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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
650 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am11.07.20171. Aufl. 2017
Eine Frau kämpft um ihren Mann: Margaret von Ashbury in Frankreich England, 1358. Der Chronist Gilbert de Vilers gerät im Hundertjährigen Krieg in französische Kriegsgefangenschaft. Margaret von Ashbury, seine Frau macht sich kurzerhand auf, ihn zu befreien - schwanger und mittellos. Doch sie muss nicht alleine reisen, denn findige Freunde stehen ihr zur Seite: Mutter Hilde und Malachi. Der junge Alchimist sucht nach dem Stein der Weisen und ist überzeugt, damit genug Gold für das Lösegeld für Gilbert herstellen zu können. So führt ihre Mission Margaret und ihre ungleichen Gefährten von der Papststadt Avignon über die Klöster Burgunds bis in die Pyrenäen, immer auf der Suche nach dem Stein der Weisen - und ihrem geliebten Gilbert ... Der zweite historische Roman um Margaret von Ashbury und ihre Abenteuer im Spätmittelalter, von Bestsellerautorin Judith Merkle Riley. Die Margaret-von-Ashbury-Trilogie: Die Stimme. * Die Vision. * Die Zauberquelle. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Judith Merkle Riley (1942-2010) promovierte an der University of California in Berkeley in Philosophie und war Dozentin für Politikwissenschaft in Claremont, California. Von 1988 bis 2007 schrieb sie sechs historische Romane, die allesamt zu Weltbestsellern avancierten.
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Produkt

KlappentextEine Frau kämpft um ihren Mann: Margaret von Ashbury in Frankreich England, 1358. Der Chronist Gilbert de Vilers gerät im Hundertjährigen Krieg in französische Kriegsgefangenschaft. Margaret von Ashbury, seine Frau macht sich kurzerhand auf, ihn zu befreien - schwanger und mittellos. Doch sie muss nicht alleine reisen, denn findige Freunde stehen ihr zur Seite: Mutter Hilde und Malachi. Der junge Alchimist sucht nach dem Stein der Weisen und ist überzeugt, damit genug Gold für das Lösegeld für Gilbert herstellen zu können. So führt ihre Mission Margaret und ihre ungleichen Gefährten von der Papststadt Avignon über die Klöster Burgunds bis in die Pyrenäen, immer auf der Suche nach dem Stein der Weisen - und ihrem geliebten Gilbert ... Der zweite historische Roman um Margaret von Ashbury und ihre Abenteuer im Spätmittelalter, von Bestsellerautorin Judith Merkle Riley. Die Margaret-von-Ashbury-Trilogie: Die Stimme. * Die Vision. * Die Zauberquelle. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Judith Merkle Riley (1942-2010) promovierte an der University of California in Berkeley in Philosophie und war Dozentin für Politikwissenschaft in Claremont, California. Von 1988 bis 2007 schrieb sie sechs historische Romane, die allesamt zu Weltbestsellern avancierten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732537211
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum11.07.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.2
Seiten650 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2387961
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel I

Die meisten Liebesgeschichten beginnen bei Maiensonnenschein mit verstohlenen Blicken beim Tanz oder auf einem Fest oder mit einem heimlichen Stelldichein in einem verwunschenen Garten. Meine jedoch beginnt zur Winterszeit mit einem Begräbnis, als man nämlich meinen Herzallerliebsten zu Grabe trug. Nur die Pflicht hielt mich davon ab, Master Kendall in diesen langen Schlaf zu folgen. Nichts als die Tränen der beiden kleinen Töchter, die er mir hinterließ, fesselten meine widerstrebende Seele an diese Erde. Ich beschloss, Cecily und Alison zuliebe noch ein Weilchen zu bleiben, mich jedoch nur ihrer Erziehung zu widmen, mir aber niemals einen anderen Ehemann zu nehmen. Schließlich war ich mit Master Kendall verheiratet gewesen, da kam kein Geringerer infrage. Möglich, dass es Männer von edlerer Abkunft gab, aber wer besaß wohl eine edlere Seele als Roger Kendall, Tuchhändler zu London? Und wer konnte es an Güte oder Großherzigkeit mit ihm aufnehmen? Ich hielt sein Andenken in Ehren, und das half mir, mich gegen die stetig wachsende Schar von Freiern zu wehren, die allesamt hofften, durch die Heirat mit seiner Wittib an sein Vermögen heranzukommen.

Doch was der Mensch nicht durch Schmeichelei oder Schläue erreichen kann, das nimmt er sich mit Gewalt. Kaum war Master Kendalls Gedenktafel in die Kirchenmauer von St. Botolphe eingelassen, da entführte mich auch schon die schamloseste Familie von Mitgiftjägern im gesamten Königreich England aus einem Haus, das vom Blut unterlegener Freier und Möchtegernerben troff, und das war die verarmte, händelsüchtige, anmaßende Sippschaft der de Vilers. Und das Schlimmste daran: Ich hatte, dumm wie ich war, den ersten dieser Sippe in mein Haus gelassen, diesen jüngeren Sohn und Tunichtgut, diesen gescheiterten Mönch und Dichterling, der sich unter dem Namen Bruder Gregory in der Stadt herumtrieb. Mir, nur mir verdankte er es, dass mein Mann ihn als Schreiber beschäftigte. Und jetzt wusste ich nicht, was stärker war, Gram und Selbstmitleid oder die Wut über meine eigene Torheit, denn da stand ich nun in der Hauskapelle seines Vaters und wurde ohne Ehevertrag und Aufgebot mit ihm vermählt.

Es war einer dieser grauen, nieselnden Tage im Vorfrühling, wenn Himmel und Erde fast eins zu sein scheinen. An vielen Stellen war zwischen den kümmerlichen, mit blankem Eis überkrusteten Schneehaufen schon ein Fleckchen abgestorbenes Gras oder gefrorener Morast zu sehen. Auf einem zerfurchten Weg, der sich über eine vereiste Koppel und durch ein Dorf mit strohgedeckten Katen schlängelte, näherte sich ein Reitertrupp seinem Ziel, dem Herrenhaus von Brokesford, einem wehrhaften Haus im alten, normannischen Stil, das sich am Ende einer mit kahlen Bäumen gesäumten Auffahrt halb hinter einer verfallenen Mauer duckte. Im Dorf war ein Dutzend Bauern zusammengelaufen und stand barfuß im eisigen Matsch am Wegesrand, während Kinder aus den Fenstern lugten, um sich an dem Spektakel zu ergötzen. Es war Mitte Februar im Jahre des Herrn 1356, und der Sieur de Vilers kehrte von einem Abenteuer heim, zu dem er kaum eine Woche zuvor in gestrecktem Galopp, gefolgt von seinen Söhnen, Knappen, Stallknechten und waffenbeladenen Packpferden, aufgebrochen war.

Ein Murmeln durchlief die Schar der Gaffer, als der Trupp sich näherte. Das war nicht mehr die Gruppe, die aufgebrochen war. Zugegeben, an der Spitze ritt wie üblich der alte Sir Hubert aufrecht und eingebildet auf seinem großen Fuchs, gefolgt von seinem ältesten Sohn Sir Hugo auf dem Braunen. Ihnen folgte ein Stallknecht, der die Packpferde führte. Aber - danach - was war das? Robert und Damien, die beiden Knappen, hatten noch jemanden vor sich auf dem Pferd, zwei kleine Gestalten, Kinder. Mädchen dem Aussehen nach, obwohl sie ziemlich dick eingehüllt waren. Hinter ihnen ritt Sir Huberts jüngerer Sohn in formlosem Gewand und Schaffellmantel, derjenige, den früher ein religiöser Wahn gepackt hatte, sodass er sich wer weiß wie viele Jahre herumgetrieben und seinem Vater unsäglichen Kummer bereitet hatte. Und hinter sich, nein, welch ein Skandal, hinter sich auf dem Sattelkissen hatte er eine junge, hübsche Frau sitzen. Eine zerbrechlich wirkende, blasse Frau mit rot geränderten, verweinten Augen, die in einen prächtigen, tiefschwarzen Umhang und ein gleichfarbenes Übergewand gekleidet war. Noch bevor die Stallknechte am Ende des Trupps durchs Tor geritten waren, hatte sich schon die Kunde verbreitet, dass die Frau eine wohlhabende Wittib sei, eine echte Erbin aus der City von London, und dass die kühnen Herren von Brokesford sie vor dem sicheren Tod bewahrt hatten.

Das Beste daran war jedoch - und über den Grund wurden an allen Herdfeuern des Dorfes hämische Vermutungen angestellt -, das Beste war, dass sie schnurstracks und ohne Aufgebot verheiratet werden sollte. Und nicht etwa mit dem alten Sir Hubert, der schon lange Witwer war, und auch nicht mit Sir Hugo, der allmählich legitime Erben zeugen sollte, nein, mit Gilbert, diesem Irren, der zu nichts weiter taugte, als die Nase in Bücher zu stecken. Wie hatte der sie überhaupt aufgetrieben? Vielleicht kam Gilbert ja doch mehr auf seinen Vater, als man dachte. Nicht auszudenken, was für Gelegenheiten sich einem Geistlichen boten, der sich durch die Hintertür ins Haus verheirateter Frauen einschleichen konnte. Genauso wie der schurkische Mönch aus der Ballade! Schließlich wusste jeder: Die Frauen in London waren sittenlos. Man denke nur, sich als Mönch in einer Stadt voller schamloser Frauenzimmer herumzutreiben! Da hatten nun der alte Lord und sein Ältester auf der ganzen Strecke von Cinque Ports bis zur schottischen Grenze zusammen mindestens zwanzig Bastarde gezeugt, die sie nicht anerkannten. Und jetzt, welch ein Spaß, jetzt hatte doch das kleinste Ferkel aus dem Wurf seinen Vater und seinen älteren Bruder noch übertroffen.

Im Trubel der Heimkehr jedoch schien man die Wittib vergessen zu haben. Sie hatte sich geziert, mit ihren modischen Pantoffeln in den Morast zu treten, also hatte man sie an der Treppe vom Pferd gehoben, bevor dieses durch den aufgewühlten Dreck im Hof zu den Ställen geführt wurde. Da stand sie nun wie ein schwarzes Bündel vor der niedrigen Rundbogentür, und ihre kleinen Mädchen klammerten sich an ihre Röcke.

Erst nachdem er die Pferde gut versorgt wusste und nach dem Kaplan geschickt hatte, fiel es dem alten Lord ein, ihr seinen Arm und die Gastfreundschaft seines Hauses anzubieten und sie schwungvoll in seinen sogenannten Rittersaal, den Palas, zu führen. Fröstelnd saß sie in ihrem feuchten Umhang auf einer Bank am Feuer, während die Knappen die blutbespritzten Brustharnische und Kettenhemden säuberten, sie nach oben brachten und wegräumten. Der alte Ritter rief nach etwas zu trinken, dann drehte er sich um und musterte seinen jüngeren Sohn von Kopf bis Fuß. Der junge Mann überragte ihn fast um Haupteslänge, hatte einen kräftigen Knochenbau, einen dunklen Schopf und geschwungene Brauen über dunklen Augen, die vor Intelligenz nur so funkelten. Mit einem schlauen, prüfenden Blick aus blauen Augen erfasste der alte Mann die Sandalen, in die der Sohn seine zerlumpten Beinlinge gestopft hatte, das abgetragene, knöchellange, graue Gewand mit den getrockneten Blutspritzern vorn und das grauenhafte, verfilzte Schaffell.

»In dem Ding da heiratest du mir nicht«, sagte der alte Mann.

»Was ist daran auszusetzen? Heiraten war doch deine Idee«, sagte der Jüngere.

»Unverschämt wie eh und je. Steht in keinem der Bücher, die du liest, dass man Vater und Mutter ehren soll ? Ich sage es noch einmal, in dem Ding da heiratest du nicht. Du bist jetzt in meinem Haus. Vergiss das nicht und hör auf, dich danebenzubenehmen.«

Der junge Mann bekam einen aufsässigen Blick. Sein Vater befahl, in der Küche, welche hinter einem Wandschirm an den Palas angrenzte, ein Bad zu richten. Dann schickte er einen der herumlungernden Hausknechte nach Kleidung in den Söller hoch. Die Steinmauern des Palas waren zwölf Fuß dick und so feucht und kalt wie Höhlenmauern. Beim Sprechen kamen weiße Wölkchen aus dem Mund des alten Lords.

»Ich will kein Bad«.

»Das Stadtleben hat dich verweichlicht.« Der alte Mann strich um seinen Sohn herum und begutachtete ihn von allen Seiten, so als wollte er überprüfen, welche dieser Seiten am weichesten geworden wäre. Die Wittib wandte den Kopf und sah ihm dabei mit undurchdringlicher Miene zu.

»Ich brauche keines. Ich will keines. Heiraten sollte dir genügen.«

»Im Leben eines Mannes gibt es vier Anlässe, bei denen er sich waschen sollte - in deinem Falle drei. Bei seiner Geburt, wenn er zum Ritter geschlagen wird, wenn er stirbt und - WENN ER HEIRATET! Und wenn du jetzt immer noch nicht weißt, was deine Pflicht ist, rufe ich sechs Männer herein, die zeigen dir, wo es langgeht, selbst auf die Gefahr hin, dass sie dich ersäufen!« Die Stimme des alten Mannes klang gewittrig. Der Sohn richtete sich würdevoll und mit katzenartiger Geschmeidigkeit zu voller Größe auf.

»Deine logische Argumentation, Vater, überzeugt wie gewöhnlich.«

»Listig wie die Schlangen«, knurrte der alte Mann und folgte ihm in...
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Autor

Judith Merkle Riley (1942-2010) promovierte an der University of California in Berkeley in Philosophie und war Dozentin für Politikwissenschaft in Claremont, California. Von 1988 bis 2007 schrieb sie sechs historische Romane, die allesamt zu Weltbestsellern avancierten.
Die Vision