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Syltsterne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
288 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am13.07.20222022
Das plötzliche Verschwinden des umjubelten Sternekochs Ralph Börner stellt die Sylter Polizei vor ein Rätsel. Bei der Suche trifft sie auf einen undurchsichtigen Journalisten, während gleichzeitig eine Gruppe junger Umweltaktivisten auf sich aufmerksam macht. Als der Journalist tot in seinem Hotel aufgefunden wird, stellt sich die Frage nach den Hintergründen der Tat. Entgegen aller Versprechungen steckt Landschaftsarchitektin Anna Scarren ihre Nase zu tief in anderer Leute Angelegenheiten und sitzt prompt selber in der Falle.

Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR10,99
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDas plötzliche Verschwinden des umjubelten Sternekochs Ralph Börner stellt die Sylter Polizei vor ein Rätsel. Bei der Suche trifft sie auf einen undurchsichtigen Journalisten, während gleichzeitig eine Gruppe junger Umweltaktivisten auf sich aufmerksam macht. Als der Journalist tot in seinem Hotel aufgefunden wird, stellt sich die Frage nach den Hintergründen der Tat. Entgegen aller Versprechungen steckt Landschaftsarchitektin Anna Scarren ihre Nase zu tief in anderer Leute Angelegenheiten und sitzt prompt selber in der Falle.

Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839272787
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.07.2022
Auflage2022
Reihen-Nr.6
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9224290
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 4

»Moin, Anna! Du willst doch nicht etwa für nachher absagen? Bitte lass mich nicht im Stich!« Die Stimme meiner Freundin klang ungewöhnlich gestresst.

»Hallo, Britta! Nein. Wie kommst du auf die Idee?«

»Entschuldige, ich bin momentan vollends durch den Wind«, räumte sie ein.

»Wegen heute Abend, habe ich recht? Das wäre ich an deiner Stelle auch.«

»Es gibt noch so viel zu tun. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll.«

»Wenn ich dich in irgendeiner Weise unterstützen kann, lass es mich wissen«, bot ich ihr an.

»Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen, aber glücklicherweise bin ich nicht allein. Es geht doch nichts über gutes Personal. Herr Börner ist übrigens gestern Abend überraschend angereist, einen Tag früher, als ursprünglich geplant. Gott sei Dank war sein Zimmer bezugsfertig, sonst hätte ich nicht gewusst, wo ich ihn hätte unterbringen können. Wir haben Hochsaison und sind bis auf das letzte Bett ausgebucht.«

»Wie ist er denn so?« Ich konnte meine Neugierde nicht im Zaum halten, obwohl ich zu der Gruppe Menschen gehörte, die sich normalerweise nicht sonderlich für Personen des öffentlichen Lebens interessierte.

»Seit wann interessierst du dich für Prominente?«, fragte Britta scheinheilig, und ich konnte mir ihr Grinsen bildlich vorstellen.

»Ich habe Ralph Börner neulich in einer Talkshow gesehen, da kam er sehr natürlich rüber, überhaupt nicht arrogant oder abgehoben«, erläuterte ich.

»Das kann ich bestätigen. Darüber hinaus sieht er in natura noch besser aus als im Fernsehen. Ich habe unser weibliches Personal selten so engagiert und zuvorkommend gesehen.« Sie kicherte, bevor sie ernster wurde. »Ich hoffe bloß, bei der Veranstaltung läuft alles einwandfrei. Das wäre ein Desaster erster Güte für unser Haus, schließlich ist das Fernsehen dabei. Wenn da was schiefgeht, gute Nacht. Dann wären wir erledigt.«

»Woran sollte es scheitern? Jan und du seid Profis auf eurem Gebiet. Außerdem eilt sowohl eurem Restaurant als auch dem Hotel ein ausgezeichneter Ruf voraus. Erst recht im Hinblick auf die Neugestaltung des Restaurants. Die Gäste werden begeistert sein. Die Fernsehsendung wird bestimmt aufgezeichnet, oder? Da kann man kleine Missgeschicke im Nachhinein problemlos herausschneiden. Wegen der Presse würde ich mir nicht zu große Sorgen machen, die interessiert sich in erster Linie für Börner«, war ich bemüht, ihre Bedenken aus dem Weg zu räumen.

