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Die Bourne Identität

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
656 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2012
Die Schatten der Vergangenheit
Stell dir vor, du weißt nicht mehr, wer du bist, und das Erste, was du über dich herausfindest, ist, dass du ziemlich gut schießen kannst. Jason Bourne ist ein Mensch ohne Vergangenheit und ohne Zukunft - gejagt von mächtigen Feinden; geliebt von einer schönen Frau, die nicht glauben kann, dass er wirklich das ist, was sich langsam herauskristallisiert: ein Berufskiller.

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
HörbuchCD-ROM
EUR29,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Schatten der Vergangenheit
Stell dir vor, du weißt nicht mehr, wer du bist, und das Erste, was du über dich herausfindest, ist, dass du ziemlich gut schießen kannst. Jason Bourne ist ein Mensch ohne Vergangenheit und ohne Zukunft - gejagt von mächtigen Feinden; geliebt von einer schönen Frau, die nicht glauben kann, dass er wirklich das ist, was sich langsam herauskristallisiert: ein Berufskiller.

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641090012
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum11.05.2012
Seiten656 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2478 Kbytes
Artikel-Nr.1156792
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1.

Wie ein schwerfälliges Tier, das sich verzweifelt aus einem tiefen Sumpf zu befreien versucht, schlingerte der Trawler in den feindlichen Wellen der finsteren, tobenden See. Die Brecher türmten sich zu gigantischen Höhen auf und krachten mit der vollen Wucht ihrer Wassermassen gegen den Rumpf; weiße Gischt, die der Nachthimmel erhellte, ging in Kaskaden unter der Wut des nächtlichen Windes über das Deck nieder. Überall waren Laute seelenlosen Schmerzes zu hören: Holz, das sich gegen Holz bäumte, Taue, die sich verdrehten, bis zum Zerreißen angespannt. Das Tier lag im Todeskampf.

Da übertönten zwei Explosionen die Laute der See und des Windes und des Schmerzes, den das Schiff empfand. Sie drangen aus der schwach erleuchteten Kabine. Ein Mann stürzte aus der Tür, klammerte sich mit einer Hand an die Reling und hielt sich mit der anderen den Bauch.

Ein zweiter Mann folgte ihm. Er stützte sich an der Kabinentür ab, bevor er seine Pistole hob und erneut feuerte. Und dann noch einmal.

Der Mann an der Reling riss beide Hände an den Kopf, als die vierte Kugel ihn nach hinten warf. Der Bug des Trawlers tauchte plötzlich in das Tal zwischen zwei mächtigen Wogen und hob den Verwundeten hoch; der drehte sich nach links, außerstande, die Hände vom Kopf wegzunehmen. Wieder bäumte sich das Boot auf, sodass Bug und Mittschiff fast gänzlich aus dem Wasser ragten und die Gestalt in der Tür in die Kabine zurückfiel. Ein fünfter Schuss peitschte. Der Verwundete schrie auf. Seine Arme schlugen jetzt wild um sich, die Augen von Blut und Gischt geblendet. Seine Hände griffen ins Leere. Da war nichts, was er greifen konnte. Die Beine knickten ein, als sein Körper nach vorne taumelte. Das Boot stampfte wild leewärts, und der Mann, dessen Schädel aufgerissen war, wurde über die Reling geschleudert, hinab in den Wahnsinn der Finsternis unter ihm.

Er spürte, wie das wilde, kalte Wasser ihn umhüllte, ihn in die Tiefe sog, ihn herumwirbelte und wieder nach oben trieb. Ein einziger Atemzug, und erneut zog es ihn in die Fluten.

Plötzlich spürte er eine Hitze, eine feuchte Hitze an seiner Schläfe, die stärker war als das eisige Wasser, das fortfuhr, ihn zu verschlingen. Ein Feuer brannte, wo kein Feuer brennen durfte; und ein eisiges Pulsieren strömte durch seinen Leib, seine Beine, seine Brust, seltsam von der kalten See gewärmt, die ihn umgab. Er konnte verfolgen, wie sein eigener Körper sich drehte, sich verkrampfte, wie Arme und Füße sich verzweifelt aus dem Strudel befreien wollten. Er konnte fühlen und denken, Panik und Kampf wahrnehmen - und doch war da Frieden in ihm. Es war die Ruhe des unbeteiligten Betrachters, der, losgelöst von den Ereignissen, zwar von ihnen weiß, aber nicht von ihnen betroffen ist.

Dann durchfuhr ihn eine andere Art von Panik, wallte auf durch die Hitze und das Eis, verdrängte die Distanz. Er konnte sich nicht einfach dem Frieden hingeben! Noch nicht! Jeden Augenblick würde es geschehen; er war nicht sicher, was es war, aber es würde geschehen. Wie wild kämpfte er gegen die tonnenschweren Wasserwände über ihm an und in seiner Brust brannte es. Schließlich brach er durch die Wasseroberfläche, ruderte wild mit Armen und Beinen, um sich auf der schwarzen Woge zu halten. Steig höher! Höher!

Eine mächtige Welle half ihm; er trieb auf ihrem Kamm, umgeben von Schaum und Finsternis. Nichts. Umdrehen! Umdrehen!

Da geschah es. Die Explosion war gewaltig; er konnte sie durch das Krachen der Wellen und das Brüllen des Windes hören, und irgendwie war der Anblick und das, was an sein Ohr drang, seine Tür zum Frieden. Der Himmel leuchtete auf wie ein feuriges Diadem und in der aufstiebenden Feuerkrone wurden Gegenstände aller Formen und Größen durch das Licht in die äußere Welt der Schatten geschleudert.

Er hatte gewonnen! Was auch immer es war, er hatte gewonnen.

Plötzlich stürzte er wieder in die Tiefe, in den Abgrund. Er spürte, wie die Wellen über seinen Schultern zusammenschlugen und die glühende Hitze an seinen Schläfen kühlten.

Seine Brust schmerzte. Etwas hatte ihn getroffen: der Schlag, der plötzliche Aufprall. Es war wieder geschehen! Lasst mich allein! Gebt mir Frieden!

Und er schlug erneut um sich, trat zu ... bis er ihn spürte, den dicken, öligen Gegenstand, der sich nur mit den Bewegungen der See bewegte. Er konnte nicht sagen, was das für ein Gegenstand war, aber er war da, und er konnte ihn fühlen, ihn festhalten. Ihn festhalten! Er wird dich in den Frieden führen ... in das Schweigen der Finsternis ...

 


Die Strahlen der frühen Morgensonne durchbrachen im Osten den dunstigen Schleier am Himmel und ließen die ruhigen Wasser des Mittelmeers glitzern. Der Kapitän des kleinen Fischerboots saß mit blutunterlaufenen Augen am Heck, die Hände rissig von den Tauen. Er rauchte eine Gauloise und war froh, dass die See so ruhig war. Er sah zu dem offenen Steuerhäuschen hinüber; sein jüngerer Bruder schob den Gashebel vor, um die Fahrt zu beschleunigen, während der einzige andere Angehörige seiner Crew ein paar Meter von ihm entfernt ein Netz prüfte. Sie lachten über irgendetwas, und das war gut so; denn letzte Nacht hatten sie wahrhaftig nichts zu lachen gehabt. Wo war der Sturm bloß hergekommen? Die Wetterberichte aus Marseille hatten ihn nicht angekündigt; sonst wären sie im Schutz der Küste geblieben. Er wollte bis Tagesanbruch die Fischgründe achtzig Kilometer südlich von La Seyne-sur-Mer erreichen, aber nicht um den Preis kostspieliger Reparaturen, und welche Reparaturen waren heutzutage nicht kostspielig?

Auch nicht um den Preis seines Lebens, und während der vergangenen Nacht hatte es Augenblicke gegeben, wo solche Befürchtungen durchaus gerechtfertigt waren.

»Du bist müde, nicht wahr?«, rief sein Bruder und grinste ihm zu. »Geh jetzt schlafen. Lass mich weitermachen.«

»Okay«, antwortete der Bruder und warf die Zigarette über Bord. »Ein wenig Schlaf schadet bestimmt nicht.«

Es war gut, einen Bruder am Steuer zu wissen. Am besten sollte immer einer aus der Familie das Schiff lenken; der passt wirklich auf. Selbst ein Bruder, der die gewandte Sprache eines Gebildeten sprach, im Gegensatz zu seinen eigenen grobschlächtigen Worten. Verrückt! Ein Jahr auf der Universität - und schon wollte sein Bruder eine Gesellschaft gründen. Mit einem einzigen Boot, das vor vielen Jahren bereits bessere Tage gesehen hatte. Verrückt. Was hatten ihm denn seine gescheiten Bücher letzte Nacht genützt, als seine Compagnie beinahe gekentert wäre?

Er schloss die Augen und kühlte seine Hände in den Wasserpfützen auf Deck. Das Salz der See würde gut für die Verbrennungen sein, die er sich zugezogen hatte, als er Geräte festzurrte, die im Sturm nicht an ihrem Platz bleiben wollten.

»Schau! Dort drüben!« Sein Bruder wollte ihm offenbar mit seinen scharfen Augen den Schlaf neiden.

»Was ist denn?«, schrie er.

»Dort treibt ein Mann im Wasser! Er hält sich an etwas fest. An einer Planke oder etwas Ähnlichem.«

Der Skipper nahm das Steuer und lenkte das Boot rechts neben die Gestalt im Wasser und drosselte die Motoren, um die Kielwelle zu verringern. Der Mann sah aus, als würde ihn die geringste Erschütterung von dem Stück Holz rutschen lassen, an das er sich klammerte. Seine Hände waren weiß. Wie Klauen hatten sich seine Finger um die Planke gelegt; aber aus seinem übrigen Körper war alle Energie gewichen, wie bei einem Ertrunkenen, wie bei jemandem, der von dieser Weit bereits Abschied genommen hat.

»Macht eine Schlinge in die Taue!«, schrie der Skipper seinem Bruder und dem Matrosen zu. »Legt sie um seine Beine. Ganz vorsichtig! Jetzt zieht sie hoch bis zu seinen Hüften. Vorsichtig!, hab ich gesagt.«

»Seine Hände lassen die Planke nicht los!«

»Ihr müsst sie öffnen! Vielleicht ist das die Totenstarre.«

»Nein. Er lebt noch, wie mir scheint. Seine Lippen bewegen sich, doch es kommt kein Ton heraus. Seine Augen auch; aber ich bezweifle, dass er uns sieht.«

»Die Hände sind frei!«

»Hebt ihn hoch. Packt seine Schultern und zieht ihn herüber. Vorsichtig!«

»Mutter Gottes, seht nur seinen Kopf!«, schrie der Matrose. »Er ist aufgeplatzt.«

»Er muss im Sturm gegen die Planke geschlagen sein«, sagte der Bruder.

»Nein«, widersprach der Skipper und starrte die Wunde an. »Das ist ein sauberer Schnitt, wie von einer Rasierklinge. Eine Kugel hat ihn getroffen; man hat auf ihn geschossen.«

»Das kannst du nicht sicher sagen.«

»Er hat noch mehr Schusswunden«, fügte der Skipper hinzu, dessen Augen den Körper absuchten. »Wir fahren zur He de Port Noir; das ist die nächste Insel. Dort gibt es einen Arzt.«

»Den Engländer?«

»Er wird ihn versorgen.«

»Wenn er kann«, sagte der Bruder des Skippers, »falls er nicht besoffen ist. Mit den Tieren seiner Patienten hat er jedenfalls mehr Erfolg als mit Kranken.«

»Das macht nichts. Bis wir da sind, ist der hier ohnehin eine Leiche. Sollte er zufällig doch überleben, stelle ich ihm das zusätzliche Benzin und den Fang, der uns entgeht, in Rechnung. Hol den Sanitätskasten; wir verbinden ihm den Kopf, auch wenn es nichts nützt.«

»Schau!«, rief der Matrose. »Seine Augen!«

»Was ist mit ihnen?«, fragte der Bruder.

»Gerade noch waren sie grau - grau wie Stahlkabel. Jetzt sind sie blau!«

»Die Sonne ist heller geworden«, sagte der Skipper und zuckte die Schultern. »Oder du hast dich getäuscht. Aber das ist egal, im Grab gibt´s ohnehin keine Farben.«

 


Das gleichmäßige Tuckern der Fischerboote mischte sich in das...

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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.