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Stunden des Glücks

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
509 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am27.07.20211. Aufl. 2021
Es ist fast dreißig Jahre her, dass die Chadwick-Geschwister auf 'The Keep' ankamen, um bei ihrer Großmutter Freddy zu leben. Und das Anwesen ist und bleibt der Zufluchtsort für die ganze Familie: warm, unveränderlich und voller Liebe.

Felicity, die jetzt Herrin über das Anwesen ist, fällt es schwer, den Platz ihrer geliebten Großmutter auszufüllen, besonders weil sie selbst an ihrem Leben zweifelt. Ihr Bruder Sam hat sich in seiner zweiten Familie, der Navy, eingelebt. Und Susanna, das Nesthäkchen und immer die Kleine, muss sich nun in der Rolle als Ehefrau und Mutter zurechtfinden.

Aber was auch immer für Herausforderungen auf die Geschwister zukommen, sie wissen, dass sie jederzeit an einen Ort und zu den Menschen zurückkommen können, die ihnen Halt geben.

'Stunden des Glücks' ist der letzte Band der berührenden Familiensaga von Bestsellerautorin Marcia Willett.









Marcia Willett, in Somerset geboren, studierte und unterrichtete klassischen Tanz, bevor sie ihr Talent für das Schreiben entdeckte. Ihre Bücher erscheinen in 18 Ländern. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Devon, dem Schauplatz vieler ihre Romane.
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Produkt

KlappentextEs ist fast dreißig Jahre her, dass die Chadwick-Geschwister auf 'The Keep' ankamen, um bei ihrer Großmutter Freddy zu leben. Und das Anwesen ist und bleibt der Zufluchtsort für die ganze Familie: warm, unveränderlich und voller Liebe.

Felicity, die jetzt Herrin über das Anwesen ist, fällt es schwer, den Platz ihrer geliebten Großmutter auszufüllen, besonders weil sie selbst an ihrem Leben zweifelt. Ihr Bruder Sam hat sich in seiner zweiten Familie, der Navy, eingelebt. Und Susanna, das Nesthäkchen und immer die Kleine, muss sich nun in der Rolle als Ehefrau und Mutter zurechtfinden.

Aber was auch immer für Herausforderungen auf die Geschwister zukommen, sie wissen, dass sie jederzeit an einen Ort und zu den Menschen zurückkommen können, die ihnen Halt geben.

'Stunden des Glücks' ist der letzte Band der berührenden Familiensaga von Bestsellerautorin Marcia Willett.









Marcia Willett, in Somerset geboren, studierte und unterrichtete klassischen Tanz, bevor sie ihr Talent für das Schreiben entdeckte. Ihre Bücher erscheinen in 18 Ländern. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Devon, dem Schauplatz vieler ihre Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751716390
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.07.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.3
Seiten509 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5799702
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Das goldene Strahlen des sommerlichen Zwielichts verblasste zu einem stillen, schattigen Abend; schwere, süße Düfte trieben in der warmen Luft, und im Obstgarten sang eine Drossel.

Der alte Mann lehnte sich auf seinem Stuhl ein wenig zurück, streckte die verkrampften Beine aus, nahm die Brille ab und massierte sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. Theo Chadwick war Ende achtzig, aber noch immer ein Hüne von einem Mann, groß und mit breiten Schultern. Sein einstmals schwarzes Haar war jetzt grau, wenn auch nach wie vor dicht, und seine von Natur aus schlanke Gestalt war so dünn, dass sie beinahe hager wirkte. Sein Artikel für das Quarterly Defence Journal lag vor ihm auf der schon stark abgenutzten ledernen Oberfläche seines Schreibtischs. Der Artikel war fast fertig, mehrere Seiten, die er mit seiner kleinen, klaren Handschrift bedeckt hatte. Aber an diesem Abend war er nicht recht bei der Sache, und es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Der herrliche Gesang der Drossel, diese fließende Abfolge lyrischer Phrasen, wäre allein schon eine Entschuldigung für seine Unaufmerksamkeit einem komplizierten Thema gegenüber gewesen. Aber Theo wusste, dass in Wahrheit nicht die Drossel dafür verantwortlich war.

Der Grund für diese Ablenkung war vielmehr Fliss´ Rückkehr aus London. Seine Großnichte war dort gewesen, um einige Tage mit Miles zu verbringen, ihrem Mann, der von Hongkong aus dorthin gekommen war. Die beiden Jahre ihrer Trennung waren nun vorüber, und Fliss musste entscheiden, ob sie ihrem Mann auf Dauer nach Hongkong folgen wollte. Während der vierzehn Jahre ihrer Ehe hatte Miles die Zügel fest in der Hand gehalten. Als er den Managerposten bei einer Import-Export-Firma in Hongkong angenommen hatte, ohne vorher mit Fliss darüber zu sprechen, war ihr klar geworden, dass sie an dieser Stelle eine Grenze ziehen musste. Sie hatte weder ihre Familie und ihr Land verlassen noch dauerhaft in Hongkong leben wollen. Ihrer Meinung nach waren ihre Zwillinge mit elf Jahren zu jung, um sie in England in einem Internat zurückzulassen, und sie war zutiefst verletzt - wenn auch nicht besonders überrascht - gewesen, dass Miles ihre Gefühle nicht einen einzigen Augenblick lang in Betracht gezogen hatte. Nach mehreren langen, schmerzlichen Szenen war Fliss wieder auf The Keep gezogen, den Familiensitz der Chadwicks in der Nähe von Totnes in Devon, zurück zu ihrem Großonkel Theo, ihrer Tante Prue und zu Caroline, der einstigen Kinderfrau von Fliss und ihren Geschwistern.

Schon nach den ersten Monaten in Hongkong war Fliss auf Miles´ Bitte hin für zwei Wochen zu ihm geflogen, und am nächsten Weihnachtsfest war sie abermals dort gewesen, diesmal mit den Zwillingen, Jamie und Bess. Im Herbst hatte sie nach achtzehnmonatiger Trennung dann eine weitere Reise nach Hongkong unternommen.

»Da ist eine Frau im Spiel«, hatte Fliss nach diesem dritten Besuch Theo anvertraut. »Nun ja, das hätte ich mir wohl denken können. Schließlich ... Warum auch nicht?«

Theo, der das zarte Gesicht seiner Großnichte beobachtete, versuchte, sich ein Bild davon zu machen, was sie empfand. Er fragte sich, ob er es sich nur einbildete, dass sie ihrer Großmutter immer ähnlicher wurde, seiner Schwägerin Freddy Chadwick, die er so sehr geliebt hatte. Fliss war zwar nicht so hoch gewachsen, wie Freddy es gewesen war, aber dafür gab es andere Gemeinsamkeiten: Die Art, wie sie unbewusst das Kinn vorreckte und die Schultern straffte, das dichte, blonde Haar, das sie zu einem Nackenknoten geschlungen trug - all diese Dinge verschlugen ihm bisweilen die Sprache. Er wusste, Fliss fühlte sich moralisch immer noch an Miles gebunden, und es musste ein Schock für sie gewesen sein, dass er diese Phase der Trennung nicht im gleichen Licht sah. Auch Theo war ziemlich schockiert, aber er ließ seiner Großnichte Zeit, sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden, und schließlich lächelte sie ihm zu.

»Ich bin wütend«, erklärte sie ihm ehrlich. »Nicht wirklich eifersüchtig oder verletzt. Nur wütend. Oh, die beiden waren natürlich recht diskret, aber keiner von ihnen konnte diesen winzigen Anflug von Triumph so ganz verbergen. Weißt du, was ich meine? Er musste mir einfach demonstrieren, dass eine andere Frau ihn sehr wohl würde haben wollen, wenn ich ihn nicht wollte, und sie konnte einfach nicht widerstehen, sich ein klein wenig besitzergreifend zu zeigen. Oh, das war ein Spaß, nicht wahr, Miles? Weißt du noch, Miles? Nein, was haben wir gelacht , und so weiter.«

Ihre unerwartete Nachahmung - die überlaute Stimme und der verschämte und doch verschlagene Gesichtsausdruck - führte Theo die unbekannte Frau deutlich vor Augen. Er konnte sie direkt vor sich sehen - aufgetakelt, mit einem harten Gesicht, makellos zurechtgemacht, berstend vor Selbstbewusstsein und doch ein wenig unbehaglich in Anwesenheit der rechtmäßigen Ehefrau -, und um Fliss´ willen durchzuckte ihn ein Stich des Zorns.

»Ich habe abgrundtiefe Gleichgültigkeit vorgeschützt, durchmischt mit gerade eben einer Spur Abscheu«, fuhr Fliss fort. Sie hatte bei der Erinnerung an diese Szene das Kinn vorgereckt - trotz ihrer Beteuerungen war sie doch ein wenig gekränkt gewesen -, und wieder einmal fühlte Theo sich schmerzlich an Freddy erinnert. »Das hat die beiden in ihre Schranken gewiesen.«

»Davon bin ich überzeugt«, antwortete er vorsichtig. »Hat sie, diese Frau, irgendwelche echten Probleme gemacht?«

»Es hilft«, erwiderte sie, und die Erinnerung daran war ihr offensichtlich angenehm, »dass ich gut fünfzehn Jahre jünger bin als sie. Sie ist nämlich in Miles´ Alter. Über fünfzig und sieht auch so aus. Sie ist die Witwe eines Marineoffiziers.«

Jetzt, da die verabredete Zeit der Trennung zu Ende war, hatte Miles Fliss anscheinend ein Ultimatum gestellt: Entweder sie zog sofort zu ihm nach Hongkong, oder er würde die Scheidung einreichen, um die Witwe zu heiraten.

Theo schob seinen Stuhl zurück, stand auf und schlenderte zum Fenster hinüber. Die Hände in den Taschen, blickte er in den schattigen Hof hinunter und fragte sich, inwieweit das Ganze möglicherweise ein Bluff von Miles war. Nicht zum ersten Mal wünschte er, Freddy sei noch am Leben, um ihm zu raten. Er wusste, dass Freddy in beinahe jeder anderen Situation von der Heiligkeit des Ehegelübdes gesprochen hätte, aber in Fliss´ Fall gab es da eine gewisse Komplikation. Nachdem die Mau-Mau ihre Eltern und ihren älteren Bruder James ermordet hatten, war Fliss mit ihrem jüngeren Bruder Mole und ihrer kleinen Schwester Sooz aus Kenia zu ihrer Großmutter auf The Keep zurückgekehrt. Fliss´ Zuneigung zu ihrem älteren Vetter Hal hatte sich zu einer durch nichts zu erschütternden Liebe entwickelt. Freddy und Hals Mutter, Prue, hatten diese Liebe - oder »Vernarrtheit«, wie sie es damals nannten - eines Tages entdeckt und sofort ihre ganze Autorität in die Waagschale geworfen, um die beiden zu trennen. Vetter und Cousine ersten Grades sollten vor allem dann besser nicht heiraten, wenn sie Kinder eineiiger Zwillinge waren. Erst später hatte Freddy sich ernsthaft gefragt, ob sie Fliss zu der Heirat mit Miles wirklich hätte zureden sollen. Die Tatsache, dass ihre Großmutter diesen vernünftigen, verlässlichen, älteren Mann sehr schätzte, hatte Fliss eindeutig beeinflusst. Einzig Theo hatte seinerzeit Zweifel geäußert, aber selbst er hatte sich - zu seiner ewigen Schande - davon überzeugen lassen, dass Miles Fliss glücklich machen würde.

Jetzt stand die Ehe auf der Kippe, und obwohl Fliss in ihrer Loyalität Miles gegenüber niemals geschwankt hatte, liebte sie noch immer Hal, dessen eigene Ehe durch andere Komplikationen belastet wurde ...

Theo ließ sich auf dem Fenstersitz nieder, schloss die Augen, öffnete seinen Geist und suchte dort Zuflucht, wo er sie sein Leben lang gefunden hatte: in der geheimen, stillen Nähe zu Gott.

Direkt unter seinem Fenster, auf der Bank im Hof, lauschte Fliss dem Gesang der Drossel im Obstgarten und sah zu, wie die Rosen langsam zu blassen, körperlosen Gestalten wurden, die auf der hohen Steinmauer beinahe geisterhaft wirkten. Sie versuchte noch immer, sich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass der Miles, den sie soeben in London getroffen hatte, zu einer unbekannten Größe geworden war: zu einem Menschen, den sie nicht recht wieder erkannte. In Hongkong waren so viele Erinnerungen wieder wach geworden; die Gemälde und der Zierrat aus dem Haus in Dartmouth waren dort gewesen, und sie hatten ein oder zwei Freunde besucht - dadurch war eine Vertrautheit zwischen ihnen entstanden, die die Situation ein wenig entkrampft hatte, sodass Fliss ihre Scheu Miles gegenüber recht schnell verloren hatte. Sie hatten sogar viel Spaß miteinander gehabt, und Fliss hatte sich an die frühe Zeit ihrer Ehe erinnert gefühlt, bevor die Zwillinge auf die Welt gekommen waren. Dennoch hatte es gewisse Spannungen gegeben. Bei ihrem ersten Besuch in Hongkong war ihr Miles mit einer liebevollen Einstellung begegnet, als wollte er sagen: »Jetzt siehst du mal, was du alles verpasst, du dummes Mädchen«. Diese Haltung hatte in Fliss die schlimmsten Befürchtungen geweckt. Er hielt sie zwar wirklich für stur und recht töricht, dennoch war ihr bewusst gewesen, dass hinter seinem Gehabe das echte Verlangen lag, sie zu beeindrucken und auf seine Seite zu ziehen. Die überfüllten Straßen und Neonlichter, das geschäftige Treiben, der Lärm und die Gerüche, das Gewimmel im Hafen und die vertrauten, grünen Star-Fähren, die zwischen Kowloon und dem...

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Marcia Willett, in Somerset geboren, studierte und unterrichtete klassischen Tanz, bevor sie ihr Talent für das Schreiben entdeckte. Ihre Bücher erscheinen in 18 Ländern. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Devon, dem Schauplatz vieler ihre Romane.
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