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Der Hamster im Kopf

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Graefe und Unzer Verlagerschienen am05.01.2022
Lies dieses Buch, bevor du (wieder) eine Diät startest! Über kurz oder lang scheitert fast jede Diät. Kaum ist der Anfangsenthusiasmus verflogen, schnellt das Gewicht schon wieder in die Höhe. Schuld daran: ein kleines Areal in unserem Gehirn, das ständig versucht, neue Energiereserven anzulegen. DIE GUTE NACHRICHT: DIESER »HAMSTER IM KOPF« LÄSST SICH AUSTRICKSEN. Wir müssen dazu aber verstehen, was für eine große Rolle unser Gehirn im Abnehmprozess spielt. Dr. med. Felix Kreier und Dr. med. Maarten Biezeveld erklären anschaulich, welche Hirnregionen beim Abnehmen in Konflikt miteinander geraten. Und sie zeigen, welche kleinen Verhaltensänderungen es braucht, damit der Kopf dem Körper in Sachen Wunschgewicht nicht länger im Weg steht. So klappt es endlich mit dem nachhaltigen und gesunden Gewichtsverlust! Wer dieses Buch gelesen hat, wird danach anders abnehmen - bewusst, gesund und vor allem dauerhaft. Eben ohne Jo-Jo-Effekt.

Dr. med. Felix Kreier promovierte über den Einfluss von Hirnregionen auf Fettgewebe und Übergewicht. Neben seiner Tätigkeit als Kinderarzt - er bietet eine spezielle Sprechstunde für Kinder mit Übergewicht an - ist er weiterhin in der Hirnforschung tätig.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextLies dieses Buch, bevor du (wieder) eine Diät startest! Über kurz oder lang scheitert fast jede Diät. Kaum ist der Anfangsenthusiasmus verflogen, schnellt das Gewicht schon wieder in die Höhe. Schuld daran: ein kleines Areal in unserem Gehirn, das ständig versucht, neue Energiereserven anzulegen. DIE GUTE NACHRICHT: DIESER »HAMSTER IM KOPF« LÄSST SICH AUSTRICKSEN. Wir müssen dazu aber verstehen, was für eine große Rolle unser Gehirn im Abnehmprozess spielt. Dr. med. Felix Kreier und Dr. med. Maarten Biezeveld erklären anschaulich, welche Hirnregionen beim Abnehmen in Konflikt miteinander geraten. Und sie zeigen, welche kleinen Verhaltensänderungen es braucht, damit der Kopf dem Körper in Sachen Wunschgewicht nicht länger im Weg steht. So klappt es endlich mit dem nachhaltigen und gesunden Gewichtsverlust! Wer dieses Buch gelesen hat, wird danach anders abnehmen - bewusst, gesund und vor allem dauerhaft. Eben ohne Jo-Jo-Effekt.

Dr. med. Felix Kreier promovierte über den Einfluss von Hirnregionen auf Fettgewebe und Übergewicht. Neben seiner Tätigkeit als Kinderarzt - er bietet eine spezielle Sprechstunde für Kinder mit Übergewicht an - ist er weiterhin in der Hirnforschung tätig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783833880605
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.01.2022
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4515 Kbytes
Artikel-Nr.8582339
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Hinweis zur OptimierungImpressumWichtiger HinweisLangfristig abnehmen ohne Jo-Jo-EffektVorwortEinleitungTeil I: Das Zusammenspiel der HirnarealeTeil II: Einfluss auf das Zusammenspiel nehmenTeil III: Die »Hamster im Kopf«-MethodeDankBücher und AdressenQuellenDr. med. Felix KreierDr. med. Maarten Biezeveldmehr
Leseprobe


1.1
HIRNAREALE UND FALLSTRICKE
DER WELTMEISTER IM ABNEHMEN Was lief da schief?

Im Staffelfinale der amerikanischen Fernsehshow The Biggest Loser stand ein Mann in T-Shirt und Shorts auf der Bühne. Schlank, athletisch und attraktiv wie ein Model. »I´ve got my life back«, sagte er freudestrahlend.

Dieser Mann war Danny Cahill, ein 46-jähriger Landvermesser, der einen Rekord im Abnehmen aufgestellt hatte. Innerhalb von sieben Monaten hatte er von 195 Kilo auf 86 Kilo abgenommen, insgesamt also 109 Kilo. Oder 3,5 Kilo pro Woche.

Später erschien ein interessanter Artikel über ihn in der New York Times mit dem Titel: That Lost Weight? The Body Finds it.

Was war passiert? Danny Cahill hatte einen großen Teil der verlorenen Pfunde wieder zugenommen. Und nicht nur er. Bei den meisten Teilnehmern der Show, die von einer wissenschaftlichen Studie begleitet wurden, erwies sich, dass der Gewichtsverlust nicht nachhaltig gewesen war. Bei einigen lag das Gewicht nun sogar über dem Gewicht, das sie am Anfang der Show auf die Waage gebracht hatten. Wie konnte es dazu kommen, dass fast alle Teilnehmer wieder bei ihrem alten Gewicht angelangt waren? Mit fehlender Motivation hatte es jedenfalls nichts zu tun. Viele der Teilnehmer hatten diese Sendung als letzte Chance betrachtet, um abzunehmen. Doch wenn selbst dieser Weltmeister es nicht geschafft hat, sein Gewicht zu halten, wie sollen wir »Normalsterblichen« es dann jemals schaffen können?

Schauen wir uns das Ganze mal genauer an: Danny war es gelungen, so viel Gewicht zu verlieren, indem er sich täglich sieben Stunden bewegt hatte. So hatte sich ein Kaloriendefizit ergeben, das heißt, er verbrannte 3500 Kilokalorien mehr, als er zu sich nahm. Um das zu schaffen, hatte er seinen Job gekündigt und fast den ganzen Tag Sport getrieben. Und das alles bei einer Diät aus Eiern, Grapefruit, Toastbrot, Hühnerbrust, Brokkoli und Spargel.

In den Jahren nach dem Finale konnte er dieses ganze Programm nicht mehr durchhalten. Er trieb weniger Sport - er nahm nämlich seinen alten Job wieder auf - und er merkte, dass er ab und an gedankenlos große Mengen falscher Nahrung aß. Langsam, aber sicher nahm er wieder zu.

Ist starkes Abnehmen also zum Scheitern verurteilt? Oder ist das letztendliche Scheitern dieses Landvermessers auf die Art und Weise zurückzuführen, wie er abgenommen hat? Cahills Geschichte zeigt, an welcher Stelle es oft schiefläuft, auch bei Menschen, die nicht an einer Fernsehsendung teilnehmen. Und sie zeigt, warum es für die Teilnehmer nahezu unmöglich war, ihr Wunschgewicht zu erreichen und vor allem zu halten.

Mit anderen Worten: Die Teilnehmer hatten trotz ihrer bewundernswerten Bemühungen von Anfang an keine echte Chance. Denn dieses Muster ist hinlänglich bekannt: Eine Diät machen, abnehmen, und wieder etwas mehr zunehmen. Immer wieder eine Diät machen, abnehmen und wieder etwas mehr zunehmen.

Um sich nicht jedes Mal in den gleichen Fallstricken zu verfangen, ist es nützlich zu wissen, was sich bei Danny und den anderen Teilnehmern abspielte. Ein mächtiger Fallstrick nach einer Crash-Diät ist der Umstand, dass das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Hirnregionen, die am Halten und Verlieren von Gewicht beteiligt sind, gestört ist. Eine dieser Regionen ist der Hypothalamus, der Hamster in unserem Kopf.


Hirnregionen oder Netzwerke?

Seit der Mensch zu denken vermag, ist das Gehirn für ihn eine Quelle der Inspiration und ein Gegenstand der Forschung. Nur zu sagen, dass das Gehirn ungemein komplex ist, wäre eine ziemliche Untertreibung. Nicht minder wäre es eine Untertreibung zu behaupten, dass wir noch nicht alles über dieses faszinierende Organ wissen. Einige Hirnforscher gehen sogar davon aus, dass wir das Gehirn niemals ganz verstehen werden. Gerade aus diesem Grund und getrieben von dem Wunsch, mehr von ihm zu verstehen, wird heutzutage so viel geforscht. Was natürlich immer wieder zu neuen Entdeckungen und Erkenntnissen führt.

Zu diesen Erkenntnissen gehört das derzeitige Paradigma, dass sich die Funktionen und Aktivitäten des Gehirns nicht eindeutig bestimmten, abgegrenzten Arealen zuordnen lassen. Zwar übernimmt manchmal ein bestimmtes Hirnareal die Führung oder ist bei einer Handlung sogar dominant, doch findet sich immer ein Netzwerk im Nervensystem, in dem mehrere Hirnregionen und der Rest des Nervensystems zusammenarbeiten. Und das in wechselnder Zusammensetzung. Vor allem das limbische System ist eher ein verbindendes Netzwerk als ein separates Hirnareal. Zudem sind Teile des Hypothalamus und des Kortex im limbischen System eingegliedert und es kommt zu einer funktionalen Überschneidung. Der Verständlichkeit halber werden wir hier die Hirnregionen dennoch in schematischer und abstrahierter Form darstellen. Wir werden also davon reden, dass der präfrontale Kortex das eine tut und der Hypothalamus etwas anderes. Dabei geht es uns nicht darum, die Hirnforschung in vergangene Zeiten zurückzuversetzen, wir wollen lediglich möglichst zweckmäßig vorgehen und einen Einblick in dieses Netzwerk ermöglichen.

Der amerikanische Hirnforscher Robert Sapolsky verwendet in seinem Buch Gewalt und Mitgefühl: Die Biologie des menschlichen Verhaltens ein anschauliches Modell von drei Gehirnschichten. Schicht 1 ist die älteste Region im Gehirn, die nicht nur beim Menschen, sondern beispielsweise auch bei allen Wirbeltieren, sogar den Reptilien vorkommt. Sie ist an vielen grundlegenden Steuerungsfunktionen, aber auch an Stressreaktionen beteiligt. Die nicht ganz so alte Schicht 2 bildet eine Schaltzentrale für Emotionen und Gefühle. Wenn diese unangenehm sind, wird Schicht 2 Schicht 1 dazu anregen, entsprechend zu reagieren. Schicht 3 wird als die jüngste Schicht angesehen, sie ist unter anderem für das Denken, Planen und Philosophieren zuständig. Wenn man beispielsweise ein Buch, das man gerade liest, spannend findet, erklärt Sapolsky, gibt das Schicht 3 an Schicht 2 weiter, jene Schicht, in der Angstgefühle entstehen. Schicht 2 wiederum übermittelt diese an Schicht 1, wo es dann zu einer Schreckreaktion kommt. Sapolsky ist sich sehr wohl der Nachteile bewusst, die damit verbunden sind, etwas, das eigentlich ein zusammenhängendes Netzwerk bildet, vereinfacht als abgegrenzte Bereiche darzustellen. Aber er gibt zu bedenken, dass sich dieses Vorgehen gut dafür eignet, über etwas so Komplexes wie das Gehirn strukturiert nachzudenken.

1.2
DER HYPOTHALAMUS
DER HAMSTER IM KOPF Ein winziger Multitasker

Lernen Sie den Hypothalamus kennen, den Hamster in Ihrem Kopf. Eine winzige Hirnregion von der Größe eines Zuckerwürfels. Sein Umfang mag klein sein - er umfasst weniger als ein Prozent des gesamten Hirnvolumens -, aber er verfügt über eine enorme Kraft.

Der Hypothalamus ist im Hinblick auf seinen Ursprung ein »altes« Hirnareal, das nicht nur bei allen Säugetieren, sondern in einer Urform beispielsweise auch bei Würmern vorkommt. Beim Menschen spielt er nicht nur für das Überleben des Einzelnen eine wichtige Rolle, sondern auch für das Überleben der Menschheit als Ganzes. Aufgrund seiner Funktion bei der Steuerung der Hormone und des autonomen - das heißt unabhängigen - Nervensystems regelt er insbesondere Dinge wie die Körpertemperatur, die Atmung, den Herzschlag, das Hunger- und Durstgefühl, den Tag-Nacht-Rhythmus sowie unsere Fortpflanzung. Diese Prozesse sind automatisiert und laufen oft unbewusst ab. Sie vollziehen sich einfach von ganz allein.

Bei einem Baby, bei dem der Hypothalamus im Verhältnis zum Rest des Gehirns größer ist als bei Erwachsenen (weil andere Hirnbereiche relativ gesehen noch stärker wachsen als der Hypothalamus), können wir die Bedeutung dieser Prozesse gut nachvollziehen. Solange einem Baby warm genug ist und es regelmäßig gefüttert und geknuddelt wird, ist es eigentlich schon zufrieden. Die höheren Hirnfunktionen mit dem präfrontalen Kortex als maßgeblichem Hirnareal, in dem beispielsweise das Denken und Planen geleistet werden, spielen bei ihm noch keine entscheidende Rolle. Wir sehen, dass der präfrontale Kortex erst im Erwachsenenalter voll entwickelt ist, während der Hypothalamus schon im Mutterleib funktionieren muss.

Der Hypothalamus liegt tief im Inneren des Gehirns verborgen; er setzt sich aus einer Reihe von Kernen zusammen, die in engem Kontakt miteinander, mit dem Rest des Gehirns und mit dem Körper stehen. Diese Struktur kann man sich am besten als eine Gruppe von separaten Computern vorstellen, von denen jeder seine eigene Aufgabe hat. Sie stehen zwar mit anderen in Verbindung, arbeiten aber relativ selbstständig. Diese Computer sind allesamt so abgesichert, dass die anderen ihre Aufgaben noch einigermaßen erfüllen können, wenn einer der Rechner aus welchen Gründen auch immer ausfallen sollte. Der gesamte Bereich ist gut geschützt, wie eine Art Tresor, und eigentlich nicht zu beeinflussen oder abzulenken. Diese Region übt also Tag und Nacht unbeirrbar ihre wichtigen Funktionen aus.

Die Kommunikation all dieser Bereiche mit dem Rest des Körpers läuft über drei Wege:

Über den direkten Kontakt entlang der Nerven, die wiederum ein Teil des kleinteiligen Netzwerks sind, das zu den entferntesten Stellen unseres Körpers hin- und zurückführt.


Über das Versenden und Empfangen von Hormonen, die als Boten den Hypothalamus genau über den Zustand des Körpers informieren und von ferne Prozesse in Gang setzen.


Durch das Messen von Nährstoffen, etwa von Zucker und Fett im Blut.


Darüber hinaus erhält der Hypothalamus noch über spezielle Sensoren Informationen über die...

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Autor

Dr. med. Felix Kreier promovierte über den Einfluss von Hirnregionen auf Fettgewebe und Übergewicht. Neben seiner Tätigkeit als Kinderarzt - er bietet eine spezielle Sprechstunde für Kinder mit Übergewicht an - ist er weiterhin in der Hirnforschung tätig.Dr. med. Maarten Biezeveld ist Kinderarzt, Mitbegründer einer auf Nahrungsmittelallergien spezialisierten Poliklinik für Kinder und arbeitet als Coach für Kollegen.