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Einband grossDer Zweite Weltkrieg in Italien 1943-1945
ISBN/GTIN

Der Zweite Weltkrieg in Italien 1943-1945

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Reclam Verlagerschienen am05.11.2021Originalausgabe
Der Feldzug der Alliierten in Italien begann erst im Sommer 1943. Dennoch wurde das Land einer der verlustreichsten Schauplätze des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa. Warum aber dauerte die Befreiung Italiens fast zwei Jahre, obwohl Mussolinis Regime nach wenigen Tagen gestürzt wurde und sein deutscher Verbündeter bereits sichtlich geschwächt war? Thomas Vogel erläutert die politischen und strategischen Hintergründe der Auseinandersetzung sowie den Verlauf und Zusammenhang der militärischen Operationen. Nicht zuletzt geht er auf die verbrecherische Seite der Kriegführung ein. Zum Schluss kommt sogar die italienische Mafia noch kurz ins Spiel. Die Reihe »Kriege der Moderne«, herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, stellt die wichtigsten militärischen Konflikte des 19. und 20. Jahrhunderts nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen vor und erläutert ihre geschichtlichen Ursachen und politischen Folgen. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Thomas Vogel , geboren 1959, ist Historiker am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam und leitet dort die Ansprechstelle für militärhistorischen Rat. Sein Forschungsinteresse gilt dem Zeitalter der Weltkriege, dabei besonders dem Zweiten Weltkrieg.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextDer Feldzug der Alliierten in Italien begann erst im Sommer 1943. Dennoch wurde das Land einer der verlustreichsten Schauplätze des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa. Warum aber dauerte die Befreiung Italiens fast zwei Jahre, obwohl Mussolinis Regime nach wenigen Tagen gestürzt wurde und sein deutscher Verbündeter bereits sichtlich geschwächt war? Thomas Vogel erläutert die politischen und strategischen Hintergründe der Auseinandersetzung sowie den Verlauf und Zusammenhang der militärischen Operationen. Nicht zuletzt geht er auf die verbrecherische Seite der Kriegführung ein. Zum Schluss kommt sogar die italienische Mafia noch kurz ins Spiel. Die Reihe »Kriege der Moderne«, herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, stellt die wichtigsten militärischen Konflikte des 19. und 20. Jahrhunderts nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen vor und erläutert ihre geschichtlichen Ursachen und politischen Folgen. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Thomas Vogel , geboren 1959, ist Historiker am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam und leitet dort die Ansprechstelle für militärhistorischen Rat. Sein Forschungsinteresse gilt dem Zeitalter der Weltkriege, dabei besonders dem Zweiten Weltkrieg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783159619583
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum05.11.2021
AuflageOriginalausgabe
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse17653 Kbytes
Artikel-Nr.8387780
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1 Zwischen Scylla und Charybdis2 Die »Festung Europa« vor dem Sturm2.1 Die deutsch-italienische »Achse« in der Defensive2.2 »Zweite Front«: die Westalliierten auf dem Sprung nach Europa3 Der Kampf um Sizilien: Juli/August 19433.1 Planung und Vorbereitung der alliierten Operation »Husky«3.2 In Erwartung der Invasion: Italiener und Deutsche auf Sizilien3.3 D-Day für »Husky« und der Feldzug in Sizilien4 Politischer Machtwechsel in Italien: Juli bis September 19434.1 Mussolinis Sturz und die deutsche Reaktion4.2 Mussolinis Rückkehr und sein Italien von Hitlers Gnaden5 Der Kampf um Süditalien: September bis November 19435.1 Die alliierten Landungen in Süditalien: »Avalanche«, »Baytown«, »Slapstick«5.2 Auf dem Weg zur »Gustav-Linie«6 Der Kampf um Mittelitalien: November 1943 bis September 19446.1 Kämpfe im Vorfeld der »Bernhard-Gustav-Linie« und die Geburt von Operation »Shingle«6.2 Die Erste Schlacht um Cassino und die alliierte Landung bei Anzio6.3 Die Zweite Schlacht um Cassino6.4 Die Dritte Schlacht um Cassino6.5 Alliierter Durchbruch bei Cassino und Vorstoß auf Rom6.6 Die Alliierten am Zwischenziel: Rom6.7 Deutscher Rückzug aus Mittelitalien6.8 Alliierte Umplanung und Offensive gegen die »Goten-Linie«7 Der Kampf um Norditalien: September 1944 bis April 19457.1 Kämpfe um die Zugänge zur Po-Ebene und britischer Durchbruch an der Adria7.2 Eine >Winterpausemehr
Leseprobe

3.3 D-Day für »Husky« und der Feldzug in Sizilien

Als sich die Intensität der alliierten Luftangriffe immer mehr steigerte, wuchs wenigstens auf Sizilien die Gewissheit, dass der alliierte Sturm auf die »Festung Europa« kurz bevorstand. Am frühen Abend des 9. Juli 1943 meldeten Aufklärer der Luftwaffe einen großen Flottenverband nördlich von Malta mit Kurs auf Sizilien. Bald darauf erwartete Guzzoni für den nächsten Morgen Angriffe gegen Catania und Gela.

Zunächst aber überraschte der Gegner in der Nacht auf den 10. Juli mit einer Luftlandung. Die etwa 5000 amerikanischen und britischen Fallschirmjäger sollten Schlüsselpunkte in der Küstenzone für die Hauptmacht sichern. Starker Wind sowie fehlende Vorbereitung ließen das Unternehmen dann zum großen Teil fehlschlagen. Viele Transportflugzeuge erreichten ihr Ziel erst gar nicht; zahlreiche Fallschirmjäger ertranken, weil ihre vom Wind abgetriebenen Lastengleiter vor der Küste ins Meer stürzten oder abgeschossen wurden; andere nahm die italienische Küstenverteidigung gefangen. Nur Reste sammelten sich und stifteten Verwirrung unter den Verteidigern.



Ein US-Kampfpanzer vom Typ M4 »Sherman« fährt nach der Entladung aus einem Landing Ship Tank (LST) über einen Pontonsteg (pontoon causeway) auf den Strand im Golf von Gela, 10. Juli 1943.



Abgesehen davon entfaltete sich am 10. Juli frühmorgens die größte amphibische Landungsoperation in der Geschichte recht planmäßig. Vor der Süd- und Südostküste Siziliens stieg ein Teil der Truppen im sicheren Abstand zum Ufer aus Transportschiffen in kleinere Landungsmittel um; andere hatten in solchen bereits die Überfahrt von Nordafrika aus angetreten. Danach brachten Hunderte Landungsschiffe und -boote sowie die neuen Amphibienfahrzeuge im Pendelverkehr 115 000 britische und kanadische sowie 66 000 US-Soldaten mit 14 000 Fahrzeugen, 600 Panzern und 1800 Geschützen an Land. Nachdem sie lange Zeit bei starkem Seegang an Bord eingepfercht gewesen waren, empfanden es viele Soldaten als Erlösung, wieder festen Boden zu betreten, obwohl es jetzt ernst für sie wurde.

Zur Unterstützung kreuzte eine alliierte Armada von zwei Flugzeugträgern, sechs Schlachtschiffen, 15 Kreuzern und Dutzenden kleinerer Schiffe in den Gewässern um Sizilien. Ein kleinerer Teil gab direkten Feuerschutz und beschoss die italienischen Stellungen in den Landungszonen; der befürchtete Gegenangriff der italienischen Marine blieb hingegen aus. Gleichzeitig griffen Bomber Ziele an der Küste und im Hinterland an, während sich Schwärme von Jagdflugzeugen in Wellen abwechselten, um Flotte und Landungszonen pausenlos gegen Luftangriffe abzuschirmen. Fast 4000 alliierte Kampfflugzeuge kamen von Basen in Malta, Gozo, Pantelleria und Nordafrika zum Einsatz. Nur wenigen Flugzeugen der »Achse« gelang es, den dichten Abwehrschirm zu durchdringen und einige Schiffe und Boote aus der Landungsflotte zu versenken.



Schiffsartillerie verhilft alliierten Seelandungen zum Erfolg: Das britische Schlachtschiff »HMS Warspite« bekämpft mit seinen acht Hauptgeschützen vom Kaliber 38,1 cm Ziele in der Küstenzone an der Straße von Messina und bei Salerno, hier allerdings in einer Aufnahme vom Juni 1944 während der Operation »Overlord«.



Nicht weniger effektiv war die alliierte Schiffsartillerie. Sie brachte die italienische Küstenartillerie bald zum Schweigen und ebnete den Weg für die Landungstruppen. Vornweg Spezialeinheiten wie amerikanische »Rangers« und britische »Commandos«, fasste die Infanterie problemlos am Ufer Fuß. Die italienischen Küstenverteidiger waren nicht nur an Zahl klar unterlegen, sondern meist wenig kampfwillig und folglich schnell ausgeschaltet.

Das überraschte General Guzzoni nicht. Er hatte ohnehin auf die regulären Divisionen und wenigen mobilen Einheiten seiner Armee gesetzt. Aus dem höhergelegenen Hinterland sollten sie den Feind im Gegenangriff ins Meer zurückwerfen. Dieser Plan ging jedoch nicht auf, weil die Nachrichtenverbindungen seiner Armee unter den alliierten Luftangriffen zusammenbrachen. So erhielt Guzzoni kein vollständiges Lagebild, um Gegenangriffe zu koordinieren. Aus eigener Initiative und zu spät griffen am 10. Juli italienische Verbände sowie die Division »Hermann Göring« die Mitte der 7. US-Armee bei Gela an, die man für gefährlicher hielt. Doch brachte vor allem die Schiffsartillerie die angreifenden Panzer - darunter einige deutsche »Tiger« - zum Stehen. Am Abend konnte Patton zufrieden sein; mit unerwartet geringen Verlusten hatte seine Armee stabile Brückenköpfe gebildet.



Ein schwerer Kampfpanzer vom Typ VI »Tiger« der 2. Kompanie der Schweren Panzer-Abteilung 504 - einzige deutsche »Tiger«-Einheit auf Sizilien - im Einsatz in einer Stadt im Insel-Süden, Juli 1943.



Kaum auf Widerstand stieß die britische 8. Armee bei der Landung an der Südostspitze Siziliens und im Golf von Noto. Vom Gegner nicht ernstlich gehindert, marschierte sie anschließend nach Norden. Noch am Abend des 10. Juli nahm sie Syrakus praktisch kampflos ein. Den weiteren Weg nach Catania schien nur noch die Hafenfestung von Augusta zu blockieren, die mit Syrakus einen großen Festungsbereich bildete.

Bereits am 11. Juli fiel auf Sizilien eine Vorentscheidung. Guzzoni warf seine mobilen Reserven, die 15. Panzergrenadierdivision sowie die »Hermann Göring«, in die Schlacht. Doch konnten sie weder den Ausbruch der 3. US-Infanteriedivision aus dem Brückenkopf bei Licata verhindern noch jenen der 1. und 45. US-Infanteriedivision bei Gela unterbinden. Das lag auch am Feuer der alliierten Schiffsartillerie; zum anderen warf Patton nun seine »Floating Reserve« mit den »Shermans« der 2. Panzerdivision in die Schlacht. Daraufhin zog Guzzoni alle mobilen Divisionen ins Bergland zurück. Derweil fiel den Briten am 12./13. Juli Augusta fast kampflos in die Hände. Die Deutschen beschuldigten daraufhin den italienischen Kommandanten des Verrats und der Feigheit. Tatsächlich hatte er Mut gezeigt, seine Soldaten aber nicht bei der Fahne halten können. Ganze Einheiten waren ohne Feindkontakt desertiert.

Mit dem Fall von Augusta wurde die Lage für die Achsenstreitkräfte kritisch. Der britische Angriff entlang der Ostküste drohte sie vom Festland abzuschneiden, wenn er nicht bald gestoppt wurde. Das aber war von der italienischen Armee nicht mehr zu erwarten. Mit wenigen Ausnahmen zeigte sie kaum Kampfwillen, sondern vielmehr Auflösungserscheinungen; auch durfte sie keine Verstärkung vom Festland erwarten. Folglich kam es auf die deutsche Bereitschaft an, die Insel zu verteidigen. Diese Frage wurde nicht mehr auf Sizilien oder in Rom entschieden, sondern im »Führerhauptquartier«.

Erst in letzter Minute - die alliierte Landungsflotte war bereits im Anmarsch gemeldet - hatte sich Hitler doch noch entschlossen, massiv auf Sizilien einzugreifen, weil ihm Italien strategisch zu bedeutsam erschien. Am 9. Juli erhielt die 1. Fallschirmjägerdivision in Südfrankreich den Befehl, sich für den Lufttransport nach Sizilien bereitzuhalten. Und das XIV. Panzerkorps unter General Hube wurde mit seinen drei Divisionen aus Mittelitalien nach Süditalien vorgeschoben, um es entweder gegen eine alliierte Landung in Kalabrien oder Apulien, oder aber zur Verstärkung für Sizilien einzusetzen. Am 11. Juli befahl Hitler dann die Verlegung der Fallschirmjäger und einer von Hubes Divisionen nach Sizilien. Letzterer sollte mit seinem Stab folgen, falls die Deutschen dort unter eigener Führung zusammengefasst werden mussten. Mit den zusätzlichen Kräften ließ sich ein überstürzter Rückzug, wenn nicht gar der Untergang der deutsch-italienischen Armee vermeiden.

Gerade noch rechtzeitig trafen die Fallschirmjäger ein und verhinderten den britischen Durchbruch an der Ostküste, der den Kampf um die Insel vorzeitig entschieden hätte. Geschickt verzögerten sie den weiteren britischen Vormarsch, sodass Montgomery die Hoffnung aufgeben musste, Catania im ersten Ansturm zu erobern. Er bekam nun die Quittung für sein Abweichen vom befohlenen Operationsplan. Vom Anfangserfolg verführt, hatte er den Durchbruch bei Catania dem rechten Flügel seiner Armee überlassen und dem linken einen neuen Auftrag gegeben: Er sollte weit ausholen, um westlich und nördlich des Ätna auf Messina vorzustoßen. »Montys« Eigenmächtigkeit hatte...
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