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Der Hund, der mit den Pfoten scharrte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
414 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am24.06.20221. Aufl. 2022
Sommer in den Lincolnshire Wolds. Als Clarice Beech den Hilferuf ihrer Freundin Louise erhält, kann sie nicht ablehnen: Sie soll sich um eine lebhafte Boxer-Hündin namens Susie kümmern, die Louises Sohn Guy gehört, einem Anwalt, der in einen spektakulären Fall verstrickt ist. Guy ist seit Tagen spurlos verschwunden. Zuletzt wurde er gesehen, wie er in den Wagen eines Unbekannten stieg. Von Anfang an verhält sich Susie merkwürdig. Immer wieder zieht es sie zu einem kleinen Wald hin, in dem sie oft mit ihrem Herrchen spazieren war. Hat das etwas mit dem Verschwinden von Guy zu tun? Clarice beschließt, der Sache nachzugehen ... und gerät wieder einmal selbst in größte Gefahr.


Kate High hat Kunst an der Faber Academy studiert. Ihre Arbeiten wurden bereits international ausgestellt und verkauft. Sie engagierte sich für die RSPCA, die Königliche Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren, eine Tierschutzorganisation in England und Wales, und sie ist Mitbegründerin einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich um ältere Tiere kümmert. Kate High lebt in der Nähe von Boston, Lincolnshire.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextSommer in den Lincolnshire Wolds. Als Clarice Beech den Hilferuf ihrer Freundin Louise erhält, kann sie nicht ablehnen: Sie soll sich um eine lebhafte Boxer-Hündin namens Susie kümmern, die Louises Sohn Guy gehört, einem Anwalt, der in einen spektakulären Fall verstrickt ist. Guy ist seit Tagen spurlos verschwunden. Zuletzt wurde er gesehen, wie er in den Wagen eines Unbekannten stieg. Von Anfang an verhält sich Susie merkwürdig. Immer wieder zieht es sie zu einem kleinen Wald hin, in dem sie oft mit ihrem Herrchen spazieren war. Hat das etwas mit dem Verschwinden von Guy zu tun? Clarice beschließt, der Sache nachzugehen ... und gerät wieder einmal selbst in größte Gefahr.


Kate High hat Kunst an der Faber Academy studiert. Ihre Arbeiten wurden bereits international ausgestellt und verkauft. Sie engagierte sich für die RSPCA, die Königliche Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren, eine Tierschutzorganisation in England und Wales, und sie ist Mitbegründerin einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich um ältere Tiere kümmert. Kate High lebt in der Nähe von Boston, Lincolnshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751720939
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum24.06.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.2
Seiten414 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8384204
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Der Morgen war ruhig. Von Fliegen und Bienen abgesehen, rührte sich nichts in dem alten, ummauerten Garten. Der Himmel strahlte in wolkenlosem Blau, und die Luft, drückend vor Hitze, war erfüllt von süßem Blumenduft.

Clarice Beech lag in einem alten, blau-weiß gestreiften Liegestuhl, die langen Beine in halblangen Jeans über den perfekt manikürten Rasen ausgestreckt. Ihr kastanienbraunes, zu einem kurzen Pagenschnitt frisiertes Haar war unter einem weichen Sonnenhut versteckt, der größte Teil ihres Gesichts hinter einer großen Sonnenbrille. Die nackten Arme, freigelassen von dem gelben T-Shirt, hatten die gleiche Farbe wie ihre sommersprossigen, gebräunten Beine.

Während sie darauf wartete, dass ihre Gastgeberin mit dem Kaffee zurückkehrte, schaute sich Clarice im Garten um. Hinter ihr befand sich die offen stehende, doppelflügelige Tür des Wintergartens, die zur Küche führte. Vor ihr zog sich eine lang gestreckte Rasenfläche dahin, die zu beiden Seiten von Blumenbeeten eingerahmt war und an einer niedrigen Hecke endete, hinter der sich eine Mauer mit verschlossenen Toren anschloss. Jenseits davon lag eine freie Fläche, die als Parkplatz diente.

