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Unser Sommer in Georgia

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
366 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.02.20241. Aufl. 2024
Ein Sommer voller Geheimnisse und voller Hoffnung.

Ein kleiner Buchladen in Georgia ist alles, was der jungen Riley geblieben ist, als sie ihre große Liebe verlor. Ausgerechnet ihre Schwester Maisy hat einst Mack verführt, den Mann, den Riley insgeheim noch immer liebt. Als beide in ihr Leben zurückkehren, muss Riley kämpfen: um den Laden, der kurz vor dem Ruin steht, um den Zusammenhalt ihrer Familie und um ihr Lebensglück.

»Schon allein die poetische Erzählerstimme der Autorin reißt den Leser mit.« BOOKLIST

Ein wunderschöner Roman voll herrlicher Landschaftsbilder über den Zusammenhalt der Familie und die Kunst der Versöhnung.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

Besuchen Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.
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Produkt

KlappentextEin Sommer voller Geheimnisse und voller Hoffnung.

Ein kleiner Buchladen in Georgia ist alles, was der jungen Riley geblieben ist, als sie ihre große Liebe verlor. Ausgerechnet ihre Schwester Maisy hat einst Mack verführt, den Mann, den Riley insgeheim noch immer liebt. Als beide in ihr Leben zurückkehren, muss Riley kämpfen: um den Laden, der kurz vor dem Ruin steht, um den Zusammenhalt ihrer Familie und um ihr Lebensglück.

»Schon allein die poetische Erzählerstimme der Autorin reißt den Leser mit.« BOOKLIST

Ein wunderschöner Roman voll herrlicher Landschaftsbilder über den Zusammenhalt der Familie und die Kunst der Versöhnung.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

Besuchen Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751754804
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.02.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.6
Seiten366 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1568 Kbytes
Artikel-Nr.11682231
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

Riley

Riley Sheffield, Geschäftsführerin des Driftwood Cottage Bookstore, war der Überzeugung, dass selbst ein vollkommen unspektakuläres Leben einem guten Roman gleicht und erzählenswert ist. Dabei war ihr eigenes Leben keineswegs normal, sondern voller unerwarteter Wendungen, Geheimnisse und Überraschungen. Es wies Erzählstränge auf, die eng mit den Biografien anderer Menschen verwoben waren. Dreh- und Angelpunkt dieses Lebens war ein zweihundert Jahre altes Haus am Strand - das Driftwood Cottage. Jeden Morgen erwachte Riley in Erwartung eines neuen Tages voller Geschichten - Geschichten in den Romanen, die sie las, und Geschichten aus dem Leben ihrer Kundinnen.

Vor zwölf Jahren hatte Rileys Mutter das alte Haus gekauft und darin eine Buchhandlung eröffnet. Riley führte das Geschäft. Sie lebte mit ihrem Sohn in der Wohnung über dem Laden. Ihre Tage waren ebenso auf den Rhythmus der Gezeiten wie auf die Ebbe und Flut der Kundenströme abgestimmt. Die salzige Meeresluft mischte sich mit den Gerüchen von Tinte und Papier. Der Seewind, der durch die geöffneten Fenster hereinwehte, führte mit den knackenden Wänden und den ächzenden Bücherregalen eine Sinfonie auf. Der Sand, den Riley zwischen den Zehen spürte, schob sich auch in die Ritzen der Bodendielen, in das Gewebe der verschlissenen Polstersessel und manchmal sogar zwischen die Buchseiten.

Hinter einer Tür links von der Kasse stand Rileys Schreibtisch, halb verdeckt von Stapeln mit Antworten auf die Einladungen für die Party, die in der kommenden Woche im Buchladen stattfinden sollte. Riley drückte sich vor der langweiligen Arbeit, die Zusagen zu erfassen, indem sie sich in die Buchclub-Ecke begab, ihr Lieblingsplätzchen im Laden.

Mit einem Seufzer ließ sie die Fingerspitzen über die Buchrücken auf den krummen Regalbrettern gleiten. Die Geschichten waren alte Freunde, die sie trösteten, und auch die Kameradschaft der Frauen in den verschiedenen Lesezirkeln half ihr ein wenig über die Einsamkeit einer zweiunddreißigjährigen alleinerziehenden Mutter hinweg. Mit den Frauen über Romane und anschließend über ihre persönlichen Geschichten zu diskutieren hatte Riley für die Verletzungen sensibilisiert, die andere mit sich herumtrugen. Die Lesezirkel wirkten wie Balsam auf die schmerzhafte Sehnsucht nach Nähe.

Riley stand hinter dem Bücherregal und hörte zu, wie die Frauen vom Strandnixen-Lesezirkel sich ins Wort fielen und einander zu übertönen versuchten. Offenbar waren sie ausnahmslos davon überzeugt, dass die eigene Meinung bedeutsamer sei als die der anderen Mitglieder. Riley musste lächeln. Sie spürte, dass ein Streit drohte. Oft genug hatte sie stöbernden Kunden und Buchclub-Mitgliedern, Autoren und Möchtegern-Schriftstellern gelauscht, sodass sie sich mittlerweile zu einer Meisterin im Heraushören von negativen Untertönen entwickelt hatte.

Sie schaute um das Regal herum.

»Hallo, meine Damen!«

»Riley«, rief Lola Martin mit erhobenen Augenbrauen, »wer war deine erste Liebe?«

Die Frauen saßen in Clubsesseln und hatten die Füße auf verblichene, rosarot-grün gemusterte Polsterhocker gestellt. Auf den aus Treibholz gezimmerten Beistelltischchen standen Kaffeetassen. Alle winkten Riley zu und begrüßten sie lautstark.

»Tom Sawyer«, antwortete sie mit schiefem Lächeln und schob ein heruntergefallenes Buch ins Regal zurück. »Interessante Frage. Über welches Buch sprecht ihr denn gerade?«

»Über Beach Music von Pat Conroy«, antwortete Lola. »Der Held des Romans hört nie auf, seine erste Liebe zu lieben, und da haben wir uns einfach gefragt, wer wohl deine erste Liebe war. Aber Tom Sawyer zählt nicht.«

»Doch, doch, der zählt.« Riley trat in die Mitte des Kreises und nahm mehrere leere Kaffeetassen an sich. »Für eine zwölfjährige Leseratte, die allein irgendwo am Flussufer saß, war Tom Sawyer der ideale erste Schwarm.«

»Das klingt, als hätte Tom Sawyer wirklich gelebt«, bemerkte Lola.

»Hat er ja auch.« Riley schaute aus dem Fenster in den Vorgarten, wo eine uralte Lebenseiche mit ausladender Krone ihre Äste hoch in den Himmel reckte. In den Astgabeln nisteten Lichtflecken.

»Seht ihr«, erklärte Ashley Carpenter und ließ ihr sechs Monate altes Baby auf dem Schoß hopsen, »wahre Liebe und Happy Ends gibt´s nur in Märchen oder Romanen, nicht im wirklichen Leben.«

Lola schüttelte den Kopf. »Ich behaupte ja gar nicht, dass es bei wahrer Liebe immer einen glücklichen Ausgang gibt. Aber manchmal eben doch. Oder?« Wieder schaute sie Riley an.

Ashley lachte. »Na, davon musst du mich aber erst mal überzeugen.«

Riley lächelte, als mehrere der Gruppe gleichzeitig zu reden anfingen. Sie verabschiedete sich und ging ins Büro zurück, um sich wieder ihrer Arbeit zu widmen.

Tom Sawyer war natürlich überhaupt nicht ihre erste Liebe gewesen - nein, Mack Logan hatte er geheißen. Riley verbannte das stets aus ihrem Bewusstsein; ihr Herz jedoch würde das niemals vergessen.

Die Antwortkarten auf ihrem Schreibtisch holten sie in die Gegenwart zurück, zu der bevorstehenden Festwoche. Der Veranstaltungsreigen sollte dem Buchladen so viele Einnahmen bescheren, dass er sich weiterhin über Wasser halten konnte. Mit dem ambitionierten Programm wurde das zweihundertjährige Bestehen des Driftwood Cottage und gleichzeitig auch der fünfundsechzigste Geburtstag von Kitsy Sheffield, Rileys Mutter, gefeiert. Mrs Sheffield war überzeugt, dass diese Kombination einfach nicht zu überbieten war. Dennoch war damit noch nicht gesichert, dass die Einnahmen den Laden retten könnten. Die Gewinne waren im Keller, und die Buchführung wies einen unüberwindlichen Schuldenberg auf.

Ihrer Mutter zufolge würde es das Fest aller Feste werden. Es würde dem Nationalfeiertag, der Amtseinführung des Bürgermeisters und selbst dem Jahrestag der Stadtgründung Konkurrenz machen. Aber Mama redete immer so - als könnten ihre enthusiastischen Schilderungen sie dafür entschädigen, dass ihr Leben so belanglos dahinplätscherte: mit Teekränzchen und Höflichkeitsbesuchen und stundenlangen Sitzungen vor dem Spiegel, bevor sie Tag für Tag und Jahr für Jahr zu denselben Leuten aufbrach.

Auch Rileys Schwestern, Maisy und Adalee, wurden zum Fest erwartet. Zum ersten Mal seit sechs Jahren würde die Familie wieder zusammenkommen.

Ein Stapel Post auf dem Schreibtisch kippte um, und die Umschläge flatterten zu Boden. Riley hob sie wieder auf und band dann ihr Haar mit einem Gummi zusammen. Sie zog eine Antwortkarte nach der anderen aus den Umschlägen und notierte die Zusagen auf einer Liste. Die Karten aus hochwertigem Büttenpapier - für Mama kam immer nur das Beste in Frage - waren alphabetisch geordnet. Die Spezialistin für Hochzeitseinladungen von Palmetto Beach hatte die Rückumschläge in Schönschrift adressiert - diesen Gefallen hatte Riley von ihr erbettelt, da es ihrer Mutter wichtig war, weiterhin den Eindruck zu erwecken, sie würden im Überfluss schwelgen. Die Familiennamen der Absender schürten bei Riley eine Sehnsucht nach den längst vergangenen Kindheitssommern voller Freiheit und Vergnügen. Sie sagte die Namen laut vor sich hin.

Früher hatte ihre Mutter stets laut die Absender der Weihnachtskarten kundgetan. Mit singender Stimme rezitierte sie deren Namen und bemerkte dann: »Weißt du noch, wie Tante Sissy am Thanksgiving Day mal zu viel getrunken hatte? Und dann hat sie den Schrank mit dem Porzellan umgeworfen.« Oder: »Ach, die liebe Mrs Duncan, sie hat ja bei diesem schrecklichen Autounfall ihren Sohn verloren.« Jeder Umschlag weckte eine Erinnerung.

Ausnahmsweise blieb das Telefon einmal still, und es klopfte auch nicht an der Bürotür, sodass Riley die Erinnerungen ungestört genießen konnte, während sie die Gästeliste erstellte. Eine halbe Stunde hatte sie so gearbeitet, als sie wieder nach einem Umschlag griff: Mr Mack Logan hatte ihn geschickt. Riley schloss die Augen und sprach den Namen aus. Die Laute waren ihrer Zunge fremd geworden.

Auf einmal wurde Riley von einer Flut lebhafter Erinnerungen überschwemmt. Mack, wie er mit zehn Jahren versuchte, mitten in der Bucht das Segelboot wieder aufzurichten, und dabei brüllte, er brauche ihre Hilfe nicht; wie er mit zwölf nach einem Angelausflug vor ihr stand und die Abendsonne von hinten sein zerzaustes Haar beleuchtete; seine Gestalt mit sechzehn, groß und schlank, und mit achtzehn, als er als Erwachsener nach seinem letzten Jahr auf der Highschool zurückgekehrt war. In schneller Folge spulten die Bilder sich vor Riley ab wie Fotos in einem Album - Bilder von Mack Logan, dem besten Freund ihrer Kindheit, ihrem Verbündeten, dem Jungen, der ganz plötzlich zum Mann geworden war.

Nun wollte Mack zur Festwoche des Buchladens nach Palmetto Beach zurückkehren, und sie würde ihn nach dreizehn Jahren wiedersehen. Was mochte aus ihm geworden sein?

Riley verdrängte die Erinnerungen, aber es war, als wolle sie eine Boje unter Wasser drücken. Ihre inneren Bilder von Mack waren so lebendig und vollständig wie eh und je. Warum nur hatte sie geglaubt, diese Eindrücke würden vergehen, bloß weil sie sich nicht damit befasste? Das war ja, als würde man sich einbilden, ein ganzes Land existiere nicht, bloß weil man nie dort gewesen war.

Während ihrer gesamten Kindheit hatte das Driftwood Cottage der Familie Logan als Ferienhaus gedient. Nie wäre Riley auf den Gedanken gekommen, dass es eines Tages ihr eigenes Zuhause werden könnte. Doch nun wohnte sie schon seit zwölf Jahren hier - seit der Geburt ihres Sohnes Brayden. Seitdem drehte ihr ganzes Leben sich um das Kind und den Buchladen. Sie hatte sich auf die praktischen,...
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Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.

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