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Unearthed - Weiter, wenn ihr euch traut

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am30.03.20221. Auflage
Der Auftakt der mega-spannenden »Unearthed«-Dilogie Auf der Erde hätten Jules und Amelia sich gehasst: er ein verwöhnter Jung-Wissenschaftler, der sich in den Kopf gesetzt hat, die Erde vor dem Ressourcen-Kollaps zu retten; sie eine Plünderin, auf der Suche nach irgendetwas, was sie zu Geld machen kann. Fernab der Erde, auf dem kargen Planeten Gaia, müssen sie zusammenarbeiten, denn sie haben dasselbe Ziel: den verlassenen Tempel der Unsterblichen. Nur gemeinsam können die beiden die kryptischen Rätsel lösen und die tödlichen Fallen überwinden, die das Innere des Tempels schützen. Doch können sie einander wirklich vertrauen? Packende Action, schlagfertig-witzige Dialoge: »Lara Croft« meets »Indiana Jones«

Amie Kaufman und Meagan Spooner sind langjährige Freundinnen und Teilzeit-Mitbewohnerinnen, die die Welt bereist haben, aber noch nicht die Galaxie. Sie sind sich jedoch sicher: Auch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Meagan lebt zurzeit in Asheville, North Carolina, Amie in Melbourne, Australien. Obwohl sie so weit voneinander entfernt wohnen, eint sie ihre Liebe zu Roadtrips, leckeren Zwischenmahlzeiten und Space Operas.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer Auftakt der mega-spannenden »Unearthed«-Dilogie Auf der Erde hätten Jules und Amelia sich gehasst: er ein verwöhnter Jung-Wissenschaftler, der sich in den Kopf gesetzt hat, die Erde vor dem Ressourcen-Kollaps zu retten; sie eine Plünderin, auf der Suche nach irgendetwas, was sie zu Geld machen kann. Fernab der Erde, auf dem kargen Planeten Gaia, müssen sie zusammenarbeiten, denn sie haben dasselbe Ziel: den verlassenen Tempel der Unsterblichen. Nur gemeinsam können die beiden die kryptischen Rätsel lösen und die tödlichen Fallen überwinden, die das Innere des Tempels schützen. Doch können sie einander wirklich vertrauen? Packende Action, schlagfertig-witzige Dialoge: »Lara Croft« meets »Indiana Jones«

Amie Kaufman und Meagan Spooner sind langjährige Freundinnen und Teilzeit-Mitbewohnerinnen, die die Welt bereist haben, aber noch nicht die Galaxie. Sie sind sich jedoch sicher: Auch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Meagan lebt zurzeit in Asheville, North Carolina, Amie in Melbourne, Australien. Obwohl sie so weit voneinander entfernt wohnen, eint sie ihre Liebe zu Roadtrips, leckeren Zwischenmahlzeiten und Space Operas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733605247
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.03.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse4793 Kbytes
Artikel-Nr.9068115
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Amelia

So hatte ich mir das absolut nicht vorgestellt.

Die zwei Plünderer dort unten reden Spanisch miteinander, sie lachen über irgendwas, das ich nicht verstehe. Ich liege bäuchlings auf dem Felsen und schiebe mich gerade so weit vor, dass ich unterhalb des Felsvorsprungs ihre Köpfe sehen kann. Der eine der beiden ist größer und breitschultrig. Er ist um die dreißig bis fünfunddreißig und wiegt locker doppelt so viel wie ich. Der oder die andere ist kleiner, der Haltung nach ist es wohl eine Frau - aber selbst sie wäre mir überlegen, wenn die beiden von meiner Anwesenheit wüssten.

Du hattest recht, Mink, ich hätte die Pistole nehmen sollen. In jenem Moment hatte es sich gut angefühlt, die Chefin zu verblüffen - zu sehen, wie ihre Augenbrauen bis unter ihren Pony hochgingen und dort verharrten. »Brauche ich nicht«, hatte ich verächtlich gesagt, ohne zu erwähnen, dass ich eh nicht damit umgehen könnte. »Keiner da unten wird mich auch nur sehen.« Denn bei einem Raubzug zu Hause, in einer Stadt auf der Erde, hätte das gestimmt.

Aber die Geländekarten und Satellitenbilder von Gaias Oberfläche haben mich nicht auf die Kargheit dieser Landschaft vorbereitet. Hier ist es nicht wie in den Ruinen von Chicago mit ihren vielen Abwasserkanälen und ihren halb eingestürzten Wolkenkratzern, mit ihren unzähligen Möglichkeiten, sich zu verstecken und sich ungesehen zu bewegen. Auf dieser öden Welt gibt es nicht mal Pflanzen - nichts als ein paar mikroskopisch kleine Bakterien in den Ozeanen, und die liegen auf der anderen Seite des Planeten. Wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass pünktlich einmal pro Generation irgendwas in Gaias zwei Sonnen auflodert und den ganzen Planeten abfackelt. Zu beiden Seiten der Schlucht ist nichts als offene Wüste, und ich sitze in der Scheiße.

Ich sitze in der Scheiße.

Die Plünderer füllen ihre Feldflaschen gerade an der kleinen Quelle unterhalb des Felsvorsprungs, der gleichen Quelle wie auf unseren raubkopierten Karten, die mich hierhergeführt haben. Ich verstehe zwar ihre Sprache nicht, aber ich muss die Worte nicht kennen, um zu kapieren, dass sie sich über das schmutzige, sandige Wasser in dem Teich beschweren. So als würden sie gar nicht begreifen, wie viel Glück sie haben, dass es überhaupt Wasser auf diesem Planeten gibt. Dass es Luft gibt, die wir atmen können - jedenfalls einigermaßen -, und die passende Temperatur und Schwerkraft, auch wenn die Sonneneruptionen alle Hoffnung auf eine dauerhafte Kolonie zunichtegemacht haben.

Trotzdem kommt diese Welt von allem, was wir bis jetzt gefunden haben, einem bewohnbaren Planeten immer noch am nächsten, mal abgesehen von der Erde und Centaurus. Und von denen stirbt der eine gerade im Eiltempo, und der zweite ist mit unserer heutigen Technik unerreichbar.

Gaia haben wir nur gefunden, weil wir den Anweisungen von irgendwelchen Geschöpfen gefolgt sind, die schon seit Ewigkeiten tot sind. Kein Mensch weiß, wann wir noch mal auf eine solche Welt stoßen werden, es sei denn, wir finden in den Ruinen der Unsterblichen noch mehr Koordinaten. Komisch, dass die Aliens sich ausgerechnet so genannt haben, in genau der Funkbotschaft, in der sie beschreiben, wie sie sich selbst ausgelöscht haben.

Ich halte den Atem an. Hoffentlich schauen sich die Plünderer nicht um, während sie sich hinhocken und ihre Flaschen füllen. Weil ich nicht mit Gesellschaft gerechnet hatte, ist mein Gepäck nicht gerade gut versteckt, aber sie haben es noch nicht gesehen. Idioten. Allerdings bin ich selbst noch dümmer, weil ich meine wichtigste Regel gebrochen habe - ich habe meine Sachen aus den Augen gelassen. Ich habe den Rucksack hingestellt, weil ich nachsehen wollte, was sich hinter diesem Felsgrat verbirgt. Die Wüste ist voller riesiger Felsformationen, die sich dem Himmel entgegenrecken, in Form geschliffen vom Wind und von Gewässern, die es hier schon lange nicht mehr gibt. Hier werde ich also enden, eine Milliarde Lichtjahre von zu Hause entfernt und ohne Vorräte, bloß weil ich die beschissene Landschaft bewundern wollte. Nur ein paar rotbraune Felsbrocken liegen zwischen dem Plündererduo und meiner einzigen Hoffnung, in dieser Gegend zu überleben.

Im Rucksack befinden sich nicht nur meine Verpflegung, meine Klettermontur, mein Wasser, meine Schlafmatte und was ich sonst noch zum Überleben brauche - auch mein Atemgerät ist da drin. Die Atmosphäre auf diesem Planeten enthält einen Tick mehr Stickstoff als die der Erde. Ungefähr acht Stunden pro Tag muss man eine Atemmaske tragen und mit Sauerstoff angereicherte Luft einatmen, sonst wird man matschig im Kopf, und anschließend versagen die Organe. Und mein Atemgerät - sozusagen meine Rettungsleine - steckt in dem Rucksack, der einen oder zwei Meter von zwei Gangstern entfernt liegt.

Der Mann hebt den Kopf, und ich fahre zurück, rolle mich auf den Rücken und blicke hinauf in den strahlend blauen Himmel. Selbst durch das schützende Tuch brennt das Licht der Doppelsonne mir heiß aufs Gesicht, aber ich liege ganz still. Wenn ich meine Sachen nicht wiederkriege, bin ich tot. Dann werde ich nicht mal mehr am Leben sein, wenn sie mich in drei Wochen abholen, und schon gar nicht im Besitz von genug Beute aus den Tempeln, um meine Rückreise zu finanzieren.

Was soll ich jetzt nur machen? Ich könnte Mink kontaktieren - aber mein Satelliten-Handy steckt in meinem Rucksack, und der Funksatellit wird sowieso erst in sechs Stunden über diesem Teil des Planeten stehen. Und selbst wenn ich Mink irgendwie Bescheid geben könnte - als sie mich auf diesem Felsbrocken abgesetzt hat, war sonnenklar, dass ich hier nur wieder wegkomme, wenn es sich für sie lohnt. Es kostet eine Stange Geld, Plünderer mit den offiziellen Versorgungsshuttles hin und her zu schmuggeln, durch das Portal nach Gaia, einem schimmernden Durchgang im Weltraum, der von den Schiffen der Internationalen Allianz kontrolliert wird. Wenn ich nicht bezahlen kann, wird sie sich nicht die Mühe machen, mich zur Erde zurückzubringen.

Ich brauche diesen Rucksack.

»Tengo que hacer pis«, sagt der Mann, woraufhin seine Partnerin aufstöhnt und ein paar Schritte weggeht.

Ich höre einen Reißverschluss, ein Grunzen, und dann - eine halbe Sekunde später - wie etwas in die Quelle plätschert.

O Herrgott noch... - wirklich reizend, du Arschloch. Als wärt ihr die Einzigen auf diesem Planeten, die diese Quelle nutzen wollen.

»Bah«, protestiert die Frau und spricht mir damit voll aus dem Herzen. »En serio, Hugo?«

Ich beuge mich so weit runter, dass ich einen Blick auf den Typen erhaschen kann, der breitbeinig über der Quelle steht, die Hände um die Leistengegend gelegt - dann kneife ich die Augen wieder zusammen, bevor ich mehr erkennen kann. Das hätte ich nun echt nicht gebraucht.

Ich sollte die beiden überrumpeln, solange er mit Pinkeln beschäftigt ist, aber mir zittern die Hände, und zwar nicht wegen Sauerstoffmangels. Mink hatte ich ja etwas vormachen können, genau wie den Plünderern, die ich für diesen Job ausgebootet habe, als sich herumsprach, dass sie jemanden suchte. Ein paar kannten mich schon von den Hehlern in Chicago, andere kamen von weiter her und lernten mich erst kennen, als wir uns alle abstrampelten, um genommen zu werden. Die Kleine, das Mädchen, das ganz allein da runtergeht, um die Tempel auszurauben. Echt abgefahren, sagten sie lachend. Die tickt nicht ganz richtig. Aber in Chicago hat mich nie einer gesehen.

Genau deswegen war ich so gut und konnte Mink davon überzeugen, mich für sie arbeiten zu lassen: weil mich nie jemand gesehen hat. Ich musste nie kämpfen. Ich musste nie jemanden vertreiben. Ich musste mir nie zwei erfahrene und wahrscheinlich bewaffnete Plünderer vom Leib halten, während ich mir meine Sachen holte.

Ich versuche zu atmen, sauge die Luft durch das Tuch, das dadurch gegen meine aufgesprungenen Lippen gepresst wird. Für einen Augenblick fühlt es sich an, als müsste ich ersticken, als hätte mir jemand eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt - ich muss mir ins Gedächtnis rufen, dass es nur Stoff ist, dass ich problemlos atmen kann, dass ich diese Extradosis Sauerstoff erst in ein paar Stunden brauchen werde und einfach nur Angst habe. Ruhig Blut, rede ich mir zu. Noch haben sie deinen Rucksack nicht gesehen. Alles bestens.

Doch als hätte dieser Gedanke mir Unglück gebracht, höre ich gleich darauf die vor Überraschung schrille Stimme der Frau, die ihren Partner ruft. Der Reißverschluss des Mannes wird geschlossen, und schwere Stiefelschritte bewegen sich nach links - hinüber zu dem Findling, hinter dem halb verborgen mein Rucksack steht.

»¿Ésto pertenece al grupo?« Ein Stiefel trifft auf Stoff und dahinter auf etwas Hartes. Sie treten gegen meinen Rucksack.

Aber es ist nicht das, was mich den Mut verlieren lässt. Denn ich verstehe zwar nicht, was sie sagen, aber eines der Wörter kenne ich. In einigen Banden in Chicago wurde Spanisch gesprochen. »Grupo« bedeutet Gruppe. Die beiden sind nicht allein hier. Mink hat mich vorgewarnt, dass noch mehr Auftraggeber diese Versorgungs- und Forschungsmissionen nutzen würden, um Plünderer auf Gaias Oberfläche zu schmuggeln, aber ich war davon ausgegangen, dass sie zu zweit sein würden, oder allein, wie ich.

Was bedeutet, dass sie meine Ausrüstung mit zu ihrer Bande nehmen, wenn ich sie nicht sofort hole. Und dann habe ich es mit einem...
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Autor

Amie Kaufman und Meagan Spooner sind langjährige Freundinnen und Teilzeit-Mitbewohnerinnen, die die Welt bereist haben, aber noch nicht die Galaxie. Sie sind sich jedoch sicher: Auch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Meagan lebt zurzeit in Asheville, North Carolina, Amie in Melbourne, Australien. Obwohl sie so weit voneinander entfernt wohnen, eint sie ihre Liebe zu Roadtrips, leckeren Zwischenmahlzeiten und Space Operas.Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.