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Die Bourne Evolution

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am15.03.2023
Jason Bourne ist zurück - und wird als Mörder gejagt.
Sie war die große Hoffnung der amerikanischen Demokraten. Schlagfertig, klug und progressiv. Doch dann wird die junge Kongressabgeordnete Sofia Ortiz bei einem Überfall auf eine Veranstaltung in New York mit mehreren Schüssen getötet. Dringend tatverdächtigt ist ausgerechnet jener Mann, der bis vor Kurzem als Killer im Auftrag der Regierung stand. Sein Name ist Jason Bourne und er ist auf der Flucht. Einzig die Journalistin Abbey Laurent glaubt an seine Unschuld und beschließt, ihm zu helfen. Doch Bournes Feinde kennen keine Skrupel. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt ...

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextJason Bourne ist zurück - und wird als Mörder gejagt.
Sie war die große Hoffnung der amerikanischen Demokraten. Schlagfertig, klug und progressiv. Doch dann wird die junge Kongressabgeordnete Sofia Ortiz bei einem Überfall auf eine Veranstaltung in New York mit mehreren Schüssen getötet. Dringend tatverdächtigt ist ausgerechnet jener Mann, der bis vor Kurzem als Killer im Auftrag der Regierung stand. Sein Name ist Jason Bourne und er ist auf der Flucht. Einzig die Journalistin Abbey Laurent glaubt an seine Unschuld und beschließt, ihm zu helfen. Doch Bournes Feinde kennen keine Skrupel. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt ...

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641279264
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.03.2023
Reihen-Nr.15
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2397 Kbytes
Artikel-Nr.9098884
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Der Mann in Schwarz hob das Fernglas und beobachtete die verregnete Promenade. Die Bänke entlang der hoch gelegenen Dufferin-Terrasse, die die Unterstadt und den Sankt-Lorenz-Strom überragte, waren leer. Seine Kontaktperson war noch nicht da, doch das hatte er auch nicht erwartet. Es war erst Viertel nach neun, und er hatte das Treffen für Punkt zehn Uhr vereinbart. Die Zeit bis dahin benötigte er, um den Treffpunkt zu checken und nach einer eventuellen Falle Ausschau zu halten.

Er hatte den Wagen beim Hafen geparkt und war dann mit der Standseilbahn zur Oberstadt hochgefahren. Nun stand er wie ein Unsichtbarer in der Dunkelheit, hinter einer Steinmauer auf dem Hügel der Zitadelle. Im strömenden Regen verschwammen die nächtlichen Lichter von Québec. Der kalte Wind schüttelte die winterlich kahlen Bäume und übertönte mit seinem Heulen die Geräusche der Stadt. Vor ihm erhob sich das Hotel Château Frontenac wie ein mittelalterliches Schloss. Unter ihm glitzerte die Lichterkette der Unterstadt am dunklen Band des Flusses. An der Aussichtspromenade waren historische Kanonen aufgereiht, die auf das Wasser hinaus gerichtet waren, als wäre mit einem erneuten Angriff amerikanischer Invasoren zu rechnen.

Die Kanonen logen nicht.

Die Amerikaner waren hier irgendwo und suchten nach ihm.

Wo versteckt ihr euch?

Er wartete geduldig, ohne sich zu rühren, obwohl ihm Kälte, Regen und Wind zusetzten. Er hatte gelernt, solche äußeren Faktoren zu ignorieren. Wieder hob er das Fernglas und suchte jedes Fenster und jeden Türeingang ab, jeden dunklen Winkel, in dem sich jemand verborgen halten konnte. Selbst die erfahrensten Profis machten Fehler. Das Aufflammen eines Streichholzes beim Anzünden einer Zigarette. Die kaum merkliche Bewegung eines Vorhangs. Ein Fußabdruck im Schlamm. Als er alles gecheckt hatte, fing er wieder von vorn an. Dann noch einmal.

Allmählich begann er sich sicher zu fühlen.

Dann schrie jemand.

Er spannte sich an, doch es war ein vergnügter Schrei, voll jugendlicher Unbeschwertheit. Zwei junge Leute rannten Hand in Hand die regennasse Promenade entlang. Sie fanden Unterschlupf unter einem Vordach und küssten sich leidenschaftlich. Er zoomte ihre Gesichter heran - sie waren Mitte zwanzig und attraktiv. Die nassen Haare der Frau - pink und blond - klebten ihr im Gesicht. Sie hatte die schlanke, athletische Statur einer Läuferin und trug hautenge Leggings. Der junge Mann war etwas größer, hatte schwarze Haare und eine lange Narbe auf der Wange.

