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Nur die Menge macht das Gift

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
460 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.09.20231. Aufl. 2023
Samson O'Briens problematische Vergangenheit im Polizeidienst scheint ihn einzuholen: Die ehemaligen Kollegen vernehmen ihn hart in einem Mordfall, und Delilah Metcalfe hat alle Hände voll zu tun, um ihn im ansonsten beschaulichen Bruncliffe in Schutz zu nehmen - bis ihr Neffe von zu Hause wegläuft und es zu einer verzweifelten Suchaktion kommt. Und so, bei all den Ablenkungen, mit denen das Dorf nun zu kämpfen hat, kommt es, dass allein einem Tierarzt auffällt, dass immer mehr Hunde im Dorf vergiftet werden. Alle verdächtigen Samson. Gelingt es den beiden Detektiven unter diesen Umständen den vermissten Jungen wiederzufinden? Ebenso wie den Giftmischer - noch bevor Schlimmeres passiert?



Julia Chapman ist das Pseudonym von Julia Stagg. Sie lebt in den wunderschönen Yorkshire Dales im Norden Englands. Wenn sie nicht schreibt, erkundet sie zu Fuß oder mit dem Rad ihre Umgebung, die wichtiger Bestandteil ihrer Krimis ist - allen voran die kleinen Dörfer und Ortschaften mit ihren liebenswerten Einwohnern.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextSamson O'Briens problematische Vergangenheit im Polizeidienst scheint ihn einzuholen: Die ehemaligen Kollegen vernehmen ihn hart in einem Mordfall, und Delilah Metcalfe hat alle Hände voll zu tun, um ihn im ansonsten beschaulichen Bruncliffe in Schutz zu nehmen - bis ihr Neffe von zu Hause wegläuft und es zu einer verzweifelten Suchaktion kommt. Und so, bei all den Ablenkungen, mit denen das Dorf nun zu kämpfen hat, kommt es, dass allein einem Tierarzt auffällt, dass immer mehr Hunde im Dorf vergiftet werden. Alle verdächtigen Samson. Gelingt es den beiden Detektiven unter diesen Umständen den vermissten Jungen wiederzufinden? Ebenso wie den Giftmischer - noch bevor Schlimmeres passiert?



Julia Chapman ist das Pseudonym von Julia Stagg. Sie lebt in den wunderschönen Yorkshire Dales im Norden Englands. Wenn sie nicht schreibt, erkundet sie zu Fuß oder mit dem Rad ihre Umgebung, die wichtiger Bestandteil ihrer Krimis ist - allen voran die kleinen Dörfer und Ortschaften mit ihren liebenswerten Einwohnern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742092
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.09.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.4
Seiten460 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2615 Kbytes
Artikel-Nr.10124058
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

»Halt still!«, ermahnte Lucy Metcalfe Delilah, während sie mit der Hand über den Rücken von deren weißem Hemd strich. »So kannst du dich nicht fotografieren lassen!«

»Du bist Samson zu nahe gekommen!«, rief Elaine Bullock mit lautem Lachen und deutete auf das lange schwarze Haar, das Lucy gerade entfernte, und dann auf die dunkle Mähne, die Samsons Schultern zierte. »Er ist in der Mauser!«

Samson grinste, als er die Röte sah, die Delilahs Wangen überzog.

»Gibt es nicht ein paar Tische, die du abräumen könntest?«, brummte Delilah und warf der Kellnerin der Peaks Patisserie einen bösen Blick zu.

Aber Elaine, die in Teilzeit kellnerte, um ihre akademische Karriere als Dozentin für Geologie zu finanzieren - wobei auch eine Rolle spielte, dass das Geschäft es sich nicht leisten konnte, für die Schäden aufzukommen, die Bruncliffes tollpatschigste Kellnerin verursacht hätte, sollte sie länger arbeiten -, rührte sich nicht von der Stelle. Mit einem halb aufgegessenen Käse-Scone in der Hand und Augen, die hinter ihrer Brille schelmisch funkelten, blieb sie an den Tresen gelehnt stehen.

Für einen frühen Dienstagmorgen im März war das Café von Lucy Metcalfe, das auf den zentralen Platz der Stadt blickte, verdächtig voll; die meisten Tische waren besetzt, aber sämtliche Kunden hatten sich von den Fenstern abgewandt, um das Geschehen im Inneren zu verfolgen. Es hatte sich herumgesprochen, dass ein Journalist vom Lokalblatt kommen würde, und an einem Tag, der nicht Markttag war, reichte das aus, um in Bruncliffe eine kleine Menschenmenge anzulocken. Samson war nicht überrascht, seinen Vater und dessen Freund Arty Robinson mit einer Gruppe aus dem Fellside-Court-Seniorenheim unter den bekannten Gesichtern sitzen zu sehen. Joseph O Brien winkte verlegen, als er sah, dass sein Sohn in seine Richtung blickte.

