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Gmeiner Verlagerschienen am12.06.20242024
Auf Sylt werden die letzten Vorbereitungen für das legendäre Motorradtreffen, die Harley-Days, getroffen, als Anna Zeugin eines tödlichen Verkehrsunfalls wird. Im Gegensatz zu ihr geht die Polizei von einem tragischen Unglück aus. Erst als ein weiterer Todesfall zu beklagen ist, nehmen die Beamten die Ermittlungen auf. Besteht zwischen den Todesfällen ein Zusammenhang? Was führt Frank Gustafsons alten Studienkollegen Jörg Neritz wirklich nach Sylt? Anna macht derweil eine brisante Entdeckung, und ein furchtbarer Verdacht kommt auf.

Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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Produkt

KlappentextAuf Sylt werden die letzten Vorbereitungen für das legendäre Motorradtreffen, die Harley-Days, getroffen, als Anna Zeugin eines tödlichen Verkehrsunfalls wird. Im Gegensatz zu ihr geht die Polizei von einem tragischen Unglück aus. Erst als ein weiterer Todesfall zu beklagen ist, nehmen die Beamten die Ermittlungen auf. Besteht zwischen den Todesfällen ein Zusammenhang? Was führt Frank Gustafsons alten Studienkollegen Jörg Neritz wirklich nach Sylt? Anna macht derweil eine brisante Entdeckung, und ein furchtbarer Verdacht kommt auf.

Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734931086
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.06.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.8
SpracheDeutsch
Dateigrösse1985 Kbytes
Artikel-Nr.14440884
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 8

Da Nick heute seinen freien Tag hatte und Christopher aus dem Kindergarten abholte, traf ich mich mit meiner Freundin Britta mittags in Westerland auf einen Kaffee. Seitdem sie sich ihren Traum vom eigenen Café verwirklicht hatte, bekam ich sie noch seltener zu Gesicht als früher. Vormittags unterstützte sie ihren Mann Jan in ihrem familiengeführten Hotel, und ab dem frühen Nachmittag widmete sie sich mit Leib und Seele ihrem neuen Café.

»Ich weiß echt nicht, wie du alles unter einen Hut bekommst«, sagte ich und nippte an meinem Latte machiatto.

»Ich habe einfach keine Zeit, darüber nachzudenken.« Sie lachte herzlich. »Mir macht meine Arbeit viel Spaß, und die Zufriedenheit meiner Gäste ist meine Energiequelle. Da geht es mir wie dir.«

»Da hast du recht, das spornt mich ebenfalls an«, stimmte ich zu. »Trotz allem würde ich mir manchmal ein bisschen mehr Zeit wünschen, um die Insel genießen zu können und mit meiner Familie schöne Stunden zu verbringen. Aber das nennt man wohl Jammern auf hohem Niveau .«

»In den Wintermonaten wird es ein bisschen ruhiger.«

»Dafür kann das Wetter in dieser Zeit ziemlich ruppig werden«, hielt ich dagegen.

»That´s life! Man kann nicht alles haben.«

Im Anschluss an das Treffen fuhr ich auf direktem Weg nach Hause. Am geschlossenen Bahnübergang in Keitum musste ich warten. Vor mir stand eine Gruppe Motorradfahrer. Wie ich auf den ersten Blick erkennen konnte, han delte es sich um Harleys. Das blank geputzte Metall einiger Maschinen blitzte in der Sonne. Der geflochtene rote Zopf einer Bikerin fiel ihr über den Rücken. Ihre Lederjacke war mit diversen Aufnähern verziert. Nachdem der Zug vor uns vorbeigerauscht war, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Ein kleines Stück hinter dem Bahnübergang bog die Gruppe Biker nach rechts in den Siidik ab. Vor mir fuhr ein alter Passat mit geringer Geschwindigkeit. Als ich überlegte, ihn zu überholen, beschleunigte er plötzlich. Ehe ich mich fragen konnte, weshalb er ausgerechnet vor der nächsten Rechtskurve die Geschwindigkeit erhöhte, sah ich, wie er zu schlingern begann und von der Straße abkam. Der Wagen überschlug sich mehrfach und blieb links auf einer Wiese liegen. Ich hielt sofort an, wählte den Notruf und rannte zu dem verunglückten Fahrzeug, das wie ein Käfer auf dem Rücken lag. Als ich mich bückte, um nach dem Fahrer zu sehen, erkannte ich eine Frau. Ihr Kopf lag seitlich gegen das Fenster gelehnt, die Augen waren geschlossen, das Gesicht blutverschmiert. Ich klopfte gegen die Scheibe. Sie schien bewusstlos zu sein, denn sie zeigte keinerlei Reaktion. Dann versuchte ich, die Tür zu öffnen. Vergeblich.

»Hallo! Brauchen Sie Hilfe?«, hörte ich hinter mir eine Stimme und drehte mich um. Eine blonde Frau war mir gefolgt. Völlig außer Atem vom Laufen fragte sie: »Was ist mit den Insassen? Wir müssen einen Rettungswagen und die Feuerwehr rufen.«

»Das habe ich schon gemacht. Außer der Fahrerin scheint niemand im Wagen zu sein. Sie ist bewusstlos ...«

»Wir müssen sie schnell da rausholen, bevor der Wagen womöglich Feuer fängt«, unterbrach sie mich und kniete sich hin. »Helfen Sie mir mal!«

»Die Tür hat sich verkeilt, sie geht nicht auf. Die Frau liegt so ungünstig, dass ich mich nicht traue, die Scheibe einzuschlagen, ohne sie womöglich zu verletzen.«

»Dann versuchen wir es von der anderen Seite! Kommen Sie!« Sie rannte um das Auto herum. Ich folgte ihr. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass weitere Autos am Straßenrand angehalten hatten. Einige Insassen waren ausgestiegen und sahen zu uns herüber, ohne jedoch einzugreifen. Weder die Tür auf der Beifahrerseite noch die hinteren Türen ließen sich öffnen.

»Mist, das Knöpfchen ist unten«, stellte ich verzweifelt fest.

»Das gibt es auch nur noch bei so alten Autos wie dem hier. Wir müssen die Scheibe einschlagen, da hilft alles nichts!«

»Aber womit? Sehen Sie irgendwo einen Stein?«

»Nein, wir machen das anders.« Blitzschnell zog sie ihre Jacke aus und wickelte sich diese fest um ihren rechten Arm.

»Ah, ich weiß, was Sie vorhaben.«

»Gehen Sie bitte zur Seite!«

Sie machte einen Schritt rückwärts und holte aus, als ich im Wageninneren etwas über die Scheibe krabbeln sah.

»Uh, ich glaube, da war eine Spinne!«

»Das ist wohl gerade das geringste Problem«, erwiderte die Frau schroff.

Im selben Moment konnte man das Martinshorn eines Streifenwagens hören, der sich, dicht gefolgt von einem zweiten, dem Rettungswagen und der Feuerwehr, der Unfallstelle näherte.

»Alles okay mit dir, Anna?« Nicks Kollege Ansgar Kreutzer stand neben mir, nachdem die Polizei die Unfallstelle gesichert und die Feuerwehr die Frau aus dem Fahrzeug geborgen hatte.

»Geht schon«, erwiderte ich resigniert. »Wir hätten der Fahrerin gern geholfen.«

»Mach dir keine Vorwürfe. Ihr habt alles richtig gemacht. Der Arzt sagt, sie muss sofort tot gewesen sein. Sie war nicht angeschnallt. Kannst du etwas zu dem Unfallhergang sagen? Du warst direkt hinter ihr. Musste sie ausweichen?«

»Nein, da war nichts, wovor sie hätte ausweichen müssen, das hätte ich gesehen. Sie ist gemächlich vor mir hergefahren, fast schon zu langsam. Ich habe mich allerdings gewundert, dass sie direkt vor der Rechtskurve plötzlich stark beschleunigt hat. Gleich darauf geriet der Wagen heftig ins Schlingern, flog von der Straße und überschlug sich mehrfach auf der Wiese.«

»Hm, komisch«, überlegte Ansgar.

»Hat die andere Zeugin vielleicht etwas gesehen, was mir entgangen sein könnte?« Ich deutete zu der blonden Frau, mit der ich vergeblich versucht hatte, die Verunglückte aus ihrem Wagen zu bergen. Sie saß in der geöffneten Beifahrertür ihres Wohnmobils und sprach mit einer Polizistin.

»Nein, eine Kollegin nimmt momentan ihre Aussage auf.«

»Ansgar?« Eine junge Polizistin mit strohblondem Haar kam geradewegs auf Ansgar zu, ehe ich weitersprechen konnte.

