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Via Bologna

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
348 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am07.03.2018
In einer kalten Winternacht im Januar 1843 wird am Edelberg bei Hermannsdorf eine Leiche gefunden. Ein Bauer vom dortigen Weiler »Kuche« war offenkundig auf brutale Weise erschlagen worden - der Täter hinterließ einen schrecklichen Tatort. Als Mordwerkzeug konnten die Gendarmen einen blutverschmierten Deichselnagel sicherstellen. Ein Tatverdacht ist rasch konstruiert und der vermeintliche Täter auf der Flucht ...

Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend war das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten, den er bis heute ausübt. Stiefel stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje und Sigmaringen. Dem ersten Roman des Autors »Stiefels Stein« folgt nun »Via Bologna - Ein Toter in Hohenzollern«. Ein historischer Kriminalroman mit Familienbezug, für den sich Stiefel auf eine lange Reise einließ.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR6,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextIn einer kalten Winternacht im Januar 1843 wird am Edelberg bei Hermannsdorf eine Leiche gefunden. Ein Bauer vom dortigen Weiler »Kuche« war offenkundig auf brutale Weise erschlagen worden - der Täter hinterließ einen schrecklichen Tatort. Als Mordwerkzeug konnten die Gendarmen einen blutverschmierten Deichselnagel sicherstellen. Ein Tatverdacht ist rasch konstruiert und der vermeintliche Täter auf der Flucht ...

Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend war das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten, den er bis heute ausübt. Stiefel stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje und Sigmaringen. Dem ersten Roman des Autors »Stiefels Stein« folgt nun »Via Bologna - Ein Toter in Hohenzollern«. Ein historischer Kriminalroman mit Familienbezug, für den sich Stiefel auf eine lange Reise einließ.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839256022
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum07.03.2018
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2542358
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die Ermittlungen

Die Gendarmen waren schon früh aufgestanden und hatten sich in der Gaststube zusammengesetzt.

Brigadier Fritz führte die bisherigen Ergebnisse zusammen und erteilte Order, wie der 2. Februar strukturiert werden sollte. »Was haben wir, Männer? Wir haben einen erschlagenen alten Bauern. Wir haben einen Deichselnagel, der aus dem Fuhrwerk stammt, wir haben Blut und wir haben ein paar Fußspuren im Wald und bei der Leiche festgestellt, die nicht von den schaulustigen Hermannsdorfern stammten. Demnach waren zwei Menschen dort an und um die Leiche. Einer mit großen und einer mit kleinen Füßen. Viel ist das nicht. Aber ein Anfang«, führte Fritz aus. »Wir müssen als Erstes die Gäste befragen, die den Stiefel zuletzt gesehen haben. Damit fangen wir an. Vielleicht finden wir etwas Ungewöhnliches oder ein Motiv. Ein Raubmord liegt nicht vor. Dem Stiefel wurde der Geldbeutel nicht entwendet.«

Der Waldhornwirt Bechthold konnte bei der Erstellung der Liste der Gäste, die am Dienstagabend bei ihm eingekehrt waren, helfen. Die Liste war schnell geschrieben und die rund 20 Namen rasch notiert.

Nachdem die Liste fertig war, wandte sich der Bechthold an den Korporal und wollte ihm seine Feststellungen nicht vorenthalten. »Also der Stiefel war so gegen 6.00 Uhr abends eingekehrt und setzte sich zu den anderen Bauern an den Stammtisch. Er bestellte Essen und Trinken und erzählte, dass er ein Stück Vieh auf dem Hechinger Markt verkauft hatte. Am Nebentisch saßen ein paar Knechte, und einer von ihnen hat immer wieder gegen den Stiefel gestichelt«, berichtete der Wirt dem Korporal, was den Brigadier, der das Gespräch mitbekommen hatte, aufmerksam machte.

»Wie heißt denn der Knecht, von dem Sie gerade erzählt haben?«, fragte der Brigadier Fritz nach.

»Der Egle, der Jakob Egle, und der ist Knecht beim Strobel auf dem Fürstlichen Domänenhof«, antwortete der Bechthold und war sich sicher, dass er den Gendarmen das erzählen sollte. Der Jakob war ein Tunichtgut, und wer weiß, was er getrieben hatte, nachdem er die Wirtschaft verlassen hatte.

