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Mord im Yorkshire-Moor

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
317 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.09.20231. Aufl. 2023
Dunkle Geheimnisse in den Mooren von Yorkshire

Detective Inspector Malcolm Halloran kann es kaum glauben: In Irendale, einem Dorf in den Mooren von Yorkshire, wurde eine Leiche gefunden. Genau dort lebte er mit seiner Frau, bis diese ermordet wurde. Noch schockierender ist: Die Vorgehensweise bei beiden Verbrechen ist identisch. Auch diesmal spielen literarische Rätsel und sogar Runen eine große Rolle. Dabei sitzt der Mörder von damals gut verwahrt hinter Gittern. Da die örtliche Polizei den Fall nicht lösen kann, reisen Halloran und Kitt Hartley in den Norden der Grafschaft, um auf eigene Faust zu ermitteln. Mit Hilfe von Evie Bowes, Grace Edwards und der Hellseherin Ruby begeben sie sich auf die Suche nach dem skrupellosen Mörder ...


Helen Cox wurde in Yorkshire geboren und studierte an der University of York St. John Kreatives Schreiben. Als Journalistin schrieb sie bereits sowohl für zahlreiche Magazine und Websites als auch für TV und Radio. Fünf Jahre lang gab sie ihr eigenes unabhängiges Film-Magazin heraus. Inzwischen hostet sie den Podcast The Poetrygram und schreibt neben den Krimis auch Poesie, Liebesromane und Sachbücher. Sie lebt in Sunderland im County Durham.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextDunkle Geheimnisse in den Mooren von Yorkshire

Detective Inspector Malcolm Halloran kann es kaum glauben: In Irendale, einem Dorf in den Mooren von Yorkshire, wurde eine Leiche gefunden. Genau dort lebte er mit seiner Frau, bis diese ermordet wurde. Noch schockierender ist: Die Vorgehensweise bei beiden Verbrechen ist identisch. Auch diesmal spielen literarische Rätsel und sogar Runen eine große Rolle. Dabei sitzt der Mörder von damals gut verwahrt hinter Gittern. Da die örtliche Polizei den Fall nicht lösen kann, reisen Halloran und Kitt Hartley in den Norden der Grafschaft, um auf eigene Faust zu ermitteln. Mit Hilfe von Evie Bowes, Grace Edwards und der Hellseherin Ruby begeben sie sich auf die Suche nach dem skrupellosen Mörder ...


Helen Cox wurde in Yorkshire geboren und studierte an der University of York St. John Kreatives Schreiben. Als Journalistin schrieb sie bereits sowohl für zahlreiche Magazine und Websites als auch für TV und Radio. Fünf Jahre lang gab sie ihr eigenes unabhängiges Film-Magazin heraus. Inzwischen hostet sie den Podcast The Poetrygram und schreibt neben den Krimis auch Poesie, Liebesromane und Sachbücher. Sie lebt in Sunderland im County Durham.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742207
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.09.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.3
Seiten317 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2481 Kbytes
Artikel-Nr.10124138
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Zwei

Hallorans Magen krampfte sich zusammen, als sich die Tür zu dem Verhörraum im Westflügel knarrend öffnete. Langsam blickte er auf. Kerr kam in seinem vom Gefängnis ausgegebenen Trainingsanzug praktisch auf ihn zustolziert. Der Anzug war burgunderrot, fiel Halloran auf, die Farbe geronnenen Bluts.

Er wusste, dass Kerr von zwei Beamten begleitet wurde, doch er gönnte ihnen nicht einmal einen Blick. Jetzt gerade konnte er das nicht. Er hatte zu viel damit zu tun, den Mann zu mustern, der vor fünf Jahren die Ursache dafür gewesen war, dass sein Leben auf den Kopf gestellt wurde.

Die Ernährung im Gefängnis bekam Kerr nicht, so viel war sicher. Er war schlanker als damals, als er zusammen mit ihm als Inspektor auf dem Revier von Eskdale gearbeitet hatte. Ein ruhiges Leben war das gewesen: Er hatte alltägliche Fälle gelöst und mit Kamala in dem idyllischen Moorland-Dorf Irendale gelebt. Bis Kerr sie erdrosselt hatte. In der Haft hatte man ihm den Kopf rasiert, sodass seine großen Ohren noch weiter abstanden als früher. Doch seine graugrünen Augen wirkten noch so kalt und leer, wie sie immer gewesen waren, sogar schon, bevor Halloran ihn als Serienkiller entlarvt hatte.

Mit einem leisen, spöttischen Lächeln auf den Lippen setzte sich Kerr Halloran gegenüber an den Tisch. Dieser sah dem Gefangenen zwar in die Augen, versuchte sich aber nicht darauf zu konzentrieren. Kerrs Miene erweckte in ihm den Wunsch, den Mann bewusstlos zu schlagen; aber so befriedigend das auch wäre, er würde nichts erreichen, wenn er selbst wegen schwerer Körperverletzung hinter Gittern landete. Wenn Halloran die Wahrheit finden wollte, musste er Ruhe bewahren und durfte sich nur auf eins konzentrieren: Kerr zu ködern, damit er etwas preisgab - ganz egal, was -, das ihn in Verbindung zu der Leiche brachte, die gestern am frühen Abend gefunden worden war.

