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Der tote Champagner-Pra¨sident

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Kampa Verlagerschienen am10.03.20221. Auflage
Ex-Kommissar Ce?dric Bresson genießt sein Glu?ck als frisch verheirateter Neu-Winzer in Le?zy-le-Sec in der Champagne, der Heimat seiner Frau. Doch sein Ruf als beste Spu?rnase der Pariser Kriminalpolizei holt ihn ein: Als inmitten der Weinberge Sylvain Clouet, Pra?sident der einflussreichen Winzervereinigung Vigne d'Or, ermordet aufgefunden wird, zwingt das Innenministerium Ce?dric, die Ermittlungen zu u?bernehmen. Wie er neben der Arbeit im Weinberg und der Vorbereitung auf seine baldige Vaterschaft noch ein Verbrechen aufkla?ren soll, ist ihm schleierhaft. Sylvain Clouets Leiche liegt unter einer Holzskulptur, an der eine sabrierte Champagnerflasche ha?ngt, auf dem Etikett: das Gesicht des Opfers. Und es kommt noch schlimmer: Vier weitere Kunstwerke sind mit Hinweisen versehen, die eine Mordserie in den ho?chsten Kreisen der Champagne anku?ndigen. Beim Versuch, den Ta?ter aufzuhalten, ergru?ndet Ce?dric gemeinsam mit dem o?rtlichen Kommissar und einer ehemaligen Filmdiva die komplizierten Verha?ltnisse des Champagnerbusiness.

CARLO FEBER studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin und am Institut d'e?tudes politiques de Paris. Bevor er sich ganz seiner Liebe zur Literatur widmete, war er als Arbeitswissenschaftler bei der Fraunhofer Gesellschaft und als Projektmanager in einer Berliner Medienagentur ta?tig. Seit 1995 schreibt er Kriminal- und Historische Romane unter verschiedenen Pseudonymen und gibt Creative-Writing-Seminare. Als 65er-Jahrgang aus dem »Weinland Pfalz« hatte Carlo Feber schon immer einen Gaumen fu?r gute Weine. Auf einer Reise durch die Champagne - wa?hrend der er seine Leidenschaft fu?r Champagne demi-sec entdeckte - kam ihm die Idee fu?r Ce?dric Bressons ersten Fall.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextEx-Kommissar Ce?dric Bresson genießt sein Glu?ck als frisch verheirateter Neu-Winzer in Le?zy-le-Sec in der Champagne, der Heimat seiner Frau. Doch sein Ruf als beste Spu?rnase der Pariser Kriminalpolizei holt ihn ein: Als inmitten der Weinberge Sylvain Clouet, Pra?sident der einflussreichen Winzervereinigung Vigne d'Or, ermordet aufgefunden wird, zwingt das Innenministerium Ce?dric, die Ermittlungen zu u?bernehmen. Wie er neben der Arbeit im Weinberg und der Vorbereitung auf seine baldige Vaterschaft noch ein Verbrechen aufkla?ren soll, ist ihm schleierhaft. Sylvain Clouets Leiche liegt unter einer Holzskulptur, an der eine sabrierte Champagnerflasche ha?ngt, auf dem Etikett: das Gesicht des Opfers. Und es kommt noch schlimmer: Vier weitere Kunstwerke sind mit Hinweisen versehen, die eine Mordserie in den ho?chsten Kreisen der Champagne anku?ndigen. Beim Versuch, den Ta?ter aufzuhalten, ergru?ndet Ce?dric gemeinsam mit dem o?rtlichen Kommissar und einer ehemaligen Filmdiva die komplizierten Verha?ltnisse des Champagnerbusiness.

