Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am27.10.20161. Auflage
Willkommen an Bord der Wayfarer! Becky Chambers hat mit ?Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten? eine zutiefst optimistische Space Opera geschrieben, die uns den Glauben an die Science Fiction (im Besonderen) und an die Menschheit (im Allgemeinen) zurückgibt. Als die junge Marsianerin Rosemary Harper auf der Wayfarer anheuert, wird sie von äußerst gemischten Gefühlen heimgesucht - der ramponierte Raumkreuzer hat schon bessere Zeiten gesehen, und der Job scheint reine Routine: Wurmlöcher durchs Weltall zu bohren, um Verbindungswege zwischen weit entfernten Galaxien anzulegen, ist auf den ersten Blick alles andere als glamourös. Die Crewmitglieder, mit denen sie nun auf engstem Raum zusammenlebt, gehören den unterschiedlichsten galaktischen Spezies an. Da gibt es die Pilotin Sissix, ein freundliches und polyamoröses reptilienähnliches Wesen, den Mechaniker Jenks, der in die KI des Raumschiffs verliebt ist, und den weisen und gütigen Dr. Chef, der einer aussterbenden Spezies angehört. Doch dann nimmt Kapitän Ashby den ebenso profitablen wie riskanten Auftrag an, einen Raumtunnel zu einem weit entfernten Planeten anzulegen, auf dem die kriegerische Rasse der Toremi lebt. Für Rosemary verwandelt sich die Flucht vor der eigenen Vergangenheit in das größte Abenteuer ihres Lebens. ?Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten? wurde für zahlreiche Preise nominiert, u.a. für den Kitschies Award, den Baileys Women's Prize for Fiction und den Arthur C. Clarke Award.

Becky Chambers ist als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in Kalifornien aufgewachsen. Die Zeit zum Schreiben ihres ersten Romans hat sie sich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Das Buch wurde prompt zu einem Überraschungserfolg. Seitdem wurde sie für zahlreiche Preise nominiert und hat einige davon gewonnen, u.a. den Hugo Award für die beste Serie.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,49

Produkt

KlappentextWillkommen an Bord der Wayfarer! Becky Chambers hat mit ?Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten? eine zutiefst optimistische Space Opera geschrieben, die uns den Glauben an die Science Fiction (im Besonderen) und an die Menschheit (im Allgemeinen) zurückgibt. Als die junge Marsianerin Rosemary Harper auf der Wayfarer anheuert, wird sie von äußerst gemischten Gefühlen heimgesucht - der ramponierte Raumkreuzer hat schon bessere Zeiten gesehen, und der Job scheint reine Routine: Wurmlöcher durchs Weltall zu bohren, um Verbindungswege zwischen weit entfernten Galaxien anzulegen, ist auf den ersten Blick alles andere als glamourös. Die Crewmitglieder, mit denen sie nun auf engstem Raum zusammenlebt, gehören den unterschiedlichsten galaktischen Spezies an. Da gibt es die Pilotin Sissix, ein freundliches und polyamoröses reptilienähnliches Wesen, den Mechaniker Jenks, der in die KI des Raumschiffs verliebt ist, und den weisen und gütigen Dr. Chef, der einer aussterbenden Spezies angehört. Doch dann nimmt Kapitän Ashby den ebenso profitablen wie riskanten Auftrag an, einen Raumtunnel zu einem weit entfernten Planeten anzulegen, auf dem die kriegerische Rasse der Toremi lebt. Für Rosemary verwandelt sich die Flucht vor der eigenen Vergangenheit in das größte Abenteuer ihres Lebens. ?Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten? wurde für zahlreiche Preise nominiert, u.a. für den Kitschies Award, den Baileys Women's Prize for Fiction und den Arthur C. Clarke Award.

Becky Chambers ist als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in Kalifornien aufgewachsen. Die Zeit zum Schreiben ihres ersten Romans hat sie sich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Das Buch wurde prompt zu einem Überraschungserfolg. Seitdem wurde sie für zahlreiche Preise nominiert und hat einige davon gewonnen, u.a. den Hugo Award für die beste Serie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104037103
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum27.10.2016
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3247 Kbytes
Artikel-Nr.1923178
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Tag 129, GU-Standard 306
Eine Beschwerde

Das Leben im Weltall war alles andere als leise. Damit rechneten Planetarier nie. Wer auf festem Boden groß geworden war, brauchte einige Zeit, um sich an das Klicken und Summen auf einem Schiff zu gewöhnen, an die allgegenwärtige Geräuschkulisse, die mit dem Leben in einer Maschine einherging. Für Ashby waren diese Geräusche jedoch so normal wie sein eigener Herzschlag. Das Seufzen des Luftfilters über seinem Bett sagte ihm, wann es Zeit zum Aufwachen war. Wenn die äußere Hülle von Felsbrocken getroffen wurde, verriet ihm das vertraute Prasseln, welche davon so klein waren, dass man sie ohne weiteres ignorieren konnte, und welche Probleme machen würden. Am statischen Rauschen des Ansibles konnte er erkennen, in welcher Entfernung sich sein Gesprächspartner befand. Das waren die Geräusche, mit denen man als Spacer lebte und die ihm ins Gedächtnis riefen, wie verletzlich er war, wie weit weg vom nächsten Raumhafen. Sie erinnerten ihn daran, wie zerbrechlich das Leben war. Doch die Geräusche bedeuteten auch Sicherheit. Verstummten sie, dann gab es womöglich keinen Luftaustausch mehr, die Triebwerke standen still oder das Artigrav-Netz hielt einen nicht länger am Boden. Stille gehörte zu der Leere da draußen. Stille war gleichbedeutend mit Tod.

Es gab noch andere Geräusche, die nicht von dem Schiff selbst, sondern von seinen Bewohnern herrührten. Selbst in den endlosen Gängen der Siedlerschiffe konnte man das ferne Echo von Gesprächen und Schritten auf den Stahlfußböden hören oder das schwache Gepolter eines Techs, der irgendwo durch die Wand kletterte, um einen unsichtbaren Schaltkreislauf zu reparieren. Ashbys Schiff, die Wayfarer, war einigermaßen geräumig; im Vergleich mit dem Siedlerschiff seiner Kindheit war es allerdings winzig. Als er die Wayfarer gekauft und eine Crew angeheuert hatte, hatte sogar er sich erst an die engen Quartiere gewöhnen müssen. Inzwischen empfand er die ständigen Geräusche der Leute, die um ihn herum arbeiteten, lachten und sich abmühten, jedoch als tröstlich. Das Weltall war ein einsamer Ort, und angesichts der sternenbesprenkelten Leere überkam selbst den abgebrühtesten Spacer zuweilen ein Gefühl von Ehrfurcht und Demut.

Ashby war froh über jede Störung. Wenn man in dieser Branche arbeitete, dann tat es gut, nicht allein zu sein. Wurmlöcher zu bohren war kein sonderlich glamouröser Beruf. Die Interspace-Passagen, die die ganze Galaktische Union durchzogen, wurden von allen als normal und selbstverständlich wahrgenommen. Ashby bezweifelte, dass irgendjemand mehr Gedanken auf das Tunneln verschwendete als auf eine Hose oder eine warme Mahlzeit. Doch es war Ashbys Job, über Tunnel nachzudenken, und zwar gründlich. Und wenn man das allzu lange tat - wenn man sich vorstellte, wie das eigene Schiff wieder und wieder in den Raum hinein und hinaus glitt wie eine Nähnadel durch Stoff ... nun, dann war man froh über ein bisschen lautstarke Gesellschaft.

Jetzt saß Ashby in seinem Büro, las einen Newsfeed und trank dazu eine Tasse Mek, als ein bestimmtes Geräusch ihn zusammenzucken ließ. Schritte. Corbins Schritte. Corbins aufgebracht klingende Schritte, unmittelbar vor seiner Tür. Ashby seufzte, schluckte seinen aufkeimenden Ärger hinunter und verwandelte sich in den Captain. Er setzte eine neutrale Miene auf und spitzte die Ohren. Um mit Corbin zu sprechen, bedurfte es erhöhter Aufmerksamkeit und einer guten Portion Gelassenheit.

Artis Corbin war zweierlei: ein begabter Algaeist und ein komplettes Arschloch. In seiner ersten Eigenschaft war er für ein Langstreckenschiff wie die Wayfarer unverzichtbar. Eine Treibstoffcharge, die ins Braune kippte, konnte den Ausschlag dafür geben, ob man einen Raumhafen erreichte oder hilflos durchs All trieb. Gut die Hälfte der unteren Decks war angefüllt mit Algentanks, über deren Nährstoffkonzentration und Salzgehalt jemand mit akribischer Sorgfalt wachen musste. Corbins ungeselliges Wesen war hier sogar von Vorteil. Der Mann saß am liebsten den ganzen Tag im Algendepot, wo er über den Anzeigen brütete und sich in das verbiss, was er »optimale Bedingungen« nannte. Ashby erschienen die Bedingungen eigentlich immer ziemlich optimal, aber beim Thema Algen redete er Corbin lieber nicht rein. Seit Corbin sich an Bord befand, waren Ashbys Treibstoffkosten um zehn Prozent gesunken, und außerdem gab es nur wenige Algaeisten, die einen Job auf einem Langstreckenschiff überhaupt angenommen hätten. Schon auf kürzeren Strecken konnten Algen recht heikel sein, aber sie gesund zu erhalten, wenn man länger unterwegs war, erforderte peinliche Genauigkeit und vor allem Ausdauer. Corbin konnte zwar Menschen nicht leiden, aber er liebte seine Arbeit, und die machte er verdammt gut. Für Ashby war er also äußerst wertvoll. Eine äußerst wertvolle Nervensäge.

Die Tür flog auf, und Corbin stürmte herein. Wie immer stand ihm der Schweiß auf der Stirn, und das ergrauende Haar klebte ihm an den Schläfen. Wegen der Pilotin musste es auf der Wayfarer warm sein, aber Corbin hatte seit seinem ersten Tag keinen Hehl daraus gemacht, wie sehr ihm die Standardtemperatur auf dem Schiff missfiel. Auch noch Jahre später verweigerte sein Körper die Akklimatisierung - offenbar aus reiner Gehässigkeit.

Außerdem waren Corbins Wangen gerötet, was von seiner Laune wie von der Treppe herrühren mochte - ein Anblick, an den sich Ashby nicht gewöhnen konnte. Die Menschheit stammte größtenteils von der Exodus-Flotte ab, die sich weit von den Gefilden ihrer angestammten Sonne entfernt hatte. Viele Menschen waren wie Ashby auf den Siedlerschiffen geboren worden, die den ursprünglichen Exilanten gehört hatten. Sein stark gelocktes schwarzes Haar und seine bernsteinfarbene Haut waren das Ergebnis einer generationenlangen Durchmischung auf den riesigen Schiffen. Die meisten Menschen, ob sie nun im Raum oder auf den Kolonien geboren waren, teilten inzwischen diese Merkmale mit den staatenlosen Exodanern.

Corbin dagegen stammte unverkennbar vom Sol-System, obwohl die Leute von den Heimatplaneten sich den Exodanern während der letzten Generationen äußerlich angenähert hatten. Aus dem Schmelztiegel der menschlichen Gene tauchten, selbst in der Exodus-Flotte, immer mal wieder hellere Hauttöne auf. Aber Corbin war praktisch rosa. Seine Vorfahren waren Wissenschaftler gewesen, Pioniere, die die ersten Forschungssatelliten gebaut hatten, die um Enceladus kreisten. Seit Jahrhunderten schon wachten sie dort über die Bakterienflora in den eisigen Ozeanen. Da Sol nur ein trüber Fleck am Himmel des Saturn war, waren den Forschern ihre Pigmente mit jedem Jahrzehnt mehr abhandengekommen. Das Endergebnis war Corbin, ein rosafarbener Mann, wie geschaffen für langwierige Laborarbeit und einen Himmel ohne Sonne.

Corbin warf seinen Scribus auf Ashbys Schreibtisch. Das dünne, rechteckige Pad segelte durch den Pixel-Bildschirm und blieb scheppernd vor Ashby liegen. Mit einer Handbewegung schloss Ashby den Bildschirm. Die in der Luft stehenden Schlagzeilen zerfielen, und die farbigen Pixel stahlen sich, winzigen Insektenschwärmen gleich, zurück in die Projektorboxen beiderseits des Schreibtisches. Ashby betrachtete den Scribus und sah Corbin dann mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Das hier«, sagte Corbin, wobei er mit seinem knochigen Zeigefinger auf den Scribus zeigte, »soll wohl ein Scherz sein.«

»Lass mich raten«, sagte Ashby. »Jenks hat sich mal wieder an deinen Aufzeichnungen zu schaffen gemacht?«

Corbin runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Ashby konzentrierte sich auf den Scribus und verbiss sich nur mit Mühe ein Lachen bei der Erinnerung daran, wie Jenks sich letztes Mal in Corbins Scribus gehackt und die peniblen Aufzeichnungen des Algaeisten durch dreihundertzweiundsechzig verschiedene Aufnahmen von Jenks ersetzt hatte, nackt wie am Tag seiner Geburt. Besonders gut hatte Ashby das Bild gefallen, auf dem Jenks die Flagge der Galaktischen Union in der Hand hielt. Eine Art würdevolle Dramatik hatte darin gelegen.

Ashby nahm den Scribus und drehte ihn um, so dass der Bildschirm nach oben zeigte.


Von: Captain Ashby Santoso (Wayfarer, GU-Tunneler-Lizenz Nr. 387-97456)

Re: Lebenslauf Rosemary Harper (GU-Verwaltungszertifikat Nr. 65-78-2)


Ashby erkannte die Datei wieder. Es war der Lebenslauf der neuen Verwaltungsassistentin, die am morgigen Tag eintreffen sollte. Wahrscheinlich lag sie gerade festgeschnallt und narkotisiert in einer Kapsel, bis ihre lange, beengte Reise zu Ende war.

»Wieso zeigst du mir das?«, fragte Ashby.

»Aha. Du hast es also tatsächlich gelesen«, sagte Corbin.

»Ja, natürlich. Ich hatte euch allen doch schon vor einer Ewigkeit gesagt, dass ihr euch die Datei anschauen sollt, um euch vor ihrer Ankunft einen Eindruck zu verschaffen.« Es war Ashby schleierhaft, worauf Corbin hinauswollte, aber das war seine übliche Masche. Erst mal meckern, die Erklärung kam dann später.

Corbins Entgegnung war vorhersehbar, noch ehe er den Mund aufmachte: »Ich hatte keine Zeit dazu.« Für gewöhnlich ignorierte Corbin alle Aufgaben, die nichts mit seinem Labor zu tun hatten. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, ein so junges Mädchen an Bord zu holen?«

»Ich hatte mir gedacht«, sagte Ashby, »dass ich eine ausgebildete Verwaltungsassistentin brauche.« Nicht einmal Corbin konnte das bestreiten. In Ashbys Aufzeichnungen herrschte allgemeines Chaos, und ein Tunnelerschiff benötigte zwar nicht unbedingt eine...
mehr

Autor

Becky Chambers ist als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in Kalifornien aufgewachsen. Die Zeit zum Schreiben ihres ersten Romans hat sie sich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Derzeit arbeitet sie an einem zweiten Buch im Wayfarer-Universum.