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New Year's Kiss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am29.09.2022Auflage
Ein luftig-leichter Winterschmöker für kuschelige Lesestunden O du fröhliche? Von wegen! Die 16-jährige Tess muss die Tage nach Weihnachten im Hotel ihrer Großmutter verbringen. Und die will ihrer Enkelin genau vorschreiben, wie sie die Ferien verbringen soll. Doch Tess hat andere Pläne: endlich die Dinge zu tun, die sie schon immer machen wollte. Karaoke singen, Sushi essen, knutschen - insgesamt zehn Punkte bis zum Jahresende. Ermutigt wird sie dabei von Christopher, ihrer Urlaubsbekanntschaft mit den strahlend grünen Augen. Er führt Tess sachte aus der Komfortzone und verdreht ihr dabei zunehmend den Kopf. Bis ein Geheimnis das Happy End in der Silvesternacht zu verhindern droht ... Ein romantischer Jugendroman mit einer Heldin, die über sich hinauswächst - perfekt für kalte Winterabende!

Lee Matthews ist das Pseudonym einer erfolgreichen YA-Autorin. Sie lebt mit ihrer fabelhaften Familie in New Jersey.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin luftig-leichter Winterschmöker für kuschelige Lesestunden O du fröhliche? Von wegen! Die 16-jährige Tess muss die Tage nach Weihnachten im Hotel ihrer Großmutter verbringen. Und die will ihrer Enkelin genau vorschreiben, wie sie die Ferien verbringen soll. Doch Tess hat andere Pläne: endlich die Dinge zu tun, die sie schon immer machen wollte. Karaoke singen, Sushi essen, knutschen - insgesamt zehn Punkte bis zum Jahresende. Ermutigt wird sie dabei von Christopher, ihrer Urlaubsbekanntschaft mit den strahlend grünen Augen. Er führt Tess sachte aus der Komfortzone und verdreht ihr dabei zunehmend den Kopf. Bis ein Geheimnis das Happy End in der Silvesternacht zu verhindern droht ... Ein romantischer Jugendroman mit einer Heldin, die über sich hinauswächst - perfekt für kalte Winterabende!

Lee Matthews ist das Pseudonym einer erfolgreichen YA-Autorin. Sie lebt mit ihrer fabelhaften Familie in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646935899
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum29.09.2022
AuflageAuflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2817 Kbytes
Artikel-Nr.9117925
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
26. Dezember

»Sieht aus, als hätte ein besoffener Elf hier reingekotzt.«

Ich lachte schnaubend und sah zu meiner Schwester Lauren hinüber, während wir durch die automatischen Glasschiebetüren der Evergreen Lodge traten. Lauren hatte nicht ganz unrecht. Die riesige, dreigeschossige Lobby mit ihren massiven Säulen, freiliegenden Holzbalken und den gigantischen Kronleuchtern (allesamt aus unechtem Hirschgeweih) war immer noch weihnachtlich geschmückt und sorgte für eine absolute Reizüberflutung. Jeder Holzbalken war mit Tannengirlanden und weißen, funkelnden Lichtern behängt. Die Kronleuchter waren mit rot-grün karierten Bändern dekoriert und große Glaskugeln hingen von der Decke. Auf sämtlichen Sofas und Stühlen lagen Kissen mit Weihnachtsmotiven, und überall standen Weihnachtsbäume in allen Größen. In den Ecken, auf den Tresen und auf den niedrigen Beistelltischen. Neben der Empfangstheke ragte sogar ein lebensgroßer Weihnachtsmann auf, der mit einer Hand winkte und in der anderen ein Tablett voller Kekse hielt, während der Soundtrack zu »Der Nussknacker« in zurückhaltender Lautstärke aus verborgenen Surround-Lautsprechern drang.

»Warum muss der Elf besoffen gewesen sein?«, fragte ich.

Lauren verdrehte genervt die Augen. Woran ich mich - seien wir mal ehrlich - inzwischen gewöhnt haben sollte. Aber meine Wangen fingen trotzdem an zu glühen. Lauren war im Grunde ständig von mir genervt. Ich wusste selber nicht, warum ich mir überhaupt immer wieder die Mühe machte. Wenn es auf dieser Welt etwas gab, das mit Sicherheit feststand, dann, dass meine große Schwester und ich nicht den gleichen Sinn für Humor hatten. Oder den gleichen Stil. Von der gleichen Lebenseinstellung ganz zu schweigen. Dennoch ...

