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Mit dir für immer - Max Schmeling und Anny Ondra

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.01.20241. Auflage
Boxweltmeister Max Schmeling riskiert alles für seine Liebe zu Anny Ondra

Max Schmeling mag der »Champion of the World« sein, die erfolgreiche Schauspielerin Anny Ondra von sich zu überzeugen stellt den schüchternen Hünen jedoch vor große Probleme. Als es ihm endlich gelingt, werden die beiden zum Traumpaar der deutschen Öffentlichkeit. Doch der Ruhm birgt seine Schattenseiten: Die NS-Führung will Max für ihre Propaganda inszenieren, und die Versuche, seine jüdischen Freunde zu schützen, bringen Max immer mehr in Gefahr, bis er dann an die Ostfront geschickt wird. Wird Anny ihren Mann je wiedersehen?

Ein so mitreißender wie bewegender Roman über zwei Liebende auf der Suche nach dem Glück in dunklen Zeiten

Mit George Grosz, Bertolt Brecht u. v. a. schillernden Figuren der 1930er Jahre



Jan Steinbach, geboren 1973, ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellers, der auf einem Bauernhof nahe der niederländischen Grenze aufgewachsen ist. Bei Rütten & Loening und im Aufbau Taschenbuch liegen von ihm die Romane »Willems letzte Reise«, »Das Café der kleinen Kostbarkeiten«, »Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten« , »Die Schwestern von Marienfehn« und »Was wir Glück nennen« vor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextBoxweltmeister Max Schmeling riskiert alles für seine Liebe zu Anny Ondra

Max Schmeling mag der »Champion of the World« sein, die erfolgreiche Schauspielerin Anny Ondra von sich zu überzeugen stellt den schüchternen Hünen jedoch vor große Probleme. Als es ihm endlich gelingt, werden die beiden zum Traumpaar der deutschen Öffentlichkeit. Doch der Ruhm birgt seine Schattenseiten: Die NS-Führung will Max für ihre Propaganda inszenieren, und die Versuche, seine jüdischen Freunde zu schützen, bringen Max immer mehr in Gefahr, bis er dann an die Ostfront geschickt wird. Wird Anny ihren Mann je wiedersehen?

Ein so mitreißender wie bewegender Roman über zwei Liebende auf der Suche nach dem Glück in dunklen Zeiten

Mit George Grosz, Bertolt Brecht u. v. a. schillernden Figuren der 1930er Jahre



Jan Steinbach, geboren 1973, ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellers, der auf einem Bauernhof nahe der niederländischen Grenze aufgewachsen ist. Bei Rütten & Loening und im Aufbau Taschenbuch liegen von ihm die Romane »Willems letzte Reise«, »Das Café der kleinen Kostbarkeiten«, »Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten« , »Die Schwestern von Marienfehn« und »Was wir Glück nennen« vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841233257
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.01.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.5
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse509 Kbytes
Artikel-Nr.11543061
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe





Max
Kapitel 1

Zwischen New York und Bremerhaven, Juli 1930


Er hätte vor Glück außer sich sein müssen. Es war das höchste Ziel, das sich ein Boxer stecken konnte: der Titel des Weltmeisters im Schwergewicht, des Champion of the World. Sein größter Traum war in Erfüllung gegangen. Nichts hatte in der internationalen Sportwelt mehr Strahlkraft, kein Sportler wurde mehr vergöttert. Doch jetzt, wo er dieses Ziel erreicht hatte, fühlte sich der Sieg wie eine Niederlage an. Auch Wochen nach dem Kampf war ihm noch immer nicht nach Feiern zumute. Stattdessen musste er sich jeden Tag zwingen, aufzustehen, weiterzumachen und nicht dem Trübsinn zu verfallen.

Umso froher war er gewesen, als sein Aufenthalt in New York endete und er endlich das Schiff betreten konnte, das ihn zurück nach Deutschland bringen sollte. Die Bremen, der modernste Ozeandampfer der Welt, die, angetrieben von riesigen Kesselanlagen und Maschinen, hinaus in den wogenden Atlantik pflügte, unbeirrbar dem alten Kontinent entgegen.

An Bord hatte er viel Zeit zum Nachdenken, und so mischte sich in seine Freude, in sein Heimatland zurückzukehren, bald auch Sorge. Denn nach allem, was passiert war, war er nicht sicher, wie er von der deutschen Öffentlichkeit empfangen werden würde.

Die Weltmeisterschaft. Im Vorfeld hatte alles so vielversprechend begonnen. Der Kampf Max Schmeling gegen Jack Sharkey war wochenlang überall das dominierende Gesprächsthema. Auf den Titelseiten der New Yorker Zeitungen gab es keine anderen Schlagzeilen mehr. Sogar die Berichte über die verheerende Weltwirtschaftskrise waren auf die hinteren Seiten gewichen. Das Duell der Giganten im Schwergewicht stellte alles andere in den Schatten.

Das Trainingscamp war jeden Tag von Reportern belagert gewesen, ebenso das von seinem Konkurrenten Jack Sharkey, und jeder Kommentar, den sie abgaben, jedes Stirnrunzeln, das beobachtet wurde, fand sich in den Zeitungen wieder, begleitet von Mutmaßungen, was es jeweils zu bedeuten habe. Welche Strategien für den Kampf ersonnen wurden und wer sich dadurch möglicherweise einen entscheidenden Vorteil verschaffe.

Am Kampftag selbst war dann ganz New York auf den Beinen. Achtzigtausend Zuschauer passten ins Yankee Stadium, und die Karten waren innerhalb von Minuten vergriffen. Ein Hexenkessel erwartete Max, der in den Ring trat und sich von einer johlenden, brüllenden und dampfenden Menge umgeben fand.

Drei Runden lang hagelten die Schläge vom Titelverteidiger Jack Sharkey, der im Kampf aufs Ganze ging, auf ihn ein. Drei Runden lang tat er alles, um die prasselnden Angriffe zu parieren, während ihm selbst nur wenige, wenn auch unvermutet schlagkräftige Konter gelangen. In der vierten Runde glaubte Max dann, eine Chance zu bekommen. Er hätte schwören können, der Choleriker im Ring, wie Sharkey genannt wurde, zeigte erste Anzeichen von Müdigkeit. Je länger er selbst im Ring blieb, so sein Kalkül, umso größer die Möglichkeit, den Kampf am Ende zu dominieren, mit seiner Ausdauer und dem Durchhaltewillen, für den er berühmt war. Er sah eine realistische Chance, wieder Oberwasser zu bekommen.

Doch kurz vor dem Gong am Ende der vierten Runde änderte sich alles. Keine Strategie hätte sie darauf vorbereiten können. Sharkey, der wild um sich schlug, landete wie aus dem Nichts heraus einen Tiefschlag unterhalb seiner Gürtellinie. Max konnte sich kaum erinnern, was danach geschah. Er ging sofort zu Boden. Kämpfte gegen Schwindel und Bewusstlosigkeit, wurde angezählt, versuchte vergeblich, wieder hochzukommen, bis ihn endlich der Gong erlöste.

Alles war wie im Nebel. Er wusste noch, dass er gepackt und in seine Ecke gezogen wurde. Wie die Massen brüllten und tobten. Er sah Joe, seinen Manager, der auftauchte und wie ein Wasserfall auf ihn einredete. Sah die Punktrichter, die zusammengerufen wurden und sich berieten. Dann der Ringsprecher, der übers Mikrophon verkündete: »Jack Sharkey disqualifiziert. Der Sieger und neue Weltmeister: Max Schmeling!«

Er traute seinen Ohren nicht. Im Stadion brach die Hölle los. Der Lärm brandete durch die Arena, es gab Chaos auf den Rängen, Proteste, Gebrüll, ein furioses Durcheinander. Als hätten sich die Zuschauer in einen einzigen Organismus verwandelt, in ein wildes Tier, das mit der Absicht, alle zu verschlingen, jederzeit in den Boxring springen könne. Und Max, kaum bei Bewusstsein, wurde von seinen Helfern in die Garderobe getragen, wo es noch eine Weile dauern sollte, bis er realisierte, was gerade passiert war: Er war der neue Weltmeister im Schwergewicht.

