Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
691 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2022
Drei Frauen, die für ihr Leben gerne backen - drei wunderbare Wohlfühlromane im Sammelband »Ein Café zum Verlieben« jetzt als eBook bei dotbooks. Drei warmherzige Romane voller Kuchenduft und Liebe ... Das große Glück ist garantiert nicht zwischen Aktenbergen zu finden! Mutig wagt die Steuerberaterin Alexandra einen Neuanfang in dem kleinen Café ihrer verstorbenen Tante. Aber das liegt mitten im tiefsten Harz, wo jede Eigenart und Schrulle mit Herzblut gepflegt wird - kann das wirklich gut gehen? In ein verschlafenes Dorf verschlägt es auch die Konditorin Helene, die nach einem Beziehungsdebakel alles an den Nagel hängt, um im Provinz-Café ihrer Eltern auszuhelfen. Vor romantischen Ablenkungen ist sie hier auf jeden Fall sicher ... oder? Von Liebeskummer hat die junge Marie ebenfalls die Nase voll: Statt weiter ihrem Ex nachzuweinen, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, jeden Sonntag eins der magischen Kuchenrezepte ihrer Oma zu backen. Die bringen jedoch allerhand Chaos mit sich! Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der kuschlige Feelgood-Sammelband »Ein Café zum Verlieben« mit den Liebesromanen »Das Café der süßen Wunder« von Jana Seidel, »Die Tortenkönigin« von Stella Conrad und »Der Sonntagskuchen« von Christine Weiner - für alle Fans von Kerstin Garde und Julie Caplin. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Jana Seidel, geboren 1977, war schon immer von zu vielen unterschiedlichen Dingen fasziniert, um sich für einen ?ordentlichen? Beruf zu entscheiden. Im Schreiben fand sie daher den idealen Ausweg aus diesem Dilemma. Nach ihrem Magisterabschluss in Spanischer Literaturwissenschaft und Öffentlichem Recht arbeitete sie einige Jahre als Redakteurin. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin glücklich zwischen Fiktion und Wirklichkeit - und als echte Lokalpatriotin mit Mann und Sohn im schönen Hamburg. Jana Seidel veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane »Ein Cottage zum Verlieben«, »Das Restaurant der süßen Träume« und »Das Café der süßen Wunder«. Letzterer ist auch im Sammelband »Ein Café zum Verlieben« erhältlich.
mehr

Produkt

KlappentextDrei Frauen, die für ihr Leben gerne backen - drei wunderbare Wohlfühlromane im Sammelband »Ein Café zum Verlieben« jetzt als eBook bei dotbooks. Drei warmherzige Romane voller Kuchenduft und Liebe ... Das große Glück ist garantiert nicht zwischen Aktenbergen zu finden! Mutig wagt die Steuerberaterin Alexandra einen Neuanfang in dem kleinen Café ihrer verstorbenen Tante. Aber das liegt mitten im tiefsten Harz, wo jede Eigenart und Schrulle mit Herzblut gepflegt wird - kann das wirklich gut gehen? In ein verschlafenes Dorf verschlägt es auch die Konditorin Helene, die nach einem Beziehungsdebakel alles an den Nagel hängt, um im Provinz-Café ihrer Eltern auszuhelfen. Vor romantischen Ablenkungen ist sie hier auf jeden Fall sicher ... oder? Von Liebeskummer hat die junge Marie ebenfalls die Nase voll: Statt weiter ihrem Ex nachzuweinen, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, jeden Sonntag eins der magischen Kuchenrezepte ihrer Oma zu backen. Die bringen jedoch allerhand Chaos mit sich! Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der kuschlige Feelgood-Sammelband »Ein Café zum Verlieben« mit den Liebesromanen »Das Café der süßen Wunder« von Jana Seidel, »Die Tortenkönigin« von Stella Conrad und »Der Sonntagskuchen« von Christine Weiner - für alle Fans von Kerstin Garde und Julie Caplin. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Jana Seidel, geboren 1977, war schon immer von zu vielen unterschiedlichen Dingen fasziniert, um sich für einen ?ordentlichen? Beruf zu entscheiden. Im Schreiben fand sie daher den idealen Ausweg aus diesem Dilemma. Nach ihrem Magisterabschluss in Spanischer Literaturwissenschaft und Öffentlichem Recht arbeitete sie einige Jahre als Redakteurin. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin glücklich zwischen Fiktion und Wirklichkeit - und als echte Lokalpatriotin mit Mann und Sohn im schönen Hamburg. Jana Seidel veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane »Ein Cottage zum Verlieben«, »Das Restaurant der süßen Träume« und »Das Café der süßen Wunder«. Letzterer ist auch im Sammelband »Ein Café zum Verlieben« erhältlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966557047
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.04.2022
Seiten691 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2141 Kbytes
Artikel-Nr.9094409
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Freitag, 30. August

7 Uhr losfahren

10.30 Uhr Beerdigung.

11.30 Uhr Trauerfeier.

Am Steuer gelingt es mir kaum, mich wach zu halten. Zum Glück sind die Landstraßen Niedersachsens keine große Herausforderung.

In Osterode halte ich an und schalte mein Navi ein, um nicht am Ende an dem laut Karte lächerlich winzigen Heimatdorf meiner Tante vorbeizufahren. Auf die Beschreibung meiner Mutter »An den Teufelsbädern vorbei noch ungefähr zwei Kilometer geradeaus« möchte ich mich lieber nicht verlassen. Viel los ist hier nicht. Kaum ein Mensch ist auf den kleinen Straßen vor den Fachwerkhäusern zu sehen. Der Morgennebel hat sich noch nicht verzogen. Er verzerrt die Konturen der Bäume am Straßenrand, so dass sie ganz unheimlich aussehen. Auf einem kleinen Berg sieht man die Umrisse einer zerfallenen Ruine auftauchen und wieder im Dunst verschwinden. Kurz hinter Osterode passiere ich die Teufelsbäder, von denen meine Mutter gesprochen hat. Kein Wunder, dass die Menschen hier schaurige Geschichten erfinden. Im Tal liegen mehrere Gewässer umgeben von dichtem Schilf, um das die dichten Schwaben wabern. Doch ich muss zugeben, dass die hügelige Landschaft mit den kleinen Orten, ihren Türmen und Kirchturmspitzen etwas hat. Die höchste Erhebung in der Nähe Hamburgs liegt in den Harburger Bergen. Wobei der Name eine dreiste Übertreibung ist. Der höchste Punkt ist dort kaum 150 Meter hoch.

Der Friedhof liegt noch vor dem Dorf. Ich lasse den Wagen einfach am Straßenrand stehen, zwischen unzähligen anderen Autos. Vor der Trauerkapelle hat sich ein Massenauflauf gebildet. Sind die alle wegen meiner Tante da? Ich finde meine Mutter schließlich in der Trauerkapelle. Sie hat sich in die erste Reihe gesetzt, so dass sie vielleicht noch nicht gemerkt hat, dass die Menschen hinter ihr sie alle anstarren. Ich husche unauffällig zu ihr und fühle mich wie ein Eindringling bei einer intimen Feier. Nach einem kurzen Luftkuss zur Begrüßung setze ich mich neben meine Mutter. Dass wir eigentlich die nächsten Angehörigen sind, ändert nichts an meinem Gefühl, hier nichts verloren zu haben. Schicksalsergeben lausche ich der furchtbar rührseligen Rede über einen Menschen, den ich kaum kannte. Meine Tante muss sehr beliebt gewesen sein, denn die kleine Kapelle platzt aus allen Nähten. Zu meiner Linken schnieft eine ältere Frau schüchtern, aber beharrlich, während ich höflich die Lippen bewege, als würde ich die Lieder kennen und mitsingen. Zu meiner Rechten bewahrt meine Mutter die Haltung. Ob sie sich sonderlich darum bemühen muss, weiß ich nicht, weil sie oft schwer zu durchschauen ist. Ihre Schultern beben ganz leicht und aus den Augenwinkeln tupft sie elegant ein paar Tränen, die ich gar nicht gesehen habe. Wir versuchen uns immer angemessen zu verhalten - und angemessen ist wohl weder haltloses Schluchzen noch vollständige Ungerührtheit.

Ganz und gar nicht angemessen kommt mir hingegen die Kleidung der anderen Trauergäste vor. Ich hätte ein Meer aus schwarzem Chiffon erwartet. Doch diese Zusammenstellung gefährdet schon beinahe das Augenlicht, so kunterbunt ist sie. Von einem Mädchen kann ich meinen Blick gar nicht abwenden. In ihrem wallenden, hennaroten Haar trägt sie lilafarbene Orchideen, die nicht mal nach Plastik aussehen. Durch einen leichten Tränenschleier wirkt ihr Blick so sanft, dass sie mich an eine verträumte Meerjungfrau erinnert, die aus Versehen einen ganz unpassenden Ort für ihren Landgang gewählt hat. Die Illusion währt, bis in ihren Mundwinkeln ein keckes Lächeln aufblitzt, während sie mir zuzwinkert. Schnell schaue ich weg.

Nachdem die üblichen Riten überstanden sind und wir jeder eine Handvoll Erde auf den Sarg geworfen haben, verlassen alle den Friedhof und steuern Effies Zuhause an. Zumindest hat sich der Nebel verzogen. Es ist kein Wölkchen am Himmel zu sehen, dafür ist es schlagartig brüllend heiß. Ob ich mich wohl an irgendetwas erinnern werde? Obwohl ich weiß, dass ich in den ersten Jahren meiner Kindheit jeden Sommer hier verbracht habe, finde ich in meinem Kopf kein einziges passendes Bild. Das Haus zu sehen entpuppt sich deshalb als unerwarteter Schock. Nicht weil ich es erkenne, zucke ich zusammen, sondern weil es meinen Puls völlig ohne Grund höher schlagen lässt. Ich kann nicht erklären, was mich zu diesem lang gezogenen weißen Häuschen mit dem schon etwas angegriffenen Schindeldach hinzieht. Wenn Lars und ich mal in so etwas wie wilden Zukunftsfantasien geschwelgt haben, schwebte uns eine schicke, topmoderne Wohnung direkt an der Alster vor - der gemauerte Beweis, dass man es geschafft hat. Dieses alte Häuschen wäre Lars' Albtraum, eigentlich müsste es auch meiner sein, und schließlich ist es auch der meiner Mutter.

»Natürlich werde ich das Erbe ausschlagen«, murmelt sie unwillig und schaut schaudernd auf das Bauwerk. »Und ich rate dir, das Gleiche zu tun, wenn sie danach an dich herantreten. Ein Verkauf wird dir nie so viel einbringen, wie die notwendige Instandsetzung kostet.«

»Natürlich«, murmele ich reflexartig.

Noch keine Sekunde habe ich daran gedacht, dass der Tod meiner Tante Folgen für mich haben könnte. Dabei ist es doch klar, dass meine Mutter als einzige Verwandte das Haus erbt. Und wenn sie ablehnt, geht es an mich. Verrückt.

Allein die vage Möglichkeit, Besitzerin eines Hauses zu werden, lässt mich das Objekt mit ganz anderen Augen betrachten. Ich versuche, das warme Pulsieren in meinen Adern zu ignorieren und einfach nur den Wert und die damit verbundenen Möglichkeiten einzuschätzen. Der große, angebaute Wintergarten, in dem der Tresen und die Tische des Cafés untergebracht sind, ist ein Traum. Unter Palmen und anderen exotischen Pflanzen, die ich nicht kenne, sind mehrere Sitzgelegenheiten für die Gäste untergebracht. Davor liegt eine hölzerne Veranda, auf der noch mehr der weißen, filigran verschnörkelten Tische und Stühle stehen. Mich wundert, dass meine Mutter nicht zumindest das finanzielle Potenzial sieht. Denn anders als sie behauptet, ist hier der Lack noch lange nicht ab. Am Haupthaus bröckelt hier und da ein wenig der Putz, und richtig viele Gäste bekommt man nur im Sommer unter, wenn die Veranda zu gebrauchen ist, aber ich sehe keine dramatischen Mängel. Und selbst die würden durch den liebevoll angelegten Garten ausgeglichen.