Er versuchte sie einzuschätzen.

Nur zwei harmlose Touristen?

Oder zwei Killer?

Die Wahrheit lag meistens in den Augen. Er achtete darauf, ob einer der beiden sich dadurch verriet, dass er oder sie einen heimlichen Blick auf die Umgebung riskierte, doch es war nicht das kleinste verräterische Zeichen zu erkennen. Falls die beiden ihm etwas vorspielten, machten sie ihre Sache unglaublich gut. Nach einigen Küssen gingen sie wieder in den Regen hinaus. Sie schauten einander mit einem begehrenden Lächeln an, wie Liebende es zu tun pflegten. Sie gingen nach Norden, in die Richtung des Hotels.

In diesem Augenblick sah er seine Kontaktperson auf der Promenade. Sie war früh dran. Der strömende Regen schien ihr nichts auszumachen, als sie mit einer großen Ledertasche an der Schulter die Stufen vom Governor´s Park hinunterstieg. Sie erreichte den Fußweg genau in dem Moment, als die beiden jungen Leute vorbeigingen. Zufall? Sein Misstrauen war aufs Neue geweckt. Er konnte es sich nur zu gut vorstellen: eine Pistole in der Hand des jungen Mannes mit der Narbe. Ein Schuss - keine Chance, zu entkommen -, und seine Kontaktperson sackte mit einer Kugel in der Kehle zu Boden. Er riss seine Waffe aus der Jackentasche und machte sich bereit, von der Zitadelle hinunterzusprinten, obwohl er viel zu weit weg war, um das Schlimmste zu verhindern.

Doch er irrte sich.

Die jungen Leute winkten der Frau zu. Sie lächelte zurück. Drei Leute, die einander zufällig begegneten und sich vom Regen nichts anhaben ließen. Kein Hinterhalt, keine tödlichen Schüsse. Er beobachtete, wie die jungen Leute ihren Weg zum Château Frontenac fortsetzten und seine Kontaktperson den Weg zu dem Pavillon überquerte, wo sie sich treffen wollten. Sie holte ihr Mobiltelefon aus der Handtasche, um nach der Uhrzeit zu sehen. Dann schaute sie zur Zitadelle in seine Richtung, die Hände in die Hüften gestemmt. Er wusste, dass sie ihn nicht sehen konnte, doch sie schien zu spüren, dass sie beobachtet wurde.

Er musterte sie eingehend durch sein Fernglas.

Die Journalistin Abbey Laurent war zweiunddreißig, mittelgroß und sehr schlank. Über einem weißen T-Shirt trug sie eine Jeansjacke, die bis zur Taille reichte, dazu eine waldgrüne Cargohose und schwarze, wadenhohe Stiefel. Ihre dunkelrot gefärbten Haare fielen ihr in nassen Strähnen auf die Schultern und in die Stirn. Ihr Mund war zu einem neugierigen Lächeln gekrümmt, als genieße sie die Aufregung des nächtlichen Treffens. Ihren klugen dunklen Augen schien nichts zu entgehen.

Sie drückte ein paar Tasten auf ihrem Mobiltelefon. Im nächsten Augenblick summte sein eigenes Handy. Sie hatte ihm eine Nachricht geschickt.

Ich bin hier, Mystery Man.

Er erlaubte sich ein angespanntes Lächeln. Er mochte diese Frau. Aber mögen und vertrauen waren zwei Paar Schuhe.

Er ließ sie warten, ohne auf ihre Nachricht zu antworten. Stattdessen suchte er die Umgebung ein weiteres Mal mit dem Feldstecher ab. Sie waren allein. Das junge Paar war längst verschwunden. Er konnte nicht das kleinste Anzeichen erkennen, dass die Frau beobachtet wurde - dennoch wartete er ab und ließ den vereinbarten Zeitpunkt verstreichen. Zehn Uhr. Zehn Uhr fünfzehn. Halb elf. Sie schickte weitere Nachrichten, die ihre wachsende Ungeduld ausdrückten.

Hey, wo bleiben Sie?

Wir hatten zehn Uhr gesagt.

Ich bin klatschnass, und jetzt kommen Sie nicht?

Ich warte sicher nicht ewig.

Und wirklich. Um zehn Uhr vierzig sah er, wie ihre Lippen ein lautes Schimpfwort formten. Sie stapfte aus dem Pavillon in den Regen hinaus, vorbei an den Kanonen und durch das nasse Gras des Parks beim Château Frontenac. Als sie aus seinem Blickfeld verschwand, wurde er aktiv. Er schob die Pistole in die Jackentasche und stieg zum Fuß des Zitadellenhügels hinab, wo die alten Steinhäuser von Québec einander an schmalen, hügeligen Straßen gegenüberstanden. Er lief die Rue des Grisons hinunter, blieb einen Block weiter stehen und wartete im Eingang eines kleinen Gästehauses, wo ihn niemand sehen konnte.

Am Ende der Straße sah er die rothaarige Journalistin die Kreuzung überqueren. Sie ging zielstrebig, ohne sich umzudrehen, ohne jede Sorge, dass ihr jemand folgen könnte. Er lief zur nächsten Ecke weiter und sah sie auf den gepflasterten Weg des Parc du Cavalier-du-Moulin einbiegen. In schnellem Lauf folgte er ihr. Sie war noch einen halben Block vor ihm und schien nicht zu merken, dass er allmählich zu ihr aufschloss.

So hatte er es in seiner Ausbildung gelernt: Lass den Zeitpunkt des Treffens verstreichen, damit ein eventueller Beobachter denkt, das Treffen wäre geplatzt. Dann fang die Kontaktperson in einiger Entfernung vom vereinbarten Ort ab, sodass das Treffen unter sicheren Voraussetzungen zustande kommen kann.

Das Problem war, dass die Leute, die ihn einst ausgebildet hatten, nun hinter ihm her waren.

Sie wussten genau, wie er vorging.

Als er zu dem Park rannte, in dem Abbey Laurent verschwunden war, fiel ihm auf, dass die Straßenlaterne vor ihm ausgefallen war. Sein Instinkt schlug Alarm, doch es war zu spät, um jetzt noch umzukehren. Zehn Meter vor ihm tauchte ein Mann aus dem Dunkel auf. Es war der junge Mann mit der Narbe, eine Beretta mit Schalldämpfer in der Hand.

Er hatte keine Zeit mehr, um selbst zur Waffe zu greifen. Instinktiv warf er sich zur Seite, rollte sich auf dem nassen Boden ab und stieß gegen die Ziegelwand des nächsten Gebäudes. Das gedämpfte Pop der Beretta und das peitschende Geräusch der Kugeln auf dem Asphalt verfolgten ihn, als er aufsprang, tief geduckt weiterlief und sich hinter einen blauen Kastenwagen warf, der am Weg parkte.

Das Fahrzeug bot ausreichend Deckung, während er seine Pistole zog. Regenwasser rann ihm übers Gesicht, plätscherte den Rinnstein entlang, flutete die Straße. Es war stockdunkel. Er sah und hörte nichts. Langsam kroch er hinter dem Wagen hervor. Als er die Straße erreichte, drückte er dreimal kurz nacheinander ab. Der Mann mit der Narbe war da. Eine Kugel traf seinen Waffenarm, er feuerte wild zurück. Blutend duckte sich der junge Killer hinter die andere Seite des Kastenwagens.

Ihm blieben nur wenige Sekunden. Er wusste genau, was er zu tun hatte.

Schnell weg! Zum Auto!

Québec war ein Fehler gewesen. Sein Treffen mit Abbey Laurent war eine Falle.

Er wich zurück, die Pistole auf den Kastenwagen gerichtet. Gleich hinter ihm ging es in eine Gasse, durch die er fliehen konnte. Er blinzelte sich den Regen aus den Augen. Der Wind pfiff zwischen den Häusern hindurch und hallte in seinem Kopf wider. Seine Sinne waren ganz auf den Wagen fokussiert, während er darauf wartete, dass der Narbige eine weitere Salve abfeuerte. Erst in der allerletzten Sekunde spürte er die neue Gefahr hinter sich.

Die junge Frau mit den pink-blonden Haaren sprang aus der Gasse hervor und griff mit einem langen Messer an. Er wich gerade noch rechtzeitig aus, um...

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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.