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Mord im Kreuzviertel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
330 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am09.08.2023
Ein finsteres Geheimnis aus einer anderen Zeit Als der Münsteraner Lyriker Karl Wagner die ehemaligen Mitbewohner aus Studienzeiten anlässlich seines 70. Geburtstags zu sich nach Hause einlädt, freut sich Vera Langen­kämper, die Tante von Kommissarin Katharina Klein, sehr. Die pensionierte Richterin kehrt in jenes Haus im Kreuzviertel zurück, in dem sie vor fünfzig Jahren in einer Wohngemeinschaft lebte. Doch was als unbeschwerte Zeitreise in die frühen Siebzigerjahre beginnt, nimmt schon bald eine erschütternde Wendung. Nach einer grausigen Entdeckung im Keller des alten Hauses scheinen sich verstörende Vorfälle aus der Vergangenheit zu wiederholen - das Wiedersehen der damaligen WG-Mitglieder droht aus dem Ruder zu laufen. Es kostet Katharina und ihre Kollegin Eva Mertens große Mühe, das Geflecht von ungelösten Fragen zu entwirren und Licht in die Dunkelheit des Vergangenen zu bringen.

Henrike Jütting (* 1970), promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit 2005 lebt die gebürtige Münsteranerin wieder in ihrer Heimatstadt. 2017 erschien ihr erster Krimi »Schweigende Wasser«. Nach »Villa 13«, «Schatten über der Werse« und »Spiel im Nebel« wird die beliebte Reihe um die Münsteraner Kommissarin Katharina Klein nun mit »Mord im Kreuzviertel« fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEin finsteres Geheimnis aus einer anderen Zeit Als der Münsteraner Lyriker Karl Wagner die ehemaligen Mitbewohner aus Studienzeiten anlässlich seines 70. Geburtstags zu sich nach Hause einlädt, freut sich Vera Langen­kämper, die Tante von Kommissarin Katharina Klein, sehr. Die pensionierte Richterin kehrt in jenes Haus im Kreuzviertel zurück, in dem sie vor fünfzig Jahren in einer Wohngemeinschaft lebte. Doch was als unbeschwerte Zeitreise in die frühen Siebzigerjahre beginnt, nimmt schon bald eine erschütternde Wendung. Nach einer grausigen Entdeckung im Keller des alten Hauses scheinen sich verstörende Vorfälle aus der Vergangenheit zu wiederholen - das Wiedersehen der damaligen WG-Mitglieder droht aus dem Ruder zu laufen. Es kostet Katharina und ihre Kollegin Eva Mertens große Mühe, das Geflecht von ungelösten Fragen zu entwirren und Licht in die Dunkelheit des Vergangenen zu bringen.

Henrike Jütting (* 1970), promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit 2005 lebt die gebürtige Münsteranerin wieder in ihrer Heimatstadt. 2017 erschien ihr erster Krimi »Schweigende Wasser«. Nach »Villa 13«, «Schatten über der Werse« und »Spiel im Nebel« wird die beliebte Reihe um die Münsteraner Kommissarin Katharina Klein nun mit »Mord im Kreuzviertel« fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954416578
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum09.08.2023
Reihen-Nr.5
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1148 Kbytes
Artikel-Nr.12231323
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

»Wenn ich gewusst hätte, was da auf uns zukommt, hätte ich mich niemals darauf eingelassen«, schimpfte Katharina Klein, Kommissarin bei der Kripo Münster, laut vor sich hin. Sie rutschte auf den Knien im Wohnzimmer herum und bearbeitete die Ränder des Parkettfußbodens mit einem Schleifgerät. Der dabei entstehende Schleifstaub kitzelte ihr unentwegt in der Nase und hatte schon zu tränenden Augen und mehreren Niesattacken geführt.

Ihr Freund Klaas reagierte nicht auf Katharinas Bemerkung. Ungerührt schob er im Zeitlupentempo eine Bandschleifmaschine diagonal durch den Raum. Dabei achtete er penibel darauf, so vorzugehen, wie es der Mitarbeiter des Baumarkts erklärt hatte.

»Klaas!«, brüllte Katharina gegen den Lärm der Schleifmaschine an.

Klaas schaute hoch und sah, wie Katharina mit der Hand in der Luft herumwedelte. Er stellte die Maschine aus und nahm die Ohrenschützer ab. »Was ist denn jetzt wieder?«

»Wollen wir nicht eine Pause machen und etwas essen?«

Klaas schüttelte den Kopf. »Ich mache noch ein bisschen weiter. Sonst werden wir nie fertig.«

Katharina stieß einen Seufzer aus. Sie war von Anfang an skeptisch gewesen, als Klaas voller Begeisterung vorgeschlagen hatte, den gesamten Fußboden in ihrer neuen Wohnung selber abzuschleifen. »Das Geld können wir besser sparen und woanders reinstecken. In eine neue Coach zum Beispiel«, hatte er Katharina zu überzeugen versucht.

Katharinas Zweifel wurden dadurch nicht ausgeräumt. »Das ist total aufwendig«, war ihr Gegenargument gewesen. »Ich habe das bei Edith mitbekommen. Das ist nicht damit getan, einfach mal so mit einer Schleifmaschine über den Boden zu rutschen.«

»Das ist mir schon klar. Aber mein Bruder hat das auch selber gemacht. So kompliziert kann das also nicht sein.«

»Dein Bruder werkelt jedes Wochenende an seinem Haus herum. Der ist Heimwerker durch und durch. Das können wir beide von uns nicht gerade behaupten.«

Doch schließlich stimmte Katharina zu. Immerhin hatte sie sich schon bei der Auswahl der neuen Wohnung durchgesetzt. Ursprünglich wollten Klaas und sie in ein kleines Häuschen im Herz-Jesu-Viertel ziehen. Heiner Keller, ein Kollege von Katharina, hatte den Kontakt zu seiner Schwester hergestellt, die zusammen mit ihrem Mann aus beruflichen Gründen aus Münster wegziehen wollte. Das Häuschen und die Lage gefielen Katharina und Klaas gut, aber im allerletzten Augenblick war alles geplatzt. Kirsten hatte Katharina angerufen und ihr mitgeteilt, dass sie Hamburg sausen ließen. Ihr Mann könne sich von seinem geliebten Münster nicht trennen.

Von ihrem jetzigen Zuhause, einer Erdgeschosswohnung mit Garten und akzeptabler Miete, waren sie auch von Anfang an begeistert gewesen. Die Wohnung befand sich in der Staufenstraße, einer ruhigen Wohnstraße, gesäumt von den für das Erphoviertel typischen Giebelhäusern.

Einziger Haken, wenn auch nur aus Klaas Sicht, waren die drei Pitbull-Terrier, die dem Nachbarn zur Linken gehörten. Bei der Erstbesichtigung der Wohnung hatten sie die drei Muskelprotze im Garten nebenan einen Fußball zerfleddern sehen. Danach hatte Klaas die Wohnung ohne ein weiteres Wort verlassen. Seit einem Beißunfall in seiner Kindheit hatte er panische Angst vor größeren Hunden.

Nachdem es aber mit dem kleinen Haus im Herz-Jesu-Viertel nicht geklappt hatte, bestand Katharina darauf, die Wohnung in der Staufenstraße noch mal in Betracht zu ziehen. So kam es, dass Katharina Klaas dazu überredete, die Wohnung ein zweites Mal zu begutachten und zu überlegen, ob die Vorzüge nicht die Anwesenheit von drei Hunden im Nachbarhaus in den Schatten stellten. Kurz nach dem zweiten Besichtigungstermin hatten sie den Mietvertrag unterschrieben. Anfang Dezember waren sie eingezogen und seitdem mit der Renovierung der Wohnung beschäftigt. Bis Weihnachten hatten sie es geschafft, die Wohnung zu streichen. Im Januar hatten sie sich beide Urlaub genommen. Katharina eine Woche, Klaas zwei. In dieser Zeit wollten sie sich um den Fußboden kümmern. Die erste Woche war bereits um. Da im Kommissariat 11 aber nicht viel los war, hatte Katharina ihren Urlaub um eine halbe Woche verlängert. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass die Aufarbeitung des Fußbodens viel aufwendiger war, als sie sich das vorgestellt hatten. Bislang hatten sie nur das Schlafzimmer geschafft. Katharina war der Verdacht gekommen, dass Klaas sich mittlerweile auch fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, sie hätten das Abschleifen des Bodens einem Profi überlassen.

Gerade als Katharina das Schleifgerät wieder in Betrieb nehmen wollte, klingelte es an der Tür und gleichzeitig ihr Handy. Klaas, der schon wieder seine Ohrenschützer aufgesetzt hatte, bekam weder das eine noch das andere mit. Katharina zog ihr Handy aus der Gesäßtasche und ging zur Wohnungstür. Im Display sah sie, dass ihre Mutter Edith sie anrief. »Hallo Mama.«

Wie immer redete ihre Mutter sofort drauf los. »Katharina, du musst mir helfen!«, schniefte Edith in den Hörer. Ihre Stimme klang eigenartig erstickt.

»Was ist los?«, fragte Katharina alarmiert. »Ist etwas passiert?«

Mit dem Hörer in der einen Hand betätigte sie mit der anderen den automatischen Türdrücker und öffnete die Wohnungstür.

»Ja, das kann man so sagen. Ich habe eine Katzenhaarallergie. Ich habe das gar nicht gewusst, aber ich reagiere so heftig auf Mr. Spook, dass er keinen Tag länger hierbleiben kann.«

Katharina, die Schlimmeres erwartet hatte, atmete erleichtert auf und nickte grüßend ihrer Nachbarin Brigitte zu, die mit einem Korb über dem Arm die fünf Stufen zur Wohnungstür heraufkam.

»Du hast Veras Kater bei dir? Warum?« Vera war Ediths ältere Schwester.

»Weil die liebe Vera für eine Woche hier in Münster einen Freund besucht und sie niemanden gefunden hat, der den Kater bei ihr zu Hause versorgt. Da hat sie mich gefragt, ob er für diese Woche bei mir wohnen kann. Aber, wie gesagt, ich reagiere absolut allergisch auf seine Haare. Ich habe einen Hautausschlag im Gesicht und auf den Armen, der mich fast wahnsinnig macht. Außerdem höre ich überhaupt nicht mehr auf zu niesen.«

»Und was soll ich da jetzt machen?« Katharina ließ ihren Blick durch den Flur schweifen. »Zu uns kann er auf gar keinen Fall. Hier ist Chaos. Der einzige Raum, wo es einigermaßen wohnlich ist, ist die Küche.«

»Ja, ja, ich weiß von eurer Dauerbaustelle. Er soll nicht zu euch. Es geht nur darum, ob du den Kater zu Vera ins Kreuzviertel bringen kannst. Sie weiß schon Bescheid. Es ist wohl kein Problem, dass Mr. Spook dort hinkommt.«

Katharina zögerte. Eigentlich hatte sie genug zu tun. Andererseits ⦠Ihr Blick fiel auf Brigitte. Ihre Nachbarin war etwas kleiner als Katharina, hatte ihr graues Haar zu einem sportlichen Kurzhaarschnitt schneiden lassen und strahlte Katharina gut gelaunt aus ihren lebhaften, blauen Augen an. Für den kurzen Weg hatte sie sich weder eine Jacke noch richtige Schuhe angezogen. Sie trug eine dunkelblaue Jogginghose mit drei pinken Streifen an der Naht, Hausschuhe aus Filz und einen gemütlich aussehenden Pullover. Die Nachbarin gab ihr mit Gesten zu verstehen, dass sie etwas zu Essen dabeihabe. Katharina nickte ihr zu und deutete auf die Küchentür. Hoffentlich nicht auch wieder Prosecco, dachte sie. Die frisch verrentete Brigitte wohnte rechts von ihnen. Seit sie mitbekommen hatte, dass sie tagsüber zu Hause waren, kam sie mindestens einmal am Tag mit Suppe, Salat oder frisch gebackenem Kuchen zu ihnen herüber. Anfangs hatte Katharina sich darüber gefreut, bedeutete es doch, dass sie sich bei der ganzen Renoviererei nicht auch noch ums Essen kümmern musste. Inzwischen aber ging ihr Brigitte ziemlich auf die Nerven. Das Problem war, dass die Nachbarin, wenn sie einmal da war, so schnell nicht mehr ging. Sie suchte Gesellschaft, das war Katharina spätestens nach Brigittes viertem Besuch klargeworden.

»Was ist denn jetzt?«, fragte Edith ungeduldig.

Katharina hatte sich entschieden. Klaas, der sich über Brigittes Besuche immer freute wie ein Schneekönig, konnte mit ihr zusammen Kartoffelsalat oder was auch immer essen, sie würde in der Zeit den Kater zu ihrer Tante Vera bringen.

Katharina fand einen Parkplatz direkt vor dem modernen Mehrparteienhaus, in dem ihre Mutter seit einigen Jahren im Dachgeschoss ein großzügiges Loft bewohnte.

Als Edith ihr die Wohnungstür öffnete, erkannte Katharina sie kaum wieder. Ihr Anblick war mitleiderregend. Die Augen waren verquollen, ihr Gesicht aufgedunsen und von einem hellroten Ausschlag überzogen. Die Quaddeln waren auch auf ihren Handrücken und Unterarmen zu sehen. Edith trug einen eng sitzenden, schwarzen Hausanzug aus Samt. Eigentlich ein...
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Henrike Jütting (* 1970), promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit 2005 lebt die gebürtige Münsteranerin wieder in ihrer Heimatstadt. 2017 erschien ihr erster Krimi »Schweigende Wasser«. Nach »Villa 13«, «Schatten über der Werse« und »Spiel im Nebel« wird die beliebte Reihe um die Münsteraner Kommissarin Katharina Klein nun mit »Mord im Kreuzviertel« fortgeführt.