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Herbstmond

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
368 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.12.20231. Aufl. 2023
Was wäre wenn?

Als die Hochschuldozentin Amy nach langen Jahren ihre erste Liebe wiedertrifft, erscheint ihr das Glück an der Seite ihres Mannes plötzlich fragwürdig. Ihre Gedanken kreisen nur noch um den charmanten Nick und längst begrabene Träume. Als sie gemeinsam eine Insel erkunden, ahnt sie nicht, dass sie damit ihr Leben aufs Spiel setzt ...

Vor der malerischen Kulisse Georgias entfaltet sich ein stimmungsvoller Roman über verloren geglaubte Träume, die Macht der Versuchung und die Kunst des Verzeihens.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

Besuchen Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.
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Produkt

KlappentextWas wäre wenn?

Als die Hochschuldozentin Amy nach langen Jahren ihre erste Liebe wiedertrifft, erscheint ihr das Glück an der Seite ihres Mannes plötzlich fragwürdig. Ihre Gedanken kreisen nur noch um den charmanten Nick und längst begrabene Träume. Als sie gemeinsam eine Insel erkunden, ahnt sie nicht, dass sie damit ihr Leben aufs Spiel setzt ...

Vor der malerischen Kulisse Georgias entfaltet sich ein stimmungsvoller Roman über verloren geglaubte Träume, die Macht der Versuchung und die Kunst des Verzeihens.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

Besuchen Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751754965
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.12.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1677 Kbytes
Artikel-Nr.11682204
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

Sonnenflecken flüsterten im uralten Moos, huschten über einen umgestürzten Baumstamm. Nur wenige Schritte vor dem Wald brandete das Meer gegen den Strand an. Das Spiel der sich auftürmenden und wieder zurückziehenden Wellen glich Amy Reynolds Herzschlag. Früher hatte sie geglaubt, ihr Herz schlage regelmäßig und sei frei von Nick Lowry. Doch er hatte im Unsichtbaren weitergelebt - in den Aussetzern zwischen den Schlägen, in dem Geheimnis, von dem Amy wusste, auch wenn sie es nicht kannte.

Sie saß auf dem im Seewind gealterten Stamm, den Kopf auf den Knien, und wartete. Nun war sie bereit, sich anzuhören, was er zu sagen hatte. Zumindest glaubte sie das.

»Während der ganzen Zeit - der ganzen langen Zeit - hab ich überlegt, was ich dir sage. Ich hatte dir so viel zu sagen!« Er berührte ihren Mund, ihre Lippen.

Amys Hände flatterten in der Luft, Schmetterlinge, die nirgendwo Ruhe fanden.

»Und jetzt bist du hier, und ich finde keine Worte.« Nick schloss die Augen. »Du bist hier, und ich möchte nur die Stelle unten an deinem Hals berühren.« Er öffnete die Augen wieder und schaute auf ihren Hals. Bei der Erinnerung an seine Berührung stieg Hitze in ihr auf.

Sanft berührten Amys Finger das Grübchen zwischen ihren Schlüsselbeinen. Nick legte seine Hand darauf.

»Da. Die Stelle, wo dein silbernes Kreuz immer gelegen hat; bei jedem Atemzug hat es sich bewegt.«

»Ich hab s verloren«, flüsterte Amy.

»Was hast du verloren?« Er umfasste ihre Hand.

»Das Kreuz â¦ Dich.«

Nick stöhnte und senkte den Kopf; wie zum Gebet, dachte Amy, oder als gebe er sich geschlagen.

Und während all der Zeit hatte Amy geglaubt, ihr Leben sei so schön ordentlich und glatt wie die erstklassigen Laken auf ihrem Bett. Unter der Oberfläche jedoch verbargen sich Knicke und Falten.

Sie hatte die Risse in ihrem Leben zugedeckt, so wie sie das Haus, das der Vorbesitzer in einem schmutzigen Braunton gehalten hatte, dick mit weißer Farbe überstrichen hatte - ihr geliebtes altes Haus in der verschlafenen Stadt im Süden der Vereinigten Staaten, wo Amy mit ihrem Mann und ihren Kindern wohnte. Sie hatte eine Schicht aufgetragen und dann eine weitere, bis sie unwillkürlich unter der Tünche der Heuchelei zu ersticken drohte.

Dann überwältigte Nick sie. Und sie verlor den Mond und kroch auf allen vieren los, um ihn wiederzufinden.

An einem verführerisch normalen Tag, den sie in träger Behaglichkeit mit ihrer Familie verbringen wollte, war Nick Lowry wieder in Amy Reynolds Leben getreten.

Die Sonne tauchte die geparkten Geländewagen und Wohnmobile sowie die Camping-Grills in ein honigfarbenes Nachmittagslicht. Der würzige Geruch von Barbecue und Rauch mischte sich mit dem erdwarmen Duft zertretener Blätter. Hin und wieder schwebte eins langsam zu Boden, sie lösten sich von selbst, ohne dass auch nur ein Windhauch sie gepflückt hätte. Die Luft war so weich und satt, dass Amy bei jeder Bewegung das Gefühl hatte, darin zu baden.

Den ganzen Nachmittag lang spürte sie eine wohlige, genüssliche Schwere in den Gliedern. Doch im Herzen empfand sie an diesen lauen Herbsttagen auf dem Campus der Saxton University jedes Jahr das Gleiche: ein Verlangen, ein sonderbares, unangebrachtes Gefühl von Verlust, aber zugleich auch ein Versprechen. So war sie schon darauf eingestimmt - sie war voller Sehnsucht und Erwartung.

Amy stand mit ihrem Mann Phil auf der Wiese, wo die Tailgating-Party zum Heimspiel des Football-Teams stattfand. Seit dreiundzwanzig Jahren trafen sie sich hier mit alten Freunden zu traditionellen Cheeseburgern, kaltem Bier, Kartoffelsalat und Chardonnay. Heute würden sie die erste ernst zu nehmende Freundin ihres Sohnes Jack kennen lernen. Jack sprach wenig von ihr, aber doch mehr als von allen anderen Mädchen, mit denen er sich bisher getroffen hatte. Amy kannte nur ihren Vornamen - Lisbeth. Sie fand diesen Namen anmaßend, ja snobistisch und verspürte innerlich Abwehr, als habe das Mädchen sich bei der Geburt selbst so genannt.

Die Fahrt von dem Städtchen Darby in South Georgia, wo sie zu Hause waren, bis zur Saxton University dauerte zwei Stunden. Amy hatte den Kopf an die Kopfstütze gelehnt, gegen ihre Reisekrankheit angekämpft, Phils Hand genommen und gemurmelt: »Was ist Lisbeth für ein Name?«

»Ein deutscher, glaube ich â¦Vielleicht eine Form von Elizabeth.«

»Hört sich irgendwie hochnäsig an, findest du nicht?«

»Amy, lass uns nicht über sie urteilen, bevor wir sie überhaupt kennen gelernt haben.«

»Du hast Recht â¦ Du hast ja Recht. Ich kritisiere schon. Tut mir leid. Aber Jack ist einfach so â¦ so besonders, so anders, so viel â¦ reifer als andere.«

»Könnte es vielleicht sein, dass du ein bisschen voreingenommen bist?« Spielerisch hatte Phil ihre Hand gedrückt. Er verstand ihre bedingungslose Liebe zu ihrem Sohn. In der gleichen Weise liebte Amy die ganze Familie, ihren Mann, ihren Sohn und ihre Tochter - ihre Liebe war wie ein Filter, der alle durchschnittlichen Eigenschaften in etwas Besonderes verwandelte.

Phil hatte ihre Hand an den Mund gezogen und sie auf den Handrücken geküsst. »Ich stimme dir zu, Liebste, aber ich bin auch ganz sicher, dass Jacks gute Menschenkenntnis hier Früchte getragen hat. Ich bin schon ganz gespannt auf die junge Frau, die endlich sein Herz erobert hat.«

Ärgerlich öffnete Amy die Augen und sah ihren Mann an. »Noch hat sie gar nichts erobert.«

»Ach, du hättest ihn am Telefon hören sollen!«

Amy zog die Nase kraus. Phil hatte Recht. Sie wusste noch nicht einmal den Nachnamen des Mädchens, hatte aber schon Vorbehalte. »Ich wünschte, wir hätten gestern Abend schon kommen können. Ihre Eltern waren schon hier und wären gerne mit uns essen gegangen.«

»Die Sitzung gestern Abend hätte ich unter keinen Umständen versäumen dürfen, Amy. Darüber haben wir doch vorhin gesprochen.«

»Ich weiß, ich weiß. Aber das heißt ja nicht, dass ich es mir nicht wünschen kann. Wer arbeitet denn schon freitags bis acht Uhr abends?«

»Mein Chef. Und ich daher auch.« Phils Gesicht verschloss sich wie immer, wenn er das Gefühl hatte, Amy stelle sein Arbeitsethos in Frage. Er war in einer strengen Familie aufgewachsen, wo Arbeit und Pflicht die Götter waren, vor denen man sich verneigte. Dass Amy ihre beruflichen Aufgaben lässiger sah und die Familie an erste Stelle setzte, verstand er nicht. Aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, um das zu vertiefen.

»Weißt du was?« Amy wechselte das Thema. »Meine Projektgruppe macht offenbar Fortschritte. Wir sind tatsächlich eine Stunde auf der Insel gewesen. Eine Stunde ist besser als gar nichts.«

»Das ist ja toll, mein Schatz.« Phil suchte nach einem Sender. Die Störgeräusche aus dem Radio übertönten alles andere und verstärkten Amys Frustration. »Ich kann den Sportkanal nicht finden. Inzwischen müssten wir ihn doch kriegen.«

Phil interessierte sich herzlich wenig für ihre Arbeit, genauso, wie sie seinen Job als Börsenmakler, die Zahlenkolonnen und die zerklüfteten EKG-Kurven der Aktienmärkte uninteressant fand. Aber sie hörte ihm wenigstens zu, wenn er davon erzählte. Das Inselprojekt, an dem sie im Rahmen ihres Lehrauftrags am Savannah College für Kunst und Design mitarbeitete, war eine Chance, im Denkmalschutz ein Zeichen zu setzen, aber Amy hatte das Gefühl, dass ihr Mann diese Arbeit bloß als kleines Hobby betrachtete - nicht anders als die Sammelalben, die sie für die Kinder gebastelt hatte.

Amy rieb sich die Stirn. Sie wollte sich den Tag nicht verderben lassen, an dem sie die erste große Liebe ihres Sohnes treffen würde.

Endlich hatte Phil die Stimme des Kommentators gefunden, der die Footballergebnisse und die Vorhersagen des Tages herunterrasselte. Sie waren um das Stadion herumgefahren, bis sie Amys beste Freundin Carol Anne entdeckt hatten, die mit beiden Armen winkte und auf den Parkplatz deutete, den sie ihnen freihielt. Nach zwei Stunden im Wagen sprang Amy begeistert aus der Beifahrertür und schloss Carol Anne in die Arme.

»Wir sind da, endlich!« Sie streckte sich und sog die frische Luft ein.

»Ich hab mich mit mindestens dreißig wütenden Jeepfahrern angelegt, um euch den Platz freizuhalten. Was kriege ich dafür?«

Lachend begann Amy, die voll gepackten Kühltaschen auszuladen, dankbar, dass ihre Übelkeit sich in dumpfe Kopfschmerzen verwandelt hatte. Zwischendurch ließ sie den Blick über die feiernde Menge schweifen.

»Wen suchst du?« Auch Carol Anne reckte den Hals.

»Jack. Er hat eine neue Freundin, die er uns vorstellen will â¦ und ihre Eltern auch.«

»Oha. Das klingt nach was Ernstem.«

Amy betrachtete die Frau, die seit der ersten Klasse ihre beste Freundin war. Ihr Haar hatte immer noch die Farbe von frischem Honig, und ihre braunen Augen schauten so schalkhaft und lebendig wie eh und je in die Welt und ließen sich nichts entgehen. Carol Anne trug Jeans, die Amys siebzehnjähriger Tochter gepasst hätten, dazu ein orangefarbenes T-Shirt, auf dem quer über der Brust in großen Buchstaben »Saxton University« geschrieben stand.

»Mein Gott, Carol Anne, du siehst aus wie eine Studentin. Geh weg!« Amy tat so, als wolle sie ihre Freundin verscheuchen, und lachte.

»Du etwa nicht?«

»Nein, ganz bestimmt nicht.«

Amy stellte sich auf die Zehenspitzen und hielt wieder nach Jack Ausschau. Schließlich entdeckte sie ihn in dem Labyrinth aus Autos, Grills und Gruppen von Ehemaligen, die um Tickets für das Endspiel schacherten. An der Hand zog er ein dunkelhaariges Mädchen durch das Gewühl hinter...
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Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

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