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Maggie Yellow Cloud

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
268 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX CRIMEerschienen am05.02.20241. Auflage
Maggies Schwager wird ausgerechnet an dem Tag ermordet, als er mit ihrem Auto unterwegs war. Während die Polizei ermittelt, stürzt Maggie sich in ihre Arbeit im Hospital. Seit geraumer Zeit war der Ärztin der Notaufnahme aufgefallen, dass immer weniger Medikamente und Verbandsstoffe zur Verfügung stehen. Doktor Maggie Yellow Cloud geht dem rätselhaften Verschwinden nach und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.

Brita Rose Billert wurde 1966 in Erfurt geboren und ist Fachschwester für Intensivpflege und Beatmung, ein Umstand, der auch in ihren Romanen fachkundig zur Geltung kommt. Ihre knappe Freizeit verbringt sie mit ihrem Pferd beim Westernreiten durch das Kyffhäuserland in Thüringen. Sie hat durch ihre Reisen in die USA und Kanada viele Freundschaften mit Native Indians in Utah, South Dakota und British Columbia geschlossen. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. Zwölf Romane sind derzeit publiziert. Zwei dieser Romane erschienen bereits in englischer Sprache und zwei Manuskripte sind in Arbeit. Autorenhomepage: www.brita-rose-billert.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
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EUR8,99

Produkt

KlappentextMaggies Schwager wird ausgerechnet an dem Tag ermordet, als er mit ihrem Auto unterwegs war. Während die Polizei ermittelt, stürzt Maggie sich in ihre Arbeit im Hospital. Seit geraumer Zeit war der Ärztin der Notaufnahme aufgefallen, dass immer weniger Medikamente und Verbandsstoffe zur Verfügung stehen. Doktor Maggie Yellow Cloud geht dem rätselhaften Verschwinden nach und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.

Brita Rose Billert wurde 1966 in Erfurt geboren und ist Fachschwester für Intensivpflege und Beatmung, ein Umstand, der auch in ihren Romanen fachkundig zur Geltung kommt. Ihre knappe Freizeit verbringt sie mit ihrem Pferd beim Westernreiten durch das Kyffhäuserland in Thüringen. Sie hat durch ihre Reisen in die USA und Kanada viele Freundschaften mit Native Indians in Utah, South Dakota und British Columbia geschlossen. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. Zwölf Romane sind derzeit publiziert. Zwei dieser Romane erschienen bereits in englischer Sprache und zwei Manuskripte sind in Arbeit. Autorenhomepage: www.brita-rose-billert.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740760939
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum05.02.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten268 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13548696
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1 Cantemasice - Mein Herz ist schwer

Kath Yellow Cloud lag nun also im Indian Hospital, im Behandlungszimmer der Notaufnahme, im Ort Pine Ridge. Die Betten waren alle belegt und die junge, diensthabende Ärztin hatte in dieser Nacht alle Hände voll zu tun. Kath lag noch immer auf der Transportliege.

Das schwache Licht von nebenan schien durch die halboffene Tür auf ihr Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen. Die Platzwunde an der linken Augenbraue war frisch geklammert, das Gesicht war von Prellungen geschwollen und blau unterlaufen. Die Unterlippe war in der Mitte eingerissen. Nicht weiter schlimm. Kath hatte ihr Leben lang gelernt Schmerzen zu ertragen und sie hatte nie gejammert. Aber die Schmerzen in ihrem Herzen taten verdammt weh und quälten sie. Es schien, als schliefe sie, doch aus ihren Augenwinkeln rannen still, wie ein winziger Bach, heiße Tränen. Kath öffnete die Lider einen Spalt, als jemand sie sanft an der Schulter berührte.

Schwester Mary, eine stämmig gebaute Frau mit rundem Gesicht und grauen Strähnen im schwarzen Haar, arbeitete schon seit mehr als dreißig Jahren in diesem Hospital. Sie verstand die Menschen hier auch ohne Worte. Mary wusste genau, was in ihrer Freundin Kath vor sich ging. Mary lächelte sie zuversichtlich an. Kath lächelte schwach zurück.

»Wie geht es dir, Kath?«

»Es tut weh«, antwortet sie leise.

Mary nickte. »Er hätte dich fast tot geprügelt.«

Kath schwieg. Sie wollte nicht darüber reden. Mary Night Killer wusste, dass die Frauen, die von ihren betrunkenen Männern verprügelt worden waren, nicht darüber sprechen wollten. Nicht einmal Kath, die ihre Freundin war und das schon seit fast fünfzig Jahren.

»Möchtest du etwas trinken, Kath?«

»Ja«, antwortet sie leise.

Mary ging.

Kath schloss die Augen wieder. Sie weinte nicht mehr.

Die junge Ärztin war zum Umfallen müde. Es war drei Uhr morgens und endlich war Ruhe eingekehrt. Ihre Augen brannten. Die Luft hier drin erschien ihr zu stickig und viel zu warm. Sie entschied sich, vor die Tür zu gehen. Die Nachtluft würde sicher guttun. Alles war besser als die Luft hier drin. Langsam ging sie, an der Wand entlang, durch den Flur.

»Müde Maggie?«, fragte eine leise Stimme.

»Ich schlafe schon, Mary. Weck mich bitte nicht auf.«

Die Angesprochene lächelte schwach. »Ich gehe nur für einen Augenblick vor die Tür. Bin gleich zurück.«

Schwester Mary nickte. »Kath ist wach. Ich gebe ihr jetzt etwas zu trinken.«

»Wie geht es ihr?«

»Sie ist sehr tapfer .«

»Ich sehe gleich nach ihr.«

Die junge Ärztin, die Schwester Mary mit Maggie angesprochen hatte, trat zur Tür hinaus. Die Nachtluft war mild und erweckte ihre müden Sinne. Die Bluejeans gehörte zu ihrer ganz persönlichen Dienstkleidung und die karierte Bluse dazu ließ sie allenfalls als Rancherfrau durchgehen. Den weißen Kittel hatte Maggie im Behandlungszimmer hängen lassen. Ihr langes, schwarzes Haar lag im locker geflochtenem Zopf über ihren Rücken. Sie sah zum sternenklaren Himmel hinauf und schien einen Augenblick zu träumen, bevor sie umkehrte. Lautlos ging sie direkt zu Kath.

»Kath?«, fragte Maggie leise.

Sie wusste, dass Kath nicht schlafen konnte, auch wenn es so aussah. Sie konnte ja selbst kaum Ruhe finden.

Maggie liebte den Sohn von Kath, Robert Yellow Cloud.

Er war Maggies Mann. Aber er liebte seinen Job in Montana. Maggie verdrängte ihren Schmerz darüber und legte all ihre Liebe in Ihre Arbeit. Die Menschen hier in der Reservation brauchen mich!, hatte Maggie trotzig gesagt, als ihr Mann sie mit nach Montana nehmen wollte. Maggie lebte, wenn sie nicht im Hospital oder bei Mary blieb, bei Kath Yellow Cloud, ihrer Schwiegermutter, die sie wie ihre eigene Tochter liebte. In dem Haus der Familie Yellow Cloud lebte auch Kaths Mann, Maggies Schwiegervater Harry, der dem Alkohol zugetan war und die Wut über den Mord an seinem Sohn Henry blind an seiner Frau ausgelassen hatte. Und dann gab es noch den alten Ian Yellow Cloud, den alle Großvater nannten. Ihm gehörte das gelbe Haus.

Henry Yellow Cloud, Maggies Schwager, hatte man gestern Nachmittag mit drei Kugeln im Rücken, gefunden. Er hinterließ nun zwei Waisenkinder, die noch zur Schule gingen.

Schließlich öffnete Kath die Augen und blickte Maggie an. Maggie lächelte.

»Maggie. Schön, dass du da bist. Wie geht es dir?«

»Das wollte ich dich fragen. Mir geht es gut. Ich bin nur müde.«

»Mach dir keine Sorgen um mich.«

Maggie atmete tief durch. »Ich bin immer für dich da, Kath. Mir tut es auch weh.«

»Er kann nichts dafür.«

»Ich weiß. Die Kinder haben es auch schwer. Wie geht es Großvater Ian?«

»Er hofft auf eine gute Vision. Er hofft auf den Tag, an dem alles gut wird. Die Hoffnung hält uns am Leben.« Kath lächelte. »Ich will wieder nach Hause.«

»Heute bleibst du noch bei mir. Ich möchte dich mindestens einen ganzen Tag beobachten, damit ich ein Schädel-Hirn-Trauma ausschließen kann. Dann sehen wir weiter. Versuch ein wenig zu schlafen.«

Kath nickte schwach und schloss die Augen.

Heiß war es, wie am Tag zuvor, und still ringsum. Wieder strich der Wind übers Land und wiegte sanft das trockene Gras. Vereinzelte Baumgruppen spendeten Schatten.

Einige Häuser hatte die Wohlfahrt schon vor Jahren hier aufstellen lassen, die sich in den kaum zu erkennenden Farben noch unterschieden, aber nicht in ihrem Baustil.

Unwillkürlich, wie eine handvoll ausgeworfener Samenkörner, hatte man sie aufgestellt. Die Häuser waren weder hitzetauglich noch für die Kälte im Winter gewappnet, und ganz zu schweigen von ihrer Sturmtauglichkeit. Als vor einigen Jahren ein Wirbelsturm durch dieses Gebiet brauste, hatte er das wenige Hab und Gut der Menschen mit sich fortgerissen.

Vor einem gelben Haus, auf den drei Stufen zwischen der Holzveranda und dem Boden, saß ein Jugendlicher.

Mit einem Fuß im Staub, den anderen auf der Stufe, hatte er sich über seine Gitarre gebeugt. Die Turnschuhe waren ausgetreten und seine Jeans begann sich bereits an den Nähten zu lösen. Unten, an den Hosenbeinen, gab es keinen Saum mehr. Seine langen Haare hatte er locker auf dem Rücken zusammengebunden. Eine Haarsträhne war ihm herausgerutscht und hing seitlich vor seinem Gesicht. Es schien ihn nicht zu stören. Überhaupt schien er sich an nichts zu stören. Wie in seiner eigenen Welt, weit weg von hier, war er in sein Gitarrenspiel vertieft. Er zupfte sanft an den Saiten, sodass ein Hauch Wehmut darin lag. Lange tat er das, schon seit Stunden und lange hatte er kein Wort mehr geredet. Nun schlug er die Saiten kräftiger und wechselte rasch die Akkorde.

Es klang wie ein Protest, Wut und Anklage. Sein Blick starrte dabei ausdruckslos und leer auf seine Finger. Der Jugendliche schreckte zusammen, als ihn jemand kräftig an der Schulter packte. Ein letzter lauter Klang der Gitarre, dann hielt er inne. Langsam hob er seinen Blick zu dem alten Mann, der neben ihm stand. Tunkashila, Großvater Ian Yellow Cloud, richtete sich auf und setzte sich langsam neben seinen Urenkel. Lange schwieg er, bevor er schließlich sagte: »Micante masicelo. Es tut mir im Herzen weh.«

Der Junge rührte sich nicht.

»Ray, ich weiß, dass du fast ein Mann bist. Du bist stark und dein junges Herz ist genauso schwer wie mein altes.«

Ray, der dreizehnjährige Urenkel Ians, schwieg. Nach einer Weile sprach Großvater weiter.

»Ich habe mit dem Bruder deines Vaters gesprochen. Er wird uns helfen.«

Ray nickte. Da er wieder nichts entgegnete, sagte Ian Yellow Cloud schließlich: »Spiel etwas auf deiner Gitarre für mich. Ich höre zu.«

Ray spielte mit flinken Fingern, Töne, die klangen wie plätscherndes Wasser. Dann setzte Ian, leise mit seinem Gesang ein. Die Töne verflossen in Harmonie miteinander. Die Leidenschaft, mit der der Junge spielte, berührte das Herz des alten Mannes und ließ seine Stimme kräftiger werden. Dann setzte auch Ray mit seiner Stimme ein. Als das Lied ausklang, lächelte Ray den Großvater an. Das erste Mal lächelte er, seitdem sie Henry Yellow Cloud, seinen Vater, mit drei Kugeln im Rücken gefunden hatten. Ian lächelte zurück.

»Ich will wissen, warum er. Ich will wissen, wer«, sagte Ray leise mit erschreckend ruhigen Tonfall, der seiner Selbstbeherrschung alles abverlangte. »Ich will in seine Augen sehen.«

Großvater Ian richtete den Blick auf seinen Urenkel.

»Wenn die Zeit gekommen ist, Ray. Wenn sich unser Blick nicht mehr trübt, um das zu sehen, was wirklich gewesen ist.«

»Dann wünschte ich, mein Blick würde ihn töten.«

Ian atmete hörbar ein und aus. Aus seinem braunen Gesicht, in das sich sechsundsiebzig Jahre lang sowohl Sorgenfalten als auch Lachfalten gegraben hatten, blinzelten...
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Brita Rose Billert wurde 1966 in Erfurt geboren und ist Fachschwester für Intensivpflege und Beatmung, ein Umstand, der auch in ihren Romanen fachkundig zur Geltung kommt.
Ihre knappe Freizeit verbringt sie mit ihrem Pferd beim Westernreiten durch das Kyffhäuserland in Thüringen.
Sie hat durch ihre Reisen in die USA und Kanada viele Freundschaften mit Native Indians in Utah, South Dakota und British Columbia geschlossen. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. Diese Tatsache, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben.
Zwölf Romane sind derzeit publiziert. Zwei dieser Romane erschienen bereits in englischer Sprache und zwei Manuskripte sind in Arbeit.

Autorenhomepage: www.brita-rose-billert.de