CARLO FEBER studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin und am Institut d'e?tudes politiques de Paris. Bevor er sich ganz seiner Liebe zur Literatur widmete, war er als Arbeitswissenschaftler bei der Fraunhofer Gesellschaft und als Projektmanager in einer Berliner Medienagentur ta?tig. Seit 1995 schreibt er Kriminal- und Historische Romane unter verschiedenen Pseudonymen und gibt Creative-Writing-Seminare. Als 65er-Jahrgang aus dem »Weinland Pfalz« hatte Carlo Feber schon immer einen Gaumen fu?r gute Weine. Auf einer Reise durch die Champagne - wa?hrend der er seine Leidenschaft fu?r Champagne demi-sec entdeckte - kam ihm die Idee fu?r Ce?dric Bressons ersten Fall.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783311703068
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.03.2022
Auflage1. Auflage
ReiheRed Eye
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1256 Kbytes
Artikel-Nr.8993409
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

»Dort unten.« Lacoste sprang über den Straßen- graben, blieb aber gleich an einem orange blühenden Rosenstock stehen, der an die erste Rebenreihe gepflanzt war.

Sie hatten eine Abkürzung genommen, bei der sie das letzte Stück laufen mussten. Cédric hatte das Gefühl, dass zwar einerseits Ermittlungsroutinen in seinem Gehirn einrasteten, die er in seinem früheren Leben auf der ENSP gelernt hatte - Tatort besichtigen, Identität des Opfers prüfen -, sie sich aber andererseits wie verrostet verhakten. Oder die Gehirnwindungen, die er nun brauchte, waren verbogen, weil sie mit Informationen zu Rebendüngung - Gleichgewicht der Biomasse erhalten, optimale Feuchtigkeitsrate - verstopft waren. Fast glaubte er ein Knirschen im Kopf zu hören.

Hinter ihnen thronte auf einem spitzen Hügel die Mühle Patou über den Rebhängen. Ihre weißen Flügel drehten sich langsam im Kreis. Eigentlich war das alte Gemäuer zum Hotel umgebaut worden, aber es stand gerade leer. Zeugen könnten sie dort keine auftreiben. Wieder hörte Cédric so etwas wie ein Geräusch im Schädel: Zeugensuche vor der Tatortbesichtigung zu erwägen, war überhaupt nicht professionell, andersherum war es richtig.

»Gib mir alle Infos, die du schon hast.«

»Ist nicht viel.« Lacoste wiegte so heftig den Kopf, dass Cédric dessen Nackenwirbel knacken hörte. »Ich möchte dich lieber nicht beeinflussen. Die Leiche ist â¦ arrangiert, würde ich sagen.«

Die Mühlflügel surrten über ihren Köpfen, allerdings erstaunlich leise. Von hier wechselten sich bis zum Horizont Weinberge mit Waldstücken ab, dazwischen lagen eingeschmiegt die Dörfer Couzy, Daverny und Saint-Félix-en-Champagne.

Einen Panoramablick des Tatorts nicht vergessen. Unten am Abhang, rechts Richtung Lézy-le-Sec, erstreckte sich eine blühende Wiese gut fünfzig Meter bis hinunter zu einer Schleife des Flüsschens. Ein Polizeiwagen parkte dort unten vor dem Buschwerk.

Arrangiert, das war offensichtlich. Daneben ragte über einem sehr großen Kreis aus hellem Kies ein Kunstobjekt bestimmt fünf Meter hoch auf. »Das Ding heißt Schwurhand, nicht wahr? Auf die Entfernung erinnert es wirklich an eine«, sagte Cédric. Die eines Riesen, nur dass dessen Finger aus groben Baumstämmen geformt waren.

Zwei Kollegen der Spurensicherung in weißen Schutzanzügen, wohl ein Mann und eine Frau, steckten darunter Messmarkierungen in den Kies. Cédric war dort nur einmal mit Maryse herumspaziert, als sie ihm ihre erstaunlichen Kenntnisse über Frösche und Molche offenbart hatte.

»Die Jungs von der Gendarmerie halten uns die Leute vom Hals.« Lacoste tippte mit dem linken Schuh auf das Gras. »Von hier oben hat Mireille beim Joggen bemerkt, sagt sie, dass da unten etwas nicht mehr ganz so war wie bei ihrer Runde gestern.«

Cédric konnte sich einfach nicht daran gewöhnen: Alle in Lézy-le-Sec gingen immer davon aus, dass er wusste, welche Sandrine oder welcher Jean-Marie gerade gemeint war. »Hat diese Mireille auch einen Nachnamen oder einen Beruf?«

Lacoste breitete die Arme aus. »Es gibt nur eine Mireille, die joggt.«

»Muss ich erst Maryse anrufen oder meinen Schwiegervater, der mir Mireilles Genealogie bis zu den Urgroßeltern runterbeten wird?«

Lacoste zog den Kopf so weit zurück, dass sein Hals unter dem Kinn Falten warf. »Aber du kennst doch Mireille Langradin. Sie mischt wie deine Maryse groß mit bei den Femmes tastiques.«

Cédric konnte nicht anders, er zwinkerte Lacoste zu. »Wie könnte ich die vergessen?« Maryses blonde Freundin war sehr sportlich und muskulös wie eine Profitänzerin bei den Sommerfestivals. Die selbst erklärten Epikureerinnen wollten das Champagnerimage mit einem gehörigen Schuss féminité, élégance und Prickeln ins einundzwanzigste Jahrhundert katapultieren. Des femmes de cÅur, des vigneronnes de talent - Frauen mit Herz, Winzerinnen mit Talent stand auf der Internetseite, die Cédric sich nach der ersten Nacht mit Maryse sofort angesehen hatte, kaum dass sie ihren Beruf verraten hatte. Cédric durfte gar nicht darüber nachdenken, wie er zu Hause erklären sollte, dass er offiziell wieder Kriminalkommissar war und ermitteln musste. Egal, wie viel sie im Gut zu tun hatten.

Das Gewusel der Spurensicherer unter dem Kunstwerk würde ihn länger beschäftigen, als ihm lieb war.

»Mireille hat der lange Schatten irritiert, vor dem die Kollegen gerade da unten knien.«

Unten am Ende der Wiese sammelten sich neben dem Hauptstamm, dem Handgelenk der Schwurhand, die Markierungen.

»Genau.« Lacoste machte große Schritte über die Wiese voraus. »Dort liegt das Opfer.«

Fast schien es, als folgten sie den Spuren von Joggingschuhen im niedergedrückten Gras, aber das konnte nicht sein. Bis in der Frühe die übliche Maschinerie von Kripo, Spurensicherung und so weiter angelaufen war, hatte es zwei, drei Stunden gedauert. Die Halme hatten sich längst aufgerichtet. Direkt über ihnen hörte Cédric den Hubschrauber für den Chef de cabinet wummern. Selbst das Innenministerium hatte bestimmt ein bisschen gebraucht, bis es einen organisiert hatte. Cédric würde einen Zeitstrahl an die Wand pinnen, sobald er sein Büro bekam. Sein Büro â¦ Er hatte keines mehr haben wollen, aber jetzt würde das helfen.

Unten am Kunstobjekt spiegelte etwas nicht allzu Großes in der Sonne.

Die beiden Spurensicherer unterbrachen die Arbeit, ein grauhaariger Mann und eine junge Frau, die ihn an Mai Lin erinnerte, die Stewardess von Singapore Airlines, mit der er eine intensive Affäre gehabt hatte.

Lacoste machte den beiden ein Zeichen, dass Cédric trotz Weinbergsklamotten hier zugelassen war. »Macht erst mal weiter.«

Die beiden postierten sich achselzuckend vor ihrem Arbeitstisch schräg hinter der Schwurhand, wo sie ihr Material aufgebaut hatten.

Nach ein paar Schritten auf die Baumstämme des Kunstobjekts zu erkannte Cédric, was daran so seltsam das Licht hatte spiegeln können. »Was für ein Zeichen.« Um den wie zum Schwur abgespreizten Riesendaumen war ein dünnes blaues Seil geschlungen. Raffiniert eingeknotet hing darin eine Champagnerflasche, den grünen Hals nach unten. Maryse hatte ihm die Reihenfolge der Knoten zwar einmal gezeigt, aber die Technik war zu kompliziert, als dass er sie sich gleich hätte merken können. So langsam verstand er sogar Theuilly-Bazet. »Das hier baut kein Täter spontan zusammen.«

Lacoste brummte nur.

So markant diese Flasche auch war, erst musste Cédric sich die Leiche vornehmen, das gebot der Respekt.

Was oben von der Windmühle aus wie ein langer schwarzer Schatten drei Schritte seitlich vom Handgelenk der Schwurhand gewirkt hatte, war der auf dem Rücken liegende Körper eines Mannes, dessen Arme fest an die Seiten gelegt ruhten.

Cédric machte noch zwei Schritte und beugte sich über den von den Spurensicherern aufgeknöpften Kragen ohne Krawatte. »Verdammte â¦« Den Rest verschluckte er. Dieses runde Gesicht, diese Augenbrauen mit den markanten Winkeln an der Nasenwurzel - wie zwei zueinander gekippte accents circonflexes - kannte jeder in der Region. »Ausgerechnet Sylvain Clouet.«

»Die dunkelrote Linie im Fleisch seines Halses ist wirklich nicht schön.« Lacoste schluckte trocken.

Eher war die tödliche Schlinge abstoßend, die eine Daumenbreite weggerutscht war und böse synthetisch blau schimmerte.

»Er ist gestern Abend erst zum neuen Präsidenten der Ligue de la Vigne d Or gewählt worden«, sagte Lacoste.

»Auch das noch.« Cédric speicherte das sofort ab. »Dann haben wir erst recht die Medien am Hals.« Cédric erinnerte sich an die Tiraden seines Schwiegervaters über den Strippenzieher. In dem erlesenen Verein versammelten sich alle, die im Champagnerbusiness der Region mitmischten.

Lacoste rieb sich über die müden Augen. »Es gibt Leute, die behaupten, dass Clouets Einfluss bis in den Élysée-Palast reicht.« Lacostes Nase zuckte wegen des unangenehmen Geruchs, der vom Leichnam aufstieg, nicht aus Verachtung, aber richtig den Toten anschauen mochte er wohl nicht. »Bei dem Hubschrauberspektakel ist das Gerücht vielleicht nicht einmal übertrieben.«

»Prominente Leiche« hatte Theuilly-Bazet also nicht ohne Grund fallen lassen.

»Was treibt den neuen président noch in der Wahlnacht hierher? Das ergibt überhaupt keinen Sinn.« Cédric betrachtete wieder die markanten Akzent-Augenbrauen. Die Leichenstarre verfremdete das Gesicht bereits und gab ihm eine Härte, die sonst nur unabsichtlich für Sekunden aufgeblitzt war. Cédric hatte den Politiker Sylvain Clouet zwei, drei Mal bei Empfängen in der Region erlebt. Er wusste nicht mehr, ob da eine neue Abfüllanlage eingeweiht oder eine neue Methode der Flaschenreinigung vorgestellt worden war. In den ersten Monaten in der Champagne war viel Neues auf ihn eingeprasselt, weil er Maryse bei allen Außenterminen begleitet hatte.

Wie das Strippenziehen rund um den Champagner in der Region wirklich funktionierte, hatte Cédric noch nicht ganz durchdrungen. Auch weil sein Schwiegervater zu Rundumschlägen neigte, die in seinen Kommissarsohren ein bisschen wie Verschwörungstheorien klangen. Aber der ermordete Sylvain Clouet hatte sicher zu den Leuten gehört, deren Einfluss nicht leicht auszuhebeln war.

»Brutal stranguliert. Rohe Gewalt passt nicht zur classe und élégance, die das Champagnerbusiness umweht«, sagte Cédric.

Lacoste machte einen Schritt vom massigen Körper...
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Autor

CARLO FEBER studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin und am Institut d'e¿tudes politiques de Paris. Bevor er sich ganz seiner Liebe zur Literatur widmete, war er als Arbeitswissenschaftler bei der Fraunhofer Gesellschaft und als Projektmanager in einer Berliner Medienagentur tätig. Seit 1995 schreibt er Kriminal- und Historische Romane unter verschiedenen Pseudonymen und gibt Creative-Writing-Seminare. Als 65er-Jahrgang aus dem »Weinland Pfalz« hatte Carlo Feber schon immer einen Gaumen fu¿r gute Weine. Auf einer Reise durch die Champagne - während der er seine Leidenschaft fu¿r Champagne demi-sec entdeckte - kam ihm die Idee fu¿r Ce¿dric Bressons ersten Fall.