»Und wie wird diese neue Allianz heißen?«, erkundigte sich Mrs Pettiford, die als eine der Ersten eingetroffen war und sich jetzt mit ihrem Milchkaffee Zeit ließ, obwohl sie mit ihrer Entschlossenheit, den Ereignissen beizuwohnen, riskierte, zu spät zur Arbeit zu kommen. Aber immerhin ging es hier um Ereignisse, die sie noch tagelang von ihrem Kassenschalter in der Bank aus eifrig an die Allgemeinheit weitergeben würde.

»Die Liebesdetektive!«, witzelte Arty Robinson, woraufhin der junge Bursche, der neben Elaine an der Theke herumstand, erst laut lachte und dann spöttisch schnaubte.

»Lach du nur!«, sagte Lucy und drehte sich zu dem Jungen um. »Du darfst jetzt gerne auf dem ganzen Weg zur Schule lachen!«

»Ach komm schon, Mama, eine halbe Stunde länger tut doch keinem weh! Ich verpasse doch nur Geschichte!«, bettelte Nathan Metcalfe. »Sag du es ihr, Samson!«

Aber Lucy zeigte auf die Tür, und Samson war nicht so dumm, sich in einen Streit dieser Familie einzumischen, auch wenn Lucy nur eine angeheiratete Metcalf war.

»Tut mir leid, Junge«, sagte er achselzuckend und legte einen Arm um sein Patenkind, das schnell heranwuchs und bald größer sein würde als er. »Du wirst hier auch nicht viel verpassen. Schau nach der Schule bei mir vorbei, dann erzähle ich dir, wie es gelaufen ist.«

»Und wir machen vielleicht eine Spritztour mit dem Motorrad?«, unternahm Nathan einen letzten Versuch, noch etwas für sich rauszuholen.

»Klar«, sagte Samson, was ihm ein diskretes Nicken von Lucy einbrachte. »Ich setze dich dann anschließend zu Hause ab.«

Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Teenagers, das er schnell wieder verbarg, als er sich umdrehte, um seine Tasche zu nehmen und zur Tür zu latschen.

»Einen schönen Tag noch!«, sagte Lucy, umarmte ihn und lachte, als Nathan ihre Zuneigung ertrug. »Versuch, keinen Ärger zu bekommen!«

»Schön wär s!«, brummte Nathan. In einem Watscheln aus Schuluniform und langen Gliedmaßen machte er sich mit gesenktem Kopf auf den Weg nach draußen in den Morgen, ein unwilliger Schüler.

Samson fühlte mit ihm. Er erinnerte sich an die Tage der endlosen Unterrichtsstunden, an das Gefühl, in Klassenzimmern gefangen zu sein, die scheinbar nichts zu bieten hatten, was für einen Jungen vom Land relevant war. Oder einem Jungen, dessen Vater abwesend war - in Nathans Fall wegen eines vorzeitigen Todes auf einem weit entfernten Schlachtfeld, in seinem eigenen Fall infolge der überwältigenden Anziehungskraft des Alkohols.

Er blickte durch das Café auf den weißen Kopf seines Vaters, der sich mit Arty unterhielt, vor sich nichts Stärkeres als eine Tasse Tee. Seit zwei Jahren schon war nichts Stärkeres als Tee über seine Lippen gekommen. Joseph O Briens Abstinenz war für Samson bei seiner Heimkehr eine erfreuliche Überraschung gewesen. Erfreulicher jedenfalls als die Nachricht, dass das Haus, in dem er aufgewachsen war, sich nicht länger im Besitz der Familie befand - die letzte Tat seines Vaters, als er noch im Bann des Alkohols gestanden hatte. Verkauft für ein Taschengeld an Procter Properties wartete es jetzt auf die baulichen Veränderungen, die für es vorgesehen waren.

Samson verspürte wieder das vertraute Aufwallen der Verbitterung über diese Ungerechtigkeit und war deshalb froh, als die Tür des Cafés aufschwang und ein Mann mit einer Kamera um den Hals hereinkam, woraufhin überall wieder aufgeregtes Stimmengewirr einsetzte.

Der Traktor bog erst ab, als sie schon weit hinter Hellifield waren - zu einem Zeitpunkt, da DS Cooper längst eine brodelnde Masse aus Frustration geworden war.

»Verdammte Landeier!« Er trat das Gaspedal durch und jagte den Wagen durch eine Reihe von Kurven, dass die Reifen quietschten, sodass DC Benson sich aufs Schlimmste gefasst machte. »Eine verdammte Gefahr für den Straßenverkehr!«

Der junge Polizist versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren, die auf sie zugerast kam, und kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an, die die unberechenbare Fahrweise seines Chefs bei ihm hervorrief.