»Was meinen Sie denn mit sticheln, Herr Wirt?«, fragte Fritz nach. »Na ja, der Egle hieß den Stiefel einen Seckel, der Stiefel gab ganz schön zurück, und bevor es zu einer Schlägerei zwischen den beiden kam, war der Strobel dazwischen gegangen und hatte seinen Knecht zurückgepfiffen, und der ist dann wutschnaubend verschwunden und das, ohne zu bezahlen«, war dem Wirt auf jeden Fall auch noch wichtig.

»Gut, dann fangen wir mit dem Strobel an. Sie beide machen den Egle ausfindig und befragen ihn ausführlich zu dem Streit mit dem Stiefel, und Sie, Korporal«, und damit wandte sich der Brigadier dem noch ohne Auftrag verbliebenen Korporal in der Runde zu, »reiten zu den Stiefels raus und sagen ihnen, dass sie den Toten beerdigen können. Danach reiten Sie weiter nach Hechingen und informieren den Sergeanten Wiest, dass wir hier einen Mord untersuchen, und dass die Untersuchungen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.«

»Was glaubst du, passiert denn jetzt?«, fragte die Eva-Maria die Lisbeth, die immer noch neben ihr saß und molk.

»Ich denke, die Gendarmen werden Fragen stellen an unsere Herrschaft und vielleicht auch an einige von uns. Aber ich weiß es nicht. Auf jeden Fall schauen die Polizisten richtig gut aus, was meinst du?«, entgegnete Lisbeth.

»Stolz sehen sie aus und schön sind sie in ihren Uniformen. So einen Mann sollte man haben. Das wäre schön«, sagte die Eva-Maria und träumte vor sich hin.

Es war endlich mal was los in Hermannsdorf, in dem ihr Tagesablauf sonst nur von der Arbeit bestimmt war. Die Männer, die hinter ihr her waren, waren sonst der Bauer und die Knechte, aber jetzt hatte sie zum ersten Mal so vornehme Herren getroffen und sie hatte sich verliebt. Es wäre ja so schön, wäre da nicht das schlechte Gewissen, das sie plagte. Eigentlich sollte sie sich an den jungen Gendarmen wenden, der alle befehligte. Der gefiel ihr am besten von allen, aber sie wusste nicht so recht, wie sie das anstellen sollte. Sollte sie dem, der ihr am besten gefiel, erzählen, dass der grobschlächtige »Lange Rote« sie von hinten nehmen wollte, einfach so, und wie sollte sie erklären, dass sie mit dem »Langen Roten« bis zum Edelberg spazieren gegangen war, ohne dass sie etwas von ihm wollte. Das würde ihr doch niemand glauben, und der junge Brigadier sowieso nicht. Also war sie zunächst einmal ruhig.

Der Strobel ging seiner Arbeit nach, hatte heute Morgen schon nach dem Gesinde geschaut und festgestellt, dass der Egle fehlte. Er hatte noch etwas Korrespondenz für das Rentamt zu erledigen und so saß er im Fürstlichen Domänenhof in seinem Schreibzimmer, als die Gendarmen ihn aufsuchten.

»Guten Morgen, Herr Brigadier. Was kann ich für Sie tun? Möchten Sie, dass ich Ihnen etwas zu essen richten lasse?«

»Nein, wir sind im Dienst«, antwortete Brigadier Fritz pflichtbewusst und kam recht rasch zur Sache. »Wo waren Sie, Herr Strobel, am 31. Januar am Abend, bevor der Bauer Stiefel erschlagen wurde?«, war die Eingangsfrage zur Einvernehmung des Strobels, der wahrheitsgemäß und pflichtbewusst die Ereignisse des Abends vortrug.

»Wir saßen im Waldhorn am Stammtisch. Wir haben getrunken und geredet. Der Stiefel kam so gegen 6.00 Uhr dazu, hat auch etwas gegessen und ist so zwei Stunden später nach Hause aufgebrochen.«

Auf die Frage des Brigadiers, ob es etwas Besonderes am Abend gegeben habe, erzählte der Strobel, dass sein Knecht, der Egle, mit dem Stiefel Streit gehabt hatte, dass er den Egle diesbezüglich aber auch schon zur Rede gestellt hätte, und dass es nicht zu Handgreiflichkeiten gekommen war. Dafür hatte er gesorgt. Außerdem führte er noch aus, dass der Egle sich beim Stiefel noch entschuldigen wollte, und dass ihm der Streit leidtue.

Auf die Frage des Brigadiers: »Und wo finde ich den Egle jetzt?«, antwortete der Strobel wahrheitsgemäß:

»Der Egle hat mich gestern Morgen nach der Stallarbeit gefragt, ob er was auf dem Amt in Burladingen erledigen könne, was ich ihm erlaubte.«

»Ja, und wo ist er jetzt?«, fragte der Brigadier Fritz innerlich alarmiert noch mal nach.

»Das weiß ich nicht«, antwortete Strobel, »heute Morgen war er auf jeden Fall nicht da.«

Die Lisbeth und die Eva-Maria hatten den hohen Besuch bemerkt und waren mit ihrer Arbeit im Stall fertig.

Eva-Maria huschte in ihre Kammer, um sich ein wenig frisch zu machen, man wusste ja nie. Zuerst stellte sie ihre Waschschüssel auf die Kommode und fing an, den Stallgeruch von ihrem Körper zu waschen. Sie hatte noch ein kleines Stück Seife in der Kommode, was sonst nur am Sonntag zum Einsatz kam.

»Was machst du denn da?«, fragte die hinzukommende Lisbeth, die ihre Hände und Arme unten in der Viehtränke im Stall gewaschen hatte. »Heut ist doch nichts Besonderes«, wunderte sich die Lisbeth über den außergewöhnlichen Wascheinsatz der Eva-Maria.

Die hatte aber ganz andere Gedanken im Kopf, die sie mit der Lisbeth jetzt nicht teilen wollte. Schließlich könnte es ja sein, dass ihr der junge Brigadier über den Weg lief.

In Burgfelden hatte der Tag auch schon ein Gesicht.

Egle war früh aufgestanden und zum benachbarten Bauern aufgebrochen, um ein paar Vorräte einzukaufen. Seine jüngeren Geschwister saßen rund um den einfach gezimmerten Tisch und freuten sich über die Einkäufe ihres ältesten Bruders. Es gab Brot, Milch und Butter, und Jakob hatte sogar ein großes Stück Fleisch eingekauft, sodass alle so richtig zufrieden mit dem Jakob waren.

»Weißt du schon, wo du hinwillst?«, fragte die Mutter nach, um einerseits ein wenig ihre Neugier zu befriedigen, was denn ihr Ältester nun machen wolle, und andererseits aber auch noch mal klarzustellen, dass er nicht bleiben konnte.

»Ich weiß es noch nicht, aber morgen früh ziehe ich weiter. Heute ruhe ich mich ein wenig bei euch aus. Du kochst uns was Schönes zum Essen und dann bist du mich wieder los«, antwortete ihr Jakob.

»So war das doch nicht gemeint«, entgegnete die Mutter, war aber froh, dass die Sache damit geklärt war.

»Können Sie Ihr Gesinde zusammenrufen?«, fragte der Brigadier Fritz beim Strobel an. »Wir müssen wissen, ob von denen jemand etwas über den Verbleib von Egle weiß. Immerhin zeigt die Spur in seine Richtung. Er hatte Streit mit dem Stiefel und ist jetzt weg, und der Stiefel ist tot. Jetzt sollten wir auf jeden Fall erfragen, was in der Zeit zwischen dem Aufenthalt in der Wirtschaft und dem Tod des Stiefels passiert ist und ob jemand den Egle gesehen hat«, führte der Brigadier seine Gedanken zu der ersten konkreten Spur aus.

»Das kann ich tun. Alle auf einmal oder soll ich sie nach und nach hereinrufen lassen?«, fragte Strobel nach.

»Wo hat denn der Egle geschlafen, fangen wir vielleicht damit an«, antwortete der Brigadier.

»Gerne«, sagte Strobel und ergänzte, »in der Kammer vom Egle schlafen noch der Martin und der Georg. Die sind beide am Wolfsberg im Holz. Die muss ich holen lassen und dann noch die Eva-Maria. Da war was, aber was, weiß ich nicht so genau«, fasste Strobel seine Erkenntnisse zusammen. Schließlich hatte er ja nichts zu verbergen.

Eva-Maria saß im Schreibzimmer ihres Herrn, und ihr gegenüber saß Brigadier Fritz, der begonnen hatte, sie zu befragen.

Sein Dienstbuch lag vor ihm. Er hatte erste Notizen gemacht, nach dem Namen, den Eltern und der Herkunft gefragt, und er sah so unglaublich gut aus. Er war gut gewachsen, blond, war so knapp sechs Zoll groß, hatte schöne...

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Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend war das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten, den er bis heute ausübt. Stiefel stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje und Sigmaringen. Dem ersten Roman des Autors »Stiefels Stein« folgt nun »Via Bologna - Ein Toter in Hohenzollern«. Ein historischer Kriminalroman mit Familienbezug, für den sich Stiefel auf eine lange Reise einließ.