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Maggie Yellow Cloud

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
284 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX CRIMEerschienen am04.04.20241. Auflage
Maggie Yellow Cloud Band 2 Das verkaufte Herz Doktor Maggie Yellow Cloud kämpft um das Leben ihrer Nichte Shauna. Nach einem Unfall erwacht diese nicht aus ihrem Koma. Eine neurologische Privatklinik ist an der kleinen, erst sechsjährigen Patientin interessiert und will sogar alle Kosten übernehmen. Die Familie gewinnt neue Hoffnung. Einen Tag später wird Shauna in der fremden Klinik für Hirntod erklärt. Maggies innere Unruhe und böse Träume treiben sie nach Utah, in diese Klinik. Ihre geheime Hoffnung ist ihre Studienfreundin Lynn Yazzie, eine Navajoärztin, die in dieser Klinik arbeitet. Doch Maggie erfährt, dass diese kürzlich bei einem Reitunfall ums Leben kam und ist erstaunt, wen sie stattdessen dort antrifft. Auf der Suche nach ihrer Nichte gerät Maggie in ein Geflecht aus Lügen und geheimnisvollen Zeremonien. Maggie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Zur Autorin: Brita Rose Billert ist 1966 in Erfurt geboren und ist Fachschwester für Intensivpflege und Beatmung, ein Umstand, der auch in ihren Romanen fachkundig zur Geltung kommt. Ihre knappe Freizeit verbringt sie mit ihrem Pferd beim Westernreiten durch Kyffhäuserland und Eichsfeld in Thüringen. Sie hat durch ihre Reisen in die USA und Kanada einige Freundschaften mit Native Indians in Utah, South Dakota und British Columbia geschlossen. Diese Begegnungen, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. 13 Romane sind derzeit publiziert, zwei davon in englischer Sprache. Autorenhomepage: www.brita-rose-billert.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
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EUR8,99

Produkt

KlappentextMaggie Yellow Cloud Band 2 Das verkaufte Herz Doktor Maggie Yellow Cloud kämpft um das Leben ihrer Nichte Shauna. Nach einem Unfall erwacht diese nicht aus ihrem Koma. Eine neurologische Privatklinik ist an der kleinen, erst sechsjährigen Patientin interessiert und will sogar alle Kosten übernehmen. Die Familie gewinnt neue Hoffnung. Einen Tag später wird Shauna in der fremden Klinik für Hirntod erklärt. Maggies innere Unruhe und böse Träume treiben sie nach Utah, in diese Klinik. Ihre geheime Hoffnung ist ihre Studienfreundin Lynn Yazzie, eine Navajoärztin, die in dieser Klinik arbeitet. Doch Maggie erfährt, dass diese kürzlich bei einem Reitunfall ums Leben kam und ist erstaunt, wen sie stattdessen dort antrifft. Auf der Suche nach ihrer Nichte gerät Maggie in ein Geflecht aus Lügen und geheimnisvollen Zeremonien. Maggie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Zur Autorin: Brita Rose Billert ist 1966 in Erfurt geboren und ist Fachschwester für Intensivpflege und Beatmung, ein Umstand, der auch in ihren Romanen fachkundig zur Geltung kommt. Ihre knappe Freizeit verbringt sie mit ihrem Pferd beim Westernreiten durch Kyffhäuserland und Eichsfeld in Thüringen. Sie hat durch ihre Reisen in die USA und Kanada einige Freundschaften mit Native Indians in Utah, South Dakota und British Columbia geschlossen. Diese Begegnungen, die Liebe zu den Pferden und ihrem Job inspirieren sie zum Schreiben. 13 Romane sind derzeit publiziert, zwei davon in englischer Sprache. Autorenhomepage: www.brita-rose-billert.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740761158
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum04.04.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten284 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.14283753
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2
Wokokipe In Gefahr Blue Mountains - Utah

Der Wind fuhr in die Bäume und trug den Geruch der Ponderosakiefern mit sich. Er spielte mit den Blättern der Cottonwoods und wirbelte das erste verwelkte Buchenlaub durcheinander. Weit oben, am hellblauen Himmel, trieb er kleine Wolkenberge, gleich einer Schafherde, vor sich her. Der Herbst hatte längst Einzug gehalten, hatte die Blätter in purpurrot und orange gefärbt. Wenn der Wind in die Kronen fuhr, flirrten die Farben durcheinander und es schien, als stünden die Bäume in Flammen. Im Verborgenen bereiteten sich die Tiere des Waldes bereits auf den bevorstehenden Winter vor. Nur das leise Rascheln verriet ihr Tun. Die Tage waren bereits kürzer geworden. Die Sonne hatte an Kraft verloren Sie stand an diesem letzten Freitagmorgen im September noch tief im Osten. Ihr gleißendes Licht wirkte kühl und brachte den Tau auf den Hochebenen der bewaldeten Berge zum Glitzern. Der langgezogene Schrei eines Habichts, der Kreise über der Lichtung zog, erregte die Aufmerksamkeit einer einsamen menschlichen Gestalt. Sie stoppte ihr Pferd und sah suchend hinauf. Die schwarzen Mandelaugen hatten ihr Ziel anvisiert. Der Blick der Betrachterin folgte dem Raubvogel. Wieder vernahm sie seinen Schrei. Das Pferd schnaubte leise. Die junge Navajoärztin atmete tief durch, genoss ihren freien Tag, den Geruch des Waldes, die Schönheit des Landes und die frische kühle Luft in ihrem hellbraunen Gesicht. Der Wind fuhr in ihr Haar und brachte es durcheinander. Sie lachte.

Der Wind tat das immer und immer wieder, schon seit Lynn Yazzie denken konnte. Der Wind war immer und überall. Der Wind war unsichtbar Wie ein Geist tauchte er auf und verschwand, ganz wie es ihm beliebte. Der Wind erweckte die Bäume und Sträucher zum Leben und verzauberte sie in Fabelwesen. Der Wind war ein mächtiger Geist, der seine jahrtausendealten Spuren überall hinterlassen hatte. Er pfiff durch die Felsenklüfte und summte seine sehnsüchtige Melodie.

Reglos saß Lynn auf ihrem hellbraunen Hengst, der die uralte Zeichnung des Wildpferdes trug, und lauschte. Das Pferd hob den Kopf und drehte aufmerksam die Ohren. Es musste etwas vernommen haben, was kein menschliches Ohr hören konnte. Dann nahm es die Witterung auf.

Lynn hatte das längst bemerkt und lächelte.

»Der Wald ist voller Geister, nicht wahr, Sequoia«, flüsterte sie.

Beunruhigt war Lynn deshalb keineswegs. Sie kannte ihr Pferd genau. Sie waren eins. Vielleicht trieb sich ein Raubtier in ihrer Nähe herum, was hier oben, in den Blue Mountains in Utha, durchaus nichts Ungewöhnliches war. Der Berglöwe, der Wolf und der Bär waren hier genauso Zuhause wie die Diné, die Ureinwohner dieses Landes, die von den Weißen Navajo genannt wurden.

Lynn Yazzie ließ ihren Hengst antreten. Der setzte seine Hufe fest und sicher auf den schmalen Sky Trail, der steil bergab in das Dickicht des Waldes führte. Steinchen lösten sich aus dem Geröll und kullerten leise hinab. Die Stille der Wildnis umgab sie. Die hatte ihren ganz eigenen Klang.

Plötzlich zerrissen klägliche Schreie die Stille. Das klang, als würde ein Schaf um sein Leben wimmern, so, als würde jemand es quälen. Lynn hielt inne.

Auch ihr Hengst lauschte.

Das Tier schrie im Todeskampf. Nur etwa eine Minute später war es merkwürdig still. Der Spuk war vorbei, als hätte es ihn nie gegeben. Doch Lynn zweifelte nicht an ihren Sinnen. Langsam ritt sie in die Richtung, aus der die Schreie gekommen waren. Einige abgebrochene Zweige fielen Lynn auf. Das waren nicht solche Spuren, wie wilde Tiere sie hinterließen. Menschen mussten hier oben sein. Die Bruchstellen an den Zweigen waren noch feucht. Es konnte also noch nicht lange her sein, dass sie abgebrochen worden waren. Dann meinte sie Hufspuren entdeckt zu haben. Welkes Laub war umgekehrt. Lynn stieg vom Pferd und sah sich das genauer an. Sequoia wurde unruhig. Er roch die Gefahr und drängte Lynn zur Flucht.

Jemand muss das Tier erlegt haben, dachte sie.

Lynn berührte die Erde vorsichtig mit den Fingern. Die Erde war an dieser Stelle feucht. Also war der Jäger, vielleicht waren es auch zwei, ganz in der Nähe. Lynn saß auf und ritt langsam weiter. Kurz darauf verwandelte sich die Erde in glatten, roten Felsen. Lynn überließ ihrem Freund die Führung. Der Hengst wusste genau, was er tun musste, um nicht zu stürzen. Trittsicher bewegte er sich ohne wegzurutschen über den Felsen.

Die junge Ärztin, die in einem Hospital arbeitet, das früher zum San Juan River Indian Health Service in Moab gehörte, nutzte gern ihre freien Tage, um in die Blue Mountains zu reiten. Manchmal war sie mit Verwandten, Freunden oder auch Kollegen unterwegs und manchmal suchte sie die Einsamkeit. Mit dem Pferdetrailer ging es etwa fünfundzwanzig Meilen über die Schotterstraße direkt in die Berge.

Die Blue Mountains erhoben sich majestätisch aus der Wüste und wirkten aus der Ferne gesehen dunstig und rauchblau. Im Winter lag der Schnee hier oben so hoch, dass man sich nur mit Schneeschuhen vorwärts bewegen konnte. Selbst die Pferde sanken dann bis zu ihren Bäuchen ein. Deshalb waren die Jäger im Winter zu Fuß mit ihren Schneeschuhen unterwegs. Lynn wusste das ganz genau, denn Vater und Bruder hatten sie manchmal mit auf die Jagd genommen. Das war beschwerlich und kräftezehrend, aber wie ein Zauber. Das war mehr als der Hirsch, den Mutter zu einem köstlichen Festbraten zubereitete. Das war ihr Leben, ihre Identität, um wieder zu dem zu werden, was sie waren: Native Americans vom Volk der Diné. Heute war Lynn allein mit ihrem Pferd. Sie fürchtete sich nicht, denn sie war Teil dieses Landes. Mit dem Sonnenaufgang war sie aufgebrochen. Zu deren Untergang wollte sie wieder zuhause sein. Lynn trug eine geblümte Flanellbluse, darüber eine rote Steppweste. Ihr langes Haar reichte weit über die Schultern hinab. Sie hatte versucht, sich einige blonde Strähnen hineinzufärben, wie es bei den jungen Navajofrauen im Moment in Mode zu sein schien. Doch das schwarze Haar hatte die Farbe nicht vollständig angenommen, als wäre es mit der Veränderung absolut nicht einverstanden gewesen. So sah es jetzt eher aus, als befände sich ein Strudel Milchkaffee in ihrem Haar.

Sequoia wurde plötzlich wieder unruhig und seine Muskeln spannten sich. Er stellte die Ohren auf, während seine Nüstern bebten. Aufgeregt sog er die Atemluft ein und stieß sie aus, sodass er schnaufte. Irgendetwas schien tatsächlich nicht zu stimmen. Lynn spürte die Gefahr, vor der ihr Pferd sie warnte. Sie sah sich um und lauschte. Sie konnte Sequoia nicht überzeugen, noch einen Schritt weiter voranzugehen. Schließlich stieg Lynn ab. Er weigerte sich ihr zu folgen. Also band sie ihn an einen jungen Baum. Dann ging sie ein paar Schritte weiter, bevor sie erstarrte. Auf dem mit welken Laub bedecktem Boden lag ein totes, frisch aufgebrochenes Schaf. Das war kein wildes Schaf und ein Raubtier hatte es nicht geschlagen. Das waren die Spuren menschlichen Tuns. Immer wieder waren in letzter Zeit Schafe gestohlen worden. Die Züchter hatten bereits Alarm in der gesamten Navajoreservation geschlagen, die Stammespolizei hatte verschiedene Fälle aufgenommen und die Navajo Country Times hatte einen Artikel gebracht. Erst letzte Woche. Lynn hatte den Artikel gelesen. Die Navajo redeten sich die Köpfe heiß und die Munition für ihre Jagdgewehre war seitdem ausverkauft. Lynn schüttelte betreten den Kopf, während sie das Tier betrachtete. Dem Schaf war die Halsschlagader aufgeschnitten und der Brustkorb aufgebrochen worden.

Sehr merkwürdig, dachte Lynn.

Nur das Herz fehlte!

Lynn fand das sehr merkwürdig, dass das Tier kein wildes Dickhornschaf war, sondern ein Haustier, so wie es die meisten Navajofamilien in Herden hielten und züchteten.

Das könnte das rätselhafte Verschwinden der Zuchtschafe erklären, dachte Lynn.

Erschrocken sah Lynn sich um und lauschte. Sie war nicht allein! Lynn wurde heiß. Der Jäger hatte das Tier nicht erlegt, er hatte es getötet. Das war ein sehr seltsames Verhalten. Der Mörder musste in der Nähe sein! Kein Jäger und kein normal denkender Mensch schleppte ein Zuchtschaf hierher. Also musste es ein Verrückter sein, ein richtig kranker Mensch. Lynn empfand Abscheu und eine Spur Angst schlich sich in ihre Gedanken, während sie ihren Blick weiter umherschweifen ließ. Sie hatte die Augen und Ohren eines Jägers. Der Hengst hatte Angst und machte Anstalten zu fliehen. Pferde flohen vor dem Geruch frischen Blutes, vor dem Geruch des Todes. Das bedeutete für sie, in großer Gefahr zu sein und setzte ihren Urinstinkt der Flucht frei. Der junge Baumstamm bog sich jetzt unter der Kraft des Hengstes. Langsam ging Lynn zu ihm. Jetzt war es höchste Zeit diesen Ort zu verlassen.

»Ich weiß, wir werden beobachtet«, flüsterte sie ihrem Freund zu. Ihr Herz begann wild zu trommeln und jagte das Adrenalin mit dem Blut durch ihren Körper, als sie das leise Knacken der Zweige vernahm. Blitzartig schoss ein eisiger Schauer durch ihren Körper, der ihr Blut gefrieren lies....
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