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Eine glückliche Familie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
425 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am20.08.2023Deutsche Erstausgabe
Ein Psychothriller mit Sogwirkung

Als Beth zehn Jahre alt war, hat ihre schöne Mutter die Familie ohne ein Wort verlassen. Beths Vater versuchte mit allen Kräften den Verlust wettzumachen, aber natürlich gab es Probleme, und Beth trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, von dem außer ihrem Vater niemand etwas weiß.
Inzwischen ist Beth erwachsen und rundum zufrieden. Sie hat zwei wohlgeratene Kinder, einen interessanten Job, gute Freundinnen, und sie kümmert sich liebevoll um ihren alten Vater. Und dann steht eines Tages plötzlich diese ältere Frau vor ihrer Tür und behauptet, ihre lang verschollene Mutter zu sein. Beth ist zunächst schockiert, aber dann scheint sich alles aufs Schönste zu fügen. Doch nach und nach passieren merkwürdige Dinge: Beth fühlt sich von einem Mann verfolgt, sie verliert ihre Schlüssel, das Handy ist weg, die Freundinnen wenden sich ab. Beth fürchtet den Verstand zu verlieren. Werden die Schatten der Vergangenheit sie schließlich doch einholen?


Jackie Kabler, geboren 1966, stammt aus Coventry und arbeitete als Journalistin fürs Fernsehen, bevor sie sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Gloucestershire.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEin Psychothriller mit Sogwirkung

Als Beth zehn Jahre alt war, hat ihre schöne Mutter die Familie ohne ein Wort verlassen. Beths Vater versuchte mit allen Kräften den Verlust wettzumachen, aber natürlich gab es Probleme, und Beth trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, von dem außer ihrem Vater niemand etwas weiß.
Inzwischen ist Beth erwachsen und rundum zufrieden. Sie hat zwei wohlgeratene Kinder, einen interessanten Job, gute Freundinnen, und sie kümmert sich liebevoll um ihren alten Vater. Und dann steht eines Tages plötzlich diese ältere Frau vor ihrer Tür und behauptet, ihre lang verschollene Mutter zu sein. Beth ist zunächst schockiert, aber dann scheint sich alles aufs Schönste zu fügen. Doch nach und nach passieren merkwürdige Dinge: Beth fühlt sich von einem Mann verfolgt, sie verliert ihre Schlüssel, das Handy ist weg, die Freundinnen wenden sich ab. Beth fürchtet den Verstand zu verlieren. Werden die Schatten der Vergangenheit sie schließlich doch einholen?


Jackie Kabler, geboren 1966, stammt aus Coventry und arbeitete als Journalistin fürs Fernsehen, bevor sie sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Gloucestershire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458776505
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.08.2023
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.4988
Seiten425 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1768 Kbytes
Artikel-Nr.9932979
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel zwei


Ich denke immer noch an ihn, als ich eine Stunde später, nachdem ich kurz bei meinem Dad war, zu Hause in die Einfahrt einbiege. Es ist einige Monate her, seit ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, dass mir jemand folgt und mich versteckte Augen beobachten.

Erst waren es kleine Dinge. Der Blick eines Mannes von der anderen Seite der Straße, als ich aus der Praxis kam, immer im gleichen dunklen Hoodie, der aber nie näher kam, nie nahe genug war, dass ich ihn genauer sehen konnte. Er stand immer nur da wie eine Statue und wartete darauf, dass ich in mein Auto stieg. Dann ging er davon. Oder der immer selbe silberne Fiat, der wieder und wieder langsam an unserem Haus vorbeifuhr, mir auf den Parkplatz von Sainsbury´s folgte, mir aber ebenfalls nie nahe genug kam, dass ich den Fahrer richtig hätte sehen können. Hin und wieder habe ich sogar gedacht, dass er mich fotografieren würde, weil ein Handy oder eine Kamera kurz vor seinem Gesicht auftauchte. Ziemlich verunsichert habe ich es einigen Leuten erzählt, den Kolleginnen bei der Arbeit, meinen Nachbarinnen, und sie gefragt, ob ihnen vielleicht auch jemand aufgefallen sei, doch das war nicht der Fall, und es war klar, dass sie dachten, ich würde es mir nur einbilden.

»Ich meine, Cheltenham ist nicht groß, nicht wirklich, wenn du es dir mal überlegst«, sagte Ruth eines Morgens im Mitarbeiterraum, als ich ihr, nicht lange nachdem es angefangen hatte, davon erzählte. »Da sieht man immer mal wieder dieselben Leute. Bei mir kommt regelmäßig ein Kerl mit einem schwarzen Labrador vorbei. Du sorgst dich zu viel, Beth. Mir ist niemand aufgefallen, und schon gar keiner, wegen dem ich mir Sorgen machen würde.«

Ich nickte, irgendwie beruhigt, war aber weiter hypersensibel. Wobei ich mir über die Wochen einzureden versucht habe, dass alle recht haben und ich mir das alles tatsächlich nur einrede, weil, warum sollte mir jemand folgen wollen? Die Vorstellung, dass es einen Stalker gibt, irgendeinen durchgeknallten geheimen Bewunderer, die ist schon eher lächerlich. Ich bin kaum ein Hingucker - eine vierzigjährige geschiedene Mum mit zwei Kindern, die Arbeit, Nachwuchs und ihren älter werdenden Dad unter einen Hut zu kriegen versucht und kaum die Zeit hat, sich mit einem Kamm durch die Haare zu fahren und ein wenig Rouge aufzulegen. Aber dennoch, zwischendurch tauchte er wieder auf, eine Gestalt am Rand meines Gesichtsfelds, die sich in der Umgebung aufzulösen schien, sobald ich sie genauer in den Blick zu bekommen versuchte. Ich überlegte, ob ich zu ihm hin marschieren, ihn ansprechen und eine Erklärung verlangen sollte, aber da fehlte mir der Mut, weil ... Was, wenn ich falsch lag? Was, wenn ich wirklich leicht paranoid war? Und dann, vor etwa sechs Wochen, hörte es plötzlich auf. Er schien verschwunden zu sein. Keine flüchtigen Blicke unter Hoodies hervor, keine silbernen Fiats. Aber heute, das war er wieder. Auf dem Parkplatz. Oder etwa nicht? Ich war so sicher, zumindest eine Minute lang, und dann ...

»Mum! Eloise will mir ihr iPad nicht geben, Mum! Sag es ihr!«

Ich habe die Haustür kaum aufgedrückt, der Schlüssel steckt noch im Schloss, und Finley bestürmt mich schon.

»Himmel, Finley, lass mich erst mal ins Trockene kommen!«, sage ich, und er schmollt.

»Aber, Muuum ...«

»Schschsch.«

Ich mache die Tür hinter mir zu, trete die Schuhe auf der Matte ab und lege die Tasche weg. Dann ziehe ich ihn zu mir, fahre ihm durch den blonden Wuschelkopf und nehme ihn in den Arm.

»Wo ist deine Schwester? In ihrem Zimmer?«, frage ich, und er nickt und drückt den Kopf gegen meinen Bauch.

»Okay, wir gehen gleich zu ihr hoch, aber du musst lernen, nett zu fragen, okay? Es bringt dir nichts, wenn du dich wie ein Brummbär verhältst. Einen Moment nur, ich muss erst Robin verabschieden.«

Ich gebe ihm einen Kuss auf den Kopf, lass ihn los, und er folgt mir grummelnd in die Küche, wo Robin gerade die Spüle trockenwischt. Es ist warm und riecht köstlich. Sie dreht sich um und lächelt.

»Hi, Beth. Tut mir leid, dass er so knurrig ist. Es war bester Laune, bis er beschlossen hat, das Panda-Spiel zu wollen, das er so mag, und Eloise sagte, dass sie das iPad für ihre Hausaufgaben braucht.«

»Du meine Güte, das haben wir in einer Minute geklärt. Geh nur, Robin, und sorry, dass ich mich verspätet habe. Ich musste noch zu meinem Dad, und der Verkehr ist schrecklich. Nicht, dass dir das heute was machen würde, du Verrückte.«

Robin legt ihr Trockentuch ordentlich zusammen und grinst.

