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So long, Marianne - Leonard Cohen und seine große Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.04.20231. Auflage
So long, Marianne 

Hydra, 1960: Der junge Leonard will ein berühmter Schriftsteller werden. Dann lernt er Marianne und ihren Mann kennen und wird Zeuge, wie ihre Ehe zerbricht. Leonard kümmert sich um die tief verletzte Marianne, sie verlieben sich ineinander. Nachdem sein Roman jedoch von der Kritik zerrissen wird, fällt Leonard in eine Depression. Jetzt ist es an Marianne, ihn zu retten: Sie schenkt ihm eine Gitarre und ermutigt Leonard dazu, Songs zu schreiben. Bald feiert er erste Erfolge. Doch kann Marianne ein Leben an der Seite eines Weltstars führen? 

Ein berührender Roman über die unvergleichliche Liebe zwischen Marianne Ihlen und Leonard Cohen und die Geschichte hinter einem seiner berühmtesten Songs


Sylvia Frank ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellerehepaares, das auf der Insel Rügen lebt. Sylvia Vandermeer, geboren 1968, ist habilitierte Betriebswirtschaftlerin. Sie studierte darüber hinaus Biologie, Psychologie und Bildende Kunst. Heute ist sie freiberuflich als Schriftstellerin und Malerin tätig. Frank Meierewert, geboren 1967, ist promovierter Ethnologe und seit 2016 als freier Autor tätig. Bei Rütten & Loening ist ihr Roman »Das Haus der Winde« über die große Schauspielerin Asta Nielsen erschienen, im Aufbau Taschenbuch liegt ihr Roman »Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen« vor. Mehr Informationen unter https://sylviafrank.myportfolio.com/home
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextSo long, Marianne 

Hydra, 1960: Der junge Leonard will ein berühmter Schriftsteller werden. Dann lernt er Marianne und ihren Mann kennen und wird Zeuge, wie ihre Ehe zerbricht. Leonard kümmert sich um die tief verletzte Marianne, sie verlieben sich ineinander. Nachdem sein Roman jedoch von der Kritik zerrissen wird, fällt Leonard in eine Depression. Jetzt ist es an Marianne, ihn zu retten: Sie schenkt ihm eine Gitarre und ermutigt Leonard dazu, Songs zu schreiben. Bald feiert er erste Erfolge. Doch kann Marianne ein Leben an der Seite eines Weltstars führen? 

Ein berührender Roman über die unvergleichliche Liebe zwischen Marianne Ihlen und Leonard Cohen und die Geschichte hinter einem seiner berühmtesten Songs


Sylvia Frank ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellerehepaares, das auf der Insel Rügen lebt. Sylvia Vandermeer, geboren 1968, ist habilitierte Betriebswirtschaftlerin. Sie studierte darüber hinaus Biologie, Psychologie und Bildende Kunst. Heute ist sie freiberuflich als Schriftstellerin und Malerin tätig. Frank Meierewert, geboren 1967, ist promovierter Ethnologe und seit 2016 als freier Autor tätig. Bei Rütten & Loening ist ihr Roman »Das Haus der Winde« über die große Schauspielerin Asta Nielsen erschienen, im Aufbau Taschenbuch liegt ihr Roman »Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen« vor. Mehr Informationen unter https://sylviafrank.myportfolio.com/home
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841230775
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.04.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse763 Kbytes
Artikel-Nr.9142803
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 2


Es war spät.

Marianne hockte mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett im runden Schein der Nachtischlampe und las, als die Türglocke klingelte.

Sie ließ das Buch sinken und lauschte dem schweren Schritt, mit dem ihr Vater den Korridor durchmaß, gefolgt von einem metallischen Klirren, als er schwer atmend die Kette an der Tür entfernte.

»Guten Abend«, vernahm sie die Stimme von Axel, die ungewöhnlich forsch klang. »Ist Marianne da?«, hörte sie ihn ungeduldig fragen.

Marianne klappte rasch das Buch zu, warf es zur Seite und eilte aus dem Zimmer. Sie wusste, dass die Eltern Besuche ihrer Freunde grundsätzlich missbilligten, vor allem das Auftauchen möglicher Verehrer.

Als sie auf den Flur hinaustrat, stürmte Axel an ihrem verdutzt dreinblickenden Vater vorbei in die Wohnung, direkt auf sie zu.

Aufgeregt wedelte er mit einem Magazin.

Marianne erkannte, dass es sich dabei um die »Vinduet« handelte, eine norwegische Literaturzeitschrift, die landesweit erschien.

»Das musst du unbedingt lesen«, verkündete er atemlos und reichte ihr das Heft, wobei er mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf einen bestimmten Artikel tippte. Die Narbe auf dem Handrücken war inzwischen gut verheilt. Nur ein roter Strich, der mit der Zeit verblassen würde, erinnerte noch an den Vorfall in Lasses Küche.

Marianne beugte sich vor und hörte das deutlich vernehmbare Räuspern ihres Vaters als Ausdruck seines Ärgers und bemerkte den schmalen Schatten ihrer Mutter, die aus dem Wohnzimmer getreten war und sie beide abweisend musterte.

Möglichweise war es die offen zur Schau gestellte Ablehnung der Eltern, die Marianne bewog, den Text nicht nur stumm zu überfliegen, sondern laut vorzulesen. »Der Artikel ist von Kjov Egeland, einem der angesehensten Literaturkritiker Norwegens«, begann sie. »Kein norwegischer Jungautor seit Knut Hamsun ist mit größerer Entschlossenheit und Bedeutung des Werkes aufgefallen wie Axel Jensen mit seiner Geschichte vom Ikaros, einem jungen Mann in der Sahara. Das Buch ist ein Geniestreich. Es ist ohne Frage einer der sensationellsten Romane des Jahres. Üppig, inspirierend, talentiert und faszinierend.«

Mariannes Herz klopfte bis zum Hals. Für einen Moment verschwammen die Buchstaben vor ihren Augen.

Sie hörte Axels Atem neben sich, fühlte seine vibrierende Nähe. Unbeirrt hatte er an sein Talent geglaubt. Er, der im Gegensatz zu den meisten Intellektuellen aus bescheidenen Verhältnissen stammte, der die Fleischerlehre im Betrieb seines Vaters abgebrochen hatte. Axel Jensen, der seinen ersten Roman im Eigenverlag herausbrachte und die meisten Exemplare auf dem Hof verbrannte, nachdem sie sich nicht hatten verkaufen lassen.

Axel, der nie aufgab, sich mit Gelegenheitsjobs durchschlug und jeden Tag ein paar Seiten schrieb, getrieben von der Hoffnung und dem Wissen, dass sich sein Traum erfüllen würde.

Und nun war es geschehen.

Marianne gab ihm die Zeitschrift zurück. »Axel, das ist großartig. Das ist dein Durchbruch. Du hast es endlich geschafft!«

Er nickte begeistert. »Nicht wahr! Ein Geniestreich haben sie das Buch genannt.« Auf seinem Gesicht lag eine Zufriedenheit, die sie noch nicht an ihm gesehen hatte.

Sie lächelte glücklich. »Du hast es dir verdient.«

»Das denke ich auch!« Er machte einen schnellen Schritt auf sie zu und gab ihr einen kurzen, aber festen Kuss auf die Lippen. »Du kannst schon anfangen zu packen. Jetzt steht unserer großen Reise nichts mehr im Wege.«

Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte hinaus, an Mariannes Eltern vorbei, auf der Treppe immer zwei Stufen mit einmal nehmend.

Als die Schritte verhallten, schloss der Vater die Tür. Er verharrte einen Moment. Sein Atem ging rasselnd.

»Was für eine Reise?«, fragte er.

»Das ist doch alles Unsinn«, fuhr ihn die Mutter giftig an. Sie machte aus ihrer Abneigung kein Hehl. »Ihr seid nicht einmal verheiratet! Was sollen die Nachbarn denken? Dass unsere Tochter eine Schlampe ist, die mit dem erstbesten Kerl wegläuft? Mit so einem wie diesem? Der ist kein Umgang für unsere Familie. Sieh ihn dir doch nur mal richtig an. Ein Schriftsteller! Einer von diesen Spinnern, die gegen alles sind, was für unsereinen von Wert und Ansehen ist.«

»Aber ...« Marianne versuchte, einen Einwand anzubringen, ballte die Fäuste und richtet sich trotzig auf, doch die Mutter stemmte die Hände in die Seiten.

»Ein Scharlatan ist das, schlag ihn dir am besten gleich aus dem Kopf.«

Sie wandte sich zum Gehen, aber da schien ihr noch etwas einzufallen. »Meine Cousine hat heute angerufen. Du wirst die nächsten zwei Wochen auf ihre Kinder aufpassen. Du willst verreisen? Nimm den Bus dorthin.«

Dann schickte sie Marianne in ihr Zimmer und ging in die Küche.

Marianne blieb stehen und blickte zu ihrem Vater.

Er hatte nicht ein Wort gesagt. Man hörte nur das zischende Geräusch der Heizkörper und seinen Atem.

Silbriges Licht, das durch die braunen Rollos drang, warf einen schwachen Schein in den Flur und die Bilder aus der Vergangenheit blitzten hinter dem Glas auf. Sie wusste, dass eines der Fotos ihren Vater zeigte, wie er in einem dunkelblauen Pullover auf Skiern einen Hügel hinuntersauste. Das war, bevor ihm der größte Teil seiner Lunge entfernt worden war, weil er genauso wie ihr Bruder Tuberkulose bekam. Der Vater hatte seine Arbeit als Anwalt aufgeben müssen und war zum Pflegefall geworden. Voll Bitterkeit fügte sich die Mutter in die unvermeidlichen Lebensbedingungen und suchte sich Arbeit. Auch Marianne hatte eine Stelle als Sekretärin angenommen. Sie musste mit ansehen, wie die Liebe ihrer Eltern verebbte, bis sie nichts mehr aneinanderband als gleichförmige Gewohnheit.

Die Wände schienen auf Marianne zuzukommen.

Sie fühlte plötzlich Hitze in sich aufsteigen, gereizt nestelte sie am Verschluss ihrer Bluse. Sie schluckte und starrte zur Tür. Am liebsten wollte sie losstürzen, in die Küche laufen und ihrer Mutter ins Gesicht schreien, dass sie Axel, über den sie so impertinent und gemein urteilte, überhaupt nicht kannte. Dass sie sich nur von ihren kleinbürgerlichen Vorurteilen und Ängsten leiten ließ, dass sie sich für ihre Eltern schämte, es nicht wagte, sie ihren Freunden vorzustellen.

Ihre Augenbrauen schoben sich zusammen.

Sie wünschte sich ein anderes Leben!

Ihr Leben sollte von Liebe, Sonne, Erotik und einer Unzahl von Abenteuern bestimmt werden.

Und dafür brauchte sie Axel, sie wusste es.

All das wollte Marianne ihrer Mutter sagen. Doch sie stand nur stumm im Halbdunkel des Korridors, von Liebe und Wut überwältigt, auf der verzweifelten Suche nach etwas, das ihr bis zu ihrer unbestimmten Abreise noch Halt gab, ihr noch irgendwie vertraut vorkam. Etwas, das sie nicht benennen konnte und das ihr trotzdem zunehmend entglitt.

Marianne nahm die Straßenbahn.

Das abendliche Oslo, der blassrote Glanz auf den Fassaden der Stadthäuser, die Menschen, die über den Boulevard schlenderten und vor den ausladenden Schaufenstern der Geschäfte stehen blieben, all das nahm sie nicht wahr.

Ihre Gedanken kreisten um Axels geheimnisvollen Anruf.

Sie malte sich aus, wie er gleich schwungvoll die Bahntickets vor ihr ausbreiten würde, zusammen mit einer Straßenkarte, auf der ihre Route akribisch genau eingezeichnet war. Sie hatten sich darauf geeinigt in Deutschland ein Auto zu erwerben, mit dem sie weiterfahren wollten. Axel meinte, die Fahrzeuge seien dort billiger und außerdem in einem besseren Zustand. Immerhin mussten sie mit dem Wagen beinahe ganz Europa durchqueren, um ihr Ziel zu erreichen: Griechenland.

Marianne stieg an der Station aus.

Allein das Wort zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Noch hatten sie sich nicht auf eine der zahlreichen Inseln geeinigt. Axel war sich sicher, dass sie den richtigen Ort rasch finden würden. Die einzige Bedingung war, dass er sich gut zum Schreiben eignete.

Schließlich wurde von Axel ein zweiter Roman mit ähnlicher Brisanz und Öffentlichkeitswirkung erwartet.

An...

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Autor

Sylvia Frank ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellerehepaares, das auf der Insel Rügen lebt. Sylvia Vandermeer, geboren 1968, ist habilitierte Betriebswirtschaftlerin. Sie studierte darüber hinaus Biologie, Psychologie und Bildende Kunst. Heute ist sie freiberuflich als Schriftstellerin und Malerin tätig. Frank Meierewert, geboren 1967, ist promovierter Ethnologe und seit 2016 als freier Autor tätig.
Bei Rütten & Loening ist ihr Roman »Das Haus der Winde« über die große Schauspielerin Asta Nielsen erschienen, im Aufbau Taschenbuch liegt ihr Roman »Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen« vor.
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