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Das Mädchen im Torhaus

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
378 Seiten
Deutsch
SCM Hänsslererschienen am28.02.20121. Auflage
Ein verlassenes Torhaus dient dient Mariah Aubrey als neues Zuhause. Verstoßen von ihrem Vater, muss sie sich ein neues Leben aufbauen. Nicht leicht für ein junges Mädchen im Jahr 1813. Doch Mariah hat eine Begabung: Sie ist eine talentierte Schriftstellerin und beginnt unter einem Pseudonym zu schreiben. Als der junge Marineoffizier Matthew das Anwesen übernimmt, gerät alles durcheinander. Mariah hat nicht damit gerechnet, sich jemals wieder zu verlieben.

Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
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Produkt

KlappentextEin verlassenes Torhaus dient dient Mariah Aubrey als neues Zuhause. Verstoßen von ihrem Vater, muss sie sich ein neues Leben aufbauen. Nicht leicht für ein junges Mädchen im Jahr 1813. Doch Mariah hat eine Begabung: Sie ist eine talentierte Schriftstellerin und beginnt unter einem Pseudonym zu schreiben. Als der junge Marineoffizier Matthew das Anwesen übernimmt, gerät alles durcheinander. Mariah hat nicht damit gerechnet, sich jemals wieder zu verlieben.

Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783775171045
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum28.02.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten378 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1766 Kbytes
Artikel-Nr.3026824
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

Seid tätig, Lady, arbeitet und lasst das Bücherschreiben,
weisere Frau sah man nie dergleichen treiben.

Die Herzogin von Newcastle,
Schriftstellerin aus dem 17. Jahrhundert

Fünf Monate später
Februar 1814

Der Spätherbst und der Winter waren kalt, einsam und entmutigend gewesen. Mrs Prin-Hallsey hatte sie nicht wieder besucht und auch nicht ins Haupthaus eingeladen. Vom Zimmermann des Anwesens, Jack Strong, hatte Mariah erfahren, dass die Herrin im Dezember und Januar krank gewesen war. Miss Dixon war ebenfalls krank gewesen. Sie hatte für mehrere, ihnen beiden endlos scheinende Wochen an einem Fieber gelitten und Mariah hatte fast ihre ganze Kraft - und sämtliche Mittel - verbraucht, um ihr Zimmer warm zu halten und sie zu versorgen. Trotzdem hatte Dixon ständig unter Schüttelfrost und Atemnot gelitten. Mariah war mehrmals zur Apotheke gegangen, um Medizin sowie dicke Socken und einen Schal zu kaufen, die, wie man ihr sagte, die »Bewohner von Honora House«, des Armenhauses ganz in ihrer Nähe, gestrickt hatten.

Schon sehr bald zeichnete sich ab, dass die jährliche Summe, die ihr Vater ihr zugestanden hatte, nicht ausreichen würde. Sie hatten Fensterglas und Bettwäsche kaufen müssen sowie Kohlen und ein paar notwendige Artikel des täglichen Bedarfs für das Haus. Die danach noch verbliebene Summe war durch die Apothekerrechnungen, die nicht eingeplant gewesen waren, auf ein bedenkliches Minimum zusammengeschrumpft.

Doch nun schien der Frühling sein frühzeitiges Kommen anzukündigen. Es war erst Februar, aber der Schnee war schon geschmolzen. Der Knöterich und sogar kleine Grüppchen violetter Krokusse waren bereits durch den feuchten Erdboden gebrochen und hatten sich zu den bescheidenen Schneeglöckchen gesellt.

Obwohl sie wegen des wärmeren Wetters weniger Feuerholz und Kohlen benötigten und sicher schon bald einen Gemüsegarten anlegen konnten, war ihre Lage immer noch verzweifelt. Mariah brütete wieder einmal über dem Haushaltsbuch und kam zu dem Ergebnis, dass sie möglichst rasch etwas unternehmen musste. Die Worte von Admiral Nelson fielen ihr ein: »Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen.« Es wurde Zeit, dass sie verzweifelte Maßnahmen ergriff.

Mariah tauchte eine Feder in das Tintenfass und begann einen Brief an ihren Bruder Henry. Henry Aubrey, ein paar Jahre älter als sie, war ein aufstrebender junger Rechtsanwalt in Oxford. Sie hatte ihn seit letztem Sommer nicht mehr gesehen, war aber ganz sicher, dass ihr Vater ihn über die Situation in Kenntnis gesetzt und ihm verboten hatte, sie bei sich aufzunehmen. Ihre jetzige Bitte, so überlegte Mariah, war jedoch wohl eher professioneller als persönlicher Natur zu nennen.

Mariah schilderte Henry ihren verzweifelten Vorschlag und bat ihn, wenn möglich, im Torhaus von Windrush vorzusprechen, oder aber ihr einfach einen abschlägigen Bescheid zukommen zu lassen. Sie beschwor nur sehr ungern den Zorn ihres Vaters herauf und wollte Henry auf keinen Fall von der Arbeit abhalten, wenn er ihren Plan ohnehin für aussichtslos hielt.

Dixon, der es inzwischen wieder besser ging, brachte den Brief für sie zur Post.

Den Rest der Woche verbrachte Mariah sehr viel Zeit damit, im Salon auf und ab zu gehen, während Dixon sich still ihren Flickarbeiten widmete.

»Was meinst du, wird er kommen?«, fragte Mariah wohl zum zwanzigsten Mal.

Dixon fädelte einen langen Faden in die Stopfnadel. »Sie haben ihm doch geschrieben und ihn darum gebeten.«

»Schon, aber vielleicht hat er ja inzwischen mit Vater gesprochen und sich anders besonnen.«

»Er wird kommen«, beharrte Dixon. »Sie sollten Ihrem Bruder vertrauen und Sie sollten auch Gott vertrauen.«

Mariah vertraute Henry. Was Gott betraf, war sie da nicht so sicher. Nicht mehr.

Mitten in dieser nervenaufreibenden Zeit erschien eines Tages der gutmütige Gärtner des Anwesens, Albert Phelps, mit einem Korb voller Blumenzwiebeln. Er und Jack Strong waren ihnen in den langen Herbst- und Wintermonaten hilfreiche Nachbarn gewesen. Mr Phelps war ungemein beleibt und hatte dichtes, grau gesprenkeltes Haar und ein wohlgefälliges Funkeln in den Augen, wenn er Dixon ansah. Das amüsierte Mariah, doch die ältere Frau nahm es höchst argwöhnisch zur Kenntnis.

»Im Moment sehen sie noch nach nichts aus«, sagte Mr Phelps. »Doch ehe Sie sich's versehen, kommen die Gladiolen und Freesien heraus und schmücken Ihren Garten.«

Dixon blieb stumm und steif, sodass Mariah dem Mann an ihrer Stelle dankte.

»Ich pflanze sie Ihnen gerne ein, wenn Sie möchten.« Er sah Dixon an, als er dieses Angebot machte, sodass Mariah die Antwort diesmal ihrer Freundin überließ.

Dixon hob das Kinn und sagte kühl: »Wir sind Ihnen äußerst dankbar für Ihre Hilfe, Mr Phelps.«

Ein breites Lächeln erhellte sein rötliches Gesicht. »Und in ein paar Wochen bringe ich Ihnen eine Kiste mit Setzlingen, die ich im Treibhaus gezogen habe. Ist noch ein bisschen früh dafür. Aber genau richtig für Zwiebeln.«

Mariah fragte sich, ob Miss Dixon jemals von einem Mann Blumen - oder Blumenzwiebeln - bekommen hatte. Einen Moment lang vergaß sie all ihre Sorgen und lächelte.

Es wurde Zeit.

Am Samstagnachmittag klopfte es an der Vordertür des Torhauses - eine seltene Überraschung. Dixon erhob sich, um zu öffnen. Als Mariah Henry auf der Schwelle stehen sah, spürte sie, wie der Anblick ihres geliebten Bruders ihr das Herz und die Kehle zusammenzog. Am liebsten wäre sie zu ihm hingelaufen und hätte die Arme um seinen Hals geschlungen, doch sie zögerte.

Eine solch überschwängliche Geste hatte sie sich ihm gegenüber auch früher nie herausgenommen. Wie würde er sein? Kalt? Zurückhaltend? Missbilligend?

»Mariah.« In seinen Augen las sie nur Wärme und Mitgefühl. Er kam zu ihr, um sie zu begrüßen.

Sie ließ alle Zurückhaltung fallen und warf sich in seine Arme. »O Henry, danke, dass du gekommen bist! Ich hatte solche Angst, dass du nicht kommen würdest. Ich hätte dir deswegen keine Vorwürfe gemacht, aber ...«

»Natürlich bin ich gekommen, Rye. So schnell ich konnte.«

Mariah beobachtete ihren Bruder, während er Dixon freundlich begrüßte. Er wirkte wie immer - nach wie vor sehr gut aussehend, auch wenn er um die Taille herum etwas zugenommen zu haben schien und sein braunes Haar, das den gleichen Farbton wie ihres hatte, bereits anfing, sich zu lichten.

Dixon entschuldigte sich, und Mariah blickte in Henrys haselnussbraune Augen. Es waren die Augen ihrer Mutter. »Hältst du es für eine lächerliche Idee? Bitte, sag mir die Wahrheit.«

»Aber nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich finde die Idee großartig. So haben wir doch die Möglichkeit, wenigstens etwas Gutes aus dem ganzen Schlamassel zu machen.« Er setzte sich auf das Sofa. »An welches hast du gedacht?«

»An Die Brombeeren von Bath.« Sie setzte sich neben ihn. »Anonym natürlich. Ich habe es den Winter über überarbeitet. Aber Töchter ist ebenfalls fast fertig, wenn du das für geeigneter hältst.«

»Mir haben sie beide gefallen. Julia auch, wenn ich mich recht erinnere. Hmmm ...« Er strich sich über das Kinn. »Vielleicht solltest du die Titel ändern, damit Vater sie nicht wiedererkennt.«

Ihr Vater hasste Romane. Seiner Ansicht nach übten sie einen schlechten Einfluss auf junge, leicht zu beeindruckende Frauen aus. »Eine gute Idee«, sagte sie. »Schließlich ist es nicht nötig, Vater noch einen weiteren Grund zur Missbilligung zu geben.«

Henrys Augen wurden traurig. »Rye ...«

Doch Mariah unterbrach ihn schroff. Sie wollte sein Mitleid nicht und sie wollte mit ihm auch nicht über die Vergangenheit reden. »Kennst du einen Verleger, der vielleicht Interesse hätte?«

Er holte tief Luft. »Nein, niemand. Aber ich kann mich erkundigen.«

»Und du hast wirklich nichts dagegen? Wenn Vater es herausfindet ...«

»Diese Gefahr halte ich für ziemlich gering.« Er nahm ihre Hand. »Ich tue es gern. Ich wünschte nur, ich könnte mehr für dich tun. Aber ...«

»Schhhhhh, Henry. Das weiß ich doch. Ich bin dir dankbar, dass du überhaupt gekommen bist, und würde kein Geld von dir annehmen, selbst wenn du es hättest. So kannst du wenigstens ehrlich sagen, dass du mir keinen Unterschlupf geboten hast.«

Henry verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. »Ich weiß, dass sie dich nicht zu Hause bei Julia lassen konnten, aber nicht einmal angemessen für seine eigene Tochter zu sorgen ...«

»Urteile nicht so streng über ihn«, beschwichtigte ihn Mariah. »Er hat bestimmt gedacht, dass die Summe, die er mir gegeben hat, ein ganzes Jahr reicht. Du weißt doch, dass Mama und Weston das Finanzielle regeln. So war es schon immer.«

»Kannst du ihm denn nicht schreiben und ihn um mehr bitten?«

Mariah blickte ihn vielsagend an. »Würdest du das tun?«

Er schauderte. »Niemals.«

»Ich hätte sicher besser haushalten können, aber ...«

Dixon kam herein. Sie trug ein Tablett mit Kaffee und Gebäck. »Sie haben Großes geleistet, Miss Mariah, daran zweifelt niemand. Aus nichts viel gemacht, würde ich sagen.«

Henrys Brauen hoben sich. »Wirklich?« Er lächelte Mariah an und drückte ihre Hand. »Ich bin stolz auf dich.«

»Stolz? Ich ... danke, Henry.« Tränen traten ihr in die Augen.

Ihre Reaktion machte ihn nervös. »Na, na, du wirst dir doch wegen mir nicht den Teint verderben wollen.« Er stand auf. »Danke, Dixon, aber ich kann nicht bleiben. Wo ist nun das Meisterstück?«

Mariah stand auf und trat an den Tisch. Sie las noch einmal die Titelseite mit dem neuen Titel...
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Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. julieklassen.com