»Inzucht, das ist das Problem!«, fuhr Cooper fort, der sich für das Thema zu erwärmen begann. »Zu wenige Menschen und zu viele Schafe. Das sind, kurz zusammengefasst, die Dales, mein Sohn. Eine Gegend, die man am besten meidet, meiner Meinung nach.«

Das Auto brauste durch eine weitere enge Kurve, und der hohe Schornstein der ersten der stillgelegten Mühlen Bruncliffes kam in Sicht, ihre grauen Steine von der Morgensonne beleuchtet. Grüne Hügel umgaben die kleine Stadt; eine Ansammlung von Schieferdächern und schmalen Sträßchen, die in der Umarmung der Fjälls ruhte und von einem großen Kalksteinfelsen überragt wurde.

Cooper bog von der Hauptstraße in Richtung Bruncliffe ab und brummte dabei weiter vor sich hin. »Verfluchtes Provinznest! Zweimal hier in einer Woche ist zweimal zu viel!«

Es war tatsächlich noch keine Woche her, seit sie Anlass gehabt hatten, Bruncliffe zu besuchen. Der Schnee, der an jenem Tag dick über den Dales gelegen hatte, war jetzt verschwunden, nur noch vereinzelte Flecken waren hoch oben auf den Fjälls zurückgeblieben. Die Kulisse vor ihnen stellte sich völlig anders dar als die gespenstische Einsamkeit des Cottages oben in Rainsrigg Quarry. Josh Benson traute sich nicht, es auszusprechen, aber in der Frühlingssonne sah das Städtchen fast hübsch aus.

Als sie die High Street entlangfuhren, wichen die Felder allmählich den Merkmalen eines Stadtgebiets: ein Rugbyklub, wo Bauarbeiter mit der Fertigstellung eines neuen Klubhauses beschäftigt waren; eine große Schule mit einem weitläufigen Campus; eine Grundschule, vor der es bunt und laut zuging, weil die Kinder gerade auf den Schulhof strömten. Als sie weiter in Richtung Stadtzentrum fuhren und die breite Straße allmählich von Geschäften gesäumt wurde, bog Cooper scharf rechts ab und lenkte den Wagen in eine dunkle Gasse, die kaum mehr als ein Durchgang war. Sie kamen auf der Back Street heraus, einem schmalen Sträßchen, das von dreistöckigen Gebäuden eingeschlossen war und größtenteils im Schatten lag.

Ein Antiquitätengeschäft, ein Damenausstatter, der - der Schaufensterpuppe nach zu urteilen - dem letzten Jahrhundert verhaftet war, ein Friseursalon mit einem Schaf und einer Schere auf dem Ladenschild, ein Geschäft, vor dem der Bürgersteig mit Plastikartikeln zugestellt war, und ein Pub, das im Zwielicht vor sich hin schmollte. Letzterer war das Fleece; nicht gerade ein einladendes Wirtshaus: die Mauersteine grau im Schatten, ungeschmückt von Blumenampeln.

»Das ist es.« Cooper hielt vor einem Gebäude auf der anderen Seite des Pubs an. »Dann wollen wir mal sehen, ob unser Spitzendetektiv da ist. Und ihm eine böse Überraschung bereiten.«

Das Geräusch der sich schließenden Autotüren tönte laut in der stillen Straße; ein paar Gesichter schauten aus dem Friseursalon, und ein mürrischer Blick beobachtete sie vom Pub aus. Die Polizeibeamten wandten den Schaulustigen den Rücken zu und gingen auf das Fenster im Erdgeschoss des Hauses zu, dessen Adresse man ihnen genannt hatte. Cooper schirmte die Augen mit der Hand ab und spähte, vorbei an den drei goldenen Buchstaben, die die Scheibe über ihm überspannten, ins Innere.

D D A

Benson legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben auf das Fenster in dem Stockwerk über seinem Sergeant. Die gleichen Buchstaben wölbten sich auf dessen Oberfläche.

D D A

Offenbar ein Bürogebäude.

»Da ist keiner drin«, sagte Cooper, ging zur Haustür und klingelte. Zur Sicherheit betätigte er noch energisch den...

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Julia Chapman ist das Pseudonym von Julia Stagg. Sie lebt in den wunderschönen Yorkshire Dales im Norden Englands. Wenn sie nicht schreibt, erkundet sie zu Fuß oder mit dem Rad ihre Umgebung, die wichtiger Bestandteil ihrer Krimis ist - allen voran die kleinen Dörfer und Ortschaften mit ihren liebenswerten Einwohnern.
Nur die Menge macht das Gift

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