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Totenklage

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
238 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.10.2022
Wenn die Totenglocke durch die Dorfgassen hallt ... Der fesselnde Kriminalroman »Totenklage« von Helen Endemann jetzt als eBook bei dotbooks. Im beschaulichen Taunus herrscht Feststimmung: Zum höchsten kirchlichen Feiertag drängen sich die Besucher in den Gassen von Sulzbach und zwischen den Sitzen des Gemeindesaals. Doch dann wird der Dorffrieden durch einen grausigen Fund im Park gestört: eine nackte Frauenleiche, verscharrt unter Laub und Zweigen. War das rätselhafte Glockengeläut in der Nacht zuvor der Vorbote eines schrecklichen Verbrechens? Pfarrer Henry ahnt, dass er die Antwort in der Vergangenheit der Kirchengemeinde suchen muss, in der ein dunkles Geheimnis verborgen liegt - ein Geheimnis, das auch ihn betrifft ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Regio-Krimi »Totenklage« von Helen Endemann ist der dritte Band ihrer Reihe um den Dorfpfarrer Henry, bei der alle Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Helen Endemann, geboren 1970 in Frankfurt am Main, studierte Jura in Passau, Helsinki und Heidelberg. Sie war 20 Jahre für verschiedene Unternehmen im Deutsche Bahn Konzern tätig, arbeitete als Rechtsanwältin und ist heute Personalleiterin im besten Frankfurter Krankenhaus der Welt. Ihr erstes Buch erschien 2013. Sie ist Mutter von drei Kindern und mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet. Die Website der Autorin: www.helenendemann.jimdofree.com Die Autorin bei Facebook: www.facebook.com/Helen.Endemann Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Krimi-Reihe rund um den Sulzbacher Pfarrer Henry: »Sommergrollen«, »Sterbeläuten« und »Totenklage«.
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Produkt

KlappentextWenn die Totenglocke durch die Dorfgassen hallt ... Der fesselnde Kriminalroman »Totenklage« von Helen Endemann jetzt als eBook bei dotbooks. Im beschaulichen Taunus herrscht Feststimmung: Zum höchsten kirchlichen Feiertag drängen sich die Besucher in den Gassen von Sulzbach und zwischen den Sitzen des Gemeindesaals. Doch dann wird der Dorffrieden durch einen grausigen Fund im Park gestört: eine nackte Frauenleiche, verscharrt unter Laub und Zweigen. War das rätselhafte Glockengeläut in der Nacht zuvor der Vorbote eines schrecklichen Verbrechens? Pfarrer Henry ahnt, dass er die Antwort in der Vergangenheit der Kirchengemeinde suchen muss, in der ein dunkles Geheimnis verborgen liegt - ein Geheimnis, das auch ihn betrifft ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Regio-Krimi »Totenklage« von Helen Endemann ist der dritte Band ihrer Reihe um den Dorfpfarrer Henry, bei der alle Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Helen Endemann, geboren 1970 in Frankfurt am Main, studierte Jura in Passau, Helsinki und Heidelberg. Sie war 20 Jahre für verschiedene Unternehmen im Deutsche Bahn Konzern tätig, arbeitete als Rechtsanwältin und ist heute Personalleiterin im besten Frankfurter Krankenhaus der Welt. Ihr erstes Buch erschien 2013. Sie ist Mutter von drei Kindern und mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet. Die Website der Autorin: www.helenendemann.jimdofree.com Die Autorin bei Facebook: www.facebook.com/Helen.Endemann Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Krimi-Reihe rund um den Sulzbacher Pfarrer Henry: »Sommergrollen«, »Sterbeläuten« und »Totenklage«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986901141
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.10.2022
Reihen-Nr.3
Seiten238 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1112 Kbytes
Artikel-Nr.9908979
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Als Elisabeth am nächsten Morgen aufwachte, schien die Sonne so hell ins Zimmer, als wäre schon Mittag. Dagegen sprach, dass das Haus so still war. Elisabeth fühlte sich beklommen, ohne zu wissen, warum. Sie hatte wohl etwas Bedrückendes geträumt. Sie hob den Kopf, um auf den Wecker auf dem Nachttisch zu sehen, aber das tat weh. Warum tat ihr Kopf weh? Ach, ja. Sie erinnerte sich. Sie wusste nicht nur, warum ihr Kopf weh tat, sondern auch, woher ihre Niedergeschlagenheit rührte. Seufzend senkte sie den Kopf wieder auf das Kissen. Die tote Frau im Arboretum. Auf deren Hand sie getreten war. Auch jetzt noch jagte das einen unwillkürlichen Schauder durch ihren Körper.

Apropos ihr Körper. Der Kopf tat weh, weil sie, nachdem die Kinder fertig ferngesehen, laut und fröhlich zu Abend gegessen, sich mit Henry um Computer-Spiel-Zeiten gezankt hatten und endlich, endlich ins Bett gegangen waren, - weil sie und Henry sich dann im Wohnzimmer zusammengesetzt und eine Flasche Rotwein getrunken hatten. Von diesen war mehr als die Hälfte auf Elisabeths Konto gegangen. Sie hatten gerätselt, wer die arme Frau wohl war. Wer ihr das angetan hatte. Warum sie nackt war. Ob es ein Sexualverbrechen war. Bei diesem Gedanken stiegen Elisabeth schon wieder die Tränen in die Augen. Sie schluckte und zwang sich, tief durchzuatmen. Sie hatten überlegt, ob man die Kinder allein im Arboretum radeln oder spielen lassen durfte. Was, wenn es sich um einen Serienmörder handelte?

Ob die Polizei heute schon mehr wusste?, überlegte Elisabeth. Oh nein, Paul hatte seinen Besuch für heute angekündigt. Ob man das auf morgen verschieben konnte? Könnte sie sagen, dass sie krank war? Unter Schock stand? Elisabeth hoffte, dass die Kinder noch nichts von der Leiche erfahren würden. Bei dem Gedanken, dass so etwas den Kindern die Ostertage verderben sollte, wurde Elisabeth wütend. Außerdem fürchtete sie die Faszination und Neugier, die ein solches Ereignis mit Sicherheit bei den Kindern auslösen würde, jedenfalls bis es Nacht wurde. Dann würde die Faszination vielleicht doch der Angst weichen.

Abrupt schlug Elisabeth die Bettdecke zurück und stand auf. Henry machte »hmpf«. Kleine Baby-Blitze schlugen in ihrem Kopf ein, die sie aber zu ignorieren beschloss. Sie würde nicht daliegen und weinen und Angst haben vor allem und nichts. Elisabeth wankte aus dem Schlafzimmer. Sie suchte im Kleiderschrank im Flur nach ihrer Jogginghose und einem Kapuzenpulli. In der Küche löste sie zwei Aspirin in einem Glas Wasser auf und trank es gierig aus. Sie trank noch zwei Gläser Wasser. Dann zog sie sich, noch etwas wackelig auf den Beinen, die Laufschuhe an. Sie setzte die Kapuze und ihre Sonnenbrille auf und verließ das Haus. Joggen kam wegen der Kopf-Blitze nicht in Frage. Aber sie konnte walken. Sie schlug den Weg zum Arboretum ein. Jetzt erst recht. Es war noch kalt, aber die Kälte erfrischte sie. Auf den Wiesen glitzerte Tau. Die Häuser lagen still und verschlafen in der Morgensonne. So früh war niemand unterwegs.

Elisabeth wählte eine Runde, die nicht am Fundort der Leiche vorbeiführte. Sie lief am Bach entlang, Richtung Schwalbacher Tennisplätze. Am meisten liebte Elisabeth am Laufen, wie es den Kopf durchlüftete. Während sie lief, hatte sie tausend Gedanken, die kamen und gingen, und am Ende hatte sie das Gefühl, dass alles seinen Sinn hatte und irgendwie zu schaffen war.

Während sie den Berg hoch zum Reiterhof marschierte, fiel ihr die Abgabefrist für die Mitarbeiterzeitung der Telesmart ein, die Dienstagmittag ablief. Elisabeth arbeitete als selbständige »Kommunikationsberaterin«, wie sie es nannte. Noch besser klang es auf Englisch: »councel of communications«. Sie verfasste alle Arten von Texten für Unternehmen, Berichte, Broschüren, Texte für Internetauftritte und - unseligerweise - neuerdings auch eine Mitarbeiterzeitung für die Firma Telesmart.

Ausgerechnet das Schreiben der Mitarbeiterzeitung an eine Externe outzusourcen, war allerdings eine Schnapsidee, wie Elisabeth fand. Sie hatte doch keine Ahnung davon, wie es sich anfühlte, für »Telesmart« zu arbeiten, welche Unternehmenskultur dort herrschte. Sie wusste nicht, ob die Mitarbeiter gerne und freiwillig in ihren Großraumbüros saßen, wie gut diese klimatisiert und wie bequem die Schreibtischstühle waren. Wie waren die Pausen geregelt? Durfte man die Firma über Mittag verlassen? Gab es eine Kantine? Aß jeder für sich allein vor dem Bildschirm, um Zeit zu sparen? Jedes Mal, wenn eine neue Ausgabe der Zeitung mit dem originellen Titel »Telenews« anstand, stellte Elisabeth entsetzt fest, dass sie gar nichts wusste und das, nachdem sie schon etliche Stunden bei »Telesmart« verbracht hatte, um genau solche Dinge herauszufinden. Sie hatte Interviews geführt und sogar einen Workshop über eine Umstrukturierung im Callcenter-Bereich besucht. Sie war vor Langeweile fast gestorben.

»Warum habe ich diesen Auftrag überhaupt angenommen?«, rief sie den Pferden zu, die ihr aus den Ställen hinterherguckten. Die Antwort kannte sie allerdings selbst. Nach den Weihnachtsferien hatte Ebbe in der Familienkasse geherrscht, weil Familie Steinhaus sich den noch nie dagewesenen Luxus eines Winterurlaubs gegönnt hatte. Als Helmut Krüger, Geschäftsführer der Telesmart GmbH, im Januar bei Elisabeth angerufen und ihr den Job angeboten hatte, hatte sie nicht lange gezögert und zugesagt. Krüger kannte sie aus ihren Zeiten als Vorstandsassistentin. Er war in Ordnung. Nur der Job nervte.

Auf ihre Bedenken, dass sie als Externe kaum authentisch über die Belange der Telesmart-Mitarbeiter schreiben könne, hatte Krüger ihr nahegelegt, sich bei Facebook anzumelden. Ein Großteil der Telesmart-Mitarbeiter sei ebenfalls bei Facebook und betreibe dort ein Mitarbeiter-Forum.

Das war bisher tatsächlich das Beste an dem ganzen Job gewesen. Bisher hatte sie Facebook für einen raffinierten Trick von Wirtschaft und Geheimdiensten gehalten, törichte junge Menschen, die niemals George Orwells 1984 gelesen hatten, dazu zu bringen, ihre Privatsphäre über Bord zu werfen. Nur Krügers wegen hatte sie sich nach langem Hin und Her schließlich, ohne Foto und mit einem absoluten Minimum an persönlichen Angaben, angemeldet. In den folgenden Wochen war sie überrascht gewesen, wie viele ehemalige Bekannte, hauptsächlich Schulfreunde, mit ihr Kontakt aufgenommen hatten. Als sie schließlich auch einige längst verschollen geglaubte Freunde und Reisegefährten aus ihren Auslandsaufenthalten während des Studiums wiederentdeckte, war sie bekehrt. Jetzt verging kein Tag ohne Facebook. Um ehrlich zu sein, manchmal checkte sie mehrmals täglich, ob sie neue Nachrichten oder Freundschaftsanfragen hatte.

