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Die Grafschaft Ravensberg im 17. Jahrhundert

Verfassung - Recht - Wirtschaft - Kultur. Beiträge des zweiten Ravensberger Kolloquiums
BuchGebunden
299 Seiten
Deutsch
Verlag für Regionalgeschichteerschienen am07.12.2023
Dieses Buch vereint die Studien des zweiten Ravensberger Kolloquiums, einer wissen-schaftlichen Tagungsreihe des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg e.V. In chronologischem Anschluss an den ersten Band nimmt die vorliegende Aufsatzsammlung vor allem das 17. Jahrhundert in den Blick. Unter den Stichworten Verfassung, Recht, Wirtschaft und Kultur werden völlig neue Ergebnisse vorgestellt, die die bisherige Forschung ergänzen und korrigieren. Diese betreffen zum Beispiel die Frage nach der neu zu beurteilenden Landesherrschaft, das Ravensbergische Appellationsgericht als Besonderheit im Reich und in Brandenburg-Preußen, die Funktionsstände der Juristen und Landhauptmänner, die demografischen und ökonomischen Entwicklungen "im langen 17. Jahrhundert" oder aber den Gemeindealltag und die Glaubenspraxis in den ländlichen Kirchspielen.mehr

Produkt

KlappentextDieses Buch vereint die Studien des zweiten Ravensberger Kolloquiums, einer wissen-schaftlichen Tagungsreihe des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg e.V. In chronologischem Anschluss an den ersten Band nimmt die vorliegende Aufsatzsammlung vor allem das 17. Jahrhundert in den Blick. Unter den Stichworten Verfassung, Recht, Wirtschaft und Kultur werden völlig neue Ergebnisse vorgestellt, die die bisherige Forschung ergänzen und korrigieren. Diese betreffen zum Beispiel die Frage nach der neu zu beurteilenden Landesherrschaft, das Ravensbergische Appellationsgericht als Besonderheit im Reich und in Brandenburg-Preußen, die Funktionsstände der Juristen und Landhauptmänner, die demografischen und ökonomischen Entwicklungen "im langen 17. Jahrhundert" oder aber den Gemeindealltag und die Glaubenspraxis in den ländlichen Kirchspielen.
ZusatztextNeuer Band zur Geschichte der Grafschaft Ravensburg im 17. JahrhundertBesonderheiten im Nebenland Den Ostwestfalen erscheint es auch heute noch zuweilen, dass die Region im Nordosten Nordrhein-Westfalens für die Landesregierung in Düsseldorf weit vom Schuss und damit nicht sehr interessant ist. Das hat gewissermaßen Tradition: Seit Mitte des 14. Jahrhunderts war Ravensberg für seine Landesherrn ein Nebenland â ob es sich um die Herren von Jülich-Kleve-Berg, um die Brandenburger oder die Pfalz-Neuburger handelte. In der Folge haben sie wenig durchregiert , sagt der Historiker Dr. Michael Zozmann. Das ermöglichte Spielräume und führte im ravensbergischen Linnenländchen durchaus auch zu eigenständigen Entwicklungen. Mit Verfassung, Recht, Wirtschaft und Kultur der Grafschaft Ravensberg im 17. Jahrhundert hat sich Anfang 2023 das zweite Ravensberger Kolloquium befasst. Seine Vorträge sind just in einem Tagungsband, herausgegeben von Zozmann und Prof. Dr. Ulrich Andermann, Vorsitzender des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, erschienen. Ihm sollen im Turnus von drei Jahren weitere Kolloquien und damit Bände folgen. Im aktuellen Band, erschienen im Verlag für Regionalgeschichte, zählt der Aufsatz von Wolfgang Schindler über die Landesherrschaft in der Grafschaft Ravensberg in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für Andermann zu den entscheidenden. Er stellt die Frage, wer hier eigentlich regierte , sagt er. Denn das Narrativ, Bielefeld und Ravensberg seien brandenburgisch-preußisch gewesen, sei schlicht falsch: Die Landesherrschaft wechselte oder wurde geteilt, wie Schindler anhand der Ämterverteilung belegt. Die Amtsleute waren mal Lutheraner, mal Katholiken (wie die Pfalz-Neuburger) oder mal Reformierte (wie die Brandenburger Herren, die zu den Reformierten konvertiert waren). In der Folge gab es zum Beispiel in Schildesche alle drei Konfessionen , sagt Andermann â etwas, was bislang kaum oder gar nicht zur Kenntnis genommen worden sei. Ganz offenkundig, hat Andermann in seinem Aufsatz nachgewiesen, war das Bekenntnis des Landesherrn keineswegs bindend. Selbst im reichsunmittelbaren Stift Herford, für das der katholische Kaiser in Wien die Äbtissin bestätigen musste, gab es reformierte Klostervorsteherinnen, Schwestern oder Cousinen des preußischen Kurfürsten .Ein Zeichen setzte der Brandenburger auch 1653 mit der Errichtung eines Ravensbergischen Appellationsgerichtes in Cölln an der Spree, mithin in Berlin: Das bedeutete die Loslösung vom Reichskammergericht und damit von der Reichsgerichtsbarkeit , betont Andermann. Dieses Gericht, bei dem Prozesse schon einmal Jahrzehnte anhängig sein konnten, war damit nicht mehr zuständig. Drei Aufsätze des Tagungsbandes, so die Herausgeber, nehmen eine Vogelperspektive auf Ravensberg ein, die anderen nehmen den Alltag in den Blick. Das kann etwa die Praxis der einzelnen Gemeinden (inklusive die Neubesetzung von Pfarrstellen oder Skandale) sein, eine Betrachtung der Besonderheiten von Baustrukturen und Mobiliar, eine Analyse der wirtschaftlichen Wechsellagen durch Kriege und Krisen oder ein Blick auf die Juristen, ihre Karrieren und verwandtschaftlichen Verflechtungen. Die Grafschaft Ravensberg im 17. Jahrhundert ist im Buchhandel für 29 Euro erhältlich. Die Reihe, erhofft sich Zozmann, soll Ansätze für weitere auch überregionale Forschung liefern. Denn noch, sagt auch Andermann, gebe es genug Fehlstellen , denen nur durch viel Quellenarbeit beizukommen ist. Auch der aktuelle Band habe neue Erkenntnisse gebracht oder Narrative, die seit 100 Jahren unwidersprochen waren, zurechtgerückt. Sabine Schulze, in: Westfalen-Blatt, Bielefeld, 16.1.2024

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort - 7-9Wolfgang Schindler: Landesherrschaft in der Grafschaft Ravensberg in wechselhaften Zeiten (1609-1653) - 11-49Tobias Schenk: Das Ravensbergische Appellationsgericht zu Cölln an der Spree (1653-1750). Ein frühneuzeitliches Justizkollegium im Spannungsfeld von Reichs- und Territorialgerichtsbarkeit - 51-130Nicolas Rügge: Ravensberger Juristen im 17. Jahrhundert. Funktionen - Karrieren - territoriale Verflechtung - 131-150Uwe Standera: Die Landhauptmänner der Grafschaft Ravensberg. Aspekte eines militärischen Amtes des 17. und 18. Jahrhunderts - 151-172Philipp Koch: Kriege, Krisen, Konjunkturen. Bevölkerung und wirtschaftliche Wechsellagen in der Grafschaft Ravensberg im langen 17. Jahrhundert (1609/1647/1666-1719/1723) - 173-203Sebastian Schröder: Gemeindealltag und Glaubenspraxis. Strukturen und Akteure ravensbergischer Landkirchspiele in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts - 205-238Ulrich Andermann: Cuius regio, eius religio? Ravensbergische Stiftskonvente und die Bekenntnisfrage im 17. Jahrhundert - 239-260Lutz Volmer: Ländlicher Hausbau und Sachkultur zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und in der anschließenden Konsolidierungsphase (1620-1720) - 261-285Abkürzungen - 286Personenregister - 287-292Ortsregister - 293-296Die Autoren - 297-299mehr

Schlagworte

Autor

Prof. Dr. Ulrich Andermann, geboren 1955. Studium der Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Universität Bielefeld. Dissertation: 'Ritterliche Gewalt und bürgerliche Selbstbehauptung', Habilitation: 'Albert Krantz. Wissenschaft und Historiographie. apl. Professor für Geschichte des Mittelalters an der Universität Osnabrück. Vorsitzender des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg (HV Ravensberg) Forschungsschwerpunkte: mittelalterliche Rechtsgeschichte, Stiftsforschung (v.a. Sachsen), Humanismus in Nord- und Nordwestdeutschland. http://www.proscientia-beratung.de/profil.htmlDr. Michael Zozmann, geboren 1975. Studium der Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Universität Bielefeld. Dissertation: 'De regimine principum 2.0. Methoden der Digital Humanities in der Mediävistik'. Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld. Vorstandsmitglied im NHV Lippe und im HV Ravensberg. Forschungsschwerpunkte: Westfälische Regionalgeschichte, Kloster- und Frömmigkeitsgeschichte, Politische Ideengeschichte, Digital Humanities, Geschichte und Öffentlichkeit, Geschichtskultur.http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/mzozmann/
Weitere Artikel von
Herausgegeben:Andermann, Ulrich
Weitere Artikel von
Zozmann, Michael