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Teufelsklang: Meierhofers zehnter Fall. Österreich-Krimi

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
210 Seiten
Deutsch
Federfrei Verlagerschienen am05.12.20231. Auflage
Meierhofers 10. Fall. Meierhofer und sein Kollege Staudinger, deren neue Kollegin ihnen das Leben schwermacht, haben sich noch nicht annähernd von den Strapazen ihres letzten Falles erholt, als eine rätselhafte Mordserie die spätherbstliche Idylle der Wachau stört. So unterschiedlich die Opfer auch sind, eines vereint sie - alle haben sie vor ihrem Tod eine mysteriöse Nachricht erhalten. Eine Nachricht, deren einziger Inhalt ein teuflischer Klang ist: der Tritonus.


Lisa Gallauner wurde 1978 in St. Pölten geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ende der 90er Jahre ließ sie sich an der PÄDAK Krems zur Diplompädagogin für Englisch, Musik und evangelische Religion ausbilden. Später sollte auch noch die Diplomausbildung für Informatik folgen. 2008 erschien ihr erstes Kinderbuch, seit damals schreibt sie, neben ihrer Arbeit als Lehrerin an einer Neuen Mittelschule, unaufhörlich. Teufelsziel ist der siebte Band der Krimireihe mit Chefinspektor Meierhofer.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextMeierhofers 10. Fall. Meierhofer und sein Kollege Staudinger, deren neue Kollegin ihnen das Leben schwermacht, haben sich noch nicht annähernd von den Strapazen ihres letzten Falles erholt, als eine rätselhafte Mordserie die spätherbstliche Idylle der Wachau stört. So unterschiedlich die Opfer auch sind, eines vereint sie - alle haben sie vor ihrem Tod eine mysteriöse Nachricht erhalten. Eine Nachricht, deren einziger Inhalt ein teuflischer Klang ist: der Tritonus.


Lisa Gallauner wurde 1978 in St. Pölten geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ende der 90er Jahre ließ sie sich an der PÄDAK Krems zur Diplompädagogin für Englisch, Musik und evangelische Religion ausbilden. Später sollte auch noch die Diplomausbildung für Informatik folgen. 2008 erschien ihr erstes Kinderbuch, seit damals schreibt sie, neben ihrer Arbeit als Lehrerin an einer Neuen Mittelschule, unaufhörlich. Teufelsziel ist der siebte Band der Krimireihe mit Chefinspektor Meierhofer.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783990742709
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum05.12.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.10
Seiten210 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse520 Kbytes
Artikel-Nr.13148084
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

 

Meierhofer sinnierte gerade darüber, ob es eigentlich ein Sa­krileg war, einen perfekten Latte Macchiato aus seinem rustikalen Hans-Häferl zu trinken, ihn also seiner makellosen Optik zu berauben, als ihn ein »Ich hoffe doch, Sie haben keinen raffinierten Zucker in Ihren Kaffee gegeben, Herr Kollege!?« aus seinen tiefgründigen Gedankengängen riss.

»Ha, ha, wirklich witzig, Stefano«, quittierte er Staudingers Kommentar, nicht ohne gegen ein Lächeln ankämpfen zu müssen. Augenblicklich sah er sich suchend um.

»Keine Sorge, sie ist schon nachhausgegangen«, beruhigte der Gruppeninspektor ihn. »Vorher hat sie aber noch alle Bleistifte auf Evas beziehungsweise auf ihrem Schreibtisch Richtung Norden ausgerichtet. Anscheinend ist sie nicht nur militante Zuckergegnerin, sondern auch ein gewaltiger Monk. Evas Schokoriegel habe ich übrigens in ein Sackerl gegeben. Ich nehme sie ihr mit, wenn ich sie das nächste Mal in der Reha besuche. Vielleicht freut sie sich ja darüber. Unglaublich, dass diese Krumbichl die einfach wegschmeißen wollte.«

Der Chefinspektor, der wenig davon hielt, hinter deren Rücken über andere Leute zu reden, meinte versöhnlich: »Das hat sie sicher nicht bös gemeint. Außerdem, was den Zucker angeht, müssen wir ehrlicherweise festhalten, dass es in diesem Team auch den einen oder anderen überaus gutaussehenden halbitalienischen Gruppeninspektor gibt, der sich äußerst bewusst ernährt, und ein Monk bin ich in manchen Dingen auch. Wir sollten unserer neuen Kollegin wirklich eine faire Chance geben, Stefano, unabhängig davon, wie schwer uns Evas Zwangsurlaub auch fällt. Wobei, ich hoffe schon sehr, dass sie es sich doch noch anders überlegt und wieder zu uns zurückkommt. Ich vermisse ihre fröhliche, unbekümmerte Art. Also die alte Eva, die vor der Entführung. Unglaublich, wie die letzten Wochen unser Leben verändert haben. Dein und mein Jammern ist dabei ja Jammern auf hohem Niveau. Was glaubst du, wie beschissen es Eva zurzeit geht.«

Staudinger zuckte mit den Schultern. Nach einer kurzen Pause entgegnete er jedoch: »Wie fast immer hast du natürlich recht, Hans. Wir sollten froh sein, dass Eva überhaupt noch am Leben ist. Ich gebe zu, es ist nicht fair, sie und diese Krumbichl mitei­nander zu vergleichen und Letztere spüren zu lassen, dass sie hier eigentlich nicht willkommen ist, aber sie hat auch keinen besonders guten Start hingelegt, die Frau Kontrollinspektorin, findest du nicht? Die geht doch zum Lachen in den Keller, wie soll das mit uns dreien dann je funktionieren, bitte schön? Ich ...«

Ein pikiertes Räuspern unterbrach Staudinger. »Also, um eines klarzustellen, ich wohne derzeit in einer Mietwohnung ohne Kellerabteil, zum Lachen in den Keller zu gehen ist also keine valide Option für mich, Herr Kollege. Außerdem verstehe ich nicht so ganz, was Humor in einem Beruf wie dem unseren zu suchen hat. Womit wir uns tagtäglich beschäftigen, ist wohl eher zum Weinen als zum Lachen. Und nur zur Information, die Bleistifte auf meinem Schreibtisch sind nicht Richtung Norden ausgerichtet, sondern Richtung Süden. Aber es erwartet natürlich niemand von Ihnen, dass Sie über rudimentäre geografische Kenntnisse verfügen. Sie haben ja schließlich Humor, was will man mehr? Guten Abend, meine Herren! Nachdem ich mir meine Jacke geholt habe, die ich trotz meiner gewaltigen Pingeligkeit doch tatsächlich vergessen hatte, bin ich jetzt wirklich weg, Sie können sich also gerne weiter über mich das Maul zerreißen, Kollege Staudinger. Aber Ihnen, Herr Meierhofer, rechne ich hoch an, dass Sie mir eine faire Chance geben wollen. Wobei das ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, für jemanden, der eine Führungsposition innehat.«

Schneller, als sie gekommen war, war Kontrollinspektorin Beate Krumbichl auch wieder verschwunden. Während Staudinger ein zynisches »Sie haben ja schließlich Humor, was will man mehr« in seinen derzeit nicht vorhandenen Bart flüsterte, sah man seinem Chef das schlechte Gewissen förmlich an.

»Na super, jetzt ist mir der Gusto auf meinen Latte Macchiato vergangen. Das schafft eigentlich so gut wie niemand«, brummte er, während er den Kaffee ins Waschbecken goss. »Vielleicht sollten wir es für heute auch gut sein lassen. Der Tag kann beim besten Willen kein erfreulicher mehr werden.« Er fixierte seinen Kollegen mit einem beinahe strengen Blick: »Bei aller Liebe und Verständnis für deine Gemütslage, Stefano, ich wünsche nicht, dass das zwischen dir und unserer neuen Kollegin zu einer schwelenden, unser Arbeitsklima vergiftenden Fehde wird! Das halten meine alten Nerven nämlich nicht mehr aus.«

»Sie hat mich gerade beleidigt!«, entgegnete der Gruppeninspektor eingeschnappt.

Er war zwar ein durchaus verträglicher Zeitgenosse, hatte aber auch seinen Stolz. Außerdem war er ein Sturkopf. Wieder etwas, das Meierhofer an Eva Brombspeidel geliebt hatte. Sie hatte genau gewusst, wie man Stefano Honig ums Maul schmierte, um ihn bei Laune zu halten. Ein Seufzen entkam dem Chefinspektor. Ob er wollte oder nicht, die junge Revierinspektorin war nun einige Monate auf Reha, und wenn man ihrem letzten Gespräch Glauben schenken konnte, würde sie sich danach beruflich umorientieren. Er war hier der Chef, und das, wie es momentan aussah, noch für einige Jahre. Er musste sich auf die neuen Arbeitsbedingungen einstellen und das Beste daraus machen, nicht nur in seinem eigenen Sinne, sondern auch im Sinne des gesamten Teams.

»Bitte, Stefano, mach es uns nicht schwerer, als es ohnehin ist! Natürlich waren Kollegin Krumbichls Worte nicht sehr nett, aber du hast auch nicht besonders freundlich über sie gesprochen. Sie muss sich erst eingewöhnen. Das wird schon.«

Staudinger zog ein deutlich sichtbares Schnoferl. »Dein Wort in Gottes Ohr, Hans. Dein Wort in Gottes Ohr.«

 

*

 

Als Meierhofer wenig später durch den immer dichter werdenden Novembernebel nachhause fuhr, ging ihm alles Mögliche durch den Kopf. Kaum einer seiner Gedanken war jedoch ein positiver. Obwohl der Chefinspektor ein absoluter Wintermensch war und eigentlich auch der Mystik eines Spätherbsttages durchaus etwas abgewinnen konnte, war seine Laune im Keller. Die deprimierende Nebelsuppe verstärkte dieses Gefühl noch. Momentan lief einfach alles schief. Eva wäre vor kurzem fast gestorben, auch er und Stefano hatten sich in Gefahr befunden, sein Sechziger kam bedrohlich nahe und Lukas, sein Enkel, hatte den ersten Liebeskummer seines Lebens, weil seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte. Eigentlich war der Chefinspektor ein optimistischer Mensch, sah immer das halbvolle Glas, nicht das halbleere, aber derzeit fiel ihm das alles andere als leicht. Schlechte Stimmung im Büro war das Letzte, was er jetzt brauchen konnte. Hätte ihm das Schicksal nicht eine verträglichere Kollegin zuspielen können, wenn er schon eine neue brauchte? Warum musste es gerade jemand sein, der anscheinend so anders war als Stefano und er? Aber, wenn man es genau betrachtete, was gab ihm eigentlich das Recht, seinen und Stefanos Weg als den einzig wahren anzusehen? Vielleicht war der schwarze Humor, der ihn und seine Kollegen verband, ja wirklich pietätlos? Eventuell würde es ihnen ja sogar guttun, wenn im Büro ab jetzt ein anderer Wind wehte?

»Wem willst du eigentlich was vormachen, Hans? Es wird nicht besser werden. Es wird schwierig werden, kompliziert und unglaublich ernst. Und auf nichts davon hast du Lust, wenn wir uns ehrlich sind.«

War das Führen von Selbstgesprächen auch so etwas, das mit dem Alter kam? Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er früher laut vor sich hingeredet hatte. Zumindest nicht, wenn er mutterseelenallein gewesen war.

Sein Alter. Eigentlich hatte der Chefinspektor ja nicht gedacht, dass der Sechziger in ihm sowas wie Panik auslösen würde, gelassen, wie er in diesen Dingen im Großen und Ganzen war, aber seit er wusste, dass Irene eine heimliche Überraschungsparty plante, machte sich in ihm dieses Unbehagen breit. Peinliche Plakate voll schlecht gereimter Gedichte, unvorteilhafter Jugendfotos und gefakter 60er-Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder waren so überhaupt nicht sein Ding. Große Feiern, zu denen Gott und die Welt eingeladen wurden, mit lauter, übler Musik, Unmengen an Essen und Partyspielen, die zum Fremdschämen waren, noch weniger. Wobei, den Unmengen an Essen, denen konnte er durchaus etwas abgewinnen. Aber halt im kleinen Kreis. Er und Irene, wenn es sein musste, noch Marianne samt Anhang und eventuell Stefano und sein Angetrauter. Eva würde ja leider sowieso nicht an der Feier teilnehmen können.

Wie auch immer, Meierhofer verstand nicht ganz, warum Irene, seine bessere Hälfte, die ihn seit Ewigkeiten so gut kannte wie keine andere, eine Feier plante, die so überhaupt nicht seinen Wünschen und Vorlieben entsprach. Aber Lukas hatte sich in einem unbedachten Moment verplappert und die geplante Überraschungsparty erwähnt. Der Chefinspektor hatte dem Siebzehnjährigen hoch und heilig versprechen müssen, seine Oma nicht darauf anzusprechen, dass er von ihren streng geheimen Plänen wusste. Sie schien, wie der Rest der...

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