Während er nun auf der Bremen an der Reling stand und tief in Gedanken versunken auf das wogende Meer hinaussah, ertönte laut eine krähende Stimme hinter ihm.

»Na, Max? Bläst du immer noch Trübsal?«

Es war Joe Jacobs, sein Manager, der gut gelaunt an die Reling trat. Er zwinkerte ironisch, seine obligatorische Zigarre wippte im Mundwinkel, und schob sich den Hut schief auf den Kopf, was ihm ein verwegenes Aussehen verlieh. Die getrübte Stimmung seines Schützlings schien ihm keine allzu großen Sorgen zu bereiten.

»Du bist steinreich geworden. Und rechtmäßiger Weltmeister. Es gibt Schlimmeres, würde ich sagen.«

»Du weißt genau, dass die Sache für mich nicht vorbei ist«, sagte Max düster. »Ich hätte den Titel nicht annehmen dürfen. Das wäre die richtige Entscheidung gewesen.«

»Ach, jetzt hör auf damit. Du bist Weltmeister. So sind nun mal die Regeln. Das kann dir keiner nehmen.«

»Ein schöner Weltmeister bin ich. Der erste in der Geschichte, der seinen Sieg durch Disqualifikation errungen hat.« So was hatte es im Boxen zuvor noch nie gegeben. »Dieser Kampf ist nichts wert, egal, was du sagst.«

Joe nahm die Zigarre, die er nie rauchte und auf der er immer nur herumkaute, ohne sie je anzuzünden, mit großer Geste aus dem Mund und deutete mit der Spitze auf Max.

»Du bist Weltmeister«, verkündete er. »Das ist, was bleibt. Denk besser nicht über den Rest nach.«

»Nein. Was bleibt, ist, dass der Kampf nichts wert war. Das weißt du genau.«

Als Max in seiner Garderobe im Yankee Stadium wieder zur Besinnung gekommen war, hatte er beschlossen, den Titel nicht anzunehmen. Das wäre nur anständig, fand er. So sähe wahrer Sportsgeist aus. Doch in der Kabine hatten alle wie wild auf ihn eingeredet, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sein Trainer, sein Manager und sämtliche Helfer. Mach das nicht, hatten sie gesagt. Nimm den Titel an. Du hast ihn rechtmäßig bekommen. Immer noch benommen von dem Tiefschlag, hatte er sich überreden lassen. Obgleich sein Gefühl ihm sagte, dass er die falsche Entscheidung traf.

»Ich könnte den Titel immer noch zurückgeben.«

»Quatsch. Ich sag dir, was du tust: Du zeigst allen, dass du den Titel verdienst. Du erwirbst dir das Recht, Weltmeister genannt zu werden. Und zwar in jedem Kampf, der von nun an kommt. Du zeigst, dass du den Titel nicht umsonst trägst. Der große Max Schmeling, der schwarze Ulan vom Rhein, eher ein Gott als ein Sterblicher. Beweise den Leuten, dass du Weltmeister bist. Dann wird keiner mehr über den Kampf gegen Sharkey reden.«

Max schüttelte den Kopf. Der schwarze Ulan vom Rhein - diesen Spitznamen hatte Joe ihm für das amerikanische Publikum verpasst. Ein Werbegag, der gut funktioniert hatte auf der anderen Seite des Ozeans. Dass Max aus Hamburg stammte und nicht vom Rhein, war Joe dabei nicht so wichtig gewesen.

»Außerdem«, fügte sein Manager hinzu, »bist du jetzt ein reicher Mann, vergiss das nicht. Das ist nicht zu unterschätzen. Die Kampfbörse war astronomisch hoch.«

»Ja, und um ein Haar hätten wir sie nicht bekommen«, konnte sich Max nicht verkneifen zu erwähnen. »Die New Yorker Boxkommission hat den Sieg immer noch nicht anerkannt.«
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Jan Steinbach, geboren 1973, ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellers, der auf einem Bauernhof nahe der niederländischen Grenze aufgewachsen ist.
Bei Rütten & Loening und im Aufbau Taschenbuch liegen von ihm die Romane »Willems letzte Reise«, »Das Café der kleinen Kostbarkeiten«, »Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten« , »Die Schwestern von Marienfehn« und »Was wir Glück nennen« vor.