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Wo Wind und Wellen sich berühren (Westcoast Skies 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am09.01.2024Auflage
**Die Sterne in unseren Händen**  Rina, Shane und Caden: Die drei verbindet eine jahrelange Freundschaft. Als Caden nach einem Sturm in seine Heimatstadt San Diego zurückkehrt, um beim Wiederaufbau der zerstörten Rettungsstation für Seehunde zu helfen, fällt Rina die Nähe zu ihm schwer. Stabil und vertraut - das ist sie mit Shane, denn sie sind inzwischen ein Paar. Intensiv und magnetisch, das fühlt sie plötzlich mit Caden. Aber verzichten kann sie auf keinen der beiden. Je tiefer die Gefühle werden, desto stärker muss sie sich der Frage stellen, ob Liebe wirklich so begrenzt ist ...   Lexis Able hat mein Herz im Sturm erobert.« - SPIEGEL-Bestseller-Autorin Kate Corell  //Dies ist der zweite Band der emotional mitreißenden New Adult Romance »Westcoast Skies«. Alle Romane der fesselnden Reihe:  -- Band 1: Wo sich Licht im Wasser bricht -- Band 2: Wo Wind und Wellen sich berühren// Diese Reihe ist abgeschlossen.

Lexis Able wurde 1986 in Österreich geboren und wohnt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einigen Vierbeinern in Tirol. Aufgewachsen ist sie zwischen Bergen und Büchern, am liebsten in Kombination. Aus dem Schreiben schöpft Lexis die Kraft für ihren Beruf als Sonderkindergartenpädagogin, ihr erstes Buch hat sie selbst im Alter von sechs Jahren geschrieben. Auf langen Bergläufen entwickelt sie ihre Geschichten, die sie nun endlich mit anderen teilen darf.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext**Die Sterne in unseren Händen**  Rina, Shane und Caden: Die drei verbindet eine jahrelange Freundschaft. Als Caden nach einem Sturm in seine Heimatstadt San Diego zurückkehrt, um beim Wiederaufbau der zerstörten Rettungsstation für Seehunde zu helfen, fällt Rina die Nähe zu ihm schwer. Stabil und vertraut - das ist sie mit Shane, denn sie sind inzwischen ein Paar. Intensiv und magnetisch, das fühlt sie plötzlich mit Caden. Aber verzichten kann sie auf keinen der beiden. Je tiefer die Gefühle werden, desto stärker muss sie sich der Frage stellen, ob Liebe wirklich so begrenzt ist ...   Lexis Able hat mein Herz im Sturm erobert.« - SPIEGEL-Bestseller-Autorin Kate Corell  //Dies ist der zweite Band der emotional mitreißenden New Adult Romance »Westcoast Skies«. Alle Romane der fesselnden Reihe:  -- Band 1: Wo sich Licht im Wasser bricht -- Band 2: Wo Wind und Wellen sich berühren// Diese Reihe ist abgeschlossen.

Lexis Able wurde 1986 in Österreich geboren und wohnt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einigen Vierbeinern in Tirol. Aufgewachsen ist sie zwischen Bergen und Büchern, am liebsten in Kombination. Aus dem Schreiben schöpft Lexis die Kraft für ihren Beruf als Sonderkindergartenpädagogin, ihr erstes Buch hat sie selbst im Alter von sechs Jahren geschrieben. Auf langen Bergläufen entwickelt sie ihre Geschichten, die sie nun endlich mit anderen teilen darf.

Inhalt/Kritik

Leseprobe



KAPITEL 1

CADEN

Ich kann nicht zu ihnen.

Baumstämme und Geröll blockieren den letzten Straßenabschnitt und machen es mir selbst mit dem Motorrad unmöglich, zum Seal for Life zu kommen. Die Schäden lassen nur ansatzweise erahnen, in welcher Stärke der Wind noch vor wenigen Stunden gewütet haben muss. Selbst bis hierher hat es die Zelte vom nahe liegenden Campingplatz getragen, die jetzt in bunten Fetzen in diversen Ästen hängen oder lose herumliegen. Von weit entfernt nehme ich das Geräusch einer Motorsäge wahr, auf der Interstate 5 müssen die Einsatzkräfte bereits mit der Freilegung des Highways begonnen haben.

So gut wie möglich vor weiteren umstürzenden Bäumen geschützt parke ich meine schwarze Ducati und folge der Straße das letzte Stück an den Klippen der Küste entlang zu Fuß. Die Sonne ist bereits aufgegangen und verleiht dem Meer ein sanftes Glitzern. Ich erinnere mich an die unzähligen Stunden, die mein Bruder Jonah, Shane und ich dort draußen beim Surfen verbracht haben, während Rina am Strand gelesen hat. Diese Momente scheinen Jahre zurückzuliegen, nicht wenige Wochen.

Die abfallende Zufahrtsstraße zum Seal for Life ist mit einer dicken Schlammschicht überzogen und der umliegende Waldboden lässt sich kaum noch von dem asphaltierten Weg unterscheiden. Es riecht nach nasser Erde und frischem Holz, und wäre das alles nicht so eine verdammte Katastrophe, würde ich den Geruch sogar mögen.