»Nein. Heute wird gejoggt. Ich weiß, es ist ein bisschen nass, aber schlechtes Wetter gibt es nicht, oder? Nur die falsche Kleidung.«

Sie ist tatsächlich ein bisschen verrückt, unsere Robin. Sie putzt und passt auf die Kinder auf und hat eindeutig ihre Eigenheiten. Aber sie ist nett, ohne Frage, und absolut verlässlich, sonst hätte ich sie nicht genommen. Die Kinder lieben sie, auch wenn sie manchmal ein wenig spröde ist, würde ich sagen. Erzählt nie viel von sich, weder von heute noch von früher. Ich meine, das ist schon okay, sie muss mir nicht alles sagen. Aber ich weiß nicht mal, ob sie in einer Beziehung lebt, Kinder hat (ich glaube nicht, das hätte sie sicher erwähnt) oder wie alt sie zum Beispiel ist. Mitte fünfzig denke ich, schlank und fit, mit kurzem, dunkelblondem Haar, und ihre Haut hat immer eine gesunde Farbe, auch ohne jedes Make-up. Für etwas verrückt halte ich sie vor allem, weil sie, obwohl sie gute acht Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Stadt wohnt, ziemlich oft her und wieder zurück joggt, oder besser gesagt: rennt. Wobei ich zugeben muss, dass ich selbst eine gewisse Sportphobie habe. Wenn das Wetter wirklich unerträglich ist, kommt sie mit ihrem kleinen Smart, den Finley so liebt. Mit seinen sieben Jahren hat er gerade angefangen, Enid Blyton zu lesen, und denkt, sie hat ihn von Noddy geliehen. Aber wenigstens zweimal die Woche steht sie um acht Uhr früh rotgesichtig und glücklich in ihrem Laufdress vor der Tür, einen Rucksack mit frischen Sachen auf dem Rücken - nachdem sie eine Stunde lang quer durch die Stadt zu uns nach Prestbury gelaufen ist. Das ist doch echt verrückt, oder?

Jetzt nimmt sie ihren Rucksack und geht nach unten ins Bad, um aus der Jeans, dem Pullover und den Stiefeletten, die sie tagsüber getragen hat, in ihre Laufklamotten zu wechseln.

»Oh, Jacob war kurz da, um Eloises Sportschuhe zu bringen, die sie am Dienstag bei ihm vergessen hat«, ruft sie noch über die Schulter. »Sie braucht sie morgen früh in der Schule, glaube ich. Er sagt, er kommt dich morgen besuchen.«

»Okay, super. Danke, Robin.«

»Muuum ...«

Finley steht neben mir und zieht an meinem Ärmel.

»Liebling, bitte, gib mir eine Minute. Lauf hoch in dein Zimmer und such dir schon mal ein Buch für deine Gute-Nacht-Geschichte aus. Ich komme sofort hoch, wenn ich mir eine Tasse Tee gemacht habe, und dann gehen wir zu deiner Schwester und sehen, ob wir uns das iPad für eine halbe Stunde ausleihen können. Okay?«

Er zögert einen Moment, blinzelt mich an und überlegt. »Okay!«

Er flitzt davon, ich seufze erleichtert und schalte den Wasserkocher ein. Robin hat wie gewöhnlich alles makellos hinterlassen, und wieder einmal danke ich meinem Glück, meinem Schutzengel oder was immer für ein himmlisches Geschöpf da oben auf mich aufpasst, dass sie es war, die auf meinen ziemlich verzweifelten Aushang im Laden ein Stück die Straße hinunter geantwortet hat, nachdem Jacob und ich uns etwa sechs Monate zuvor getrennt hatten.

Vielbeschäftigte alleinerziehende Mutter sucht Putzhilfe/Kinderfrau.

Schulwegbegleitung, Kinderaufsicht am Nachmittag, leichte Hausarbeiten.

Montag bis Freitag.

Bin unter der Nummer unten erreichbar. Beth.

Ein paar Tage darauf saß Robin in meiner Küche, und vierundzwanzig Stunden später hatte ich sie eingestellt. Es war ein Wunder, dass sie den Zettel überhaupt gesehen hatte, wo sie doch auf der anderen Seite der Stadt wohnt, aber sie hatte eine Freundin in Prestbury besucht und war auf dem Nachhauseweg kurz noch in unseren Eckladen gegangen. Bei...
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Autor

Jackie Kabler, geboren 1966, stammt aus Coventry und arbeitete als Journalistin fürs Fernsehen, bevor sie sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Gloucestershire.
Eine glückliche Familie