»Nein, im Ernst«, sagte ich. »Könnte der Elf nicht einfach die Grippe haben? Oder einen Magen-Darm-Virus?«

»Igitt!« Lauren rümpfte ihr perfektes Näschen. »Das ist so widerlich.«

»Wieso ist Kotzen, wenn man die Grippe hat, widerlicher als Kotzen, wenn man besoffen ist? Kotze ist Kotze.«

»Warum tust du das immer?«, fragte Lauren.

Ich habe keine Ahnung, dachte ich.

»Was tun?«, sagte ich.

»Alles bis ins Kleinste auszuwalzen. Das war nur ein blöder Spruch. Meine Güte, Tess. Entspann dich einfach.«

Lauren stieß einen tiefen, weltmüden Seufzer aus und blickte auf ihr Telefon. Dann tippte sie mit den Daumen eine Nachricht ein und schob es zurück in die Tasche ihrer knallengen Jeans. Als sie wieder hochsah, rief sie »Loretta!« und reckte den Arm in die Luft. Ihr Lächeln sah sogar echt aus, was ziemlich beeindruckend war. Schließlich hatte Lauren während der ganzen Fahrt von dem kleinen Regionalflughafen bis hierher darüber gemeckert, dass unsere Großmutter - die, seit wir sprechen konnten, darauf bestand, dass wir sie »Loretta« nennen - uns keinen Wagen geschickt hatte. Stattdessen hatte man uns hinten in den zwölfsitzigen Evergreen-Lodge-Minibus gepfercht, zusammen mit zehn anderen skibegeisterten Vermont-Urlaubern, die allesamt lauter, vergnügter und sangesfreudiger gewesen waren als wir. »Twelve Days of Christmas« würde jetzt vermutlich bis ans Ende aller Tage in Dauerschleife in meinem Kopf dudeln.

»Mädels!«, rief Loretta, als sie in High Heels und Bleistiftrock auf uns zukam. Ihr eleganter stahlgrauer Bob reflektierte schimmernd das Licht, und ihr Make-up war wie immer absolut makellos - die Wangenknochen betont, die Lippen umrandet, die Wimpern lang und geschwungen. Sie hauchte zuerst Lauren einen Luftkuss zu, danach mir - und hüllte uns dabei in eine Wolke ihres nach Rosen duftenden Parfüms -, dann trat sie einen Schritt zurück, um uns zu betrachten.

Loretta trug eine weiße Seidenbluse, eine Perlenkette und geschmackvolle Diamantohrringe. Sie sah umwerfend aus, wie immer. Ich zupfte an den ausgefransten Bündchen meines Sweatshirts und fragte mich, ob sich meine Freundinnen neben ihren Großmüttern auch so schrecklich altbacken und stillos vorkamen. Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein? Meine andere Großmutter - Nana, die Mutter meiner Mom - war zehn Kilo schwerer als Loretta, trug nie etwas anderes als bunte Baumwollpullis und Jeans und roch nach Apfelkuchen und Arnikasalbe. Sie gab mir das Gefühl, eine Modeikone zu sein.

Ehrlicherweise hatte ich mir heute Morgen auch nicht sonderlich viel Mühe gegeben. Gerade mal einen Tag nach dem schlimmsten Weihnachtsfest aller Zeiten war ich zusammen mit meiner Schwester ins Flugzeug gestiegen, um eine Woche Urlaub im Exil zu verbringen. Wenn je ein Tag nach »Wohlfühlklamotten« geschrien hatte, dann dieser.

»Oh, es ist so schön, euch beide zu sehen«, sagte Loretta. »Wie war eure Reise?«

»Ganz okay«, sagte ich im gleichen Moment, als Lauren »lang« sagte. Das stimmte. Wir waren von Philadelphia nach Boston geflogen, hatten dort über eine Stunde auf dem Flughafen rumgehangen und waren dann in einer winzigen Maschine zum Stowe Airport gelangt, wo uns der musikalische Shuttlebus aufgesammelt hatte. Aber ich war noch nie jemand gewesen, der sich groß beschwerte.

»Na ja, jetzt seid ihr ja hier. Wartet nur, bis ihr all die unglaublichen Events seht, die meine Leute für diese Woche geplant haben. Ihr Mädels werdet eine fabelhafte Zeit haben.«

Lauren sah mich aus dem Augenwinkel an, und ich musste wegschauen, um nicht wieder zu lachen. Es gab immer eine endlose Reihe von »unglaublichen Events«, die in der Evergreen Lodge stattfanden. Die Familie meines Vaters betrieb das Hotel schon seit Generationen, inzwischen mit Loretta als Chefin. Die Lodge war eher ein ganzer Komplex, bestehend aus dem Hauptgebäude samt riesiger Lobby, Veranstaltungsräumen, Restaurants und Coffee Bars, einem Hallenschwimmbad, einem voll ausgestatteten Fitnessstudio und hundert Hotelzimmern. Aber das war noch nicht alles. Zahlreiche Außengebäude beherbergten ein Spa, ein Gewächshaus, ein Bootshaus, eine Hochzeitskapelle, einen Tanzsaal, zwei Dutzend Privathütten und die Little Green Lodge an der Spitze des Skilifts, wo die Leute sich zwischen den Abfahrten ausruhen und heiße Schokolade und Snacks zu sich nehmen konnten. Außerdem gab es Hunderte von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, von denen alle ihr eigenes Spezialgebiet hatten, sei es Rettungsschwimmen, Linedancing oder Lagerfeuergeschichtenerfinden. Loretta kannte sämtliche Mitglieder des Personals mit Namen und behandelte sie, als gehörten sie zur Familie. Das heißt, sie schenkte ihnen gelegentlich ein Lächeln.

Die Evergreen Lodge erinnerte mich an den Film »Dirty Dancing«, den Lauren und ich mit Mom sehen mussten, kaum dass wir zwölf waren. Es war ihr Lieblingsfilm als Kind, und manchmal fragte ich mich, ob er womöglich der Grund dafür gewesen war, warum meine Mutter sich in meinen Vater verliebt hatte. Damals, als sie zum ersten Mal in die Evergreen Lodge gekommen war, hatte sie sich bestimmt ausgemalt, wie Baby und Johnny hier in der Lobby ihre ikonische Hebefigur vollführten, und sich gedacht Das ist es! Das wird mein Happy End! Leider ist die Liebesbeziehung von Mom und Dad nicht ganz so gut verlaufen wie die im Film. Meine Eltern waren gerade dabei, ihre Scheidung über die Bühne zu bringen. Das war auch der Grund, warum Lauren und ich hier waren. Normalerweise kamen wir im Sommer her, weil meine Mutter lieber wanderte als Ski fuhr, aber wir waren auch schon ein paarmal im Februar hier gewesen, damit Lauren und ich Skifahren lernten, was zu den Lieblingsbeschäftigungen meines Vaters zählte. Aber es war das erste Mal, dass ich die Lodge in vollem Festtagsstaat erlebte. Normalerweise liebte ich Weihnachten und hätte dieses gemütliche, fröhliche Ambiente bestimmt genossen. Aber so wie die Dinge gerade standen, war ich einfach nicht in Stimmung.

Die Feiertage waren vorbei, und ich wünschte, das Personal hätte den ganzen Laden bereits entweihnachtet.

Eine vierköpfige Familie mit Skibrettern und Snowboards kam hinter uns durch die Tür, die Eltern lachten und hielten Händchen, mit rot glühenden Gesichtern und vom Wind zerzausten Haaren. Ich verspürte einen Stich ins Herz. Wie konnten Leute glücklich und sorglos herumlaufen, wenn alles zusammenbrach?

»Dann wollen wir euch zwei jetzt mal einquartieren«, sagte Loretta und faltete die Hände. Sie drehte sich auf dem Absatz um und führte uns durch die Eingangshalle. »Ich habe euch eins der größeren Zimmer im dritten Stock reservieren lassen. Es hat einen fantastischen Ausblick auf die Berge und den See - obwohl ich bei all dem, was hier im Resort los ist, nicht damit rechne, dass ihr viel Zeit in eurem Zimmer verbringen werdet.«

»Moment mal. Unser Zimmer?«, sagte Lauren. »Im Sinne von: ein Zimmer?«

»Ja, ich habe diesmal nur eins reserviert«, sagte Loretta und warf uns über die Schulter einen Blick zu, der deutlich machte, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. »Eure Eltern fanden, es würde euch guttun, wenn ihr Zeit zusammen verbringt. Ihr wisst schon, Familienzeit.«

Hitze schoss durch meinen Körper. Unsere Eltern waren solche Heuchler! Genau jetzt, in diesem Moment, waren sie buchstäblich dabei, unsere Familie auseinanderzureißen. Sie hatten uns einen Tag nach Weihnachten weggeschickt, in der ausdrücklichen Absicht, ihre Sachen aufzuteilen, den Kram meines Vaters in Kisten zu verpacken und ihn auszuquartieren. Ihretwegen würde es nie wieder »Familienzeit« geben. Warum also mussten Lauren und ich das Ganze ausbaden?

»Du machst Witze.« Lauren lachte spöttisch. »Weißt du eigentlich, wie...

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