»Was gibt es denn? Bist du mit der Zeugenbefragung fertig? Hat sie etwas Entscheidendes beobachtet?«

»Ich habe mit ihr gesprochen, aber zum eigentlichen Unfallhergang kann sie leider nicht viel sagen. Sie hat den Wagen auf der Wiese liegen sehen und sofort angehalten, um zu helfen.«

»Eine Touristin, nehme ich an.«

»Yep, sie kommt aus Bad Zwischenahn und macht Urlaub auf Sylt. Sie steht mit ihrem Wohnmobil drüben in Westerland auf dem Campingplatz.«

»Meinetwegen«, brummte Ansgar. »Dann sind wir erst mal fertig. Ist der Abschleppwagen unterwegs?«

»Im Anmarsch.«

»Braucht ihr mich noch? Ich würde sonst gerne nach Hause fahren«, meldete ich mich zu Wort.

»Nein, Anna. Du kannst fahren.«

Ich verabschiedete mich kurz von der Frau mit dem Wohnmobil und machte mich dann auf den Weg nach Morsum.

»Wer war das? Ist sie eine Kollegin?«, fragte Hubsy.

»Anna Scarren, Nicks Frau. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, sie wäre eine Kollegin«, deutete Ansgar mit einem verschmitzten Grinsen an.

»Wie meinst du das?«

»Das wirst du im Laufe der Zeit schon selbst herausfinden. Ah, der Abschleppdienst kommt. Bekommt ihr beide das ohne uns hin?« Ansgar zeigte zu Maurizio Ferrara, der oben an der Straße stand, um Schaulustige zum Weiterfahren zu bewegen.

»Kein Problem«, versicherte die junge Polizistin und winkte Maurizio zu sich. »Wer gibt den Angehörigen Bescheid?«

»Darum kümmern Kollege Mirske und ich uns.« Ansgar stapfte über die Wiese zu einem der Streifenwagen an der Straße, wo sein Kollege bereits auf ihn wartete.

Der Fahrer des Abschleppwagens war zwischenzeitlich ausgestiegen und kam über die Wiese marschiert. Er war geschätzte zwei Meter groß. Sein schwarzes T-Shirt spannte über dem muskulösen Oberkörper, beide Arme waren bis zu den Handgelenken mit Tattoos bedeckt.

»Moin. Kannst du gleich kurz mit anpacken?«, sprach er direkt Maurizio an, ohne Hubsy Beachtung zu schenken.

»Klar, können wir«, erwiderte diese und sah ihn herausfordernd an.

Er schenkte ihr ein müdes Lächeln und ging kommentarlos zurück zu seinem Fahrzeug. Als er seinen Abschleppwagen neben dem Unfallfahrzeug abgestellt hatte, warf er erst Hubsy, dann Maurizio einen Spanngurt zu.

»Die brauchen wir gleich.«

Die beiden jungen Polizisten sahen zu, wie der Kran langsam auf den Passat zuschwebte. Dann begannen sie, den verunglückten Wagen festzuzurren.

»Stopp, was ist das denn?« Der bullige Fahrer des Abschleppdienstes zeigte in das Wageninnere. Die beiden anderen folgten seinem Blick. Im gesamten Fahrzeug verteilt krabbelten diverse Insekten und Spinnen.

»Wo kommen die her? Von der Wiese?« Maurizio rümpfte die Nase und sah vor sich auf den Boden.

»Unwahrscheinlich. Solche Tiere findet man nicht in freier Wildbahn, jedenfalls nicht bei uns auf Sylt.«

»Und woher kommen sie dann?«, hakte Hubsy nach.

»Ich bin mir sicher, die waren vorher schon im Auto. Für mich sieht das nach Futterinsekten aus. Schaben, Grillen, Heimchen.«

»Stimmt. Mein Leguan hat mit Vorliebe diese kleinen Grillen gefressen«, erinnerte sich die junge Polizistin.

»Cool. Was für einen hattest du? Einen Gemeinen Seitenfleckleguan?« Das Interesse des Mannes war offensichtlich geweckt.

»Nein, einen Halsbandleguan. Und du?«

»So einen habe ich auch und...

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Sibylle Narberhaus wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einigen Jahren in Frankfurt und Stuttgart zog sie schließlich in die Nähe von Hannover. Dort lebt sie seitdem mit ihrem Mann und ihrem Hund. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem internationalen Versicherungskonzern und widmet sich in ihrer Freizeit dem Schreiben. Schon in ihrer frühen Jugend entwickelte sich ihre Liebe zum Meer und insbesondere zu der Insel Sylt. So oft es die Zeit zulässt, stattet sie diesem Fleckchen Erde einen Besuch ab. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen für Geschichten rund um die Insel.
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Narberhaus, Sibylle