Von der Auffahrt aus führt ein Spalier aus verschiedenfarbigen Rosen zu einer runden Sandfläche, auf der sich jeweils zwei charmant verwitterte Gartenbänke gegenüberstehen. Von hier gehen zwei Wege ab, von denen einer auf die Veranda führt, der andere in ein winziges Buchsbaum-Labyrinth. Doch Ordnung herrscht nur in diesem Abschnitt. Rundherum wuchert eine verwilderte Wiese mit ein paar verkrüppelten Obstbäumen, die zum Teil abgeerntet, zum Teil von fauligen Kirschen auf dem Boden umgeben sind. Dazu ist Effie wohl nicht mehr gekommen. Seltsam, dass ich ausgerechnet bei diesem Anblick das erste Mal so etwas wie Trauer empfinde. Vielleicht weil die unterbrochene Arbeit der erste greifbare Beleg ist, dass hier tatsächlich jemand gelebt hat und gestorben ist. Jemand, dem all dies hier die Welt bedeutet hat. Der Duft, der in meine Nase steigt, als ich durch den Gang schreite, um auf die Veranda zu kommen, kann nicht nur von den Rosen kommen. Ich schaue auf den Boden und entdecke Lavendel sowie eine kleine cremefarbene Blüte, die nach Lakritze riecht. Schnell drücke ich meine Hand auf den Bauch, um das Knurren meines Magens ein wenig zu dämpfen.

»Was ist das für eine Blume?«, frage ich meine Mutter. Sie schaut mich verdutzt an, fast ein wenig genervt. Ich habe vergessen, dass es in unserer Stadtwohnung nicht einmal Kaktus, Yuccapalme oder Benjamini gab. Diese drei Pflanzen kenne ich zumindest, weil Lars sie in unsere Wohnung gestellt hat. Meine Eltern waren immer zu beschäftigt, um sich um schnöden, dekorativen Schnickschnack zu kümmern.

»Das weiß ich nun wirklich nicht«, lautet so auch ihre Antwort.

»Das ist eine Tagetes«, sagt da eine helle freundliche Stimme hinter mir. Verdutzt sehe ich mich um. Das rotgelockte Mädchen aus der Kirche streckt mir die Hand hin. Ich tippe, dass sie etwa Mitte 20, also ungefähr fünf Jahre jünger ist als ich. Wie langweilig ich in ihren Augen aussehen muss. In dem braven schwarzen Kostüm, mit den glatten aschblonden Haaren, dessen Spitzen in Schulterhöhe akkurat gestutzt sind. Das einzig Auffällige an mir sind die grünen Augen, die von einem Großelternteil stammen müssen. Die Augen meiner Eltern sind blau. Vielleicht hätte ich diesen Vorzug mit schwarzer Wimperntusche betonen sollen.

»Ich bin Carlie«, sagt das Wesen, und ich lasse mir von ihr verdutzt die Hand schütteln.

»Carlie hat sich hier um die Vorbereitungen und die Gästeliste gekümmert«, sagt meine Mutter so würdevoll, dass wohl nur ich aus ihrem Tonfall die Abmahnung an das ungezwungene Mädchen heraushören kann. Doch die leicht gerümpfte Nase, mit der sie ihren Namen ausgesprochen hat, fällt auch Carlie auf. Irritiert zieht sie eine Braue hoch, fährt dann aber munter fort.

»Na ja, ich habe hier immer mal wieder als Aushilfe gearbeitet. Und wir waren Freundinnen, deine Tante und ich. Eine tolle Frau, aber das weißt du ja. Wieso haben wir beide uns denn noch nie getroffen?«, will sie von mir wissen und betrachtet mich neugierig von Kopf bis Fuß.

Auch wenn ich die Ältere und sicher auch die Vernünftigere von uns beiden bin, gelingt es Carlie, mich mit ihrer entwaffnenden Art zu verunsichern. Während ich noch über eine Antwort nachdenke, kommt meine Mutter mir zuvor. »Es hat sich einfach nie ergeben. Wir wohnen ziemlich weit weg und hatten immer zu viel zu tun. Unsere Berufe sind sehr fordernd. Äußerst...
mehr

Autor