Je näher ich der Auffangstation für Seehunde komme, die Shanes Eltern betreiben, desto dunkler wird das Gefühl in meiner Brust. Schon der Zustand des Waldes hier lässt erahnen, wie viel das Seal for Life abbekommen haben muss. Die lächerliche Hoffnung, mich zu täuschen, wird begraben, als ich die letzte Wegbiegung hinter mir lasse. Der erschütternde Anblick bremst mich aus, und ich muss stehen bleiben, um dieses Bild vor mir zu verarbeiten. Die Zufahrt und der Parkplatz vor dem Besucherzentrum sind nicht mehr als solche zu erkennen, weil sie unter der uralten Kiefer begraben sind, die der Sturm zu Fall gebracht hat. Bei ihrem Sturz hat sie die Ausstellungsräume und einen Teil des Haupthauses zerstört. Neben dem Jeep von Shanes Eltern und Shanes Cabrio erkenne ich die Reste unseres alten Baumhauses unter den mächtigen Ästen. Egal in welche Richtung ich blicke - da sind nur Zerstörung und Gefahr.

Mein Mund wird trocken. Ich habe keine Ahnung, wie viele suchterkrankte Jugendliche aktuell in der Reha-Einrichtung untergebracht sind, die zur Auffangstation gehört, und bete inständig, dass es ihnen allen gut geht. Ich weiß, dass sie für die Rettung von Verletzten den Wasserweg hätten nutzen können, aber definitiv nicht bei einem Sturm dieses Ausmaßes.

Erst jetzt nehme ich die Stille hier wahr. Normalerweise wird man von dem Gezwitscher der vielen Vögel empfangen oder vom Bellen der Seehunde. Heute höre ich nichts.

Ich bemühe mich, meine Atmung zu beruhigen und mich an dem Gedanken festzuhalten, dass es Rina und Shane gut geht. Ich muss sie nur finden.

Von hier oben kann ich nicht erkennen, wie viel Schaden die stufenartig gebauten Wohnbereiche, das medizinische Zentrum und die Auffangbecken erlitten haben. Sowohl die Aussichtsplattform als auch der Zugang über die Klippen zum Strand werden von den Trümmern des Hauses versperrt. Ich ziehe mein Telefon aus der Tasche und versuche zuerst Rina, dann Shane zu erreichen, aber beide Handys sind ausgeschaltet. Die leichte Panik beginnt mein logisches Denkvermögen zu vernebeln und ich blicke mich hektisch um. Sie müssen unten beim Strandhaus sein, das Shane seit einigen Jahren bewohnt. Wenn es noch steht.

Es gibt diesen einen Hauptweg hinunter zum Meer, der vorwiegend genutzt wird, doch jetzt verschüttet ist. Die Zugänge nach unten innerhalb der Anlage sind ebenso keine Alternative, weil sie nur über das Haupthaus zu erreichen sind. Aber wir haben einen Großteil unserer Kindheit hier verbracht, und ich erinnere mich gut an die versteckten Trampelpfade, die wir gewählt haben, um den vielen Besuchern und Touristen zu entkommen.

Die dichten Äste der umgestürzten Kiefer geben auf dem Parkplatz kaum einen Weg für mich frei. Die Nadeln kratzen mich im Gesicht und reißen den prall gefüllten Seesack auf meinem Rücken nach hinten. Ich nehme schützend meine Arme hoch und kämpfe mich Schritt für Schritt nach vorne. Bis ich die Hinterseite des Seal for Life erreiche, bin ich völlig außer Atem und muss die Hände an meinen Knien aufstützen, um genügend Luft zu bekommen. Nach ein paar tiefen Atemzügen folge ich dem ausgetretenen Weg entlang der steil abfallenden Klippe. Der Holzzaun zur Sicherung war früher noch nicht da, und erst jetzt wird mir bewusst, wie gefährlich dieser Zugang zum Meer ist. Als Teenager haben wir daran nicht gedacht - alles, was wir wollten, war zusammen sein. Wir drei, alleine.

Je näher ich dem versteckten Pfad hinunter zum Strand komme, desto schneller werde ich. Das rasende Pulsieren in meinem Kopf nimmt erst ab, als ich sehe, dass der Felsweg frei ist. Ohne weiter darüber nachzudenken, schwinge ich mich über den Zaun und springe mehr über die natürlichen Stufen aus Stein, als dass ich steige. Das tosende Rauschen des Meeres dringt allmählich zu mir und zieht mich an. Sie müssen da sein, das spüre ich.

Sobald ich die Klippe hinter mir habe und den sandigen Untergrund spüre, renne ich los in Richtung des Strandhauses. Und zu Rina und Shane, um für sie da zu sein.

Die kleine Hütte aus weißem Holz liegt gut geschützt in einer schmalen Bucht. Trotzdem habe ich Angst, dass das Unwetter auch davon nur Bruchstücke zurückgelassen hat. Ich weiß, wie viel Liebe Shane in den Aufbau gesteckt hat und wie wichtig es für ihn war, dabei von seinem Vater unterstützt zu werden.