»Wie so oft im Leben geht ausgerechnet dann etwas schief, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.« Britta stieß einen tiefen Seufzer aus. »Dieser Abend muss ein Erfolg werden, sonst war die harte Arbeit der letzten Wochen umsonst und unser neues Restaurant wird ein riesiger Flop, bevor es überhaupt richtig anlaufen kann.«

»Ach, es wird einschlagen wie eine Bombe! Du wirst sehen, ihr werdet euch vor Reservierungen nicht retten können. Wo bleibt dein unerschütterlicher Optimismus?«, neckte ich sie.

»Die Gäste verzeihen keine Fehler, und die Konkurrenz ist groß. Du weißt selbst, was Neid und Missgunst mit sich bringen können. Negative Erfahrungen werden nun mal gern weitergegeben, und sei es nur aus Schadenfreude, um dem anderen eins auszuwischen. Sieh dir die teilweise vernichtenden Bewertungen im Internet an.«

In dieser Hinsicht musste ich meiner besten Freundin leider recht geben und verzichtete auf einen entsprechenden Widerspruch. »Der Abend wird wunderbar, und alle Gäste werden zufrieden sein, ganz bestimmt. Sollte es wider Erwarten doch an einer Stelle haken, bist du das beste Improvisationstalent, das ich kenne.«

»Nun ist aber gut mit der Lobhudelei, Anna. Ich werde schon ganz rot.« Ich konnte sie lachen hören. »Im Notfall musst du mir helfend unter die Arme greifen.«

»Stets zu Ihren Diensten, Madame!«, witzelte ich.

»Wir freuen uns jedenfalls, dass Nick und du heute Abend dabei seid. Dann fühlt es sich gleich ein bisschen familiärer an.«

»Das Event lassen wir uns unter keinen Umständen entgehen. Wann bietet sich schon die Gelegenheit, einem Sternekoch wie Ralph Börner live und in Farbe auf die Finger schauen zu dürfen. Und dazu im Restaurant der besten Freundin. Bei der Gelegenheit werde ich mir auf jeden Fall sein neues Kochbuch signieren lassen«, fügte ich hinzu.

»Du lieber Himmel! Das sind aber viele Leute«, staunte ich beim Anblick der Menschentraube, als wir den Restauranteingang erreichten. Auf der angrenzenden Rasenfläche hatte sich eine ansehnliche Gruppe vornehmlich weiblicher Personen versammelt. Einige von ihnen hielten Blumen oder kleine Geschenke in der Hand, aufgeregtes Stimmengewirr erfüllte den lauen Sommerabend.

»Man könnte meinen, jeden Augenblick erscheint ein Popstar auf der Bildfläche, aber so ein Hype um einen Koch?« Nick zog verwundert die rechte Augenbraue in die Höhe.

»Du siehst, die Zeiten ändern sich. Vielleicht solltest du die Branche wechseln?«

»Im Leben nicht! Vielen Dank, ich bin sehr zufrieden mit meinem Job.«

Ich musste über seine Äußerung lachen. »Das dachte ich mir.«

»Allerdings sieht die Gruppe dort drüben nicht aus, als wolle sie unserem kochenden Superstar einen herzlichen Empfang bereiten.«

Ich folgte Nicks skeptischem Blick zu einer Handvoll Personen, die etwas abseits der dicht gedrängten Fangemeinde selbst gestaltete Transparente und Schilder in die Luft hielt. Auf einem Pappschild war in dicken schwarzen Lettern »Biolügner« zu lesen, auf einem anderen »Luxus = Klimakiller«. Ihr Protest schien niemanden zu interessieren und ging im allgemeinen Trubel um Ralph Börner unter. Das Gros der Leute nahm ihre Anwesenheit nicht einmal wahr.

»Sind die wegen Börner gekommen?«

»Das weiß ich nicht, Anna. Jedenfalls gehören sie nicht zu seinen Fans, so viel steht fest.«

»Wirst du die Kollegen von der Streife informieren?«, fragte ich.

»Nein, solang sie sich ruhig verhalten, besteht keine Veranlassung. Im Moment tun sie niemandem etwas.«

»Komm, lass uns reingehen, bevor wir am Ende zwischen die Fronten geraten«, entschied ich und griff nach seiner Hand.

»Da seid ihr ja! Wie schön!« Britta eilte mit weit ausgebreiteten Armen auf uns zu, um uns zu begrüßen. Vor lauter Aufregung waren ihre Wangen rosig angehaucht.

»Gut siehst du aus!« Ich unterzog sie einer eingehenden Musterung.

»Danke.«

»Das Restaurant ist kaum wiederzuerkennen«, stellte ich begeistert fest, als ich die überall im Raum aufgestellten Kameras und Scheinwerfer erblickte. »Man könnte meinen, wir stehen inmitten eines professionellen Filmstudios.«

»Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. So komme ich mir wirklich vor. Kommt mit, ich habe ein besonders schönes Plätzchen für euch reserviert. Von dort aus habt ihr alles im Blick.« Sie marschierte mit schnellen Schritten vor uns her, um vor einem geschmackvoll eingedeckten Tisch am Fenster stehenzubleiben. »Bitte, setzt euch! Wie wäre es vorab mit einem Aperitif? Vielleicht einem Prosecco oder etwas anderem? Timmy hat sich für heute Abend bereit erklärt, für die Getränke zu sorgen. Freiwillig«, betonte sie mit einem Augenzwinkern und sah sich suchend nach ihrem Sohn um. »Ich kann ihn im Augenblick zwar nirgends entdecken, aber ich schicke ihn zu euch, sobald er auftaucht.«

»Mach dir bitte wegen uns keinen Stress. Wir sind weder am Verhungern noch am Verdursten, oder, Nick?«

»Stimmt«, pflichtete er mir bei.

»Okay. Momentan weiß ich echt nicht, was ich zuerst machen soll. Ich wünschte, ich hätte ein paar Arme mehr wie ein Oktopus!« Britta lächelte gequält. Dann neigte sie ihren Kopf zu mir und flüsterte hinter vorgehaltener Hand: »Börners Managerin, diese Schulze-Ruthendorf, ist eine echte Hexe, sage ich dir.«

»Warum? Weil sie rote Haare hat?« Ich musste schmunzeln.

Britta schüttelte verneinend den Kopf. »Nein, aber sie scheucht mich ständig wegen irgendwelcher Sonderwünsche durch die Gegend. Jan gegenüber schlägt sie ganz andere Töne an. Mir scheint, sie hat ihn tatsächlich verhext. Er erfüllt ihr auf der Stelle jeden Wunsch, was es auch sein mag. Wenn er bei mir nur ansatzweise derart kooperativ wäre, wäre ich zufrieden. Aber ich kann mir regelmäßig den Mund fusselig reden, ohne dass etwas passiert!«

»Schatz!« Wie auf ein Kommando ertönte Jans Stimme im Hintergrund.

»Wenn man vom Teufel spricht. Wahrscheinlich benötigt Madame Mineralwasser in magenfreundlicher Temperatur! Oder was weiß ich!« Sie rollte genervt die Augen und machte sich auf den Weg zu ihrem Mann, der ihr bereits signalisierte, sie solle sich beeilen.

»Arme Britta! Sie tut mir fast ein bisschen leid.« Ich sah ihr mit teilnahmsvoller Miene nach.

»Das muss es nicht. Glaub mir, wenn das jemand verkraftet, dann Britta.« Nick zwinkerte mir belustigt zu.

Knapp zehn Minuten später erschien unter heftigen Beifallsbekundungen Ralph Börner im Restaurant. Nach einer allgemeinen Begrüßung begab sich der Sternekoch an die eigens für ihn vorbereitete Kochfläche. Er begann mit Pfannen und Töpfen zu hantieren und wurde nicht müde, jeden seiner Arbeitsschritte ausführlich zu kommentieren. Als er um Unterstützung aus dem Publikum bat, schnellten blitzartig unzählige Finger in die Höhe, vornehmlich lackierte. Während Börner das Menü zubereitete, ließ er nebenbei die eine oder andere Anekdote aus dem Fundus seines reichen Erfahrungsschatzes der letzten Jahre auf ebenso charmante wie amüsante Weise einfließen. Er war...

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Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
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