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Kein Weg zu weit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Gerth Medienerschienen am21.01.20221. Auflage
Im Jahr 1909 wird die siebenjährige Grace McAlister als eines von unzähligen britischen Emigrantenkindern nach Kanada verschickt. Sie hat das Glück, von einer wohlhabenden Familie adoptiert zu werden, doch das Wissen um ihre Ursprungsfamilie und die Ungewissheit über den Verbleib ihrer Geschwister lasten schwer auf dem Mädchen. Bis zehn Jahre später ein Besucher aus längst vergangen Zeiten vor ihrer Haustür steht ... Nachdem Garth McAlister einige Jahre für einen Farmer gearbeitet hat, kehrt er Kanada den Rücken, um als Soldat in den Krieg zu ziehen. Seine große Liebe Emma lässt er schweren Herzens zurück, doch nach drei langen Jahren reißt der Briefkontakt zwischen Garth und Emma plötzlich ab und er beschließt, nach Kanada zurückzukehren, um die beiden Frauen zu suchen, die er einfach nicht aus Kopf und Herz bekommt: seine schmerzlich vermisste Schwester Grace und die unter mysteriösen Umständen verschwundene Emma.

Carrie Turansky ist eine preisgekrönte Autorin von gut 20 Romanen und Novellen. Sie hat den ACFW Carol Award, den Crystal Globe Award und den International Digital Award gewonnen und war Finalistin für den Inspirational Readers Choice Award und den Maggie Award of Excellence. Als fleißige Schriftstellerin von zeitgenössischen und historischen Liebesromanen, Frauenliteratur, Kurzgeschichten, Artikeln und Andachten lebt Carrie Turansky im US-Bundesstaat New Jersey. Sie hat fünf erwachsene Kinder und auch schon einige Enkel. © Foto: Emilie Hendryx
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextIm Jahr 1909 wird die siebenjährige Grace McAlister als eines von unzähligen britischen Emigrantenkindern nach Kanada verschickt. Sie hat das Glück, von einer wohlhabenden Familie adoptiert zu werden, doch das Wissen um ihre Ursprungsfamilie und die Ungewissheit über den Verbleib ihrer Geschwister lasten schwer auf dem Mädchen. Bis zehn Jahre später ein Besucher aus längst vergangen Zeiten vor ihrer Haustür steht ... Nachdem Garth McAlister einige Jahre für einen Farmer gearbeitet hat, kehrt er Kanada den Rücken, um als Soldat in den Krieg zu ziehen. Seine große Liebe Emma lässt er schweren Herzens zurück, doch nach drei langen Jahren reißt der Briefkontakt zwischen Garth und Emma plötzlich ab und er beschließt, nach Kanada zurückzukehren, um die beiden Frauen zu suchen, die er einfach nicht aus Kopf und Herz bekommt: seine schmerzlich vermisste Schwester Grace und die unter mysteriösen Umständen verschwundene Emma.

Carrie Turansky ist eine preisgekrönte Autorin von gut 20 Romanen und Novellen. Sie hat den ACFW Carol Award, den Crystal Globe Award und den International Digital Award gewonnen und war Finalistin für den Inspirational Readers Choice Award und den Maggie Award of Excellence. Als fleißige Schriftstellerin von zeitgenössischen und historischen Liebesromanen, Frauenliteratur, Kurzgeschichten, Artikeln und Andachten lebt Carrie Turansky im US-Bundesstaat New Jersey. Sie hat fünf erwachsene Kinder und auch schon einige Enkel. © Foto: Emilie Hendryx
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961225286
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum21.01.2022
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1426 Kbytes
Artikel-Nr.8786068
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Prolog

Belleville, Ontario, Kanada, Mai 1909

Grace McAlister klammerte sich an die Hand ihrer Schwester Katie, während sie zögernd den großen Saal des Rathauses von Belleville durchquerten.

Alles wird gut, Grace. Wir werden heute unsere neue Familie kennenlernen. Katie lächelte ihr aufmunternd zu, aber ihr Lächeln wirkte nicht echt.

Und wenn die Leute nicht nett sind? Grace schluckte schwer an ihren aufsteigenden Tränen und sprach die quälende Sorge aus, die ihr keine Ruhe ließ.

Bevor Katie antwortete, blickte sie sich unsicher um. Wer fremde Kinder bei sich aufnimmt, muss ein gutes Herz haben. Ihre Worte klangen tapfer, aber sie sah trotzdem besorgt aus.

Grace versuchte, sich Katies Schritten anzupassen, während sie den Mädchen folgten, die mit ihnen auf dem großen Schiff von England nach Kanada und dann mit dem Zug nach Belleville gekommen waren. Sie hätte am Morgen beim Frühstück mehr Haferbrei essen sollen, aber ihr Bauch hatte sich irgendwie komisch angefühlt, und deswegen hatte sie nach wenigen Bissen ihre Schüssel weggeschoben. Sie vermisste Mama, Garth und Laura. Wo waren sie? Warum kamen sie nicht und holten sie und Katie nach Hause?

Zusammen mit den anderen Mädchen stellten sie sich an der Rückwand des Raumes in einer Reihe auf. Miss Delaney, die groß gewachsene Frau mit dem roten Haar, die sie auf dem Schiff begleitet hatte, unterhielt sich mit zwei Männern und einer älteren Frau, die an einem langen Tisch vorn im Raum saßen.

Wer waren diese Menschen? Wo war ihre neue Familie? Würden sie sie mögen? Wann konnten Katie und sie zu Mama nach Hause fahren?

In Grace´ Kopf setzte ein Summen ein, als würde eine Biene darin herumschwirren. Sie drückte die Augen fest zu, bis das Summen endlich aufhörte. Dann atmete sie langsam tief ein und schlug die Augen wieder auf. Alles würde gut werden. Das hatte Katie ihr versprochen.

Sie strich die Latzschürze über ihrem grünen Kleid glatt. Alle Mädchen waren gleich gekleidet, jedes trug eine blaue Jacke und einen Strohhut. Die meisten waren größer als Grace, eher so wie Katie, die schon vierzehn war. Grace suchte die Reihe nach Millie ab, dem einzigen anderen Mädchen in ihrer Gruppe, das auch jünger war. Millie war sechs und sie selbst war sieben. Sie hatten auf dem Schiff miteinander gespielt. Würde Millie auch eine neue Familie finden? Und wenn es niemanden gab, der sie wollte? Und wenn niemand bereit war, Grace und Katie bei sich aufzunehmen?

Das Summen in ihrem Kopf setzte wieder ein. Sie rückte näher zu Katie und lehnte sich an sie. Der warme Arm ihrer Schwester beruhigte sie. Es fühlte sich fast genauso an wie früher, wenn sie sich zu Hause in den großen Sessel gekuschelt hatten und Katie ihr eine Geschichte vorgelesen hatte.

Miss Delaney durchquerte den großen Raum und kam auf die Mädchen zu. Sie trug ein schlichtes braunes Kleid und einen kleinen Hut. Ihre rosafarbenen Wangen waren mit Sommersprossen überzogen. Es geht los, Kinder. Steht gerade. Verhaltet euch ruhig und respektvoll gegenüber den Leuten, die gleich in diesen Raum kommen, um sich euch anzusehen.

Grace´ Magen zog sich zusammen. Sie blickte zu Katie auf. Ihre Schwester straffte die Schultern und schob das Kinn vor, genauso wie Miss Delaney es tat.

Schließlich ging eine Seitentür auf, und ein Mann und eine Frau traten ein und kamen auf die Mädchen zu. Der Mann war groß und trug einen schwarzen Anzug und einen steifen Hut. Er musterte jedes Mädchen, während er und die Frau an der Reihe entlangschritten. Die Frau trug ein Kleid, das die Farbe von Kupfermünzen hatte. Ihr großer Hut hatte die gleiche Farbe und war mit vielen Blumen und Federn verziert. Sie hatte ein hübsches Gesicht und blaue Augen. Als sie näher kam, konnte Grace sehen, dass unter ihrem Hut braunes Haar hervorschaute.

Jetzt blieben die beiden vor ihr stehen. Die Frau blickte einige Sekunden zu Grace hinab und lächelte. Dann sagte sie etwas zu dem Mann. Er nickte, nahm den Arm der Frau, und sie gingen an der Reihe weiter.

Sie wollen uns nicht? Grace´ Stimme zitterte, während sie Katie fragend anschaute.

Ihre Schwester legte den Arm um sie und versuchte, sie zu beruhigen. Keine Angst. Es kommen bestimmt noch andere Familien.

Nervös spielte Grace mit dem Saum ihrer Schürze und zählte die Bretter auf dem Fußboden vor sich. Sie dachte an Mama und an die Ausflüge, die sie sonntags in den Park gemacht hatten. Er war ganz in der Nähe ihrer Mietwohnung über dem Kleidergeschäft. Grace liebte es, die Enten zu füttern, und hatte oft mit Garth und Katie auf dem Rasen Fangen gespielt. Mama hatte ihnen dann von einer Bank im Schatten des großen Baums am Teich aus zugesehen. Grace würde so gern mit ihnen allen wieder in den Park gehen.

Komm bitte mit, Grace.

Erschrocken schnappte Grace nach Luft und hob den Blick. Miss Delaney stand direkt vor ihr.

Warum? Wohin bringen Sie meine Schwester? , fragte Katie und hielt Grace´ Hand fest. Ihre Stimme klang schrill und ängstlich.

Miss Delaney deutete mit dem Kopf zum vorderen Teil des Raums, wo der Mann und die Frau standen. Dieses Ehepaar möchte mit ihr sprechen.

Einen Moment kniff Katie die Lippen zusammen, sagte dann aber: Geh ruhig, Grace , und ließ die Hand der Jüngeren los. Aber vergiss nicht, ihnen zu sagen, dass ich deine Schwester bin und dass wir zusammenbleiben müssen.

Bevor Grace antworten konnte, nahm Miss Delaney ihre Hand und führte sie auf die andere Seite des Raums. Ihr Gesicht fühlte sich heiß an und ihr Herz raste wie wild. Warum konnte Katie nicht mitkommen und auch mit dem Mann und der Frau sprechen? Was wollten sie ihr sagen?

Das ist Grace. Miss Delaney schob sie zu dem Mann und der Frau. Sie ist sieben.

Die Frau in dem kupferfarbenen Kleid lächelte. Hallo, Grace. Ich bin Mrs Hamilton. Sie deutete mit dem Kopf auf den Mann. Und das ist Mr Hamilton.

Grace wusste, dass sie etwas sagen sollte, aber ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen. Sie biss sich auf die Lippe und blickte auf den Boden.

Gehst du schon zur Schule? , fragte der Mann. Seine Stimme war kräftig und laut.

Würden sie von ihr verlangen, dass sie bis hundert zählte oder ein Gedicht aufsagte, wenn sie Ja sagte? Bei Katie konnte sie das, aber nicht bei Leuten, die sie nicht kannte. Sie schluckte und hielt den Blick gesenkt.

Nun beugte sich die Frau zu ihr hinab. Kannst du uns erzählen, was du gern machst? Ihre Stimme klang nett, aber als Grace vorsichtig den Blick hob, entdeckte sie Falten auf ihrer Stirn. War sie verärgert, weil Grace ihr keine Antwort gab?

Unsicher blickte Grace sich um und suchte Katies Blick. Ihre Schwester sah sie flehend an, aber Grace war nicht sicher, was sie sagen oder tun sollte.

Mr Hamilton und ich haben einen Hund. Er heißt Chester , sprach die Frau weiter. Er ist ein sehr hübscher Collie. Wir gehen mit ihm gern im Park spazieren oder spielen mit ihm in unserem Garten. Magst du Hunde?

Die meisten Hunde, die Grace in London gesehen hatte, lebten auf der Straße. Mama hatte sie immer ermahnt, dass sie sich von ihnen fernhalten sollte. Was sollte sie jetzt sagen?

Was ist dein Lieblingsessen? , fragte die Frau weiter.

Wenn sie Mamas Hackbraten antwortete, wüssten sie dann, was sie meinte? Grace zuckte die Schultern.

Der Mann runzelte die Stirn. Warum spricht sie nicht mit uns?

Mrs Hamilton tätschelte Grace´ Schulter. Das ist bestimmt alles ein bisschen viel für dich. Dann wandte sie sich an Miss Delaney und fragte: Haben Sie Informationen über ihren Hintergrund und ihre Familie? Ist sie gesund?

Ihr Gesundheitszustand ist tadellos. Alle Kinder werden vor der Abfahrt in England und noch einmal bei der Ankunft in Kanada untersucht. Miss Delaney schlug eine Mappe auf und blätterte darin. Grace ist eine Waise aus London und hat keine Verwandten, die sie aufnehmen könnten. Ihr Geburtstag ist am 16. Mai. Sie klappte die Mappe wieder zu und blickte Mrs Hamilton an. Ich kann Ihnen versichern, dass sie mehr sprechen wird, wenn sie ihre Unsicherheit abgelegt hat. Ist es nicht so, Grace? Miss Delaney schaute sie ermahnend an.

Ja, Ma´am , flüsterte Grace.

Mr und Mrs Hamilton sahen sich kurz an, dann nickte der Mann und wandte sich an Miss Delaney. Also gut. Wir nehmen sie.

Grace stockte der Atem. Sie nahmen sie? Und Katie? Sie drehte sich zu ihr um. Ihre Schwester beobachtete alles mit großen Augen.

Schließlich trat Mr. Hamilton an den Tisch und unterschrieb ein Papier, während Mrs Hamilton Grace an der Hand nahm und mit ihr Richtung Seitentür ging.

Nein! , keuchte Grace und zog die Hand zurück.

Alles ist gut, Liebes. Mrs Hamilton verstärkte den Griff um Grace´ Hand und ging zur Tür. Draußen steht unser Automobil. Bist du schon einmal in einem gefahren?

Nein! Nein! , schrie Grace und versuchte, sich dem Griff der Frau zu entwinden.

Mrs Hamilton ließ sie nicht los. Würdest du bitte aufhören, so einen Lärm zu machen?!

Grace´ Augen brannten und Tränen liefen über ihre Wangen. Schließlich steigerte sich ihr Weinen zu einem panischen Schluchzen.

Das reicht! Sei still, Grace! Mr Hamilton nahm sie auf den Arm und marschierte mit schnellen Schritten durch den Saal.

Sie versuchte, sich loszureißen,...


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Autor

Carrie Turansky ist eine preisgekrönte Autorin von gut 20 Romanen und Novellen. Sie hat den ACFW Carol Award, den Crystal Globe Award und den International Digital Award gewonnen und war Finalistin für den Inspirational Readers Choice Award und den Maggie Award of Excellence. Als fleißige Schriftstellerin von zeitgenössischen und historischen Liebesromanen, Frauenliteratur, Kurzgeschichten, Artikeln und Andachten lebt Carrie Turansky im US-Bundesstaat New Jersey. Sie hat fünf erwachsene Kinder und auch schon einige Enkel.© Foto: Emilie Hendryx