, fragte Beatrice. Angelinas Schwester musste Anfang siebzig sein, drei oder vier Jahre jünger als sie selbst, aber sie sah älter aus.

»Natürlich bin ich Hetty«, erwiderte die Frau in ihrer gewohnten Schroffheit. »Was zum Teufel machst du denn hier, Bea?« Die Augen, es waren immer die Augen, die jemanden verrieten! Hettys Augen waren braun und blickten unheilvoll, und ihre Mundwinkel waren nach unten gezogen. Unsympathisch, das war schon immer die beste Beschreibung für Hesther Wincanton gewesen. Beatrice beschloss, die Unhöflichkeit zu ignorieren.

»Wie geht s dir?«, erkundigte sie sich. »Ich hab dich nicht früher entdeckt, war nicht sicher, ob du hier bist.«

»Wieso sollte ich nicht?«, entgegnete Hetty. »Ich war ihre Schwester.«

»Das hab ich nicht gemeint. Ich habe dich nur nicht gesehen - du hast nicht bei Tom gesessen.«

»Nein«, sagte Hetty knapp. »Spielt ja auch keine Rolle. Ich dachte, ich sollte dich warnen, damit du nicht irgendwas Dummes sagst. Das wirst du doch nicht, oder?«

»Etwas Dummes? Für wen hältst du mich?«

Hetty packte ihren Arm, und Beatrice bekam einen Spritzer Spucke ab, als sie ihr zuzischte: »Angie hat ihm nie von dir erzählt, weißt du. Niemals.«

Beatrice spürte, wie das letzte Fünkchen Hoffnung erlosch. »Hat sie nicht?«, fragte sie leise. Dann richtete sie sich auf. »Wem was erzählt?«

»Tu doch nicht so, als ob du nicht wüsstest, wovon ich rede. Also halt den Mund! Glaub mir, es ist das Beste.«

Beatrice mochte Hetty vielleicht nicht leiden, aber aus deren Gesicht sprach eine solche Dringlichkeit, dass sie beunruhigt war. Sie wandte sich mit einem angedeuteten Nicken ab.

Als sie Tom schließlich gegenüberstand, fühlte sie sich wie betäubt. Sie wusste, dass sie nicht aussprechen durfte, was sie auf dem Herzen hatte. Sie streckte ihre Hand aus.

»Danke, dass Sie gekommen sind«, murmelte Tom, als er ihre Hand schüttelte. Er sah sie neugierig an. »Kenne ich Sie?«

»Ich bin Beatrice Ashton«, antwortete sie. »Früher hieß ich Beatrice Marlow. Eine Freundin der Familie.«

Sie sah, wie sich sein Gesicht veränderte. Er wusste es, das erkannte sie sofort. Er wusste, wer sie war!

Mit allergrößter Anstrengung gelang es Tom Cardwell, seine Fassung wiederzugewinnen.

»Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie gekommen sind, Mrs Ashton. Vielleicht möchten Sie mitkommen und gleich einen Kaffee mit uns trinken? Irgendjemand kann Sie bestimmt mit zum Hotel nehmen.«

»Ich bin mit meinem eigenen Wagen hier«, erwiderte sie, aber Tom hatte sich schon wieder abgewandt.

»Tante Hetty«, hörte sie ihn sagen, als sie weiterging.

»Was für eine Schande, dass mein Bruder Peter sich nicht herbemüht hat.«...
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Autor

Rachel Hore, geboren in Epsom, Surrey, hat lange Zeit in der Londoner Verlagsbranche gearbeitet, zuletzt als Lektorin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Norwich. Sie arbeitet als freiberufliche Lektorin und schreibt Rezensionen für den renommierten Guardian. Mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren Sie unter https://rachelhore.co.uk/.
Das Bienenmädchen