»Klopfen Sie einfach, wenn Sie mit ihm fertig sind, Sir«, sagte die eine von Kerrs Begleitern. Dann wandte sie den beiden den Rücken zu und ging mit ihrem Kollegen im Schlepptau hinaus.

Die zwei Männer starrten einander einen Moment lang schweigend an. Kerr vermutete wahrscheinlich, dass Halloran die gleiche Verhörtaktik anwenden würde, die sie einst zusammen eingesetzt hatten. Einen Verdächtigen zappeln zu lassen. Ihn zu zwingen, zuerst das Wort zu ergreifen, damit man ihn unterbrechen und ihm zeigen konnte, wer hier das Sagen hatte. Dabei nahm Halloran sich nur Zeit, um Kerr einzuschätzen. Suchte nach einem verräterischen Zeichen dafür, wie erstaunt Kerr war, ihn zu sehen, oder was er sonst bei seinem Anblick empfand. Doch die Miene seines Ex-Kollegen blieb rätselhaft. Das spöttische Grinsen konnte darauf hinweisen, dass er Hallorans Besuch erwartet hatte, aber ebenso gut konnte es besagen, dass er keine Ahnung hatte, was los war. So oder so spürte Kerr wahrscheinlich, dass er bei diesem Gespräch die Oberhand hatte. Er war schlau genug, um zu begreifen, dass Halloran ihn nur aufsuchen würde, wenn ihm nichts anderes übrig blieb.

»Und, haste mich vermisst, Malc?«, fragte Kerr.

Hallorans Inneres verknotete sich noch weiter. Das lag nicht nur daran, dass ihm wieder einfiel, wie sehr Kerrs kratzige Stimme ihn auf die Palme brachte. Seit er ein Dreikäsehoch gewesen war, hatte jeder seinen Namen mit Mal abgekürzt, nur Kerr nicht. Er hatte seinen eigenen Spitznamen für ihn haben müssen. In all den Nächten, in denen Halloran wie besessen über alles, was zwischen Kerr und ihm gewesen war, nachgegrübelt hatte, war immer wieder die Frage aufgetaucht, ob selbst das Manipulation gewesen war. Eine Art, ihm vorzuspiegeln, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung bestand, und so seinen Verdacht von sich abzulenken. War Kerr wirklich so verrückt, dass er glaubte, ein Rest dieser Freundschaft sei noch vorhanden? Oder versuchte er ihn bloß aufzustacheln?

»Ich habe die Tage gezählt.«

»Da wette ich drauf. Ich wette, an dem Tag, an dem diese Tore aufgehen und ich wieder in den Sonnenschein trete, stehst du da. Aber darauf kannst du lange warten. Dafür hast du ja gesorgt.«

»Bilde dir nicht zu viel ein. Ich habe seit Jahren nicht an dich gedacht.«

Kerr grinste anzüglich. »Hattest wohl anderes im Kopf, was? Oder andere Leute? Haste dir schon ne neue Frau gesucht? Das hat dann aber nicht lange gedauert.«

Halloran widerstand dem Drang, sich mit ihm zu streiten, doch unter dem Tisch öffnete und schloss er die Fäuste. Er hatte einige Jahre länger als die meisten anderen Männer gewartet, bis er sich neu orientiert hatte. Trotzdem traf ihn die Andeutung, dass er die Frauen in seinem Leben für austauschbar halten könnte. Ganz klar, Kerr versuchte ihn zu ködern. Er durfte nicht anbeißen.

»Heute Morgen habe ich allerdings an dich gedacht«, erklärte Halloran und brachte es irgendwie fertig, beiläufig zu klingen.

»Was immer dich anmacht«, erwiderte Kerr. »Ich dachte immer schon, dass du vielleicht eine dunkle Seite hast, die du für dich behältst. Wenn der Gedanke an mich und das, womit ich durchgekommen bin, dir hilft, den Tag zu überstehen und irgendein Bedürfnis zu befriedigen, bin ich gern behilflich.« Sein arrogantes Grinsen wurde breiter, doch ein Aufblitzen in seinen Augen verriet Halloran, dass er neugierig geworden war. Stellte er sich dumm, um unschuldig zu wirken? Oder war er nur neugierig, wie viel Halloran über den Mord wusste?

»Ich habe mir vorhin deine Besucherliste durchgesehen, und da ist mir ein vertrauter Name entgegengesprungen.«

»Aye, wir haben drei Jahre zusammengearbeitet, Malc. Natürlich kennst du meine Freunde und meine Familie. Jedenfalls die, die noch bereit sind, sich so zu nennen.«

»Seit wann bist du so gut mit Kurt Goodchild befreundet?«

Halloran sah Kerr ins Gesicht und suchte nach einem Zucken oder einem Zeichen, doch Goodchilds Name hatte nichts ausgelöst.

»Ach, Kurt. Der war immer schon so etwas wie ein kleiner Sonderling.«

»Du weißt, dass es schlimmer ist.« Halloran war darauf trainiert, sich an wichtige Details und die auffälligsten Züge einer Person zu erinnern, aber Kurt Goodchilds Gesicht stach besonders hervor. Es lag an seinen Augen. Sie wirkten wie die eines erschrockenen Kaninchens, argwöhnisch und geduckt. Viel würde es nicht kosten, ihn einzuschüchtern.

»Aye, ja, wenn man in nem kleinen Dorf wie Irendale lebt, spricht sich alles herum. Schizophrenie, nicht? Schreckliches Zeug. Macht Leute manchmal â¦«

»Leicht beeinflussbar.«

Kerr musterte Halloran. »Aye. Genau.«

»Dann gibst du es zu?«

»Ein Mann in meiner Position gibt niemals etwas zu, Malc, das weißt du doch.« Kerr lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Aber dank dir habe ich ja reichlich Zeit. Also los, erzähl mir eine Geschichte.«

»Du hast mit Goodchild geredet.«

»Wenn sich jemand die Mühe macht, einen im Gefängnis zu besuchen, wäre es schon unhöflich, schweigend dazusitzen. Wo hast du deine Manieren gelassen?«

»Nimm das gefälligst ernst«, sagte Halloran. »Sofort.«

»Wenn man im Gefängnis sitzt, kriegt man ne andere Perspektive, Malc. Wenn man die persönlichen Freiheiten, an die man gewöhnt ist, nicht hat, hält man sich nicht mit Kleinigkeiten auf. Ich habe auf dieser Seite des Zauns mit schwierigeren Typen zu tun als deinesgleichen. Wenn du also willst, dass ich dich ernst nehme, musst du mir schon was geben, was ich ernst nehmen kann.«

»Du weißt genau, dass du mich nicht auf die Probe stellen solltest«, knurrte Halloran.

Kerrs höhnisches Grinsen wurde nur noch breiter. »Vielleicht ist das ja eine unterhaltsame Art, die Zeit totzuschlagen: dir auf den Zahn zu fühlen.«

»Worüber habt ihr gesprochen, Goodchild und du?«, fragte Halloran und ignorierte Kerrs Stichelei, so gut er konnte.

»Im Wesentlichen über seine Ma. Es ist schwer, ihn dazu zu kriegen, über was anders zu reden, falls du dich erinnerst. Sie ist wirklich der einzige Freund, den er hat, abgesehen von mir natürlich. Also redet er gern und viel von ihr.«

»Würde Goodchild mir das Gleiche sagen, wenn ich ihn frage?«

»Keine Ahnung, was so ein armer Wicht dir bei einem Verhör unter Druck erzählen würde.«

Halloran spürte, wie sein Geduldsfaden mit jeder Sekunde dünner wurde, doch er konnte es sich nicht erlauben, Kerr ein sichtbares Zeichen dafür zu liefern, dass er ihm auf die Nerven ging.

»Na schön. Machen wir es auf deine Art.« Hallorans Ton war ungezwungen, aber er stand auf, legte beide Handflächen auf den Tisch und beugte sich zu Kerr hinüber. »Was du wissen willst, ist Folgendes: In Irendale wurde gestern Nacht eine Frau tot aufgefunden. Nach den aktuellen Informationen glauben die Ermittler, dass der Mord am Freitagabend begangen wurde.«

»Ermordet? Wie?« Kerr leckte sich die Lippen.

»Sag du es mir.« Halloran stand auf und ging mit verschränkten Armen um den Tisch herum.

»Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, Malc.«

»Ich meine, dass ich weiß, dass du auf die eine oder andere Art in den Tod dieser Frau verwickelt bist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich herausfinde, auf welche Art genau. Aber du könntest dir natürlich etwas Gutes tun, wenn du einfach jetzt gestehst.«

Kerr runzelte die Stirn. »Ich war sehr gut, mein Freund. Du hast verdammt lange gebraucht, um darauf zu kommen, was ich gemacht habe und so weiter. Doch sogar ich muss zugeben, dass ich nicht gut genug bin, um aus dem Knast heraus in einem Dorf, das zwanzig Meilen entfernt liegt, einen Mord zu begehen. Schmeichelt mir allerdings, dass...

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Helen Cox wurde in Yorkshire geboren und studierte an der University of York St. John Kreatives Schreiben. Als Journalistin schrieb sie bereits sowohl für zahlreiche Magazine und Websites als auch für TV und Radio. Fünf Jahre lang gab sie ihr eigenes unabhängiges Film-Magazin heraus. Inzwischen hostet sie den Podcast The Poetrygram und schreibt neben den Krimis auch Poesie, Liebesromane und Sachbücher. Sie lebt in Sunderland im County Durham.
Mord im Yorkshire-Moor

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt