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Mill Creek - Die Träume meiner Schwester

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
HarperCollinserschienen am25.06.2024
Familie heißt, dass man auch verzeihen kann

Finley McGowan ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass ihre Nichte, die bei ihr aufwächst, sich immer geliebt und gewollt fühlen wird. Denn ihr selbst erging es anders, nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte und ihr Großvater sie und ihre Schwester Sloane ebenfalls im Stich gelassen hatte, als sie ihn am meisten brauchten. Finley wünscht sich für ihre Nichte das Gegenteil einer chaotischen Kindheit und schlägt den geraden Weg ein - das bedeutet für sie vor allem: hart arbeiten und sich an Regeln halten. Dasselbe erwartet sie jetzt von ihrer Schwester. Sloane behauptet zwar, sich in den letzten Jahren geändert zu haben, aber Finley ist schon zu oft verletzt worden. Erst als sie Jericho Ford kennenlernt, der weiß, wie chaotisch Familien sein können, erkennt Finley, dass Hingabe mit Freude verbunden ist und dass Loslassen Frieden bringt.


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextFamilie heißt, dass man auch verzeihen kann

Finley McGowan ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass ihre Nichte, die bei ihr aufwächst, sich immer geliebt und gewollt fühlen wird. Denn ihr selbst erging es anders, nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte und ihr Großvater sie und ihre Schwester Sloane ebenfalls im Stich gelassen hatte, als sie ihn am meisten brauchten. Finley wünscht sich für ihre Nichte das Gegenteil einer chaotischen Kindheit und schlägt den geraden Weg ein - das bedeutet für sie vor allem: hart arbeiten und sich an Regeln halten. Dasselbe erwartet sie jetzt von ihrer Schwester. Sloane behauptet zwar, sich in den letzten Jahren geändert zu haben, aber Finley ist schon zu oft verletzt worden. Erst als sie Jericho Ford kennenlernt, der weiß, wie chaotisch Familien sein können, erkennt Finley, dass Hingabe mit Freude verbunden ist und dass Loslassen Frieden bringt.


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749906826
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.06.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse1778 Kbytes
Artikel-Nr.12372774
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Finley McGowan liebte ihre Nichte Aubrey über alles, doch sie musste der Wahrheit ins Auge blicken - Aubrey war nicht gerade mit einem ausgeprägten Talent für Stepptanz auf die Welt gekommen. Während die anderen Achtjährigen sich perfekt im Rhythmus bewegten, hinkte Aubrey stets einen halben Takt hinterher. Es klang jedes Mal wie ein hartes, stakkatoartiges Echo des Songs »Counting Stars« von OneRepublic, der aus der Musikanlage des Tanzstudios dröhnte.

Finley bemerkte, dass ein paar der Mütter zu ihr herüberblickten, so als lauerten sie darauf, wie sie auf Aubreys Performance reagierte. Doch sie lächelte nur und nickte den Takt mit, erfüllt von grimmigem Stolz angesichts von Aubreys Enthusiasmus und ihrer Freude am Tanzen.

Wäre Stepptanz der größte Lebenstraum ihrer Nichte, würde ihr mangelndes Rhythmusgefühl ihr womöglich einen Strich durch die Rechnung machen, aber Aubrey war noch ein Kind und probierte gerne neue Dinge aus. Sie mochte im Tanzen, Bogenschießen oder Schwimmen nicht gerade glänzen - dafür war sie ein liebes Mädchen mit einem großen Herzen und einer positiven Lebenseinstellung. Und das waren in Finleys Augen genügend Vorzüge. Sie würde das holperige Echo ihrer Tanzschritte ertragen, bis ihre Nichte zum nächsten Hobby überging.

Die Musik endete, und die Erwachsenen, die sich zur monatlichen Tanzvorführung versammelt hatten, klatschten. Aubrey kam auf sie zugerannt, die Arme in Erwartung einer dicken Umarmung ausgestreckt. Finley fing sie auf und zog sie an sich.

»Das hast du toll gemacht«, sagte sie und strich ihr das Haar glatt. »Und du warst gar nicht nervös.«

»Stimmt, ich habe keine Angst mehr. Der Song hat mir richtig gut gefallen, und es hat Spaß gemacht, die Schrittabfolge zu lernen. Danke, dass du mir beim Üben geholfen hast.«

»Jederzeit gerne.«

Als Aubrey den Wunsch geäußert hatte, Stepptanz zu lernen, hatte Finley im Internet nach einer Bauanleitung für eine kleine Stepptanzfläche gesucht. Sie hatten sie in der Garage aufgestellt und Bluetooth-Lautsprecher angeschlossen. Jeden Nachmittag vor dem Abendessen hatte Finley »Counting Stars« laufen lassen und die Schritte laut mitgezählt, sodass Aubrey sich die Abfolge einprägen konnte.

Nächste Woche würden die Tanzschülerinnen eine neue Choreografie und einen neuen Song vorgestellt bekommen, und die ganze Prozedur würde von Neuem beginnen. Angesichts der Tatsache, dass sie es sich in den nächsten fünf Wochen drei- bis vierhundertmal würde anhören müssen, hoffte Finley inständig, dass das neue Lied nicht zu nervig sein würde.

Gemeinsam gingen sie zur Umkleide, wo Aubrey sich ein Sweatshirt über den Gymnastikanzug zog und ihre Steppschuhe gegen Regenstiefel austauschte. April im Pazifischen Nordwesten bedeutete, dass der Himmel grau und feucht war und die Luft kühl. Finley vergewisserte sich, dass ihre Nichte ihren Schulrucksack nicht vergaß, dann winkte sie der Tanzlehrerin zum Abschied zu und geleitete Aubrey zu ihrem Subaru.

Aubrey ließ sich auf der Beifahrerseite auf dem Rücksitz nieder, und Finley legte ihren Rucksack neben sie, sodass er leicht für sie erreichbar war. Obwohl die Fahrt nach Hause nicht lang war, würde ihrer Nichte währenddessen unweigerlich irgendetwas einfallen, das sie ihr ganz dringend sofort zeigen musste, und sie würde wild im Rucksack danach kramen. Finley wollte nicht noch einmal erleben, dass Aubrey ihren Sitzgurt löste und im Kofferraum herumkletterte, um einen fehlerlosen Rechtschreibtest hervorzukramen. Bei hundert Kilometern pro Stunde mit einer Achtjährigen als potenziellem Projektil über den Freeway zu rasen, hatte sie um zwanzig Jahre altern lassen.

»Wir haben die Aufgabe für unser Geschichtsprojekt bekommen«, verkündete Aubrey, als Finley den Wagen startete. »Wir sollen in Teamarbeit ein Diorama von einem Ureinwohnerstamm hier aus der Gegend basteln. In meiner Gruppe sind vier Kinder.« Sie legte eine dramatische Pause ein. »Zoe ist auch dabei!«

»Zoe mit den roten oder Zoe mit den schwarzen Haaren?«

Aubrey lachte. »Zoe mit den schwarzen Haaren. Wär´s Zoe mit den roten Haaren, wäre mein ganzes Leben versaut.«

»Wegen eines Dioramas? Bedeutet in deinem Alter ein versautes Leben nicht eher, dass es keine Eiscreme mehr gibt oder deine Lieblingsjacke einen Riss hat?«

»Dioramen sind wichtig.« Aubrey dachte kurz nach. »Und schwer zu buchstabieren. Morgen suchen wir uns einen Stamm aus, recherchieren über ihn und entscheiden uns dann, wie wir das Diorama gestalten. Ich möchte gerne Totempfähle basteln. Die verschiedenen Tiere erzählen alle eine Geschichte, und ich glaube, das wäre nett. Oliver hätte gerne einen Bären, der ein Dorf angreift, aber Zoe ist Vegetarierin und will kein Blut sehen.« Aubrey kräuselte angewidert die Nase. »Ich esse Fleisch, Blut will ich aber trotzdem nicht sehen. Harry findet die Totemidee auch gut, aber Zoe weiß nicht so genau.«

»Da ist ja einiges los bei euch«, sagte Finley, die sich nicht sicher war, ob sie bei dem Diorama-Drama noch mitkam.

»Ich weiß. Könnten wir auf dem Weg nach Hause am Gugelhupfladen anhalten? Für Grandma? Sie war in letzter Zeit so traurig.« Aubrey lehnte sich so weit vor, wie ihr Sitzgurt es erlaubte. »Allerdings versteh ich das nicht. Ich dachte, am Broadway zu spielen, wäre etwas Gutes.«

»Das ist es auch.«

»Dann war Grandma doch eine gute Lehrerin für ihre Schülerin. Wieso ist sie nicht zufrieden?«

Finley überlegte, wie sie die emotionale Komplexität ihrer Mutter auf ein paar leicht verständliche Begriffe herunterbrechen konnte. Auf keinen Fall würde sie erwähnen, dass ihre Mutter früher gerne selbst am Broadway gespielt hätte, stattdessen aber als mittellose Mutter von zwei Mädchen endete. Das Höchste, was Molly in ihrer Theaterkarriere erreicht hatte, waren ein paar kleine Rollen in Wandertheatergruppen. Ihre Mutterschaft und der Zwang, praktisch zu denken, hatte ihren Traum immer mehr in die Ferne rücken lassen, bis er nur noch eine blasse Erinnerung war. Heute unterrichtete sie Theater am örtlichen Community College und gab Schauspiel-Intensivkurse bei sich im Souterrain. Letzteres war der Grund für ihre aktuelle Depression.

»Ihre Schülerin war Grandma nicht dankbar genug für alles, was sie für sie getan hat. Als sie die große Rolle bekam, hat sie sie weder angerufen noch ihr geschrieben, um sich für die Mühe zu bedanken, die Grandma in sie gesteckt hat.«

Molly hatte nicht nur eine Unterkunft für ihre Schülerin in New York gefunden, sie hatte auch ihre Kontakte spielen lassen, um ihr überhaupt erst einen Vorsprechtermin zu besorgen.

Sie, Finley, mochte den Drang, vor einem Publikum zu stehen und so zu tun, als wäre man jemand anders, nicht nachvollziehen können, aber wenn das nun mal jemandes Wunsch war, dann war es das Mindeste, sich nett zu verhalten, wenn eine andere Person einem eine derartige Chance verschaffte.

Finley warf einen Blick in den Rückspiegel und sah, wie Aubrey vor Entrüstung die Augen aufriss.

»Man soll doch immer Danke sagen.«

»Das stimmt.«

»Arme Grandma. Wir müssen ihr unbedingt einen Gugelhupf kaufen. Den kleinen mit den Zuckerstreuseln, den sie so mag.«

Finley unterdrückte ein Grinsen. »Und vielleicht auch noch einen Schoko-Gugelhupf für uns beide zum Teilen?«

»Oh, das wäre supertoll! Aber wir können auch einfach nur einen für Grandma kaufen, wenn du das besser findest.«

Finley war sich sicher, dass Aubrey ihren letzten Satz beinahe ernst meinte. Zumindest für den Moment. Sollte sie das Ganze jedoch durchziehen und keinen zweiten Kuchen kaufen, wäre ihre Nichte am Boden zerstört. Sie würde sich um Tapferkeit bemühen, wäre aber sehr traurig.

Nothing Bundt Cakes lag nicht gerade auf ihrem Heimweg, aber es war auch kein Riesenumweg. Finley fuhr über den Bothell-Everett-Highway, bis sie den Central Market, gegenüber der Bibliothek, erreichte. Dort bog sie links ab und parkte vor der Bäckerei. Zusammen mit Aubrey ging sie hinein.

Ihre Nichte lief zur Auslage. »Guck mal, sie haben die mit Zuckerkonfetti, die Grandma mag. Die sind so hübsch.«

Die Verkäuferin lächelte. »Kann ich Ihnen helfen?«

»Wir hätten gerne zwei kleine Gugelhupfe«, sagte Finley. »Einen mit Zuckerkonfetti und einen mit Schokolade bitte.«

Aubrey warf ihr einen dankbaren Blick zu, dann tippte sie an die Glasscheibe. »Können wir auch einen mit Vanille nehmen? Samstagnachmittag bin ich bei Mom. Ich könnte ihr einen mitbringen.«

Beim unangenehmen Gedanken an Aubreys bevorstehenden Besuchstag biss Finley unwillkürlich die Zähne zusammen. Sie versuchte jedoch, sich bewusst zu entspannen, und sagte: »Es ist erst Mittwoch. Ich weiß nicht, ob der Kuchen so lange frisch bleibt.«

»Bewahren Sie ihn einfach im Kühlschrank auf«, riet die Verkäuferin ihr. »Dort hält er sich bis zu fünf Tage.«

Aubrey sprang vor Freude auf und ab und klatschte begeistert in die Hände. »Das reicht doch.« Sie zählte die Tage durch. »Donnerstag, Freitag, Samstag. Das sind ja nur drei Tage. Mom wird den kleinen Gugelhupf so lecker finden.« Sie faltete flehend die Hände. »Vanille ist doch ihre Lieblingssorte.«

Finley sagte sich, dass Aubrey ihre Mutter selbstverständlich wichtig war. Die meisten Kinder liebten ihre Eltern, egal wie unverantwortlich diese sich verhalten mochten. Das war ein biologisches Phänomen. Und Sloane kam in letzter Zeit besser klar. Vielleicht würde sie diesmal tatsächlich trocken und auf...
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Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.