Kurz bevor ich um den letzten Felsen herumgehe, zögere ich. Schon der fassbare Gedanke, Rina wiederzusehen, lässt die Mischung aus all den betäubten Emotionen für sie in mir aufglimmen. Unter ihrer Wucht taumle ich einen Schritt nach hinten. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich hier sein kann. Ob ich den beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben dabei zusehen kann, wie sie sich stetig näherkommen, während ich mich verliere. Plötzlich sträubt sich alles in mir dagegen, um diese letzte Felswand herum zu ihnen zu gehen.

»Caden?«

Die Stimme in meinem Rücken lässt mich innehalten und mit mir meine Ängste und Sorgen. An ihrer Stelle spüre ich pure Befreiung, als ich mich zu ihr umdrehe. Mit einem Mal blättert jeglicher Druck von mir ab und lässt mich hier sein, in diesem Moment, mit allem, was ich habe, und allem, was ich bin.

»Geht es euch gut, Shane?«

»Rina ist im Strandhaus, sie wurde nicht verletzt.«

Erleichterung besänftigt die Sorge in mir. Ich schlucke. »Was ist mit dir?«

Shanes Shirt ist zerrissen und getrocknetes Blut verfärbt einzelne Strähnen seiner blonden Haare.

Er nickt. »Es geht mir gut.«

Es geht Shane immer gut. Seine Schultern sind gestrafft, er wirkt unnachgiebig und stark, aber ich kenne ihn besser und sehe die Erschöpfung in seinen Augen.

Ich schüttle den Kopf. »Noch einmal, Shane: Bist du in Ordnung?«

Er schwankt, seine Mundwinkel zucken leicht, und er senkt den Kopf, nur um im selben Atemzug zu lächeln. »Ziemliches Chaos.«

Shane hat mir den Rücken freigehalten, immer. Mehr, als ich es verdient hatte. Es ist an der Zeit, dass ich dasselbe auch für ihn tue.

»Chaos, ja.« Ich erwidere sein Lächeln nicht. »Aber ich bin da. Zusammen kriegen wir das hin.«

Seine Mimik droht ihm zu entgleiten und ich erkenne das leichte Beben seiner Lippen.

»Wir kriegen das wieder hin, alles«, wiederhole ich etwas lauter und mache einen Schritt auf ihn zu. »Ich lasse euch nicht alleine.«

Eine Sekunde lang glaube ich, dass Shane erneut lächeln will und mir sagen wird, dass ich nicht bleiben muss. Weil Rina und er alleine klarkommen und ich ein neues Leben in Phoenix habe.

In dem Augenblick, in dem mein bester Freund näher kommt und mich umarmt, erstarre ich. Alles in mir steht still, einzig das ständige Zittern meiner Finger flimmert durch meinen Körper.

»Danke, Caden«, sagt er. »Dass du gekommen bist.« Erst als er mich noch fester an sich drückt, kann ich die Angst loslassen und seine Umarmung erwidern. Mir wird bewusst, wie sehr ich mich vor einer Abweisung gefürchtet habe.

Shane löst sich von mir und fährt sich durch die halblangen Haare. »Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.« Er zieht sein Lippenpiercing zwischen die Zähne. »Wir waren uns nicht sicher.«

Es tut weh zu hören, dass sie nicht darauf vertrauen konnten. Mir nicht vertrauen konnten. Noch schmerzvoller ist es, wie recht sie damit hatten. Ich habe gezögert. Ich wollte wieder weg.

»Was ist mit deinem Dad?«, frage ich Shane.

Er hebt leicht eine Augenbraue, weil er mich kennt und weiß, wann ich einem Thema ausweichen will. Dann nickt er kaum merklich und zeigt über seine Schulter. »Niemand hat mit der Stärke des Sturms gerechnet. Rina und ich waren im Strandhaus, als die Kiefer geknickt ist.« Er schließt kurz die Augen. »Wir hatten so ein verdammtes Glück, dass die vier Jugendlichen, die derzeit hier wohnen, mit den Ergotherapeuten auf einer Wanderung im National Wildlife Refuge sind. Mom und Dad dachten, das Haus wäre sicher, auch bei einem Sturm.«

Ich presse die Lippen zusammen. »Die Kiefer hat immer unnachgiebig gewirkt. Keiner hätte je damit gerechnet, dass sie bricht.«

»Der Baum...

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Lexis Able wurde 1986 in Österreich geboren und wohnt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einigen Vierbeinern in Tirol. Aufgewachsen ist sie zwischen Bergen und Büchern, am liebsten in Kombination. Aus dem Schreiben schöpft Lexis die Kraft für ihren Beruf als Sonderkindergartenpädagogin, ihr erstes Buch hat sie selbst im Alter von sechs Jahren geschrieben. Auf langen Bergläufen entwickelt sie ihre Geschichten, die sie nun endlich mit anderen teilen darf.