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Die Unausweichlichkeit von Liebe - Elisabeth und August Macke

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.03.20231. Auflage
»Du bist mein zweites Ich.« 

1903: Als Elisabeth dem jungen Künstler August Macke begegnet, fragt er sie, ob er sie malen darf, um mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Aus der Freundschaft wächst eine innige, einzigartige Liebe. Elisabeth wird zur Gefährtin, zur Muse eines aufstrebenden Malers. Dann wird sie schwanger, ohne verheiratet zu sein. Ein Skandal! Doch die beiden erweisen sich als unzertrennlich. August steigt zu einem gefeierten Maler auf, der zusammen mit Franz Marc und vielen anderen die Kunst revolutionieren will. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und August wird eingezogen. 

Die Geschichte einer großen Liebe - der Maler August Macke und seine Frau und Muse Elisabeth, von der er mehr als zweihundert Porträts anfertigte


Kea Beier wurde in Kiel geboren. Schon früh entdeckte sie ihr Interesse für die Kunst, das sie quer durch Europa in unzählige Museen führte. Ihr Studium der Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften absolvierte sie in Berlin und Paris. Immer an ihrer Seite: ein Notizbuch, um ihre Erlebnisse festzuhalten. Nach dem Studium sammelte sie berufliche Erfahrungen im internationalen Kunsthandel und an der Hamburger Kunsthalle, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Sie lebt in Berlin.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

Klappentext»Du bist mein zweites Ich.« 

1903: Als Elisabeth dem jungen Künstler August Macke begegnet, fragt er sie, ob er sie malen darf, um mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Aus der Freundschaft wächst eine innige, einzigartige Liebe. Elisabeth wird zur Gefährtin, zur Muse eines aufstrebenden Malers. Dann wird sie schwanger, ohne verheiratet zu sein. Ein Skandal! Doch die beiden erweisen sich als unzertrennlich. August steigt zu einem gefeierten Maler auf, der zusammen mit Franz Marc und vielen anderen die Kunst revolutionieren will. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und August wird eingezogen. 

Die Geschichte einer großen Liebe - der Maler August Macke und seine Frau und Muse Elisabeth, von der er mehr als zweihundert Porträts anfertigte


Kea Beier wurde in Kiel geboren. Schon früh entdeckte sie ihr Interesse für die Kunst, das sie quer durch Europa in unzählige Museen führte. Ihr Studium der Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften absolvierte sie in Berlin und Paris. Immer an ihrer Seite: ein Notizbuch, um ihre Erlebnisse festzuhalten. Nach dem Studium sammelte sie berufliche Erfahrungen im internationalen Kunsthandel und an der Hamburger Kunsthalle, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Sie lebt in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841232069
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.03.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse632 Kbytes
Artikel-Nr.10230832
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Bonn 1903


Mit schnellen Schritten überquerte Elisabeth die Straße am Alten Friedhof und bog um die Ecke in die Meckenheimer Straße ein. Die Luft war noch frisch, aber am wolkenlosen Himmel strahlte bereits die Frühsommersonne und tauchte die Straßenzüge in ein gleißend helles Licht. Es versprach, ein herrlicher Tag zu werden. Elisabeth lockerte mit der einen Hand den Knoten ihres Halstuchs, während sie mit der anderen Hand ihre lederne Schultasche fest umklammert hielt. Sie war viel zu spät dran. Eilig lief sie die Straße hinunter, vorbei an üppigen Fliederbüschen, prächtig blühenden Rhododendren und duftenden Rosenzweigen, die die Vorgärten der Häuser schmückten. Sie hörte das Zwitschern der Meisen, über ihr jagten die Schwalben durch die Luft. Wie gerne hätte sie sich einen Moment Zeit genommen, um diese besondere Stimmung, die sie über den kalten Winter so lange herbeigesehnt hatte, zu genießen. Doch sie musste sich beeilen.

Am Ende der Straße entdeckte sie ihre Freundin Emma, die schon ungeduldig auf sie wartete. Gerade wollte Elisabeth ihr zuwinken, da öffnete sich eine Tür am gegenüberliegenden Haus, und ein schlanker junger Mann mit großem Schlapphut und Büchern unter dem Arm trat heraus. Er überquerte die Straße und kam direkt auf Elisabeth zu. Ein kurzer Blick. Ein leises Lächeln. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Die ohnehin schon geröteten Wangen begannen zu glühen. Unauffällig drosselte sie ihr Tempo und erwiderte seinen stillen Gruß mit einem zaghaften Lächeln. Sie hatte ihn schon ein paar Mal gesehen. Meist trafen sie sich morgens auf dem Weg zur Schule. Aber auch am Nachmittag war er ihr schon einige Male begegnet. Sie konnte nicht sagen, was genau es war, das sie an diesem mysteriösen Unbekannten so faszinierte. Waren es seine strahlenden Augen, mit denen er vorsichtig, aber bestimmt ihre Aufmerksamkeit suchte? Oder sein herzliches Lächeln, das er ihr schenkte, wenn sie ihm einen Blick zuwarf? Sie hatte versucht herauszufinden, wie er hieß, doch niemand wusste es genau. Angeblich war er Franzose und hieß Macké. Auch das weckte ihre Neugier. Zu gerne hätte sie ihn näher kennengelernt. Sie war eigentlich sehr kontaktfreudig. Doch ehe er ihr nicht offiziell durch ihre Eltern oder ihren Bruder vorgestellt worden war, durfte sie ihn nicht einmal grüßen. Es fiel ihr schwer, sich zurückzuhalten. Und sie spürte, dass es ihm ähnlich ging.

»Wer ist dir denn über den Weg gelaufen? Du bist ja ganz blass«, begrüßte Emma sie und hakte sich bei ihr unter.

Elisabeth schmunzelte. Emma war ihre beste Freundin. Eigentlich hatte sie keine Geheimnisse vor ihr. Und doch wollte sie ihre Gefühle dieses Mal nicht preisgeben. Sie kam sich albern vor. Einem Unbekannten schöne Augen zu machen, von dem sie noch nicht einmal den richtigen Namen kannte. Sie konnte ihre Gefühle selbst nicht einschätzen und schwieg lieber. Schnell wechselte sie das Thema.

»Was für ein herrlicher Frühlingsmorgen, nicht wahr?« Sie strahlte ihre Freundin an und zog sie eilig Richtung Schultor. »Schade, dass wir nicht länger draußen bleiben können.«

»Ja, du hast recht. Anstatt des Mathematikunterrichts würde ich jetzt auch viel lieber die Sonne mit dir genießen«, pflichtete Emma ihr bei.

Mathematik lag ihrer Freundin eigentlich sehr. Ganz im Gegensatz zu ihr, die sich mehr für Sprachen und künstlerische Fächer begeistern konnte. Emma liebte zudem die Musik. Sie war bereits eine außerordentlich gute Klavierspielerin, und Elisabeth war sich sicher, dass aus ihr einmal eine berühmte Pianistin werden würde.

»Wir können nach der Schule ein bisschen in den Park gehen«, schlug sie vor. Insgeheim hoffte sie, dort den Unbekannten wiederzusehen.

»Eine sehr gute Idee!« Emma strahlte, und gemeinsam betraten sie eilig das Schulgebäude.

*

»Ich glaube, ich brauche jetzt erst einmal einen Kaffee«, gähnte Emma. Wir können einen Umweg über die Konditorei machen und danach in den Park gehen. Was meinst du?«

Elisabeth spürte, dass sie kaum noch warten konnte. Am liebsten wäre sie sofort in den Park gerannt und hätte nach dem jungen Herrn Macké - oder wie er hieß - Ausschau gehalten. Aber ohne ihre Freundin wollte sie nicht gehen, daher lief sie notgedrungen hinter ihr her vom Mühlheimer Platz in die Münsterstraße und am Martinsbrunnen vorbei, bis sie den großen kopfsteingepflasterten Platz vor dem Bonner Münster erreicht hatten.

»Sieh nur, wie das leuchtet!«, rief Emma gegen das Läuten der Kirchenglocken an.

In der Tat, welche Pracht! Die Mittagssonne ließ das blattgoldüberzogene Wandbild oberhalb des großen Hauptportals der Basilika funkeln und strahlen. Der rötlich gelbe Backsteinbau im romanischen Stil mit seinen zahlreichen Türmen und hellgrauen Dächern war das Wahrzeichen der Stadt. Immer mehr Menschen strömten herbei, um sich zur Mittagsmesse zu versammeln. Es herrschte ein so geschäftiges Treiben, dass Elisabeth den jungen Mann nicht bemerkte, der an der gegenüberliegenden Seite des Münsterplatzes aus einer Straße kam und zielstrebig auf die kleine Konditorei zueilte, die an der südöstlichen Seite des Platzes lag.

»O schau, der junge Herr Macke will wohl auch in die Konditorei«, machte Emma sie auf den geheimnisvollen Unbekannten aufmerksam.

Elisabeths Kopf schnellte herum. Sie erblickte gerade noch seinen großen schwarzen Schlapphut, bevor er hinter der Ladentür verschwand.

Da war es wieder, dieses Kribbeln.

»Wie hast du ihn gerade genannt?«, fragte sie hastig.

»Na, Macke. August Macke. Oder Macké? Ich weiß es nicht genau. Man munkelt, er sei Franzose. So hübsch, wie er aussieht, kann ich mir das gut vorstellen.« Emma kicherte und strebte quer über den Kirchplatz hinüber zu der Konditorei.

Hatte sie gerade richtig gehört? In Elisabeths Ohren rauschte es. Ihr Puls raste. August! Endlich hatte sie einen Namen.

Als sie die Konditorei betraten, schlug ihr der köstliche Duft von frisch gebrühtem Kaffee und süßem Gebäck entgegen. Emma setzte sich an einen Tisch gleich neben der Tür und studierte von hier aus die Auslage des Verkaufstresens. Süße Hörnchen, Waffeln, Krapfen und Kekse türmten sich dort ebenso wie buttrige Cremeschnitten und verführerische Sahnetortenstücke. Schnell hatten sich beide für einen Kaffee und ein Stück Apfelkuchen entschieden.

Elisabeth entdeckte August an einem kleinen runden Tisch im hinteren Teil des Raumes. Er hatte einen Becher dampfenden Kaffee vor sich stehen und einen Zeichenblock in der Hand. Geschickt ließ er den Kohlestift über das Papier gleiten. Sein Kopf hob und senkte sich. Immer wieder hielt er inne, betrachtete zuerst die Zeichnung, dann den Tresen mit der Auslage, zeichnete weiter. Er hatte sie noch nicht bemerkt.

Eilig senkte Elisabeth ihren Kopf. Nicht auszudenken, was wäre, wenn sich ihre Blicke hier träfen. Sie würde knallrot anlaufen wie eine Tomate. Und mit den Heimlichkeiten wäre es schlagartig vorbei. Emma besaß in solchen Angelegenheiten besonders feine Antennen.

Bloß nichts anmerken lassen, dachte Elisabeth und trank hastig einen Schluck Kaffee. Um sie herum klapperte Geschirr. Ab und an zog der Rauch eines Zigarillos an ihr vorbei. Und im Rücken spürte sie Augusts Blicke.

*

Mit einem lauten Klirren fiel Elisabeth das Messer aus der Hand. Es schlug einmal auf dem Tellerrand auf, rutschte ab und landete auf dem frisch aufgelegten, blütenweißen Tischtuch. Große Spritzer dunkler Bratensoße verteilten sich neben ihrem Teller.

Ihre Mutter Sophie, die links von ihr saß, zuckte zusammen.

»Entschuldigung«, murmelte Elisabeth und versuchte eilig, die Flecken mit ihrer Stoffserviette zu verdecken. Hatte sie gerade richtig gehört? Ihr Herz begann zu klopfen. Erst langsam, dann immer wilder. Und wieder war da dieses Kribbeln. Hastig trank sie einen Schluck Wasser und versuchte, ihre Erregung, so gut es ging, zu verbergen.

»Du sagst, er möchte dich malen? Wie kommt er denn darauf?«, fragte sie ihren Bruder Walter betont gelassen.

»Na hör mal! Ich bin ein junger, gut aussehender Mann. Das wissen nicht nur die Mädchen.« Er hatte ein schelmisches Grinsen aufgesetzt und zwinkerte ihr zu.

»Und was soll der Spaß kosten?«,...

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Autor

Kea Beier wurde in Kiel geboren. Schon früh entdeckte sie ihr Interesse für die Kunst, das sie quer durch Europa in unzählige Museen führte. Ihr Studium der Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften absolvierte sie in Berlin und Paris. Immer an ihrer Seite: ein Notizbuch, um ihre Erlebnisse festzuhalten. Denn das Schreiben ist seit jeher eine ihrer größten Leidenschaften. Nach dem Studium sammelte sie berufliche Erfahrungen im internationalen Kunsthandel und an der Hamburger Kunsthalle, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Sie lebt in Berlin.
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Beier, Kea