Elisabeth lief am Rand des Arboretums entlang zurück Richtung Sulzbach und überlegte, ob es nicht doch an der Zeit wäre, ein Foto von sich auf ihr Profil einzustellen. Als sie auf den Weg zum Tierheim einbog, tauchte in einiger Entfernung vor ihr eine Gestalt auf. Ein Jugendlicher, wie es aussah, die Kapuze über den Kopf gezogen. Ein unbehagliches Gefühl kroch in Elisabeth hoch. Einerseits gut, dass es nur einer war. Schon mal waren ihr früh morgens zwei betrunkene Jugendliche entgegengekommen, die offensichtlich von ihrer Samstagabend-Sauftour nach Hause wankten. Sie hatten Elisabeth zwar nicht weiter beachtet, aber auch damals hatte sie die Luft angehalten und war froh gewesen, dass sie unbeschadet davongekommen war.

Sie zog kurz in Erwägung, ihre Route zu ändern, um den Jugendlichen nicht überholen zu müssen. Das würde aber einen großen Umweg bedeuten und allmählich bekam sie Hunger. Sie sah hinter sich. Niemand war zu sehen. Sie lief weiter. Als sie auf etwa vierzig Meter an den Jungen herangekommen war, drehte der sich nach ihr um, offenbar hatte er sie jetzt erst gehört. Elisabeth atmete auf. Sie kannte den Jungen. Es war Gerôme, der Sohn der Pfarramtssekretärin. Er wohnte mit seiner Mutter auf einem kleinen Aussiedlerhof am Rande des Arboretums, in der Nähe des Tierheims.

»Hallo Gerôme«, sagte Elisabeth, als sie auf seiner Höhe angekommen war, und verlangsamte ihr Tempo, um neben ihm laufen zu können. Gerôme sah zur Seite und antwortete nicht.

»Warum bist du so früh auf den Beinen?«, fragte Elisabeth. »Gehst du spazieren?«

»Ja, spazieren«, murmelte Gerôme und sah angestrengt von Elisabeth weg. »Am Tag darf ich spazieren gehen. Auch im Arboretum.« Gerôme war autistisch. Elisabeth kannte ihn gut. Als er noch kleiner war, hatte seine Mutter ihn ab und zu mit ins Gemeindebüro gebracht, wenn seine Schule ausfiel und sie keine Betreuung für ihn hatte. Inzwischen war er sechzehn und konnte auch mal alleine zuhause bleiben, daher sah Elisabeth ihn nicht mehr so oft wie früher.

»Im Arboretum sind rote Bänder bei dem Weiher«, sagte Gerôme unvermittelt und sah angestrengt an Elisabeth vorbei.

»Ja«, antwortete Elisabeth.

»Warum?«, wollte Gerôme wissen.

»Eine Frau hat sich gestern dort verletzt«, sagte Elisabeth.

»Aha, verletzt«, stellte Gerôme fest.

Sie waren jetzt am Tierheim angekommen. Gerôme bog grußlos ab und murmelte etwas vor sich hin.

»Tschüss, Gerôme, grüß deine Mutter«, rief Elisabeth ihm nach.

***

Als Elisabeth verschwitzt von ihrem Lauf zurückkehrte, duftete es im Haus nach Kaffee. Sie steckte den jetzt schmerzfreien Kopf in die Küche. Henry war dabei, den Tisch zu decken.

»Na, Ironwoman«, sagte er erstaunt, als er sie in ihren Laufklamotten sah. »Du hast den Wein ja locker weggesteckt, wenn du schon um acht aufstehen und laufen gehen konntest.«

»Na ja, ein paar Aspirin hat es schon gebraucht. Und die ersten Kilometer bin ich eher geschlichen als gelaufen«, gab Elisabeth zu.

»Du warst doch nicht...
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Autor

Helen Endemann, geboren 1970 in Frankfurt am Main, studierte Jura in Passau, Helsinki und Heidelberg. Sie war 20 Jahre für verschiedene Unternehmen im Deutsche Bahn Konzern tätig, arbeitete als Rechtsanwältin und ist heute Personalleiterin im besten Frankfurter Krankenhaus der Welt. Ihr erstes Buch erschien 2013. Sie ist Mutter von drei Kindern und mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet.Die Website der Autorin: www.helenendemann.jimdofree.comDie Autorin bei Facebook: www.facebook.com/Helen.EndemannBei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Krimi-Reihe rund um den Sulzbacher Pfarrer Henry: »Sommergrollen«, »Sterbeläuten« und »Totenklage«.