Ein dermaßen großer Garten war in diesem Teil von Lincoln eine Seltenheit. Alford House, ein Grade-II-Anwesen, war samt der Mauern, die diesen privaten Zufluchtsort umschlossen, Mitte des achtzehnten Jahrhunderts für einen wohlhabenden Müller und seine Familie erbaut worden. Der Besitz hatte etliche Male den Eigentümer gewechselt, bis er zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts von der Familie Montgomery erworben worden war. An den Wänden im Wohnzimmer hingen gerahmte Fotografien, die im Laufe dieser letzten hundert Jahre bei Familienereignissen und Gartenfesten aufgenommen worden waren. Auch wenn viele davon schwarz-weiß waren, unterschieden sich die Gartenbilder kaum von Clarices derzeitigem Ausblick. Die einzige Ausnahme bildeten die Bilder aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, darunter ein gerahmter Zeitungsausschnitt, dessen Überschrift lautete: Die Montgomerys sind Vorreiter. Der Artikel selbst erklärte, wie die Familie ihren Rasen und die Blumenbeete umgegraben hatte, um als Beitrag zu den Kriegsanstrengungen Gemüse anzupflanzen. Die Zeitung zeigte zudem das Bild eines Mannes namens Sir Henry Montgomery, schick ausstaffiert in Tweedjackett und Knickerbocker, der mit seiner Pfeife auf die gleichmäßig angelegten Sämlingsreihen deutete. Das Foto hatte Clarice ein Lächeln entlockt; sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann von Sir Henrys Stand mitten im zwanzigsten Jahrhundert die Ärmel hochkrempelte, um einen Garten umzugraben und Kartoffeln zu pflanzen. Die alten reichen Familien hielten sich gewöhnlich eine Dienerschaft, der sie solche Aufgaben überlassen konnten, aber sie nahm an, dass der Artikel zeitgemäß und pflichtschuldig den Patriotismus der Montgomerys veranschaulichen sollte.

Sie ließ den Blick über die Staudenrabatten wandern, die sich von der Mauer bis zum Rasen zogen, und versuchte, sich an die Namen der einzelnen Bestandteile dieses riesigen Pflanzenheers zu erinnern, das sich dort aufrecht in kleinen Gruppen sammelte. Blau und weiß, Skabiosa, tiefblau, Aconitum, auch bekannt unter dem Namen Eisenhut, dann Alcea, landläufig Malve oder Stockrose genannt, und die gelbe, an Gänseblümchen erinnernde Blume Doronicum. Ihre Gastgeberin Lady Jayne Montgomery hatte sich offensichtlich einige Gedanken über die Pflanzung der diversen Sorten gemacht und ihre Wuchshöhe und den Anspruch an Sonnenlicht oder Schatten einbezogen. Lythrum mit seinen lanzenförmigen Blättern und den purpurroten Blüten, und Polygonatum mit den gebogenen Wedeln, unter denen Massen weißer Glöckchen blühten, standen im Schatten eines großen Loganbeerenstrauchs.

Weiter entfernt genossen leuchtend pinkfarbene und gelbe Potentilla und mauve- und purpurfarbene Phlox die pralle Sonne. Für einen Moment schloss Clarice halb die Augen und blickte durch die Wimpern; ein Spiel, das sie als Kind gespielt hatte, um die weiße Gypsophila wie eine wogende, treibende Wolke wahrzunehmen. Der Garten war Jaynes Leidenschaft, und ihn zu solch exzellenter Pracht zu bringen, musste beinahe ein Vollzeitjob sein.

Clarice wandte ihre Aufmerksamkeit den Ziegeln in der alten Mauer zu, die größtenteils hinter hoch aufragenden Pflanzen, Sträuchern und Kletterpflanzen verborgen waren, und stellte sich die Handwerker vor, die Tag um Tag schufteten, um jeden einzelnen Ziegelstein von Hand herzustellen, damit andere daraus die Mauer errichteten.

Jayne hatte Clarice den ummauerten Garten für eine Wohltätigkeitsveranstaltung angeboten, die am kommenden Sonntag stattfinden sollte. Es würde Chutneys geben, Konfitüren und Brot, einen Bücherstand und eine Tombola. Erfrischungen - Tee, Kaffee, selbst gemachte Limonade und Gebäck - würden von Freiwilligen an kleinen Tischen serviert werden. Clarice hatte die begünstigte Organisation, Castlewick Animal Welfare oder kurz CAW, gegründet, als sie angefangen hatte, Heimatlose und Streuner von der vierbeinigen Sorte aufzunehmen. Sämtliche Gelder sollten dafür benutzt werden, tierärztliche Behandlungen zu bezahlen und Futterkosten zu begleichen. Sollte das Wetter so bleiben wie jetzt, hoffte sie auf ein hervorragendes Ergebnis.

Die Hauptattraktion für die neugierigen Besucher der privaten Residenz an der Straße Steep Hill in Lincoln wäre der ummauerte Garten selbst. Clarice war bewusst, dass die glanzvolleren Häuser weiter oben am Hügel in der Nähe von Minster Yard standen. Aber die Schönheit dieses Hauses würde den im Vergleich zu der gehobeneren Nachbarschaft nicht ganz so exaltierten Status mühelos wettmachen. Die dreimal verheiratete Jayne, die inzwischen Mitte achtzig war, machte ihre private Domäne nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie war, wie sie Clarice erklärt hatte, für den Rest ihres Lebens die Hüterin dieses erlesenen Anwesens. Nach ihrem Tod sollte es der älteste Sohn aus der ersten Ehe ihres verstorbenen Mannes erben.

Jayne und Clarice hatten sich vor fünf Jahren durch Amanda Jenkins, eine gemeinsame Freundin, kennengelernt. Jaynes dritter Ehemann, der pensionierte Amtsrichter Sir James Montgomery, war ganz plötzlich einem Herzanfall erlegen. Sechs Monate nach seinem Tod musste Lady Jaynes einziger verbliebener Gefährte, der Zwergpudel Libby, eingeschläfert werden. Sie war, wie Amanda gesagt hatte, untröstlich; ob CAW vielleicht einen kleinen älteren Hund habe, den sie aufnehmen könne, um die Lücke zu füllen?

Clarice hatte Jayne Basil vorgestellt, einen achtjährigen Terrier-Springer-Spaniel-Mischling, der kürzlich seine Herrin verloren hatte, nachdem sie in ein Pflegeheim hatte gebracht werden müssen. Als sie die beiden bei ihrem ersten Zusammentreffen beobachtete, hatte Clarice gewusst, dass das, was sie da sah, Liebe auf den ersten Blick war - die zwei Oldies waren wie füreinander geschaffen, das perfekte Paar. Nach seiner Adoption war Basil ein liebenswerter Freund für Jayne geworden, und sie hatte es ihm mit einem üppigen Schoß samt Ohrkratzdienst gedankt.

Insgeheim hatte sich Clarice über Basils gesellschaftlichen Aufstieg amüsiert. Den neuen Besitzern wurde nie erzählt, wer das Tier zur Adoption freigegeben hatte, aber Clarice wusste, dass Basil aus einem Zuhause in einer belebten, aber heruntergekommenen Wohnsiedlung in einer Stadt an der Ostküste in diese piekfeine Gegend unterhalb des Steep Hill in Lincoln gekommen war. Die Konstante in seinem Leben war die Liebe, die er an beiden Orten erfuhr. Nun, mit dreizehn, inzwischen recht beleibt und behäbig, passte seine Gangart wunderbar zu der seines Frauchens. Der Garten war ihre Leidenschaft, und während sie damit beschäftigt war, zu pflanzen oder Unkraut zu jäten, blieb Basil stets in ihrer Nähe.

Clarice hatte Georgie Lowe, die Leiterin des Fundraising-Komitees, gebeten, sie heute zu begleiten, sich den Garten anzusehen und die bevorstehende Veranstaltung mit Jayne durchzusprechen: Ablauf, Aufbau, wie viele kleine Tische und Stühle nötig sein mochten. Georgie, die nicht nur neugierig, sondern auch klatschsüchtig war, hatte sich über diese Gelegenheit, Jaynes Heim und Garten kennenzulernen, gefreut. Aber heute früh hatte sie angerufen und in enttäuschtem Tonfall erklärt, dass Jessica, ihre elfjährige Tochter, sich eine Magen-Darm-Grippe eingefangen habe und sie daher nicht imstande sei, Clarice zu begleiten.

Als Clarice gleich nach dem Eintreffen Georgies Abwesenheit erklärt hatte, musste sie feststellen, dass Jayne keineswegs geknickt, sondern vielmehr erfreut war, dass sie nur zu zweit sein würden, und sie begriff sogleich den Grund dafür. Zwar wäre Jayne empört, würde jemand dergleichen auch nur andeuten, doch sie teilte Georgies Hang zu Klatsch und Tratsch, und sie hatte keine Gelegenheit mehr zu einem richtigen Plausch mit Clarice bekommen, seit Letztere wieder mit ihrem Ehemann Rick zusammen war.

»Kaffee!« Jayne kam mit einem runden Tablett mit Blumenmuster in den Garten. Sie war eine kleine Frau mit breiten Hüften und einer mächtigen Brust, die einem Gesims gleich über das Geschirr auf dem Tablett ragte. Trotz ihres Alters war ihre Haut glatt und weich. Ihre fahlblauen Mandelaugen hätten kalt wirken können, wären da nicht all die Lachfältchen gewesen, und wenn sie sprach, strahlte ihr ganzes Gesicht vor Gutmütigkeit. Gleich hinter ihr watschelte Basil einher.

Auf dem Tablett standen nicht nur Tassen mit Kaffee, Milchkännchen und Zuckerdose, da war auch noch...

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Autor

Kate High hat Kunst an der Faber Academy studiert. Ihre Arbeiten wurden bereits international ausgestellt und verkauft. Sie engagierte sich für die RSPCA, die Königliche Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren, eine Tierschutzorganisation in England und Wales, und sie ist Mitbegründerin einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich um ältere Tiere kümmert. Kate High lebt in der Nähe von Boston, Lincolnshire.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt