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Freaky Deaky

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Kampa Verlagerschienen am25.05.20231. Auflage
Chris Mankowski ist es endgültig leid, für das Bombendezernat in Detroit zu arbeiten. Aber mit seiner Versetzung in die Abteilung für Sexualdelikte gehen die Probleme erst richtig los. Gleich am ersten Tag stolpert er in einen brisanten Fall hinein: Die junge Schauspielerin Greta Wyatt erstattet Anzeige gegen Woody Ricks. Der Millionär soll sie auf einer Party vergewaltigt haben. Doch nicht nur Mankowski hat Ricks im Visier: Auch die beiden ehemaligen Bombenbauer Robin Abbott und Skip Gibbs haben es auf den Millionär abgesehen, der sie an das FBI verraten haben soll. Wieder auf freiem Fuß planen Abbott und Gibbs, ihre explosiven Fähigkeiten erneut einzusetzen ...

Elmore Leonard, geboren 1925 in New Orleans, begann Ende der sechziger Jahre mit dem Schreiben und verfasste in seiner beispiellosen Karriere über vierzig Bücher, von denen viele sehr erfolgreich verfilmt wurden, darunter Schnappt Shorty mit John Travolta und Danny DeVito. Zahlreiche seiner Bücher gelten als moderne Klassiker. Für das Genre eher untypisch: In Leonards Krimis stehen selten Polizisten oder Privatdetektive im Mittelpunkt des Geschehens, auch die eigentliche Ermittlungsarbeit interessierte ihn kaum. Vielmehr sind es der schnoddrige Ton und die liebevoll gezeichneten Figuren, die den Reiz seiner Romane ausmachen. Elmore Leonard starb 2013 in Detroit.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR21,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextChris Mankowski ist es endgültig leid, für das Bombendezernat in Detroit zu arbeiten. Aber mit seiner Versetzung in die Abteilung für Sexualdelikte gehen die Probleme erst richtig los. Gleich am ersten Tag stolpert er in einen brisanten Fall hinein: Die junge Schauspielerin Greta Wyatt erstattet Anzeige gegen Woody Ricks. Der Millionär soll sie auf einer Party vergewaltigt haben. Doch nicht nur Mankowski hat Ricks im Visier: Auch die beiden ehemaligen Bombenbauer Robin Abbott und Skip Gibbs haben es auf den Millionär abgesehen, der sie an das FBI verraten haben soll. Wieder auf freiem Fuß planen Abbott und Gibbs, ihre explosiven Fähigkeiten erneut einzusetzen ...

Elmore Leonard, geboren 1925 in New Orleans, begann Ende der sechziger Jahre mit dem Schreiben und verfasste in seiner beispiellosen Karriere über vierzig Bücher, von denen viele sehr erfolgreich verfilmt wurden, darunter Schnappt Shorty mit John Travolta und Danny DeVito. Zahlreiche seiner Bücher gelten als moderne Klassiker. Für das Genre eher untypisch: In Leonards Krimis stehen selten Polizisten oder Privatdetektive im Mittelpunkt des Geschehens, auch die eigentliche Ermittlungsarbeit interessierte ihn kaum. Vielmehr sind es der schnoddrige Ton und die liebevoll gezeichneten Figuren, die den Reiz seiner Romane ausmachen. Elmore Leonard starb 2013 in Detroit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783311704164
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum25.05.2023
Auflage1. Auflage
ReiheRed Eye
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1113 Kbytes
Artikel-Nr.11770797
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Um zwei Uhr mittags an seinem letzten Arbeitstag, zwei Stunden bevor er endgültig aufhörte, bekam Chris Mankowski den Anruf, er müsse eine Bombe entschärfen.

Ein Bursche namens Booker, fünfundzwanzig, zweimal verurteilter stadtbekannter Rauschgifthändler, saß im Whirlpool, als sein Telefon klingelte. Er rief seinem Leibwächter, Juicy Mouth, zu, er solle rangehen. »He, Juicy?« Sein Leibwächter, sein Fahrer und sein Hausangestellter mussten irgendwo herumlungern. »Geht jemand mal ans Telefon?«

Das Telefon klingelte weiter. Es musste fünfzehnmal geklingelt haben, bevor Booker aus dem Whirlpool war, den grünen Satinbademantel übergezogen hatte, der genau zu dem Smaragd in seinem linken Ohrläppchen passte, und den Hörer abhob.

»Wer ist da?«, fragte Booker.

Eine Frauenstimme sagte: »Sitzt du?«

Das Telefon stand auf einem Tisch neben einem grünen Ledersessel. Booker liebte grün.

»Baby, bist du s?«, sagte er. Es schien Moselle zu sein, seine Frau.

»Sitzt du? Bei dem, was ich dir zu sagen habe, ist es besser, wenn du sitzt.«

»Baby, deine Stimme klingt so komisch«, sagte Booker. »Was ist los?« Er setzte sich in den grünen Ledersessel, runzelte die Stirn und schob seinen Hintern ein Stück zur Seite, um es bequemer zu haben.

»Sitzt du?«, fragte die Frauenstimme.

»Ja, ich sitze«, sagte Booker. »Verdammt, ich hab mich gesetzt. Was willst du mir denn sagen?«

»Ich will dir nur sagen, Schatz«, erwiderte Moselles Stimme, »wenn du jetzt aufstehst, wird das, was von deinem Arsch noch übrig ist, glatt durch die Decke fliegen.«

 

Als Chris ankam, ließ ihn ein Beamter in Uniform herein. Vor dem Haus standen Streifenwagen des dreizehnten Reviers und ein Panzerwagen. Der Beamte erklärte Chris, Booker habe die Polizei angerufen. Die Zentrale habe ihn über Funk hierhergeschickt, und als er feststellte, um wen es sich handelte, habe er die Drogenfahndung angerufen. Die Jungs hätten sich nicht lange bitten lassen; sie hätten schon lange von der Chance geträumt, das Haus mal mit ihren Hunden zu durchstöbern.

Ein Bursche von der Drogenfahndung, der wie ein junger Penner aussah, erklärte Chris, Booker sei der Erfolg nur so zugeflogen: Er habe sich bei den Organisationen hochgedient, die den Stoff auf der Straße verteilten, bei den Young Boys Incorporated und den Pony Down Boys, und stehe nun auf der dritthöchsten Ebene des Verteilerrings. »Sehen Sie sich doch mal um, ein Bursche von fünfundzwanzig Jahren und lebt in einem Haus am Boston Boulevard, einem wahren Landsitz, der früher mal einem der Automobil-Pioniere von Detroit gehört hat.« Welchem, wusste der Beamte von der Drogenfahndung nicht. »Sehen Sie doch mal, wie Booker das Haus verschandelt hat. All die schönen Eichentäfelungen hat er kackgrün angestrichen!« Er fragte Chris, wieso er allein gekommen sei.

Chris sagte, die anderen Jungs der Abteilung seien unterwegs, um illegale Feuerwerkskörper einzusammeln, doch es würde noch ein Kollege kommen, Jerry Baker. »Wissen Sie, was heute für ein Tag ist?«, fragte Chris und wartete, bis der Beamte von der Drogenfahndung sagte: »Nein, was für einer?«

»Heute ist mein letzter Tag in der Abteilung. Nächste Woche werde ich versetzt.« Und er wartete wieder.

»Na, und?«, sagte der Bursche von der Drogenfahndung.

Er kapierte nicht.

»Es ist das letzte Mal, dass ich eine Bombe entschärfen muss, wenn es hier wirklich eine gibt, und ich hoffe bei Gott, dass ich keinen Fehler mache.«

Der Bursche kapierte immer noch nicht. »Tja, Booker hat gesagt, es ist eine Bombe«, entgegnete er. »Er steht auf, und die Bombe geht los. Was für eine Bombe ist das?«

»Das weiß ich erst, wenn ich sie mir angesehen habe«, sagte Chris.

»Booker meint, es sind die verdammten Italiener, die ihm eine Warnung zukommen lassen wollen«, sagte der Bursche von der Drogenfahndung. »Klingt einleuchtend â¦ sonst hätten sie das Arschloch ja gleich umlegen können. Bookers Leibwächter werden wir wohl auf irgendeinem Parkplatz in der Innenstadt finden. Im Kofferraum seines Wagens, mit zwei Löchern im Kopf. Booker ist ein verdammter Drogenschieber, Mann. Wenn es noch so was wie Gerechtigkeit auf der Welt gäbe, würden wir ihn einfach auf seinem Arsch sitzen lassen. Soll er doch sehen, wie er selbst damit klarkommt.«

»Schaffen Sie Ihre Leute aus dem Haus«, sagte Chris. »Und wenn mein Partner hier eintrifft, halten Sie kein Plauderstündchen mit ihm, ja? Ich lasse Sie wissen, ob wir die Feuerwehr oder einen Krankenwagen brauchen oder ob wir auch die Häuser in der Nachbarschaft evakuieren müssen. Wo ist Booker?«

Der Bursche von der Drogenfahndung führte Chris den Gang entlang zum hinteren Teil des Hauses. »Warten Sie mal, bis Sie sehen, was der Knallkopp mit der Bibliothek angestellt hat. Die sieht aus wie ein verdammtes Zelt.«

Genauso sah sie aus. Grünweiß gestreifter, grober Stoff fiel von der Mitte der hohen Decke zu den Wänden hinab. Der Whirlpool blubberte in der Mitte des Zimmers vor sich hin, eingerahmt von grünen Fliesen. Booker saß hinter dem tiefer gelegten Becken in einem grünen Ledersessel. Er umklammerte mit gespreizten Fingern die abgerundeten Lehnen. Hinter ihm war eine Glastür, die auf einen Innenhof ging.

»Ich warte auf Sie«, sagte Booker. »Wissen Sie, wie lange ich schon auf Sie warte? Ich habe keine Ahnung, wo die andern sind, ich hab nach ihnen gerufen â¦ haben Sie Juicy Mouth gesehen?«

»Wer ist Juicy Mouth?«

»Angeblich mein Leibwächter. Mann, ich muss aufs Klo.«

Chris trat zu ihm und musterte die Unterkante des Sessels. »Was hat die Frau am Telefon gesagt?«

»Es war das Miststück, das mich angeblich liebt.«

»Was hat sie gesagt?«

»Dass ich in die Luft fliege, wenn ich aufstehe.«

»Das ist alles?«

»Ob das alles ist? Mann, das ist endgültig, das ist alles, was es noch gibt, sonst nichts mehr.«

»Aha, und glauben Sie ihr?«, fragte Chris.

»Du Arschloch, erwartest du etwa, dass ich aufstehe und es ausprobiere?«

Chris trug einen beigen Tweedmantel, einen alten mit ausgebeulten Taschen. Er holte eine Mini-Mag-Taschenlampe aus der linken Seitentasche, legte sich flach auf den Boden und richtete den Lichtstrahl auf den zehn Zentimeter tiefen Raum zwischen Sessel und Boden. Da war nichts. Er richtete sich auf die Knie auf, legte die Taschenlampe auf den Boden, holte ein rostfreies Spider-Co-Taschenmesser aus der rechten Seitentasche und klappte die kurze Klinge mit einer schnellen, geübten Bewegung der rechten Hand auf.

»He«, sagte Booker und grub sich tiefer in den Sessel.

»Legen Sie sich was über«, sagte Chris. »Ich will Ihnen nicht aus Versehen was abschneiden.«

»Mann, passen Sie ja auf«, sagte Booker und nahm die Arme von den Sessellehnen, um den Bademantel zwischen seinen nackten Beinen bis zum Zwickel zusammenzuraffen.

»Fühlen Sie irgendwas unter sich?«

»Als ich mich setzte, fühlte es sich â¦ na ja, anders an.«

Chris schlitzte den Polster des Sessels auf, zog die Ecken auseinander und sah hinein. »Hmmmmm«, sagte er.

»Was meinen Sie, hmmmmm«, sagte Booker. »Sparen Sie sich Ihr Hmmmmmm. Verdammt, was ist da drin?«

Chris sah zu Booker auf. »Zehn Stangen Dynamit«, sagte er.

Booker umklammerte wieder die Lehnen, und sein Oberkörper ruckte steif hoch. »Holen Sie die Scheiße da raus, Mann«, sagte er zu Chris, »holen Sie sie raus, holen Sie sie raus!«

»Irgendjemand mag Sie nicht, Booker«, sagte Chris. »Zwei Stangen hätten vollauf gereicht.«

»Holen Sie diese Scheiße jetzt endlich raus?«, sagte Booker. »Machen Sie schon.«

Chris kauerte sich auf die Fersen und sah zu Booker hoch. »Ich fürchte, wir haben da ein Problem.«

»Was für ein Problem? Wovon reden Sie?«

»Na ja, der größte Teil der Schaumfüllung wurde herausgenommen. Und jetzt liegt etwas auf dem Dynamit, das ganz nach einer ziemlich dünnen, leicht brennbaren Gummifolie aussieht.«

»Nun ziehen Sie die Scheiße doch raus, Mann. Kapieren Sie nicht? Sie sollen sie rausziehen!«

»Ja, aber ich sehe den Zünder nicht. Er muss im hinteren Teil sein, da, wo man den Reißverschluss des Kissens öffnen kann.«

»Dann öffnen Sie das verdammte Ding.«

»Das kann ich nicht, Sie sitzen drauf. Es ist wahrscheinlich ein beidseitig funktionierender Druckzünder oder so. Ich kann s nicht genau sagen, aber ich vermute es.«

»Sie vermuten es?«, sagte Booker. »Sie meinen, Sie wissen nicht genau, was Sie zu tun haben.«

»Es gibt alle möglichen Arten von Zündern«, sagte Chris. »Ich muss ihn sehen, erst dann kann ich sagen, was für einer es ist â¦ und ob ich ihn entschärfen kann oder nicht. Verstehen Sie?«

»Jetzt warten Sie mal. Haben Sie gesagt, ob Sie ihn entschärfen können?«

»Und ich komme nur an ihn ran«, sagte Chris, »wenn ich die Lehne des Sessels aufschneide.«

»Dann schneiden Sie sie gefälligst auf! Der Sessel ist mir scheißegal.«

»Tja, wenn wir die Lehne aufschneiden â¦ all diese schwere Holzwolle und die Federn â¦« Chris hielt inne. »Ich weiß nicht«, sagte er und schüttelte den Kopf.

»Hören Sie, Sie Arschloch«, sagte Booker. »Holen Sie diese Scheiße unter mir weg. Schneiden Sie den Sessel auf, machen Sie, was Sie wollen, aber holen Sie sie unter mir weg.«

»Andererseits«, sagte Chris, »ist es vielleicht gar keine Bombe. Vielleicht ist nur Dynamit da drinnen. Verstehen Sie, um Ihnen Angst zu machen, damit Sie nicht aus der Reihe...
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Autor

Elmore Leonard, geboren 1925 in New Orleans, begann Ende der sechziger Jahre mit dem Schreiben und verfasste in seiner beispiellosen Karriere über vierzig Bücher, von denen viele sehr erfolgreich verfilmt wurden, darunter Schnappt Shorty mit John Travolta und Danny DeVito. Zahlreiche seiner Bücher gelten als moderne Klassiker. Für das Genre eher untypisch: In Leonards Krimis stehen selten Polizisten oder Privatdetektive im Mittelpunkt des Geschehens, auch die eigentliche Ermittlungsarbeit interessierte ihn kaum. Vielmehr sind es der schnoddrige Ton und die liebevoll gezeichneten Figuren, die den Reiz seiner Romane ausmachen. Elmore Leonard starb 2013 in Detroit.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt