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Thorns. Der Fluch der Zeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
330 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am26.07.20181. Auflage, Digital Original
**Wenn das Märchen aus deiner Kindheit mehr als nur eine Legende ist...** Anca liebt es, verwunschene Orte zu fotografieren und ihre Geheimnisse zu lüften. Als sie erfährt, dass die uralte Burg aus dem Märchenbuch ihrer Großmutter tatsächlich existiert, steht ihre Entscheidung fest: Sie reist nach Norwegen, in das Land der Stürme und Legenden. Doch ganz anders als im Märchen scheint das Happy End für die malerische Festung noch eine Ewigkeit entfernt zu sein. Die Burgmauern sind von undurchdringlichen Dornenhecken umhüllt und die Dorfbewohner flüstern von einem jahrhundertealten Fluch. Als Anca trotzdem versucht in die Burg vorzudringen, fällt sie plötzlich durch die Zeit, hinein in eine Vergangenheit, in der die Dornenbüsche noch nicht so bedrohlich wirken und sie dem charmanten Fürsten leibhaftig gegenübersteht...  Wunderschön und romantisch erzählt lässt Lea McMoon in ihrem Roman »Thorns. Der Fluch der Zeit« ein Märchen wahr werden, mit all seinen düsteren Geheimnissen und Gefahren. Die Autorin interpretiert Dornröschen auf eine nie dagewesene Weise neu und entführt ihre Leser gekonnt in eine Welt, die man nie wieder verlassen will! //Dies ist ein Roman aus dem Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//

Lea McMoon hat phantastische Geschichten in ihrem Kopf, seit sie denken kann. Doch bevor sie endlich anfing ihre Geschichten auch aufzuschreiben, widmete sie sich einer ganzen Reihe anderer kreativer Tätigkeiten, von denen sie einige immer noch beruflich ausübt. Wenn sie eines nicht leiden kann, dann sind es Langeweile und Eintönigkeit. Deshalb sprudeln ständig neue Ideen aus ihr heraus und manche davon finden den Weg in eine Geschichte und hoffentlich in die Herzen ihrer Leser.
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Produkt

Klappentext**Wenn das Märchen aus deiner Kindheit mehr als nur eine Legende ist...** Anca liebt es, verwunschene Orte zu fotografieren und ihre Geheimnisse zu lüften. Als sie erfährt, dass die uralte Burg aus dem Märchenbuch ihrer Großmutter tatsächlich existiert, steht ihre Entscheidung fest: Sie reist nach Norwegen, in das Land der Stürme und Legenden. Doch ganz anders als im Märchen scheint das Happy End für die malerische Festung noch eine Ewigkeit entfernt zu sein. Die Burgmauern sind von undurchdringlichen Dornenhecken umhüllt und die Dorfbewohner flüstern von einem jahrhundertealten Fluch. Als Anca trotzdem versucht in die Burg vorzudringen, fällt sie plötzlich durch die Zeit, hinein in eine Vergangenheit, in der die Dornenbüsche noch nicht so bedrohlich wirken und sie dem charmanten Fürsten leibhaftig gegenübersteht...  Wunderschön und romantisch erzählt lässt Lea McMoon in ihrem Roman »Thorns. Der Fluch der Zeit« ein Märchen wahr werden, mit all seinen düsteren Geheimnissen und Gefahren. Die Autorin interpretiert Dornröschen auf eine nie dagewesene Weise neu und entführt ihre Leser gekonnt in eine Welt, die man nie wieder verlassen will! //Dies ist ein Roman aus dem Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//

Lea McMoon hat phantastische Geschichten in ihrem Kopf, seit sie denken kann. Doch bevor sie endlich anfing ihre Geschichten auch aufzuschreiben, widmete sie sich einer ganzen Reihe anderer kreativer Tätigkeiten, von denen sie einige immer noch beruflich ausübt. Wenn sie eines nicht leiden kann, dann sind es Langeweile und Eintönigkeit. Deshalb sprudeln ständig neue Ideen aus ihr heraus und manche davon finden den Weg in eine Geschichte und hoffentlich in die Herzen ihrer Leser.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646301311
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum26.07.2018
Auflage1. Auflage, Digital Original
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3802 Kbytes
Artikel-Nr.3460110
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Der Wind zerrte an meinen Haaren und rupfte ein paar Strähnen aus meinem Zopf. Es war kalt hier so weit im Norden. Ich betrachtete die Berghänge am Rande des kleinen norwegischen Heimatdorfs meiner Granny, die unweit der Dorfgrenze hinter einem schmalen, wild rauschenden Fluss stark bewaldet anstiegen, bis sie in schroffe kahle Felsen übergingen. Sturmwolken trieben dunkel und tief dahin und verdeckten immer wieder die Gipfel der Berge und ab und an brachte eine Sturmböe Regen mit sich. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke bis ans Kinn zu, bevor noch der letzte Rest an Wärme aus ihr entweichen konnte. Neben mir hörte ich meine beiden Cousins rumoren, die gerade dabei waren unser Auto auszuladen.

»Die Geschichte, die uns Granny da aufgetischt hat, ist wirklich merkwürdig, findest du nicht, Anca?«, fragte Robin mich. »Warum muss denn ausgerechnet jemand aus unserer Familie eine Kerze in dieser Kapelle in den Bergen anzünden? Um irgendwelche Stürme zu bändigen? Hast du schon jemals gehört, dass eine Kerze das Wetter beeinflusst? Und dass Granny absolut nicht damit herausrücken wollte, was es mit dieser Tradition auf sich hat, ist doch auch ungewöhnlich. Da muss doch noch was dahinterstecken.«

Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte auch das Gefühl, dass Granny uns einen Teil der Geschichte verschwiegen hatte. Nur weshalb war mir unklar. Sie erzählte liebend gern alte Märchen und Legenden. Sie hatte damit sogar mein Faible für die Lost Places-Fotografie geweckt und plötzlich wollte sie noch nicht einmal Genaueres über eine alte Familientradition preisgeben. Dabei hatte sie geradezu verzweifelt gewirkt, weil Dad sich weigerte diesen seiner Meinung nach albernen Aberglauben fortzuführen, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Cousin Markus auf dem Weg zur Kapelle abgestürzt war. Aber als ich ihr dann angeboten hatte, dass Robin und ich die Kerze an Ort und Stelle bringen könnten, wurde sie fast panisch und wollte mich unbedingt davon abhalten. Erst als wir Louis überreden konnten, mitzufahren und er ihr versprochen hatte auf mich aufzupassen, hatte sie nachgegeben, aber erleichtert wirkte sie dabei nicht.

»Vielleicht steckt wirklich nicht viel mehr dahinter. Es gibt viele alte Traditionen, bei denen Menschen an bestimmten Orten Rituale veranstalten, um irgendwelche mystischen Figuren, Wetterlagen oder Ungeziefer zu besänftigen«, brummte Louis, während er unsere letzten Sachen aus dem Kofferraum lud.

»Ja, schon«, warf Robin ein. »Aber die wissen doch auch warum, wenn die Erhaltung der Tradition so wichtig ist, wie Granny meint. Und wichtig wird sie wohl sein, denn warum zum Henker sollte dafür ein alter Mann allein mit einer Kerze zu einer Kapelle in die Berge ziehen? War doch abzusehen, dass da irgendwann mal was passiert.« Robin schaute entrüstet in Richtung Gastwirtschaft, wo sich vorhin, als wir angekommen waren und unsere Zimmer in Beschlag genommen hatten, ein paar Dorfbewohner am Stammtisch in der Gaststube eingefunden hatten. Ihr misstrauischer Blick mir gegenüber irritierte mich immer noch. Ich hatte eigentlich angenommen, die Leute aus dem Dorf würden sich freuen, wenn jemand aus unserer Familie her kam und die Tradition, die offenbar Grannys Cousin allein hochgehalten hatte, fürs Erste übernahm.

»Schaffst du es, den Rest allein reinzutragen?«, fragte ich Louis, der gerade seinen Rucksack schulterte. Er nickte nur und machte eine Handbewegung, um uns fortzuscheuchen. Was war der nur so wortkarg heute? Hatte er sich den Leuten hier schon angepasst? Oder war er sauer auf uns, weil wir ihn überredet hatten so kurzfristig nach Norwegen zu fliegen, obwohl er eigentlich mit seiner Freundin ein paar Tage nach Schottland fahren wollte. Das konnte ja noch heiter werden, wenn der die ganze Zeit so drauf war.

Ich seufzte und griff nach meiner Kamera, von der Robin behauptete, sie hätte mir schon bei meiner Geburt am Handgelenk gehangen. »Holen wir die Blumen aus dem Wagen und bringen sie zum Grab, bevor sie welk werden?«, fragte ich Robin. »So schwer wird das schon nicht zu finden sein. Ich habe keine Lust jemanden da drinnen in der Stube zu fragen und nur ein mürrisches Grunzen als Antwort zu bekommen.«

Robin schaute argwöhnisch über die verwitterte halbhohe Friedhofsmauer, die direkt an die Wirtschaft anschloss, in die wir uns einquartiert hatten. Da es das einzige Haus weit und breit war, das Zimmer vermietete, mussten wir uns wohl oder übel mit der wunderbaren Aussicht auf eine nicht unerhebliche Anzahl an Gräbern zufriedengeben. Aber vielleicht bekam ich so doch noch einmal einen Geist zu Gesicht, wie Robin mir immer prophezeite, wenn ich mir ein besonders gruseliges Objekt zum Fotografieren ausgesucht hatte. Ich ging ein paar Meter weiter zum Eingang des Friedhofs. Das schmiedeeiserne Tor stand halboffen. Vermutlich traute sich keiner mehr es zu schließen, weil es so verrostet war, dass große Teile seiner Schnörkel bereits herausgebrochen waren. Ich drückte Robin den Blumentopf in die Hand und machte ein paar Aufnahmen von allen Seiten. Am liebsten hätte ich gleich die ganze Friedhofsanlage von vorn bis hinten fotografiert, aber Robin zog mich weiter, weil er anfing zu frieren.

Wir mussten eine ganze Weile suchen, bis wir an der hintersten Friedhofsmauer zwischen überwucherten Wegen und moosbewachsenen Steinen ein frisches Grab entdeckten. Bisher hatte sich niemand die Mühe gemacht überhaupt irgendwelchen Schmuck auf den Erdhügel zu legen. Nur ein Holzkreuz mit dem Namen darauf steckte an einem Ende. Robin bohrte den Blumenstock samt Topf in den noch lockeren Boden. Ob nach uns überhaupt noch jemand an dieses Grab kam? Wieso lag es so weit abseits, in einem Bereich, der offenbar seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt wurde?

Die Steine, die rundherum auf den anderen Gräbern standen, sahen ziemlich alt und verwittert aus und alle irgendwie gleich, im Gegensatz zu den Grabsteinen und Kreuzen im vorderen Bereich des Friedhofs. Ich ging näher an eines der Gräber heran, um zu sehen, wer hier begraben worden war. Doch ich konnte keinen Namen finden. Der Grabstein sah aus, als wäre nie etwas eingraviert worden. Ich kratzte an ein paar Stellen das Moos ab, aber auch darunter war nur blanker, unbearbeiteter Stein.

»Was suchst du da?«, fragte Robin und kam herüber.

»Ich will nur wissen, wer hier liegt.«

»Meinst du, das ist ein Grab von Grannys Familie?« Robin kratzte ebenfalls etwas von dem Moos weg.

»Daran hatte ich eigentlich nicht gedacht«, antwortete ich nachdenklich. »Mir ist nur aufgefallen, dass man nichts darauf lesen kann. Es sind noch nicht einmal Verzierungen eingemeißelt. Genauso wenig wie auf den anderen Grabsteinen ringsherum.«

»Vielleicht wusste man nicht, wer die Leute waren?«

»Hm, wer weiß.« Ich stand auf und wischte meine Hände an meiner Jeans ab. »Vielleicht sind es auch Gräber, in denen mehrere Leute zusammen begraben wurden. Aus der Zeit der Pest möglicherweise. Die soll hier im vierzehnten Jahrhundert ziemlich gewütet haben.«

»Gruselig«, murmelte Robin und verzog das Gesicht.

»Aber vielleicht war es auch ein Krieg mit Nachbarsfürsten, der die Leute ins Grab brachte.«

»Genauso gruselig. Ich mag keine Friedhöfe. Hier kommt es einem so tot vor.«

»Das liegt in der Natur eines Friedhofs, würde ich sagen.« Ich musste lachen. Robin war manchmal ein echter Kindskopf, obwohl wir gleich alt waren. Und wenn ich so recht überlegte, war er eigentlich schon immer ein Kindskopf gewesen. Erwachsen würde der sicher nie werden.

»Hast du eigentlich die Gruft da vorn schon gesehen?«, fragte er und deutete auf eine ungewöhnlich große massive Steinfassade mit einer Art Ritterfigur an jeder Seite. Die Gruft war mir schon von Weitem aufgefallen. Ich ging hinüber und stieg vorsichtig den kleinen Hügel hinauf, um mir das Ganze genauer anzusehen. Wenigstens hier waren Namen eingraviert. Ich brauchte immer Namen, um etwas zuordnen zu können. Die alten Gebäude, die ich fotografierte, bekamen erst durch die Namen ihrer ehemaligen Besitzer ein Gesicht. Ohne diese waren sie einfach nur verloren und vergessen.

Die Ritterfiguren waren zum Teil im Boden eingesunken und standen schiefer als der Turm von Pisa. Der nächste große Sturm könnte ihr endgültiges Ende bedeuten. Und dann würde die Natur von den übriggebliebenen Teilen Besitz ergreifen und sie durchwachsen und überwuchern, bis sie langsam zerfielen. Einerseits fand ich den Gedanken traurig, dass alles irgendwann zu Ende ging und Platz machen musste für etwas Neues. Andererseits war gerade der unaufhaltsame Zerfall genau das, was mich faszinierte. Und was am Ende übrig blieb, waren Geschichten, die die Menschen einander weitererzählten, manchmal als Warnung und manchmal zum Trost oder auch einfach nur so zur Unterhaltung.

»Die hießen alle Tordal«, murmelte Robin hinter mir.

Der Name kam mir bekannt vor. »In dem alten Märchenbuch von Granny gab es, wenn ich mich recht erinnere, eine Geschichte, in der eine Fürstenfamilie vorkam, die so hieß.«

»Echt? Meinst du, das könnten die hier gewesen sein? Worum ging es denn da?«, fragte Robin gespannt.

»Es war eigentlich so ein typisches Märchen. Ein junger schöner Fürst wurde durch den Fluch einer bösen Gräfin auf ewig in seiner Burg eingesperrt und nur dadurch gerettet, weil eine Fürstentochter sich im Sturm verirrte, seine Burg fand und den Fluch durchbrechen konnte.« Ich wusste, ich mochte das Märchen damals sehr, aber es war schon zu lange her, dass Granny es mir vorgelesen hatte, sodass ich mich an die Details nicht mehr richtig erinnern konnte.

»Der Letzte, der hier bestattet wurde, ist offenbar 1817 gestorben ... auch schon ´ne Weile her.« Robin deutete auf den letzten Namen...
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Autor

Lea McMoon hat phantastische Geschichten in ihrem Kopf, seit sie denken kann. Doch bevor sie endlich anfing ihre Geschichten auch aufzuschreiben, widmete sie sich einer ganzen Reihe anderer kreativer Tätigkeiten, von denen sie einige immer noch beruflich ausübt. Wenn sie eines nicht leiden kann, dann sind es Langeweile und Eintönigkeit. Deshalb sprudeln ständig neue Ideen aus ihr heraus und manche davon finden den Weg in eine Geschichte und hoffentlich in die Herzen ihrer Leser.