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Dr. Junkie - Berlin im Rausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
mainbook Verlagerschienen am01.09.20241. Auflage
BAND 4: Opioide Showdown vor Gericht? Der Prozess gegen Hygieia steht an. Ihr wird schwunghafter Drogenhandel vorgeworfen, es droht sogar eine Haftstrafe. Ihr Freund Mika und sein Kumpel Marius, die einem Araber am Kotti Legal Highs gestohlen haben, wollen sie zum Sündenbock machen und sich reinwaschen. Doch Hygieia plant einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ... Paul ist mit der Situation überfordert. Er steigert seinen Benzo Konsum und interessiert sich zunehmend für andere Frauen. Bis er seine wahre Geliebte entdeckt: eine neue Droge, die ihm alles gibt. Doch bei der ersten richtigen Umarmung mit dem modernen O kommt es zur Katastrophe.

Stefan Schweizer studierte, promovierte und lehrte an der Universität Stuttgart. Er lebt im Speckgürtel der Bundeshauptstadt, bewegt sich gerne in fremden Kulturen, in exotischen subkulturellen Milieus und ist Grenzgänger zwischen den Scenes. Veröffentlichungen (Auswahl): 'Seitenwende' (gemeinsam mit Gerd Fischer, mainbook 2023), 'Schall & Rausch - Der Graskönig von Berlin' (gemeinsam mit Martin Müncheberg, Cannabis-Krimi 2022), Thriller-Trilogie 'Götterdämmerung', 'Siegfried' und 'WalhallaX' (mainbook 2021-2023) gemeinsam mit Autor Michael Seitz, 'Mörderklima' (Klimawandel-Krimi, mainbook, 2020), '50 Jahre RAF' (Südwestbuch, 2019), 'Goldener Schuss' (Gmeiner, 2015).
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
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Produkt

KlappentextBAND 4: Opioide Showdown vor Gericht? Der Prozess gegen Hygieia steht an. Ihr wird schwunghafter Drogenhandel vorgeworfen, es droht sogar eine Haftstrafe. Ihr Freund Mika und sein Kumpel Marius, die einem Araber am Kotti Legal Highs gestohlen haben, wollen sie zum Sündenbock machen und sich reinwaschen. Doch Hygieia plant einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ... Paul ist mit der Situation überfordert. Er steigert seinen Benzo Konsum und interessiert sich zunehmend für andere Frauen. Bis er seine wahre Geliebte entdeckt: eine neue Droge, die ihm alles gibt. Doch bei der ersten richtigen Umarmung mit dem modernen O kommt es zur Katastrophe.

Stefan Schweizer studierte, promovierte und lehrte an der Universität Stuttgart. Er lebt im Speckgürtel der Bundeshauptstadt, bewegt sich gerne in fremden Kulturen, in exotischen subkulturellen Milieus und ist Grenzgänger zwischen den Scenes. Veröffentlichungen (Auswahl): 'Seitenwende' (gemeinsam mit Gerd Fischer, mainbook 2023), 'Schall & Rausch - Der Graskönig von Berlin' (gemeinsam mit Martin Müncheberg, Cannabis-Krimi 2022), Thriller-Trilogie 'Götterdämmerung', 'Siegfried' und 'WalhallaX' (mainbook 2021-2023) gemeinsam mit Autor Michael Seitz, 'Mörderklima' (Klimawandel-Krimi, mainbook, 2020), '50 Jahre RAF' (Südwestbuch, 2019), 'Goldener Schuss' (Gmeiner, 2015).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783911008112
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.09.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
SpracheDeutsch
Dateigrösse964 Kbytes
Artikel-Nr.15980948
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog
17. August 2023

Hygieia kommt zu sich. Es ist ein harter Aufschlag in der Wirklichkeit.

Plötzlich spürt sie die Handschellen, die tief ins Fleisch ihrer Handgelenke schneiden. Verzweifelt reibt sie die Hände am Metall. Das schmerzt und hilft nicht. Dennoch versucht sie, sich von ihren Fesseln zu lösen, was sie aber der Freiheit keinen Millimeter näherbringt.

Lass ditte, sonst jibt´s Ärcher, wa , hört sie eine tiefe Stimme von der linken Seite und damit ist sie endgültig im Hier und Jetzt angekommen.

Die große, starke Frau mit dem breiten Becken und dem ausgeprägten Bauchansatz trägt eine Uniform mit dem Hoheitszeichen des Bundeslands Brandenburg. Eindeutig zu viele Buletten und Knacker, wie auch ihr Bluthochdruckgesicht zeigt. Ihr derbes Gesicht mit den großen blauen Augen, dem viel zu breiten Mund und gigantischen Ohren blickt sie mit einem schiefen Grinsen höhnisch von oben herab an. Der blonde Pferdeschwanz ist preußisch-ordentlich zusammengebunden und betont ungünstig das grobflächige Gesicht.

Bitte , fleht Hygieia. Ich möchte gehen. Nur gehen. Dann wird alles gut ...

Sie spürt, wie verzweifelt ihre Stimme klingt und für den Bruchteil einer Sekunde glaubt sie deshalb, alles wird gut, sie kann gleich aufstehen und nach Hause gehen.

Ditte jeht nich , sagt ihr der Justizvollzugsbeamte mit dem freundlicheren Gesichtsausdruck, der auf ihrer anderen Seite Position bezogen hat und sich beim Sprechen zu ihr herunterbeugt. Zuerst musste durch die Verhandlung durch und dann sehn wer weiter.

Wärste halt anständich jeblieben, statt so ne Kacke zu bauen, wa, dann könnt mer alle jetze wat Schöneret machen ... , ergänzt die Frau und lacht abgehackt. Aber Dienst ist Dienst und den Rest kennst de ja bestens.

Schnaps und vor allem Drogen, verdammt ...

Es fehlt nicht viel und Hygieia beginnt zu weinen. Keine siebzig Zentimeter vor ihr befindet sich eine weiße Stahltür. Nur wenige Schritte und sie ist direkt in der Manege. Dem Gerichtssaal. In der die Potsdamer Justitia auf sie wartet. Sie ist der Star, auf den alle warten. Der JVA-Beamte erhält offensichtlich einen Hinweis, fasst sich ans Ohr und nickt zweimal.

Dein Auftritt, Frollein! , meint er. Nüscht für unjut, aber ick wär froh für meine Kinder, wenn du ordentlich wat uffjebrumt kriejen würdest, damit die sicher sind und ihnen nüscht mit deinen Kackdrogen passiert, weeste ...

Er vollendet den Satz nicht, doch sie weiß genau, was er meint, denn ihr wird unterstellt, sie sei eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Weil sie angeblich Betäubungsmittel gegen Geld in Umlauf bringe. Sie möchte nur weg, fliehen, verlagert den Schwerpunkt auf ihr Gesäß wie ein Sumo-Ringer, versucht mit der Bank zu verschmelzen, doch dann fassen sie starke Arme links und rechts und hieven sie einfach hoch. Unsicher steht sie auf den Beinen und ballt immer wieder die Hände zu Fäusten, damit das Blut besser zirkuliert.

Keene Sperenzjen, sonst jibts nich nur vom Richter noch wat oben druff , verwarnt sie die fiese Tante und schielt nach dem kleinen Schlagstock, der an ihrem Gürtel baumelt. Wir jehen da jetze rin und dann is jut, wa ...

Doch Hygieia hört nicht mehr zu. Ihr wird schwarz vor Augen und sie droht wegzusacken. Doch ihre Begleiter sorgen dafür, dass sie auf den Beinen bleibt und Schritt für Schritt tapfer weitergeht. Sie schämt sich jetzt so sehr, dass ihr Herz beinahe entzweibricht, ist aber zugleich froh, keine Fußfesseln tragen zu müssen. Sie stellt sich vor, wie sie alle dort im Saal sitzen und wie die Hyänen lauern, ihre Mutter, ihr Vater, Mika, vielleicht sogar ihr kleiner Bruder und ...

Endlich sitzt sie wieder. Hat erneut Bodenhaftung gewonnen. Aber Hygieia ist innerlich zutiefst verzweifelt. Ihr Herz rast ohne Unterlass. Jeden einzelnen Schlag spürt sie wie eine Wasserstoffbomben-Detonation in ihrem Inneren. Die an der sterilen Decke angebrachten grellen Neonlichter im Saal verschwimmen zu einem einzigen Lichttunnel und sie hat Angst, große Angst. Nur mit Mühe kann sie den Blick scharf stellen. Doch das macht es nicht besser ...

Sie sieht die kompakte Richterin mit der roten Retrobrille und der Betondauerwelle in einer undefinierbaren Straßenköter Farbe, die auf ihrem Richterstuhl wie eine Königin thront und sie von oben herab mustert.

Das soll die Frau sein, die kein Pardon kennt?, fragt sie sich ungläubig, denn eigentlich sieht sie aus wie Tante Erna am Samstagnachmittag in der Laube oder wie Großmutti Erika vom Späti am Luisenplatz.

Wendet sie den Blick nach rechts, erscheint der Staatsanwalt in ihrer Optik. Oberstaatsanwalt Dr. Grunzke. Ein Witz von einem Mann. Er ist kleinwüchsig, transpiriert stark und hat eine runde Brille mit Stahlgestell auf der riesigen Nase. Am ehesten erinnert sie der Typ an ein Kinderbuch, das ihr Vater ihr als Kind vorgelesen hat: die Geschichte vom Maulwurf Grabowski mit seinen kleinen, putzigen Grabekrällchen ...

Ohne Vorwarnung tätschelt eine glitschige Hand die ihre, woraufhin sie zusammenzuckt. Dem folgt ein heiseres Räuspern. Es ist ihr Verteidiger, der ihr Mut einflößen möchte, doch die feuchte Hand fühlt sich nicht nur ekelhaft an, sondern sie findet die Handlung auch übergriffig. Schnell zieht sie ihre Hand zurück, ohne ihm einen flüchtigen Blick zu schenken und murmelt etwas, das alles bedeuten kann.

Es ist ihr nicht möglich, die Kakophonie von Geräuschen, die sie umgibt, voneinander zu trennen. Und dennoch hört sie in aller Klarheit die Stimme des Staatsanwalts Dr. Grunzke: ... haben ergeben, dass es sich um eine Gesamtmenge Cannabinoid-Stoffe im Gesamtvolumen von knapp unter 90 Gramm handelt. Damit geht es zwar um eine nicht mehr geringe Menge, aber wir befinden uns damit noch nicht ganz im Bereich der ...

Auf der Zuschauertribüne entsteht Gejohle. Pfiffe ertönen. Jemand klatscht wie ein Wilder. Sie wendet den Kopf in diese Richtung, obwohl sie doch bereits weiß, wer dort alles sitzt. Sie sieht Mika, der ein weißes Kopfkissenlaken schwenkt, auf dem mit roter Farbe Free Hygieia steht und darunter befindet sich der legendäre fünfzackige Stern in Schwarz. Irgendwie wirkt sein Gesicht verzerrt, beinahe scheint es, als schneide er Grimassen, was sie beim besten Willen nicht versteht, sie hofft, er wird ein Herz formen oder ihr Luftküsse zusenden. Zudem hängt sein Mund schief nach links herunter und die sonst so attraktiven Haare sehen aus wie seit mindestens zwei Wochen nicht mehr gewaschen. Neben ihm sitzt Herr Kowalski, ihr Klassenlehrer. Der lächelt still in sich hinein, ballt die Fäuste wie nach dem Sieg seiner Lieblingsfußballmannschaft und scheint innerlich vor Freude zu feixen.

Haben Sie, Angeklagte, etwas zum Sachverhalt zu sagen?

Bevor sie etwas antworten kann, spürt sie wieder diese eklige Hand ihres Verteidigers, der ihr signalisiert, ihre volle Aufmerksamkeit sei nun gefragt. Doch etwas stimmt nicht mit dem Bild. Es waren nämlich 200 Gramm potenzierter Cannabinoide, das hatte Mika ihr doch gesagt und damit sind alle Chancen auf eine Strafe ohne Freiheitsentzug auf Bewährung in den Bereich des Unmöglichen verschoben und ihr ist völlig unklar, wie diese Typen nun auf nur 90 Gramm kommen, aber ...

Zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussage , hört sie die Worte des Rechtsanwalts, die klingen, als kämen sie aus einer anderen Dimension, dabei weiß sie nicht einmal mehr, wo oben und unten ist. Dann leiser, nur für sie bestimmt: Wir dürfen uns jetzt noch nicht auf den Sachverhalt einlassen, sonst ist alles verloren und ...

Täuscht sie sich oder schluchzt der Mann, der genauso groß wie sie ist, aber einen Bauch vor sich herträgt, als würde er darunter zwei Fußbälle verstecken? Sein fauliger Atem erreicht sie und angewidert rümpft sie die Nase.

Meine Mandantin wird sich zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Sachverhalt äußern , sagt ihr Rechtsanwalt mit der dünnen, beinahe zitternden Stimme ins Mikrofon. Ich möchte das Gericht lediglich darauf hinweisen, dass die angegebene Menge in keiner Weise mit den Ergebnissen der kriminalpolizeilichen Untersuchungen übereinstimmt ...

Sie hat das Gefühl, nichts geht mehr, alles ist verloren oder vielleicht noch schlimmer, doch dann ...

Hygieia, gestehe, bereue und nicht nur der Herr wird dir alles vergeben! , wird ihr Rechtsbeistand von einem Zuruf aus dem Publikum unterbrochen. Lasset uns beten und den Herrn um Vergebung anflehen! Lasset uns den Herrn preisen und darum beten, dass er uns vor der Sünde bewahrt. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

Die Zuschauer im Gerichtssaal brechen in tosendes Gelächter aus. Natürlich ist es ihre Mutter, diese...
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Autor

Stefan Schweizer studierte, promovierte und lehrte an der Universität Stuttgart. Er lebt im Speckgürtel der Bundeshauptstadt, bewegt sich gerne in fremden Kulturen, in exotischen subkulturellen Milieus und ist Grenzgänger zwischen den Scenes.
Veröffentlichungen (Auswahl): "Seitenwende" (gemeinsam mit Gerd Fischer, mainbook 2023), "Schall & Rausch - Der Graskönig von Berlin" (gemeinsam mit Martin Müncheberg, Cannabis-Krimi 2022), Thriller-Trilogie "Götterdämmerung", "Siegfried" und "WalhallaX" (mainbook 2021-2023) gemeinsam mit Autor Michael Seitz, "Mörderklima" (Klimawandel-Krimi, mainbook, 2020), "50 Jahre RAF" (Südwestbuch, 2019), "Goldener Schuss" (Gmeiner, 2015).

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt